Autorenname: Ron

Der Missionsbefehl – heute?

Die bekenntnisorientierten Kirchengemeinden Deutschlands brauchen deshalb nicht nur ein Herz für die Weltmission, sondern auch für die Inlandsmission. Die Gründung und geistliche Neuausrichtung von Gemeinden wird in den nächsten Jahrzehnten eine der größten Herausforderungen für die Christen in Zentraleuropa werden. Ein paar Gedanken dazu habe ich in dem Beitrag „Der Missionsbefehl – heute?“ geäußert: 

Mitte und Haupt der Gemeinde ist unser Herr Jesus Christus. Er ist Gottes Antwort auf unsere menschliche Not. Die Frohbotschaft von seinem Kommen, der von ihm erwirkten Erlösung, von seiner Herrschaft und seiner Wiederkunft, soll seine Gemeinde ausfüllen. Eine Kirche, die von diesem Evangelium erfüllt ist, will – ja, muss! – davon erzählen und Menschen einladen, zu diesem Christus zu kommen. Wer so einen Schatz entdeckt hat, will nichts anderes mehr haben (vgl. Mt 13,44–46). Die Frohbotschaft vom Reich der Himmel ist das Einzige, was die Welt sich nicht selbst geben kann, was ihr also jemand bringen muss. Deshalb gehört es zum Auftrag der Gemeinde, sich selbst die Botschaft von der freien Gnade Gottes zu predigen und sie zu allen Völkern zu tragen.

Mehr: www.evangelium21.net.

Das Ende des „bequemen“ Christentums

Der Lutheraner Matthew C. Harrison, Präsident der Missouri Synode (USA), ist überzeugt: Das Ende des „bequemen“ Christentums ist eingeläutet. Er ist darüber nicht nur traurig. Es könnte die Kirche nämlich geistlich wachrütteln.

Matthew C. Harrison schreibt:

Die Kirche ist kein Country Club und war es auch nie – auch wenn sie im letzten Jahrhundert, vor allem in Nordamerika, mit einem solchen verwechselt werden konnte … Pfarrer konnten in Einzelhandelsgeschäften einen „Geistlichen-Rabatt“ erhalten. Das waren die „guten alten Zeiten“, als die Zugehörigkeit zu einer christlichen Konfession erwartet wurde, normal und sogar amerikanisch war.

Diese Zeiten sind vorbei. Gott sei Dank.

Während ich dies schreibe, stehen unsere guten Freunde, Bischof Juhana Pohjola von der Evangelisch-Lutherischen Missionsdiözese Finnlands (ELMDF) und Dr. Päivi Räsänen, ein Mitglied des finnischen Parlaments, wegen „Hassreden“ vor Gericht, weil sie sich zu dem bekennen, was die Heilige Schrift einfach und klar über Gottes Plan für die Ehe und die sündige Natur der Homosexualität lehrt. Sie haben den großen „Fehler“ begangen, zu zitieren, was die Bibel in Römer 1 und anderen Passagen sagt.

Das Christentum war noch nie bequem. Wenn die Kirche es sich in der Kultur bequem macht, wird ihr Bekenntnis verwässert. Die Verkündigung des Gesetzes wird abgeschwächt, und die Verkündigung des Evangeliums geht verloren.

Nordamerika wird Europa bald folgen. In Kanada gibt es bereits ähnliche Gesetze gegen Hassreden wie in Finnland. Wahrscheinlich nicht in dieser Generation, aber vielleicht in der nächsten, werden Christen in Amerika vor Gericht stehen müssen wie unsere finnischen Brüder und Schwestern. Was werden wir sagen? Wir werden wie unsere Freunde in Finnland bei jeder Gelegenheit bekennen, dass alle Menschen wertvoll und nach dem Bild Gottes geschaffen sind und dass wir alle sündig sind und einen Erlöser, Jesus, brauchen.

Wir predigen Christus, den Gekreuzigten. Die Kirche ist „kreuzförmig“. Das ist nicht bequem. Das war es noch nie. Aber wir haben eine Hoffnung, die über die Annehmlichkeiten dieses Lebens hinausgeht. Jesus hat Verfolgung versprochen. Und er versprach die Auferstehung.

Mehr: reporter.lcms.org.

Der Evangelist Klaus Vollmer – eine Aufarbeitung

Da ich hier im TheoBlog schon mehrfach wohlwollend aus Büchern des Evangelisten Klaus Vollmer zitiert habe, weise ich auf die Untersuchung einer „Aufarbeitungskommission der Evangelischen Geschwisternschaft“ hin. Die Anfänge der Geschwisterschaft gehen auf das Wirken von Klaus Vollmer (1930–2011) zurück, damals Pastor der Ev.- luth. Landeskirche Hannovers. Die Weggemeinschaft schreibt rückblickend über das Wirken von Klaus Vollmer: 

Das besondere Charisma Klaus Vollmers sowie verbindliche und durchaus elitäre Strukturen verliehen der Bruderschaft in den Anfangsjahren für viele eine große Dynamik und Anziehungskraft. Viele richteten ihre Berufs- und Lebenspläne danach aus, der Idee einer engen Glaubens- und Lebensgemeinschaft folgend. Heute werfen wir auf diese Zeit auch einen kritischen Blick: Es kam in diesen Jahren zu einem übersteigerten Verständnis von Berufung, von Verpflichtung und von persönlicher Bindung zum Leiter. Unzulässige Übergriffe in einzelne Biographien, unzureichender Abstand zwischen Seelsorge und Beeinflussung sowie die Abwertung von Frauen in Rede und Umgang sind zu beklagen.

Auch von Klaus Vollmer selbst mit angestoßen, begann Mitte der 1980er Jahre ein langer Prozess der Wandlung. Etliche Brüder der Anfangszeit verließen die Gemeinschaft. Klaus Vollmer trat als Leiter immer mehr in den Hintergrund, ein Nachfolger in dieser Funktion wurde bewusst nicht eingesetzt. Ein demokratisch gewähltes Gremium (Konventsrat) übernahm die Leitung der Gemeinschaft. In den 1990er Jahren traten Frauen in den Konvent ein, die Tagungen wurden auch für Familien ausgerichtet. Es begann ein Miteinander aller Generationen. Nach Ablauf einer Dekade der Diskussion wurde 2011 der Name in „Evangelische Geschwisterschaft“ geändert und so der faktischen Veränderung Rechnung getragen.

Im Frühjahr 2017 erfuhren alle Geschwister, dass es in früheren engen Vertrauensverhältnissen mit Meister-Jünger-Charakter neben Abhängigkeiten auch sexuelle Übergriffe sowie längerfristige sexuelle Beziehungen gab. Das betrifft die Anfangszeit bis zum Beginn der 1990er Jahre. Es zeigte sich die Notwendigkeit einer umfassenden Aufarbeitung.

Die Nachrichtenagentur Idea schreibt

Der 2011 im Alter von 80 Jahren gestorbene Evangelist Klaus Vollmer (Hermannsburg) hatte jahrelang homosexuelle Beziehungen zu Mitgliedern der von ihm gegründeten Bruderschaft „Kleine Brüder vom Kreuz“. Er habe dabei seine Leitungsposition und charismatische Wirkung genutzt, um diese Beziehungen einzugehen. So heißt es in dem am 18. Februar veröffentlichten Bericht einer von der „Evangelischen Geschwisterschaft“ eingesetzten Kommission.

Die Geschwisterschaft ist 2011 aus der Bruderschaft hervorgegangen. 2017 waren erste Informationen über Vollmers Verhalten bekanntgeworden. Daraufhin hatte die Geschwisterschaft, der aktuell 58 Mitglieder angehören, eine Aufarbeitungskommission eingesetzt. Aus dem Bericht geht hervor, dass alle jungen Männer mit sexuellem Kontakt zu Vollmer älter als 18 Jahre gewesen seien. Es gebe keine Hinweise auf „strafrechtliche relevante Sachverhalte“. Als geistlicher Leiter und Pastor habe Vollmer aber „massiv und fortdauernd kirchliches Recht verletzt“.

Darüber hinaus gibt es dem Bericht zufolge inzwischen auch glaubhafte Hinweise, dass Vollmer einen sexuellen Übergriff gegenüber einem Minderjährigen begangen habe, der nicht der Geschwisterschaft angehörte.

Der Bericht der Aufarbeitungskommission kann hier eingesehen werden: Bericht_der_Aufarbeitungskommission_2022-02-17.pdf.

Alle lieben Bavinck

James Eglinton, Autor der besten Bavinck-Biographie, geht in einem Artikel, den er für CT geschrieben hat, der Frage nach, weshalb Bavinck auch heutzutage noch gelesen wird:

Manche sagen, ein theologischer Gigant zeichne sich dadurch aus, dass er die Vorstellungskraft von Lesern fesseln kann, die weit von ihrer eigenen historischen Epoche, ihrem kulturellen Kontext und vor allem ihrer theologischen Tradition entfernt sind. In der Geschichte des Christentums ist die Liste der Persönlichkeiten, die diese Art von Reichweite genießen, klein – und sie wächst auch nicht schnell.

In den letzten zehn Jahren ist jedoch ein neuer Stern am Firmament aufgegangen: der niederländische neokalvinistische Theologe Herman Bavinck (1854-1921). In den Niederlanden war Bavinck zu seiner Zeit ein bekannter Name. Bavinck war nicht nur der beste niederländische Theologe seiner Generation, sondern auch eine bemerkenswerte Persönlichkeit des öffentlichen Lebens in einer Zeit enormer gesellschaftlicher Umwälzungen – er hinterließ seine Spuren in den Bereichen Politik, Bildung, Frauenrechte und Journalismus. Im ganzen Land wurden Straßen und Schulen nach ihm benannt. Darüber hinaus war Bavinck auch als Person von internationalem Rang bekannt. Auf einer Reise in die Vereinigten Staaten im Jahr 1908 wurde er zum Beispiel von Theodore Roosevelt im Weißen Haus empfangen. Obwohl solche Ehrungen viel aussagen, geriet Bavincks Erbe im Inland in den Jahrzehnten nach seinem Tod immer mehr in Vergessenheit.

Das änderte sich in den ersten Jahren des 21. Jahrhunderts – dank der Bemühungen von John Bolt und John Vriend, deren englische Übersetzung von Bavincks Reformierter Dogmatik zwischen 2003 und 2008 in vier Teilen veröffentlicht wurde. Bis heute wurden von diesen Bänden über 90.000 Exemplare verkauft – eine erstaunliche Leistung für ein Werk dieser Art. Ganz zu schweigen von den portugiesischen und koreanischen Versionen oder den spanischen, russischen und chinesischen Übersetzungen, die derzeit in Arbeit sind. Es wäre jedoch falsch, von der Veröffentlichung von Bavincks Dogmatik in englischer Sprache bis zu seiner heutigen Popularität vorzuspulen und einfach zu sagen: „Der Rest ist Geschichte“. Damit würde man die wichtige Frage übersehen, warum diese Figur für so viele Menschen heute zur ersten Adresse für Theologie wurde – von Peking bis São Paulo, von New York bis Seoul. Wie konnte Herman Bavinck ein so vielfältiges globales Publikum gewinnen?

Mehr: www.christianitytoday.com.

Jihadismus in Frankreich

Der Schriftsteller und Philosoph Pascal Bruckner lebt in Paris und beobachtet mir großer Sorge, wie sich der Islamismus in Frankreich ausbreitet und die linken Eliten nicht nur zuschauen, sondern sich sogar unheilige Allianzen bilden. Er baut seinen Kommentar, der in der NZZ in deutscher Sprache veröffentlicht wurde, um die Roubaix-Affäre auf. Im Januar hatte der Fernsehsender M6 eine Reportage ausgestrahlt, die sich dem radikalen Islam befasst und zu Teilen in Roubaix gedreht wurde. Der Beitrag sorgte für Furore. Die Moderatorin und ein Jurist, der sich zu den Zuständen in Roubaix äußerte, stehen inzwischen unter Polizeischutz. 

Pascal Bruckner schreibt: 

Schockierend an der Roubaix-Affäre sind nicht zuletzt auch die lauen Reaktionen. Es ging zehn Tage, bis sich 160 Persönlichkeiten entschlossen, eine Petition in der Zeitung «Le Figaro» zu publizieren und ihre Empörung zum Ausdruck zu bringen. Ein Teil der Linken wiederum hat es vorgezogen, den «unseriösen» Charakter (Jean-Luc Mélenchon) der M6-Reportage anzuprangern. Diese Haltung ist inzwischen bekannt: Nachdem die Linke alles verloren hat – die Arbeiterklasse, die UdSSR, China, die Dritte Welt –, meinen heute manche ihrer Vertreter, dass der Islam, und sei es der extremste, das neue Proletariat verkörpere. Aus dieser Warte tragen nunmehr die Muslime, und sie alleine, das revolutionäre Versprechen, von dem die Arbeiter nichts mehr wissen wollen.

Die unheilige Allianz zwischen Trotzkisten, Ökologisten oder Neo-Feministen auf der einen und Islamisten auf der anderen Seite ist verblüffend, denn die Linke muss ihre eigenen Werte mit Füssen treten, um diese Verbindung aufrechtzuerhalten. Der Islam gilt als «Religion der Unterdrückten», und folglich hütet man sich vor jeder Kritik an ihm, um nicht als «islamophob» oder «rassistisch» zu gelten. Gewisse linke Strömungen verfallen gar in eine veritable Vergötterung des Kopftuchs oder des Hijabs – auch dann, wenn ihn Mädchen ab sieben Jahren tragen müssen.

Seit 200 Jahren ist die Kritik an religiöser Eiferei und Intoleranz ein Kernanliegen der laizistischen Linken. Aber mit dem Islam macht sie heute eine Ausnahme. Auf dem Katholizismus und dem Protestantismus darf man nach Belieben herumtrampeln, doch wenn es um die Religion des Propheten geht, werden die Münder geschlossen, die Blicke wenden sich ab.

Mehr: www.nzz.ch.

Können wir mit Engeln sprechen?

Wie gehe ich damit um, wenn Freunde oder sogar Pastoren behaupten, regelmäßig mit Engeln zu kommunizieren? John Piper gibt hier sehr hilfreiche Antworten aus der Schrift:

Ja, es ist möglich, dass eine Person, die behauptet, mit einem Engel zu sprechen, mit einem Dämon spricht. Der Grund, warum ich das sage, ist, dass der Apostel Paulus in 2. Korinther 11,14 sagt: „Und kein Wunder, denn auch der Satan verkleidet sich als Engel des Lichts.“ Mit anderen Worten, es liegt in der Natur des Satans, dass er trügerisch ist und die Heiligen (im besten Fall) ablenken, sie täuschen und (im schlimmsten Fall) zerstören möchte, indem er ihre Aufmerksamkeit von Christus auf Engel lenkt. Es ist auch möglich, dass eine Person, die behauptet, mit Engeln zu sprechen, einfach mit Bildern oder Stimmen in ihrem eigenen Kopf spricht, die in Wirklichkeit weder Dämonen noch Engel sind.

Meine Hauptsorge bei Menschen, die behaupten, mit einem Engel zu sprechen, ist jedoch nicht in erster Linie, dass sie Dämonen oder Halluzinationen erleben, sondern dass sie von Christus und seiner Versorgung mit allem, was wir für unsere Kommunikation mit Gott und unsere Hilfe von Gott brauchen, weggezogen werden. Lassen Sie mich also vier Gründe aus der Heiligen Schrift nennen, warum ich glaube, dass es ein Fehler ist, Gespräche mit Engeln zu führen.

Mehr dazu hier: www.desiringgod.org.

Schwangerschaftsabbrüche als fester Bestandteil des Medizinstudiums

Die Gießener Ärztin Kristina Hänel, Symbolfigur im Kampf für die Rechte ungewollt schwangerer Frauen, erklärt im SPIEGEL, was über die Aufhebung des Werbegebots für Abtreibung hinaus noch geschehen muss: 

Drei Punkte sind aus meiner Sicht besonders wichtig: Schwangerschaftsabbrüche müssen fester Bestandteil des Medizinstudiums werden – inzwischen kommen Studierende und auch Ärztinnen und Ärzte in meine Praxis, um es zu lernen, aber an den Unis wird das immer noch nicht offiziell gelehrt. Dabei ist es medizintechnisch kein schwieriger Eingriff, das lernt man in ein paar Wochen. Außerdem müssen Schwangerschaftsabbrüche dringend eine Kassenleistung werden. Und dann gibt es immer noch zu wenige Ärztinnen und Ärzte, die Schwangerschaftsabbrüche anbieten, besonders fernab der großen Städte. Auch wenn ein paar Tabus gewichen sind: Es fehlt so viel rechtliche Aufklärung. Das hat gerade wieder ein Fall hier in der Praxis gezeigt.

Abtreibungsgegner sind für Frau Hänel keine Lebensrechtler, sondern Menschen, die gegen Frauen und Menschenrechte sind: 

Das sage ich sonst nicht mehr. Denn in Wahrheit sind diese Leute ja nicht gegen den Abbruch, sondern gegen die Frauen und gegen die Menschenrechte. Ich bezeichne sie schlicht als „Antis“.

Also jene, die für das Lebensrecht ungeborener Kinder aufstehen, sind „Antis“. Leute, die sich für Schwangerschaftsabbrüche einsetzen oder diese selbst durchführen, erscheinen als Kämpfer für die Menschenrechte. Finstere Logik. Ein Lob auf jede Universität, die keinen Schwangerschaftsabbruch lehrt! Ärzte sind dafür da, Leben und erhalten. 

Hier mehr, allerdings hinter eine Bezahlschranke: www.spiegel.de.

Überrascht von Furcht

Natha Ueberrascht von FurchtNatha vom YouTube-Kanal Crosspaint hat mit Überrascht von Furcht sein erstes Buch veröffentlicht und erreicht damit zahlreiche junge Menschen. Das Buch enthält viele gute Botschaften und fordert eine vom „Konsumchristentum“ geprägte Generation zurecht heraus. Aber es sind auch Dinge zu finden, die zumindest mit einer gewissen Skepsis betrachtet werden sollten. So fehlt mehr oder weniger das Thema Gemeinde. Und Natha legt große Hoffnung auf das Gesetz. Auf S. 123 ist zum Beispiel zu lesen:

John Wesley, einer der erfolgreichsten Evangeliums-Prediger, den die Welt je gekannt hat, sagte: Predige 90% Gesetz und 10% Gnade. Und ratet mal, was? Keiner hat mehr Menschen zu Christus gebracht! Ich weiß, was du denkst. Klingt hart. Schmerzhaft. Das Gegenteil von dem, was die meisten Menschen wollen.

Jochen Klautke hat das Buch gelesen und benennt in seiner Rezension einige Stärken und Schwächen:

Natha rückt ein schiefes Gottesbild gerade und nimmt dabei kein Blatt vor den Mund. Zurecht bemängelt er, dass im evangelikalen Bereich Gottes Liebe und Annahme zwar Hochkonjunktur hätten, aber andere Eigenschaften wie seine Heiligkeit kaum Beachtung fänden. Dies zeige sich dann in mangelnder Gottesfurcht. Damit trifft er ins Schwarze. Ein falsches Gottesbild führt immer zu einem falschen Leben in der Beziehung zu Gott und hat auf Dauer schwerwiegende Folgen für unser Leben.

Mehr: www.evangelium21.net.

John McWhorter: „Weiße stecken in einer Zwickmühle“

Der Linguistikprofessor John McWhorter erklärt im SPIEGEL, warum er die identitätspolitische Linke für eine dogmatische Sekte hält. Er sagt, sie werde zu einer Gefahr für Meinungsfreiheit und Demokratie. Er sagt:

Identitätspolitik ist ein wachsweicher Begriff, der schon seit den Sechzigerjahren benutzt wird. Was ihn heute so relevant macht, ist die Vorstellung, dass die Stellung von Menschen in der sozialen Sphäre vor allem von Merkmalen wie Hautfarbe oder Geschlecht bestimmt wird, wobei Geschlecht nicht mehr binär gesehen wird, sondern sich in viele verschiedene Untergruppen teilt. Die Annahme besteht nun darin, dass weiße Männer im Pantheon der Macht sitzen und alle anderen auf verschiedene Art und Weise unterdrücken. Um die Machtverhältnisse zu brechen, dürfen die Aussagen der Unterdrückten niemals in Zweifel gezogen werden. Es kommt also nicht darauf an, was jemand sagt und ob es wahr ist oder falsch, sondern allein auf die Identität desjenigen, der seine Klagen vorbringt. Deswegen vergleiche ich die Bewegung auch mit einer Religion. Denn es geht nicht darum, sich seines Verstands zu bedienen, sondern Glaubenssätzen zu folgen.

Hier der Beitrag, allerdings hinter einer Bezahlschranke: www.spiegel.de.

Transfrau warnt junge Menschen vor leichtfertigen Geschlechtsangleichungen

Nadia Brönimann kam als Junge auf die Welt und lebt seit 25 Jahren als Frau. Was für sie ein großer Schritt war, erscheint heute für völlig normal. Transmenschen kandidieren als Politiker und sie werden von Teenagern in „Germany’s Next Topmodel“ bejubelt. Auch rechtliche Hürden werden eingeebnet, um jedem Menschen, der es will, unbürokratisch einen Geschlechtswechsel möglich zu machen. Allerdings explodiert die Anzahl der Jugendlichen mit Geschlechtsdysphorie. Allerdings gibt es starke Gründe für die Annahme, dass eine Geschlechtsdysphorie bei einigen Menschen heute ein naheliegendes und sozial akzeptiertes Etikett für Schwierigkeiten sein könnte, die ihren Ursprung woanders haben, zum Beispiel in einer psychischen Erkrankung oder in der sozialen Vernachlässigung.

Die NZZ schreibt: 

Nadia Brönimann blickt heute sehr nüchtern auf ihre ursprüngliche Motivation, eine Frau zu werden: «Was ich als junger Mensch vor allem wollte, war: raus aus meiner Haut. Ich war ein unglückliches Kind und ein unglücklicher Jugendlicher. Meine leiblichen Eltern vernachlässigten mich schon als Baby», sagt Brönimann. Heute kann sie ehrlich zu sich selbst sagen: «Ich glaube nicht, dass der Geschlechtswechsel die Lösung meiner Probleme war. Wenn ich in einer Psychotherapie gelernt hätte, mich mit mir selbst wohler zu fühlen, wahrscheinlich wäre ich dann heute noch körperlich ein Mann.»

Den aufschlussreichen Artikel gibt es hier: www.nzz.ch.

VD: FL

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