Autorenname: Ron

J.K. Rowling löst Shitstorm aus

Wie absolutistisch die Gender-Mainstream-Gemeinde inzwischen auftritt, stellt dieser Stern-Beitrag zutreffend dar. Die Ökonomin Forstater, die bis Anfang des Jahres beim britisch-amerikanischen „Center for Global Development“ gearbeitet hatte, verlor ihren Job, weil sie via Twitter das Transgender-Konzept kritisiert hat. Der STERN schreibt darüber:

In ihren Tweets hatte sie unter anderem geschrieben: „Wenn Männer Make-Up, hohe Schuhe und Kleider tragen, werden sie nicht automatisch zu Frauen. Aber die Norm scheint zu sein, dass wir so tun, als wären sie es, um ihre Gefühle nicht zu verletzen.“ Ein Richter in England entschied nun, dass Forstaters Entlassung beim „Center for Global Development“ nicht diskriminierend und somit rechtens sei. Wie die britische Zeitung „The Guardian“ berichtet, rechtfertigte der Richter seine Entscheidung folgendermaßen: „Ich schließe aus den Beweisen, dass Maya Forstaters Einstellung zum Thema Geschlecht absolutistisch ist und beinhaltet, dass sie eine Person immer mit dem Geschlecht adressieren wird, das sie selbst für angebracht hält – unabhängig davon, ob dies die Würde ihres Gegenübers verletzt, oder ein einschüchterndes, feindseliges, erniedrigendes, beschämendes oder beleidigendes Umfeld schafft.“ Diese Herangehensweise sei in einer demokratischen Gesellschaft keines Respektes würdig.

Jetzt steht  die Buchautorin J.K. Rowling  (Harry Potter) in der Kritik, weil sie die Meinungsfreiheit und das Konzept eines realen Geschlechts verteidigt. Sie muss sich nun mit dem Vorwurf der Transphobie auseinandersetzen.

Da kann man nur hoffen, dass solche offensichtlich totalitären Ansprüche der politischen Elite durchschaut werden, bevor es zu spät ist. Man muss nicht besondern klug sein, um das zu durchschauen. Es reicht aus, eine ungefähre Vorstellung von Gerechtigkeit und Meinungsfreiheit zu haben.

Hier der Artikel: mobil.stern.de.

Vermeintlicher Schutz der sexuellen Selbstbestimmung

Ein denkwürdiger Tag für Deutschland. Die Therapiefreiheit soll durch einen Kabinettsbeschluss abgeschafft werden. Noch ist das nicht rechtskräftig, da Bundestag und Bundesrat zustimmen müssen. Aber nach menschlichem Ermessen ist nicht mit großem Widerstand im Parlament zu rechnen.

Interessant: Während viele politische Kräfte dafür werben (siehe z.B. hier), das Werbeverbot für Abtreibungen abzuschaffen, sieht der Gesetzentwurf vor, Hilfsangebote für Menschen unter 18 Jahren, die mit ihrer Homosexualität unglücklich sind, unter Strafe zu stellen. Verstöße gegen das neue Gesetz sollen mit einer Freiheitsstrafe von bis zu einem Jahr oder hohen Bußgeldern von bis zu 30.000 Euro geahndet werden.

In einer Mitteilung heißt es:

In Deutschland werden nach wie vor Maßnahmen durchgeführt, die eine sexuelle Orientierung – wie Homo- oder Bisexualität – oder die selbstempfundene geschlechtliche Identität – wie Trans- oder Intersexualität – verändern oder unterdrücken sollen. Diese sogenannten Konversionstherapien hinterlassen bei Betroffenen oftmals psychische Schäden. Negative und schädliche Effekte sind wissenschaftlich zuverlässig nachgewiesen. Ein Nutzen hingegen nicht.

Daher hat das Bundeskabinett einen Gesetzentwurf beschlossen, der Konversionsbehandlungen für Minderjährige und für nicht voll einwilligungsfähige Erwachsene verbietet. Untersagt ist auch die Werbung für solche Behandlungen. Ziel ist der Schutz der sexuellen Selbstbestimmung. Dem Gesetz müssen noch der Bundestag und der Bunderat zustimmen.

Verstöße gegen das Verbot der Konversionstherapie werden als Straftaten mit einer Freiheitsstrafe von bis zu einem Jahr sanktioniert. Wer gegen das Verbot der Werbung, des Anbietens und Vermittelns verstößt, muss mit einem Bußgeld von bis zu 30.000 Euro rechnen.

Bemerken möchte ich in diesem Zusammenhang, dass Kristina Hänel, die für die Zulassung der Bewerbung von ärztlichen Abtreibungsangeboten kämpft, einen Preis des Vereins der Evangelischen Frauen in Hessen und Nassau e.V. erhalten hat. Im Rahmen eines „Gottesdienstes“ wurde der „unerschrockenen und mutigen Frau“ der Katharina-Zell-Preis verliehen. Ich bin mir ganz sicher, Katharina Zell, eine Unterstützerin der Reformation, würde sich im Grab umdrehen.

„Ich möchte …“

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Bild: Herold-Verlag

Der Herold-Verlag vertreibt seit kurzem einen  Tischaufsteller mit „Guten Vorsätzen für das Leben als Christ“. Dieser Tischaufsteller orientiert sich an den sogenannten „Entschlüssen“ des amerikanischen Theologen und Missionars Jonathan Edwards (1703–1758). Der Verlag schreibt darüber:

Die hierin enthaltenen Vorsätze gehen auf die „Entschlüsse“ (im Original „Resolution“) des bekannten puritanischen Predigers Jonathan Edwards zurück. Mit gerade einmal 18 Jahren verfasste Edwards über mehrere Monate hinweg seine „Entschlüsse“, die ihm dabei helfen sollten, täglich in der Verantwortung vor Gott und im Blick auf das Evangelium zur Ehre Gottes zu leben.

Im Original sind es 70 Entschlüsse. Wir haben uns entschieden, eine Auswahl zu treffen, da sich manche der Entschlüsse inhaltlich leicht wiederholen. Zum leichteren Verständnis haben wir uns nicht an die genaue Wortwahl Edwards’ gehalten, sondern die Entschlüsse umformuliert, den Sinn und das Anliegen aber stets beibehalten!

Der Kalender, der sich auch gut als Geschenk eignet, kann hier bestellt werden: www.herold-mission.com.

Kampf gegen Hass: Neuer Gesetzesentwurf birgt deutliche Gefahren

Am letzten Freitag stellte die sozialdemokratische Justizministerin Christine Lambrecht ein Gesetzespaket gegen Hasskriminalität und Rechtsextremismus im Internet vor.  Die Befugnisse der deutschen Sicherheitsbehörden sollen deutlich erweitert werden. Es handelt sich um weit mehr als eine Verschärfung des Netzwerkdurchsuchungsgesetzes. Geplant ist dabei auch, dass Anbieter im Internet den Behörden ohne richterlichen Beschluss Passwörter herausgeben müssen.

Die NZZ schreibt: 

Eine der vorgeschlagenen gesetzlichen Verschärfungen betrifft E-Mail-Dienste, soziale Netzwerke und Unternehmen, die Angebote im Internet betreiben: Sie sollen künftig die Passwörter ihrer Kunden auf Verlangen an die Sicherheitsbehörden herausgeben müssen. Der Kreis dieser Sicherheitsbehörden ist weit. Er umfasst alle Polizeibehörden, den Verfassungsschutz, den Bundesnachrichtendienst sowie den Zoll. Bisher konnten diese Behörden nur IP-Adressen abfragen – unter Richtervorbehalt. Dieser greift nun wohl auch in diesem Fall, dennoch sind die im Gesetzesentwurf vorgesehenen Voraussetzungen für die Passwortabfrage sehr niederschwellig. Es reicht demnach, wenn der Verdacht irgendeines Delikts im Raum steht. 

Mehr: www.nzz.ch.

Weihnachtsaktion 2019

Wir nähern uns Weihnachten 2019. Ich möchte mich auch in diesem Jahr bei allen TheoBlog-Lesern herzlich für das Interesse und die anregenden Kommentare bedanken!

Einige Besucher haben auch diesmal wieder Bücher oder andere Dinge über TheoBlog bei Amazon bestellt (mehr dazu hier). Zudem habe ich mehrere Spenden zur Unterstützung des Blogs erhalten. Herzlichen Dank dafür! Das ist eine Ermutigung dafür, weiterzumachen!

Falls jemand mit einer Spende über Paypal oder die angegebene Bankverbindung dem TheoBlog unter die Arme greifen möchte, kann er das über das Formular hier tun. Wir brauchen diese Unterstützung und freuen darüber sehr!

Erneut möchte ich mich durch eine Aufmerksamkeit erkenntlich zeigen. Der Softwarehersteller Faithlife macht es in diesem Jahr möglich, dass die Bibelsoftware Logos 8 in der Edition Silber verlost werden kann.

Aktion: Logos 8 Silber

Logos ist eine führende Bibelsoftware und im deutschsprachigen Raum der größte Anbieter für digitale deutschsprachige Literatur aus dem Bereich Theologie. Ich selbst arbeite seit einigen Jahr intensiv mit Logos und bin sehr zufrieden (siehe hier).

Die Bibliothek der Edition Silber enthält über 475 Ressourcen wie etwa das Lexikon zur Bibel, das Exegetische Wörterbuch zum NT (Balz/Schneider), die Biblia Hebraica Stuttgartensia, die Biblische Dogmatik (Grudem), das Theologisches Handwörterbuch zum AT (Jenni/Westermann) und den Theologischen Kommentar zum NT (7 Bde.) und viele mehr.

Das Paket eignet sich ideal für Bibelschüler, Älteste oder Laienprediger. Die Funktionen von Logos 8 Silber umfassen Studienhilfen, das Faktenbuch, einen Atlas, und vielem mehr. Die Software ist verfügbar unter Windows, Mac, Android, iOS und kann auch im Internet genutzt werden. Weitere Informationen über das Paket gibt es hier.

Falls ein Teilnehmer gewinnt, der die Logos 8 Silber Edition bereits besitzt, wird die Firma Faithlife übrigens großzügigerweise einen Gegenwert für das Nutzerkonto anrechnen.

Ich danke dem Produktmanagement von Faithlife Deutschland an dieser Stelle für ihre hervorragend Arbeit mit Logos und für die Unterstützung dieser Weihnachtsaktion!

Jeder Blog-Leser hat die Chance, das Softwarepaket zu erhalten. Um Empfänger von Logos 8 Silber werden zu können, sind folgende drei Punkte zu beachten:

  • Sie müssen TheoBlog regelmäßig lesen (Vertrauenssache).
  • Sie müssen mir über das Kontaktformular Ihre E-Mail-Adresse mitteilen (und dabei unbedingt das Stichwort: „Weihnachtspäckchen“ in der Mitteilung erwähnen).
  • Am 20. Dezember werde ich von meiner jüngsten Tochter unter allen übersandten Adressen einen Empfänger über ein Losverfahren auswählen lassen und die gewählte Person kontaktieren (Vertrauenssache). Nach Übersendung der Postanschrift stelle ich den Kontakt zur Firma Faithlife her, die dann die Software „freischalten“ wird.

Vielen Dank!

Tiefer graben

Manche sind vielleicht noch auf der Suche nach einem Weihnachtsgeschenk. Ich möchte das Buch: 

sehr herzlich empfehlen. Mit dem Buch bekommt der Leser insgesamt 16 Werkzeuge an die Hand, mit deren Hilfe er sich Bibeltexte sachgemäß erschließen kann. Die Werkzeuge helfen auf sehr praktische Weise, Bibeltexte besser zu verstehen. Tanja Bittner schreibt in einer ausführlichen Buchbesprechung, die in der nächsten Ausgabe von Glauben und Denken erscheinen wird:

Tiefer graben cover  1Besonders sympathisch war mir auf Anhieb Werkzeug 15: Das „Wer bin ich?“-Werkzeug wirkt gegen das „Ich-bin-Mose-Syndrom“, nämlich unsere Tendenz, uns unmittelbar mit der Hauptfigur einer Erzählung zu identifizieren. Das kann zwar manchmal richtig sein, muss es aber nicht zwangsläufig. Immerhin füllten Mose & Co. einzigartige Rollen in Gottes Heilsgeschichte aus: Niemand von uns ist am brennenden Dornbusch damit beauftragt worden, Gottes Volk aus der Sklaverei Ägyptens zu führen. Einem derartigen Text werden wir nicht gerecht, wenn wir solche Begebenheiten kurzerhand als „Metapher für unsere Psycho-Erfahrungen“ in unsere persönliche kleine Welt herüberholen (im Stil von: Welche Brennender-Busch-Erfahrungen hast du schon erlebt? S. 146–147). Der Leser bekommt mit diesem kleinen Buch also eine gefüllte Werkzeugkiste an die Hand, um die Schätze der Bibel zu heben. Da die Autoren die Verwendung der Werkzeuge jeweils gleich an Bibeltexten demonstrieren, gibt es aber bereits beim Lesen von Tiefer graben solche Schätze zu entdecken. Quasi nebenbei begegnet der Leser einer beachtlichen Fülle an biblischen Wahrheiten und Einsichten. Beispielsweise, wenn anhand von Röm 1,14–18 gezeigt wird, wie wichtig es ist, das Bindewort „denn“ zu Anfang von Vers 18 nicht zu übersehen (S. 88–89): Weil gottlose Menschen unter Gottes Zorn stehen, brauchen sie Rettung. Menschen können die Botschaft unserer Evangelisationen nicht verstehen, wenn wir ihnen nicht mitteilen, wovor sie gerettet werden müssen (und natürlich ist es keine gute Idee, die Thematik eigenmächtig abzuwandeln in eine Erlösung aus der Einsamkeit oder von der inneren Leere). Abschließend sei noch erwähnt, dass auch die grafische Gestaltung des Covers wirklich gelungen ist: eine liebevoll gezeichnete Schatzkarte mit Wimmelbild-Flair. Selbst hier lohnt es sich, genauer hinzusehen – und noch viel mehr natürlich beim Bibelstudium. Tiefer graben sei also jedem Bibelleser als überaus nützliche Werkzeugkiste ans Herz gelegt – ein wertvolles Buch mit starkem Inhalt, das sich auch gut verschenken lässt!

Einmal Mann sein – und wieder zurück

Immer mehr junge Menschen wollen ihr Geschlecht ändern. Hormone und Operationen sind so leicht wie nie zu bekommen. Absolute Zahlen liefert das Gesundheitsministerium in Großbritannien. Katrin Hummel hat in der FAS einen hervorragenden Artikel veröffentlicht. Darin heißt es:

In Englands einziger Klinik, die minderjährige Transgender behandelt, dem Tavistock Centre in London, haben sich vor zehn Jahren 32 Mädchen und 40 Jungen vorgestellt, weil sie sich im Unklaren darüber waren, welches Geschlecht sie hatten. Zwischen April 2018 und April 2019 waren es 624 Jungen und 1740 Mädchen, fast alle Teenager. Die Zahl der Mädchen ist also innerhalb von zehn Jahren um mehr als 5000 Prozent gestiegen.

Wenn da mal der politische und mediale Hype keine Rolle spielt. Allerdings wird immer offensichtlicher, dass OPs die seelischen Nöte nicht langfristig lösen können.  Die FAS weiter:

Eine 2016 veröffentlichte Metastudie von Tamara Syrek Jensen vom Center for Medicare and Medicaid Services des amerikanischen Gesundheitsministeriums hat ergeben, dass geschlechtsangleichende Operationen die psychischen Probleme der transidenten Personen meist nicht lösen konnten. Und eine Langzeitstudie, in der transidente Personen, die Hormone genommen und sich hatten operieren lassen, mehr als zehn Jahre lang begleitet worden waren, ergab, dass das Selbstmordrisiko dieser Menschen um 19 Mal höher liegt als das der Allgemeinbevölkerung. „Die eigentliche Ursache, aus der diese Individuen ihr biologisches Geschlecht ablehnen, wurde nicht bearbeitet“, so das Fazit von Cecilia Dhejne vom Karolinska-Institut bei Stockholm in der Studie „Long-Term Follow-Up of Transsexual Persons Undergoing Sex Reassignment Surgery: Cohort Study in Sweden“.

In Deutschland werden trotzdem die Transitionen immer einfacher und schneller ermöglicht. „Eine neue Leitlinie zur Diagnostik und Behandlung von Transsexualität, die vor rund einem Jahr unter der Federführung der Deutschen Gesellschaft für Sexualforschung (keiner ärztlich-medizinischen, sondern einer sexualwissenschaftlichen Fachgesellschaft) veröffentlicht worden ist, besagt, dass Therapeuten ‚den diagnostischen Prozess so kurz wie möglich halten‘ sollen.“

Steht alles in dem sehr empfehlenswerten Artikel. Die Lektüre lohnt sich, auch wenn er hinter einer Bezahlwand liegt: www.faz.net.

Biblische Theologie für die Gemeinde

51glBBGO50L SX309 BO1 204 203 200Das Buch Biblische Theologie für die Gemeinde: Ein Leitfaden für die Anwendung von Gottes Offenbarung von Michael Lawrence wird derzeit zu einem Preis von 7,90 Euro angeboten. Der Verlag schreibt:

Christliches Leben resultiert aus gesundem Glauben. Und gesunder Glaube entsteht, wenn die Bibel richtig verstanden und vermittelt wird. Dieses Buch schlägt die Brücke zwischen Theorie und Praxis – eine Fundgrube für alle, die die Bibel so studieren, vermitteln und verkündigen wollen, dass das Leben der Gemeinde und jedes Einzelnen sich zur Ehre Gottes verändert.

Ich kann das Buch empfehlen. 

Im Gespräch mit David Suppiger

NCK 2Der New City Katechismus ist eine moderne Ressource, die Kindern und Erwachsenen mit 52 Fragen und Antworten hilft, die wichtigsten Lehren des christlichen Glaubens zu erlernen. Das Netzwerk Evangelium21 hat den New City Katechismus als Booklet und in zwischen auch als Buch herausgegeben. Familie, junge Leute und sogar einige Gemeinden greifen gern auf diese  Angebote zurück. Waldemar Henschel hat kürzlich beschrieben, wie seine Familie den Katechismus verwendet. Übrigens kann man das Buch auch sehr gut zu Weihnachten verschenken.

Seit kurzem gibt es den Katechismus auch als Webanwendung und als App für iOS und Android. Für den deutschsprachigen Kontext entwickelt wurde wurden die Anwendungen von David Suppiger. Ich habe kurz mit ihm darüber gesprochen:

Im Gespräch mit David Suppiger

Ron: David, kannst du etwas über deinen Beruf als Software-Entwickler erzählen?

David: Es gibt eine gewisse Analogie zwischen der Software Entwicklung und dem biblischen Schöpfungsbericht. Man sagt dem Computer in einer Programmiersprache was man haben will, definiert die Welt und gibt Anweisung wer wann was tun soll. Gott sprach und es war da… Schön wär’s, wenn die Analogie so weit gehen würde. Sobald das Programm etwas komplexer wird, merkt man, dass das gar nicht so einfach ist. Man weiß selber gar nicht so genau was man will; das was man denkt, dass man will ist oft nicht das was man will und dann stellt sich noch heraus, dass es widersprüchlich ist. Dabei kann ich nicht oft genug betonen wie wichtig die Semantik ist – die Bedeutung der Dinge – welche über die funktionale Ebene hinaus geht. Diese entgeht dem zu oft relativistisch/reduktionistisch geprägtem Denken bzw. scheint sie nicht bindend zu sein. Es funktioniert doch? Damit sind Fehler vorprogrammiert.

Ron: Wie kam es, dass du die Apps und die Website für den New City Katechismus entwickelt hast?

David: Ich frage mich immer wie der Glaube weitergegeben wird. In 5. Mose ermahnt uns Gott seine Worte unseren Kindern einzuprägen und davon zu reden bei allem was wir tun, zuhause und unterwegs, wenn wir aufstehen und bevor wir wieder zu Bett gehen. Wir müssen tief von Gottes Wort trinken. Es ist unser Leben. So hatte ich schon länger den Gedanke ein Katechismus als App zu veröffentlichen um ihn möglichst zugänglich zu machen. Als dann Evangelium21 Ende 2017 den New City Katechismus als Booklet herausbrachte, war das die Gelegenheit.

Ron: Hast du das alles allein gemacht?

David: Nein, du hast die Rechte eingeholt, und dich um die Übersetzung der ganzen Kommentare und Gebete gekümmert. Würde mich mal interessieren wer das genau gemacht hat. Ich habe dann die Gefäße dafür implementiert, wobei die Apps den grössten Teil der Arbeit ausgemacht haben. Die Website ist bis auf ein paar wenige Dinge wirklich kopiert, nicht nur nachgebaut. Und natürlich haben die Entwickler des Originals die ganze Vorarbeit für das Design geleistet.

Ron: Werden die Apps noch weiterentwickelt?

David: Es gibt noch ein paar Kleinigkeiten die man verbessern könnte. Ansonsten steht nur etwas Wartungsarbeit an. Es sei denn, die Kinderlieder können noch übersetzt werden …

Ron: Wo bist du theologisch und gemeindlich verortet?

David: Ich verorte mich klar im reformierten Lager und bin seit ein paar Jahren Mitglied der ERKWB in Winterthur. Dort benutzen wir den Heidelberger Katechismus. Kann ich auch sehr empfehlen.

Ron: Kannst du uns noch etwas über die Bücher erzählen, die dein Leben stark beeinflusst haben?

David: Kein Buch hat mich je so überführt wie die Bibel. Aber eines der ersten Bücher die ich las, nachdem ich zu einem lebendingen Glauben kam war die Francis Schaeffer Trilogie. Der grösste Augenöffner war dabei nicht so sehr der eigentliche Inhalt, als die Weise in der er Argumentierte. Im Römerbrief heißt es, dass alle Menschen Gott erkennen, diese Wahrheit aber unterdrücken. Schaeffer hat mich auf genau solche offenkundigen Wahrheiten gewiesen. Das konnte ich damals noch nicht so benennen, aber es fühlte sich verboten an. Am stärksten beeinflusst haben mich abgesehen von der Bibel wohl John Piper und später Douglas Wilson ohne das jetzt an einem bestimmten Buch festmachen zu können. John Piper ist ein außerordentlich guter Exeget und Prediger. Er hat mich die Herrlichkeit Gottes und seines Evangeliums sehen und schmecken lassen. Durch ihn habe ich auch zur reformierten Theologie gefunden. Douglas Wilson finde ich hervorragend in der Auseinandersetzung mit der säkularen Kultur, der Anwendung von Gottes Wort und alles was Männlichkeit betrifft. Doug ist ein Mann mit Rückgrat oder wie er sagen würde ein Vertebrat. König David hätte ihn wohl zu seinen Helden gezählt. Und er hat ein immenses Vokabular …

Ron: Vielen Dank für das Gespräch!

Loslegen:

Die liberale Freimaurerei wächst

Ich kann nicht beurteilen, ob die Freimaurerei sich einfach nur an den Zeitgeist anpasst oder ob sie den Zeitgeist intensiv mitbestimmt. Jedenfalls kann man beim Lesen eines Interviews, dass Jean-Philippe Hubsch der WELT gegeben hat, zumindest den Eindruck bekommen, die Freimaurer bei Grand Orient de France seien mit der Gegenwartspolitik ganz zufrieden. Der Artikel liegt hinter einer Bezahlwand. Hier aber ein kurzes Zitat:

In Frankreich haben wir in jüngster Zeit viel über die Ehe für alle debattiert, die jetzt eingeführt wurde. Zu der Zeit, als diese Debatte geführt wurde, haben wir uns ganz klar für die Ehe für alle positioniert, weil wir der Überzeugung waren, dass es eine notwendige Entwicklung der modernen Gesellschaft ist …

Wir sind mit großer Mehrheit für die Legalisierung der künstlichen Befruchtung, aber sehr reserviert in Bezug auf Leihmutterschaft. Wir sind auch dafür, dass sich Frankreich in der Sterbehilfe weiterentwickelt, in Richtung des belgischen Modells. In allen gesellschaftlichen Bereichen waren Freimaurer – und vor allem der Grand Orient de France – sehr engagiert, auch auf dem Gebiet der Frauenrechte.

Wir waren von Beginn an für das Gesetz zur Legalisierung der Anti-Baby-Pille, das 1967 eingeführt wurde. Dann haben wir uns auch hinter Simone Weil gestellt, die für das Recht auf Abtreibung gekämpft hat.

Hier das Interview: www.welt.de.

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