Bücher

Einführung in die feministische Bibelauslegung

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Andreas Köstenberger ist nicht nur ein exzellenter Exeget, er ist mit einer exzellenten Exegetin verheiratet. Margaret Elizabeth Köstenberger hat jüngst eine Einführung und Kritik der feministischen Theologie vorgelegt, die ich sehr empfehlen möchte.

Wayne Grudem sagt über das Buch:

Dieses Buch ist ein außergewöhnlich wertvolle Einführung zu den feministischen Schriften über Jesus. Es fasst die gesamten Geschichte der feministischen Textauslegung zusammen, indem es jeden Autor fair darstellt und dann eine durchdachte Kritik vorlegt. Köstenberger’s einfühlsame, klare Auseinandersetzung zeigt, dass die verschiedenen feministischen Re-Interpretationen von Jesus nicht mit dem tatsächlichen Text der Evangelien übereinstimmen. Sie bietet auch hervorragende zusammenfassende Tabellen. Ein sehr nützliche, lesbare Ressource für alle, die verstehen wollen, wie der Feminismus die Bibel ständig neu interpretiert, um seine eigene Agenda durchzusetzen.

Johannes Calvin: Ein Herz für Andacht, Lehre und Doxologie

JC.jpgBurk Parson hat eine neue Einführung zu Johannes Calvin veröffentlicht.

  • Burk Parsons: The Humility of Calvin’s Calvinism
  • Derek W. H. Thomas: Who was John Calvin?
  • Sinclair B. Ferguson: Calvin’s Heart for God
  • D. G. Hart: The Reformer of Faith and Life
  • Harry L. Reeder: The Churchman of the Reformation
  • Steven J. Lawson: The Preacher of God’s Word
  • W. Robert Godfrey: The Counselor to the Afflicted
  • Phillip R. Johnson: The Writer for the People of God
  • Eric J. Alexander: The Supremacy of Jesus Christ
  • Thabiti Anyabwile: The Transforming Work of the Spirit
  • John MacArthur: Man’s Radical Corruption
  • Richard D. Phillips: Election and Reprobation
  • Thomas K. Ascol: Redemption Defined
  • Keith A. Mathison: Transforming Grace
  • Jay E. Adams: A Certain Inheritance
  • Philip Graham Ryken: The Believer’s Union with Christ
  • Michael Horton: The Principal Article of Salvation
  • Jerry Bridges: The True Christian Life
  • Joel R. Beeke: The Communion of Men with God

David F. Wells sagt zum Buch:

There is a fresh breeze blowing in these pages. A new generation has
discovered the riches of biblical truth to be found in John Calvin’s work.
Written in an inviting and accessible style, this book extends an invita-
tion to all to come and learn as well. However, what they will learn will
have far less to do with Calvin and far more to do with the centrality and
greatness of the triune God whom he served. Calvin would have wanted
it that way, and so do we.

Das Inhaltsverzeichnis von A Heart for Devotion, Doctrine, Doxology und eine Einführung von Iain H. Murray kann hier herunter geladen werden: www.ligonier.org.

Warum mich die neue Ausgabe von Calvins ›Institutio‹ enttäuscht

DSC_0725.JPGGestern öffnete ich erwartungsvoll die neue Ausgabe der Institutio, die vom Neukirchener Verlag anlässlich des Calvinjahres 2009 herausgegeben wurde. Da ich für das Buch stolze 49,90 Euro investierte, verband ich mit dem Öffnen der Verpackung – wie sich schnell herausstellen sollte – viel zu hohe Erwartungen.

Die guten Nachrichten zuerst: Das Papier ist etwas dicker als bei der alten Ausgabe im Frakturasatz, was Markierungen erleichtern sollte. Obwohl die Schriftgröße auch diesmal wieder extrem klein gehalten ist (mein Lineal zeigt 7pt an), ist der in einer lateinischen Serifenschrift gesetzte Text besser lesbar. An den 2-Spalten-Satz gewöhnt man sich recht schnell.

Die schlechten Nachrichten: Ich verstehe nicht, warum die Inhaltsangaben von Otto Weber entfernt wurden. Die Bemerkungen am Rand erleichterten die Orientierung enorm. Zudem gab es im Satzspiegel dadurch außen jeweils einen komfortablen Rand für kleinere Notizen. Da in der Kopfzeile jetzt nur eine kurze Kapitelangabe steht (z.B. II,3,1) verliert der Leser sehr schnell den Überblick. Die Tatsache, dass das Inhaltsverzeichnis auf die Hauptüberschriften reduziert wurde, verbessert die Übersichtlichkeit leider auch nicht.

Die Anmerkungen zur lateinischen Textfassung sind ebenfalls verschwunden. Überhaupt nicht nachvollziehbar ist für mich, warum das Buch kein Bibelstellenregister mehr enthält und das Begriffsregister von 151 auf 2 Seiten geschrumpft ist.

Schade!

Die Albernheit der Kirche

christless-christianity.jpgTim Challies hat das Buch Christless Christianity von Michael Horton gelesen und seine Eindrücke publiziert. Hier sein Resümee:

Through all of this I’d suggest the most important statement in the book may just be this: »It is not heresy as much as silliness that is killing us softly.« This is where the book may be most useful for the conservative Christians who are the audience most likely to read it. All of us can fall into silliness without tossing aside the gospel. We can hold fast to Christian theology, even while allowing silliness and levity to pervade the very fabric of our church. A once-serious institution can become overrun by programs and purposes that slowly erode the gravity and simplicity of the church’s unique calling. This book is a call for the church to return to its biblical foundations and to remain true to those convictions. It is a clarion call and one that Christians would do well to heed. Christless Christianity is an excellent and timely book and one I would not hesitate to recommend to any Christian.

Die ganze Rezension gibt es hier: www.challies.com.

Märtyrer 2008: Das Jahrbuch zur Christenverfolgung heute

Märtyrer2008.jpgVon den weltweit rund 2,1 Milliarden Christen leiden ca. 200 Millionen wegen ihres Glaubens unter Diskriminierungen, schwerwiegenden Benachteiligungen und zum Teil heftigen Anfeindungen bis hin zu Verfolgung. Aktuelle Informationen dazu liefert das neue Jahrbuch zur Christenverfolgung, das von der Deutschen Evangelischen Allianz (DEA) und der Internationalen Gesellschaft für Menschenrechte (IGFM) bei der Nachrichtenagentur idea herausgegeben wurde.

Die Ausgabe 2008 des Jahrbuchs stellt neben vielen Länderkurzberichten, Predigten, Materialien und dem jährlichen Überblick über die Lage weltweit fünf bedrückende Situationen und Länder in den Mittelpunkt, nämlich die Lage von Konvertiten vom Christentum zum Islam in Afghanistan, die Unterdrückung der verschiedensten Religionen im Iran, die Lage der Christen in Ägypten, die brutale Verfolgung der christlichen Bergvölker in Vietnam und die Situation des Ökumenischen Patriarchen der Orthodoxen Kirche in Istanbul. Einmal mehr wird deutlich, dass Verfolgung keine Grenzen kennt und von unterschiedlichsten Tätern ausgeht und deswegen auch der Einsatz für die Religionsfreiheit keine Grenzen haben darf.

Thomas Schirrmacher schreibt in seinem Beitrag über die Religionsfreiheit im Iran:

Die Unterdrückung der Religionsfreiheit bekommen am stärksten die größte religiöse Minderheit, die Bahai, die nichtorthodoxen, also die katholischen und protestantischen (insbesondere die evangelikalen) Christen, und die wenigen verbliebenen Juden zu spüren, daneben aber auch islamische Gruppen wie die Sufis oder Azeris. Die Juden werden als Spione Israels massivst bedroht. In diesen Verdacht gerieten vor allem Angehörige der jüdischen Bevölkerungsgruppe. Die Mehrzahl der in islamischen Staaten lebenden Juden wanderte bereits in den fünfziger und sechziger Jahren aus, wurden vertrieben oder ausgewiesen. Im Iran lebten Ende der siebziger Jahre 100.000 Juden, heute sind es noch 25.000.

Das Inhaltsverzeichnis kann hier herunter geladen werden: maertyrer2008_ihvz.pdf.

Das Jahrbuch kann ab Ende Oktober überall im Buchhandel bestellt werden. Die Buchhandlung Genial Bücher nimmt bereits Vorbestellungen entgegen: www.genialebuecher.de.

Die Literaturangaben:

  • Studien zur Religionsfreiheit / Studies in Religious Freedom – ISSN 1618-7865, Bd. 13, Max Klingberg, Thomas Schirrmacher, Ron Kubsch (Hg.): Märtyrer 2008 – Das Jahrbuch zur Christenverfolgung heute, zugleich idea-Dokumentation 9/2008, 9,90 €, ISBN 978-3-938116-47-0.

Einkaufsmöglichkeit

Die »Institutio«, gleich zweimal

Glaubenslehre.jpgDie Neukirchener Verlagsgesellschaft veröffentlicht zum Calvinjahr 2009 eine Reihe interessanter Bücher. Auch das seit langem vergriffene Hauptwerk von Johannes Calvin, die Institutio Christianae Religionis, wird anlässlich des Jubiläums in der Übersetzung von Otto Weber neu aufgelegt. Nicht nur jüngere Leser werden sich darüber freuen, dass das Buch diesmal in lateinischer Schrift besonders leserfreundlich gesetzt wird.

Wer nicht warten (und Geld sparen) möchte, kann die vom Verlag RVB soeben herausgegebene erste Auflage der Institutio von 1536 erwerben. Diese kürzeste Auflage erschien erst 1887 in deutscher Sprache in der Übersetzung von Bernhard Spiess. Für die Neuauflage wurde die Übersetzung von Spiess von Mitarbeitern und Studenten des Martin Bucer Seminars sprachlich und orthographisch modernisiert. Zudem wurden die Abkürzungen und Verweise gleichgeschaltet, die biblischen Belegstellen überprüft und neue Zwischenüberschriften zur schnelleren Orientierung eingefügt.

Das Buch kann hier bestellt werden: www.amazon.de. Außerdem gibt es eine kleine Leseprobe: calvin_leseprobe1.pdf.

Thomas Schreiner über »Surprised by Hope« (2)

Hier der zweite und vorerst abschließende Teil der Vorschau über:

  • N.T. Wright, Surprised by Hope: Rethinking Heaven, the Ressurection, and the Mission of the Church, Harper Collins, 2008. 352 S.

Der ersten Teil der Vorschau dieser Rezension von Thomas Schreiner kann hier abgerufen werden: theoblog.de. Der vollständige Text wird demnächst in einer einer Ausgabe der Zeitschrift Glaube und Denken heute erscheinen.

… Sicher haben manche Gläubigen zu Unrecht geglaubt, dass der Himmel nur geistlich sei, aber viele (die meisten derer, die ich kenne) stellen sich den Himmel nicht so vor. Wir könnten sagen, dass Wright seine These übertreibt, um seine Aussage zu verdeutlichen. So weit, so gut. Außerdem kritisiert er deutlich den Ausdruck »in den Himmel gehen«. Dennoch haben wir eine Anzahl an Aussagen in der Schrift, die vom Eintreten (hineingehen!) in das Reich in der Zukunft sprechen (z.B. Mt 5,10; 7,21; 18,3; 19,23-24; Mk 9,47; 10,15; Joh 3,5; Apg 14,22). Die Schrift spricht auch vom Himmel als einem Reich über dem unseren und getrennt von uns (Mt 6,1.9.10.20; 18,10; Lk 24,51; Joh 1,51; Apg 1,10; 2Kor 12,2; Kol 1,5; 1Petr 1,4). Das sagt uns nicht (nur um sicherzugehen), dass unsere zukünftige Bestimmung eine nicht-leibliche Bestimmung ist, aber es betont, dass es ein von unser jetzigen Existenz zu unterscheidender Zustand ist. Ja, Wright sagt richtig, dass der Himmel eine verwandelte Erde sein wird und der Himmel sozusagen in diese Welt kommen wird. Aber weil die Schriften ebenso davon sprechen, dass wir in das Reich hineingehen, weil sie davon reden, dass der Himmel eine Welt über und über uns hinaus ist, und weil die neue Schöpfung noch nicht da ist in ihrer Vollendung, glaube ich nicht, dass es falsch ist, davon zu reden, dass wir »dorthin gehen«, solange wir uns darüber im Klaren sind, dass es lediglich einer der Wege ist, die Realität, die uns erwartet, in Worte zu fassen. Tatsächlich verraten Wright’s Proteste gegen den Gebrauch des Satzes »in den Himmel gehen« seinerseits ein übertrieben wörtliches Verständnis. Daher, widerspricht das Lied Away in the manger entgegen der Meinung Wright’s nicht der Schrift, wenn es Gott darum bittet, »uns für den Himmel zuzubereiten, um mit Dir dort zu leben« (S. 22).

Wie schon bereits bemerkt betont Wright häufig, dass unsere Arbeit in dieser Welt wichtig ist. Christen sollten nicht denken, dass ihre Arbeit in Politik, Wirtschaft, Beruf, Kunst usw. unbedeutsam sei. Es hat eine Art des Pietismus gegeben, die solche Arbeit schwarz gemalt hat. Trotzdem ist es nicht klar, dass die Schulden der dritten Welt zu erlassen eine moralische Verpflichtung ist, die der Abschaffung der Sklaverei gleichkommt. Wright weist diejenigen, die in diesem Punkt nicht mit ihm übereinstimmen, zu selbstbewusst ab, indem er jegliche Einwände durch rhetorisch geschickte Aussagen wegwischt. Moralische Forderungen in der Öffentlichkeit müssen durch sorgfältige Begründung vorgebracht werden und Wright bietet keine Argumente an, die seine Schlussfolgerungen unterstützen. Vielleicht wird er in Zukunft das Thema im begründeten öffentlichen Diskurs anpacken, anstelle durch Forderungen von oben herab.

Wright empfiehlt Evangelisation als Teil unserer Arbeit als Gläubige, aber er betont klar das Engagement in der Politik. Sicherlich hat Wright den Schwerpunkt auf letzterem. Die Schrift lehrt, dass nur diejenigen, die an Jesus Christus glauben und Buße tun von ihren Sünden, die neue Schöpfung erleben können. Ist es daher etwa nicht die wichtigste Sache für Menschen, aufgenommen zu werden in dieser neuen Schöpfung? Gibt es nicht große Künstler und begabte Politiker, die unser Leben in dieser Welt verbessert haben (wofür wir alle dankbar sind), die aber dennoch keinen Anteil an der neuen Schöpfung haben werden, weil sie das Evangelium abgelehnt haben? Außerdem, während Wright korrekt betont, dass alles Handeln in dieser Welt von Bedeutung ist, gibt es auch Diskontinuität zwischen dieser Welt und der zukünftigen. Der Fluch von 1Mo 3 wird nicht aufgehoben werden, bis Jesus wiederkommt. Unsere Arbeit in der Welt ist vorläufig und wird immer von dem Fluch berührt. Die Erfindung des Autos löste ein Verschmutzungsproblem in den Straßen, das durch Pferde verursacht wurde, aber niemand sah voraus, dass es selbst wieder Verschmutzungsprobleme verursachen würde.

Es genügt zu sagen, dass der Evangelisationsauftrag der Christen mehr auf uns lasten bleibt als jeder Auftrag, in der Politik zu arbeiten, wenngleich unsere Arbeit in der Welt bedeutsam ist. Wright betont, dass die gute Nachricht des Evangeliums ist, dass Jesus Herr ist, jedoch ist dies, wie John Piper es herausgestellt hat, keine gute Nachricht, wenn du noch gegen Gott rebellierst; es ist dann eine schreckliche Nachricht. Das Neue Testament ist von der Botschaft durchdrungen, dass wir uns von unseren Sünden abwenden müssen und unser Vertrauen auf Christus setzen müssen. Wright widerspricht der Notwendigkeit, so zu handeln, nicht, aber er scheint mehr besorgt zu sein über unsere Arbeit im politischen und sozialen Bereich.

Ich könnte es vielleicht verstehen, warum Wright soziale Anliegen betont, wenn Englands Kirchen voll wären und blühen würden, wenn fast jeder schon gläubig wäre. Aber es ist seltsam, dass Englands Kirchen leer sind und Unglaube üblich ist. Es scheint so, dass ein Bischof in diesen Umständen die Gemeinde nachdrücklich dazu auffordern würde, zu evangelisieren und die Notwendigkeit des Glaubens an Jesus und der Umkehr von den eigenen Sünden zu betonen. Diese Dringlichkeit sehe ich in Wright’s Buch nicht, und daher weicht er von der Botschaft Jesu und der Apostel ab …

Thomas Schreiner über »Surprised by Hope« (1)

Der Neutestamentler Thomas Schreiner hat eine Buchrezension über:

  • N.T. Wright, Surprised by Hope: Rethinking Heaven, the Ressurection, and the Mission of the Church, Harper Collins, 2008. 352 S.

verfasst, die Daniel Dangendorf freundlicherweise übersetzt hat und demnächst in einer Ausgabe der Zeitschrift Glaube und Denken heute erscheinen wird. Hier der erste Teil einer Vorschau:

N.T. Wright ist einer der talentiertesten Schreiber unter den derzeitigen neutestamentlichen Gelehrten. In diesem Buch stellt er sein Verständnis von dem, was die Schrift über den Himmel, die Auferstehung und die Mission der Gemeinde lehrt, vor.

Was ist denn nun der Himmel? Wright behauptet, dass zu viele Christen eine platonische Vorstellung des Himmels haben. Sie denken sich den Himmel in ätherischen Begriffen, als ob wir in einen körperlosen Zustand in ein transzendentes Reich enthoben werden würden. Tatsächlich stellen sich die meisten Christen den Himmel als »da oben« vor und als getrennt von der Erde. Nach Wright lehrt die Schrift nicht, dass wir »in den Himmel gehen werden, wenn wir sterben«, sondern dass der Himmel auf die Erde kommen, dass die Erde, auf der wir leben, verwandelt werden wird und dass wir die neue Schöpfung genießen werden.

Wright’s Verständnis der christlichen Hoffnung basiert auf der Auferstehung Jesu von Nazareth. Surprised by Hope fasst daher Wright’s älteres, umfangreiches und bedeutsames Werk The Resurrection of the Son of God zusammen. Hier ist es wichtig, zu sehen, dass die Auferstehung absolut leiblich ist. Die Menschen der antiken Welt glaubten an Geister, Gespenster und ähnliches, aber sie vermischten diese Dinge nicht mit der Idee der Auferstehung. Ebenso erkennt Wright nicht einfach die Auferstehung aus Glauben an, da der historische Beweis für die Auferstehung Jesus unglaublich solide ist. Nein, wir können nicht das letzte Fünkchen Zweifel daran, dass Christus auferstanden ist, durch Beweise austilgen. Seine Auferstehung stimmt dennoch sehr genau mit dem Beweis des leeren Grabes und der Erscheinungen Christi überein.

Die Auferstehung Jesu ist von fundamentaler Bedeutung für Wright’s These, weil die Auferstehung Christi mit der zukünftigen Auferstehung der Gläubigen eng zusammenhängt. Daher kann die Zukunft, die die Gläubigen erwartet, nicht als geistliche Existenz im Himmel beschrieben werden. Vielmehr wird der Himmel auf einer neuen Erde sein, wo die Gläubigen die leibliche Existenz, die sie in dieser Welt erleben, fortsetzen werden, aber mit Leibern, die durch den Heiligen Geist verwandelt sind.

Und was ist das Resultat für die Mission der Gemeinde in der Gegenwart? Wright betont immer wieder, dass unser Leben in dieser Welt einen Unterschied macht. Wir warten nicht einfach darauf, in den Himmel zu gehen, wenn wir sterben. Wir sind dazu berufen, uns in dieser Welt zu engagieren, in der Politik für Gerechtigkeit zu arbeiten, unsere künstlerischen Gaben als Kreaturen, die nach Gottes Ebenbild geschaffen sind, auszuüben und die Verlorenen zu evangelisieren.

Wie sollen wir Surprised by Hope beurteilen? Wright’s fundamentale These hier ist richtig. Der Himmel wird auf einer neuen Erde sein und daher darf man ihn sich nicht vorstellen, als ob man in ein geistliches Niemandsland enthoben wird. Wir freuen uns auf unsere zukünftige Auferstehung und auf die neuen Himmel und die neue Erde, auf der Gerechtigkeit wohnt. Wright‘s Verteidigung der Auferstehung Christi (ausführlicher wird sie in seinem Hauptwerk zu diesem Thema verteidigt), ist die beste Abhandlung, die ich zu diesem Thema gelesen habe. Wright bekräftigt den Zwischenzustand, aber er betont richtig, dass die zukünftige Hoffnung der Gläubigen die Auferstehung ist. Wright trifft das Herz der Frage damit, dass er sagt, dass wir für Gerechtigkeit, Wahrheit und Schönheit in dieser Welt kämpfen sollen. Manche Gläubige haben behauptet, dass diese Welt zur Zerstörung bestimmt ist und richten ihr Augenmerk daher nur auf die Errettung der Verlorenen.

Dennoch gibt es einige signifikante Probleme mit diesem Buch …

Fortsetzung folgt.

Etikettenschwindel Familienpolitik

Martin Lohmann, von 1994 bis 1997 Chefredakteur des Rheinischen Merkur und von 1998 bis 2004 Chefredakteur der Rhein-Zeitung, durchleuchtet in seinem neuen Buch die Familienpolitik in Deutschland.

Nach Lohmann verdient die derzeitige Familienpolitik ihren Namen nicht, da es sich in Wirklichkeit um eine reine »Frauenerwerbsförderpolitik« handelt. Die Politik sorgt sich nicht um das Wohl der Familie, sondern möchte Frauen nach der Geburt eines Kindes möglichst schnell wieder an den außerhäuslichen Arbeitsplatz bringen. Da nach Lohmann die Mutter die wichtigste Bezugsperson für Kinder in den ersten Lebensjahren ist, hat für ihn so eine Bevormundung der Familie durch den Staat den Namen »Familienpolitik« nicht verdient.

Hier ein Auszug aus der Publikation: www.duesseldorf-blog.de. Das Buch kann überall im Buchhandel bestellt werden:

  • Martin Lohmann, Etikettenschwindel Familienpolitik, Gütersloh: Gütersloher Verlagshaus, 2008; 222 S., 19,95 €.
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