Bibel

Theologie

Gottes Wort als Aufgabe der Theologie

Hans Joachim Iwand schreibt in Glauben und Wissen (Nachgelassene Werke 1, S. 189–190):

Wir werden also zur Kenntnis nehmen müssen, daß wir mit Gott nur so und in der Weise ins Verhältnis treten können, daß Gott selbst ein solches Verhältnis — aus freier Gnade und eben in dem Akt seiner Hinwendung zu uns setzt. Dies Verhältnis ist nicht je schon da. Alles je schon als Verhältnis Daseiende ist von der Art, daß wir zwar von ihm ausgehen können, also etwa davon, daß wir Geschöpfe sind, etwa davon, daß wir in unserem Existenzverständnis uns schlechthin abhängig wissen, etwa davon, daß wir im Gewissen den Ruf Gottes vernehmen, etwa davon, daß im allgemeinen Sittengesetz eine Verantwortung für mein Tun vorliegt, — es gibt viele, immer wieder benutzte religiöse und ethische Aprioris (Anknüpfungspunkte!), von denen man ausgehen kann. Aber deren keines führt in Wahrheit zu Gott. Denn zu Gott führt nur, was von ihm selbst her kommt. Und eben dies ist die besondere, die ausgezeichnete Stellung, die dem Wort zukommt. Das erst heißt an die Offenbarung glauben, daß wir das Wort unter uns haben. Daß wir es als eine Sache sui generis haben, mitten in allem, was wir hier an Religionen und an ethischen Kämpfen und Möglichkeiten in dieser Gigantomachie des Geistes besitzen. Fremd und souverän, nicht von unten, sondern wirklich von oben, immer diese seine Herkunft bezeugend, sich in nichts einordnend, sondern alles Geordnete, weil ohne Gott Geordnete, in Frage stellend, so steht das Wort in unserer Menschheitsgeschichte. Und die Bibel ist die Erzählung von dem Geschehen dieser Fremdlingschaft des Wortes Gottes mitten unter den nationalen und spirituellen Kulten und Religionen des alten und jüngeren Orients. Auf einmal geht da eine Erscheinung auf, wie der Stern von Bethlehem, auf einmal ist das Wort da und es sind ein paar Menschen da, die von daher, die aus der Verheißung leben! Und eben damit ist der Glaube da.

Brilliant!

Bibelwissenschaft, Praktische Theologie

Die Entfremdung von der Bibel

Das schrieb Gerhard Ebeling vor 30 Jahren:

Der Bibelgebrauch ist weithin auf den kirchlich institutionalisierten Umgang mit ihr reduziert. Ihre Rolle als Hausbuch und als privates Andachtsmittel ist stark geschrumpft. Die Zahl derer, die keine oder nur eine ganz verzerrte Vorstellung von ihr haben, ist weiter im Wachsen. Die Bibelkenntnis ist bis in kirchentreue Kreise hinein, sogar bei Theologiestudenten, erschreckend gering. Und selbst bei gutem Willen fühlt man sich dem Dickicht dieses Buches gegenüber hilflos. Auch unter politisch denkbar freiheitlichen Verhältnissen, die den Kirchen sogar noch gewisse Privilegien wie den schulischen Religionsunterricht einräumen, ist diese Entfremdungstendenz anscheinend kaum aufzuhalten. Sie wird vom Sog des Zivilisationsgefälles und seiner vorherrschenden kulturellen Erscheinungen vorangetrieben und zum Teil noch gefördert durch fragwürdige religionsdidaktische Theorien oder auch einfach durch einen desolaten Zustand pädagogischer Praxis.

Was für Worte würde er heute finden?

Bücher

Bibel-Lesepläne

Wie wäre es denn mit einer regelmäßigen Bibellese im Jahr 2010? Der Crossway Verlag hat 10 Pläne zum Bibellesen herausgegeben. Sie haben unterschiedliche Schwerpunkte und können in verschiedenen Formaten (sogar iCal) aus dem Internet geladen werden.

Hier: www.esv.org.

Bücher, Neues Testament

Das Neue Testament: Überblick, Hintergrund und Erklärungen

Titelbild.jpgVor einigen Wochen ist das Buch Das Neue Testament: Überblick, Hintergrund und Erklärungen meines Kollegen Carsten Friedrich erschienen. Der Born Verlag schreibt dazu:

Die Bücher des Neuen Testaments gehören sicher zu den bekannteren Texten der Bibel. Dennoch braucht man auch hier manches Hintergrundwissen, um die Texte in ihrer jeweiligen Absicht zu verstehen.

Dieses kompakte Buch gibt dem/der Leser/in Hilfen zum Verständnis der einzelnen Bücher, einen Überblick über den Inhalt und stellt charakteristische Verse vor. So wird das Neue Testament begreifbarer und man wird ermutigt, das Gelesene durch eigene Entdeckungen zu vertiefen. Es regt zum persönlichen (Weiter)Lesen und zum Studium der biblischen Bücher an. Dazu dient auch der Bibelleseplan im Anhang des Buches, mit dem man in einem Jahr chronologisch das gesamte Neue Testament lesen kann.
Eine Einführung in die Entstehung des Neuen Testaments rundet das Buch ab.

Gedacht ist das Buch besonders für junge Leute ab 14 Jahre. Einsatzmöglichkeiten ergeben sich in Jugend- und Bibelkreisen, bei der Konfirmandenarbeit oder beim persönlichen Bibelstudium

Hier eine Leseprobe: Leseprobe.pdf.

Das Buch:

  • Carsten Friedrich: Das Neue Testament: Überblick, Hintergrund und Erklärungen, Born-Verlag, 2009, 84. S., 5,90 Euro

kann hier bestellt werden:

Einkaufsmöglichkeit

Bibelwissenschaft

Die ›Today’s New International Version‹ war ein Fehler

Keith Danby gesteht ein, dass die Herausgabe der TNIV-Bibel in geschlechtergerechte Sprache (gender-inclusive language) ein Fehler war. CT zitiert Danby, den Direktor von Biblica (früher IBS-STL):

›Quite frankly, some of the criticism was justified and we need to be brutally honest about the mistakes that were made,‹ Danby said [He means the New International Version Inclusive Language Edition, released in the U.K. in 1996]. ›We failed to make the case for revisions and we made some important errors in the way we brought the translation to publication. We also underestimated the scale of the public affection for the NIV and failed to communicate the rationale for change in a manner that reflected that affection.‹

Hier der vollständige Beitrag: blog.christianitytoday.com.

Bibelwissenschaft

Buchreihe zur Bibel zum Sonderpreis

6252.jpgFür Bibelübersetzer und Exegeten dürfte die Aktion interessant sein: Die Bibelgesellschaft verkauft in einer Sommeraktionen Bücher aus der Reihe »Arbeiten zur Geschichte und Wirkung der Bibel« zu Sonderpreisen. So wird das Buch:

  • Bibelübersetzung heute: Geschichtliche Entwicklungen und aktuelle Anforderungen – Stuttgarter Symposion 2000, Stuttgart: Deutsche Bibelgesellschaft, 360 S.

für 12,20 Euro angeboten. Dieser Band enthält wichtige Beiträge zum Thema Bibelübersetzung aus der Sicht von Germanisten, Bibelwissenschaftlern und Bibelübersetzern. Der zeitliche Bogen spannt sich vom 16. Jahrhunderts bis zur Gegenwart und umfaßt historische, sprachgeschichtliche philologische und praktische Aspekte des Bibelübersetzens von Martin Luthers Vorgängern bis zur neuen Zürcher Übersetzung.

Weiter Informationen gibt es im Shop der Bibelgesellschaft: www.bibelonline.de.

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