Homosexualität

Erstaunliche Botschaft einer lesbischen Schwester

Professor Hunter Baker, übrigens Autor einer hervorragenden Einführung in die Politikwissenschaft, hat vor einigen Tagen das Schreiben einer homoerotisch empfindenden Freundin und Christin veröffentlicht (siehe auch hier). Freundlicherweise erteilte mir Hunter Baker das Recht, eine deutsche Übersetzung des Briefes anzufertigen. Marion G. hat kurzfristig übersetzt. Herzlichen Dank also an die Autorin, an Hunter und an Marion!

Hier ist der Brief:

Eine erstaunliche Botschaft von einer lesbischen Schwester in Christus

An die Kirche – zum Thema Homosexuelle und Lesben:

Viele von euch glauben, dass es uns in euren Gemeinden, euren Schulen, in eurer Nachbarschaft nicht gibt. Ihr glaubt, dass wir nur wenige sind und dass man uns leicht erkennen kann. Ich sage Euch aber: wir sind viele. Wir sind eure Lehrer, eure Ärzte, eure Buchhalter und Hochschulsportler. Uns gibt es in allen Hautfarben, Typen und Körpergrößen. Wir sind Singles, Ehemänner und Ehefrauen, Mütter und Väter. Wir sind eure Söhne und Töchter, eure Nichten und Neffen, eure Enkelkinder. Wir arbeiten im Kindergottesdienst mit, sitzen in euren Kirchenbänken, singen in euren Chören und stehen auf euren Kanzeln. Ihr wollt uns nicht sehen, weil ihr uns entweder ignoriert oder weil es eure Gemeinde durcheinander bringen könnte. Wir SIND eure Gemeinde. Wir kommen Woche für Woche in eure Kirchen, weil wir Orientierung und einen Hoffnungsschimmer suchen, dass wir uns verändern können. Wir haben genauso wie ihr Jesus in unser Herz aufgenommen. Genau wir ihr wollen wir sein, wie Christus uns haben will. Wir beten jeden Tag um Gottes Führung, wie ihr es auch tut. Und genauso wie ihr versagen wir oft. 

Wenn das Wort „homosexuell“ in der Gemeine fällt, halten wir den Atem an und bekommen es mit der Angst zu tun. Meist folgen diesem Wort dann Verdammung, Gelächter, Hass oder Witze. Nur ganz selten hören wir Worte der Hoffnung. Wir erkennen unsere Sünde wenigstens. Aber sieht die Kirche auch ihre Sünde? Seht ihr eure Sünde des Stolzes darüber, besser oder Jesus wohlgefälliger zu sein als wir? Seid ihr in euren Beziehungen zu uns Christus-ähnlich gewesen? Würdet ihr euch mit uns am Brunnen oder im Restaurant treffen, um ein Glas Wasser oder eine Tasse Kaffee mit uns zu trinken? Würdet ihr uns berühren, wenn wir Anzeichen von Aussatz oder AIDS hätten? Würdet ihr uns wie Christus den Zachäus vom Baum herunter rufen und bei uns zu Gast sein? Würdet ihr uns einladen, an eurem Tisch zu sitzen und das Brot mit euch zu brechen? Könnt ihr uns bedingungslos lieben und helfen, weil Christus wie bei euch an unserem Herzen arbeitet, damit wir alle zu Überwindern werden?

An alle, die die Kirche verändern wollen, um Schwule und Lesben mit ihrem homosexuellen Lebensstil zu akzeptieren: Ihr gebt uns keine Hoffnung. Alle, die wir Gottes Wort kennen und es nicht verwässern wollen, damit es unseren Wünschen und Sehnsüchten entspricht, wir bitten euch: lest den Brief von Johannes an die Gemeinde in Pergamon:

„Doch einen Vorwurf kann ich dir nicht ersparen: Du duldest in deiner Mitte Anhänger der Lehre Bileams. Bileam hatte Balak den Rat gegeben, die Israeliten zum Essen von Opferfleisch, das den Götzen geweiht war, und zu sexueller Zügellosigkeit zu verführen und sie dadurch zu Fall zu bringen. Auch bei dir gibt es Leute wie Bileam: Es sind die Anhänger der Lehre der Nikolaiten. Darum sage ich dir: Kehre um!”

Um politisch korrekt zu sein, seid ihr bereit, bei Gottes Wort Kompromisse zu machen. Aber wir lassen uns nicht täuschen. Wenn wir eure Kompromissbereitschaft akzeptieren, dann müssen auch wir Kompromisse machen. Dann müssen wir eure Lügen, euren Ehebruch, eure Lust, euren Götzendienst, eure Süchte, EURE Sünden auch akzeptieren. „Wer bereit ist zu hören, achte auf das, was der Geist den Gemeinden sagt!“

Wir bitten euch genauso wenig um die Akzeptanz unserer Sünden wie wir bereit sind, eure Sünden zu akzeptieren. Wir bitten euch einfach nur um die gleiche Unterstützung, Liebe, Orientierung und vor allem Hoffnung, die alle anderen in eurer Gemeinde auch bekommen. Wir sind eure Brüder und Schwestern in Christus. Wir sind noch nicht, was wir sein sollen, aber Gott sei Dank sind wir auch nicht mehr die, die wir waren. Bemühen wir uns miteinander, dass alle sicher nach Hause finden.

Eine Schwester in Christus

Rob Bell unterstützt gleichgeschlechtliche Ehe

NewImageWährend einer Werbeveranstaltung für sein neues Buch What We Talk About When We Talk About God erklärte Rob Bell seine Unterstützung für die gleichgeschlechtliche Ehe (Trevin Wax hat das Buch bereits rezensiert).

Zitat:

Ja, ich bin für die Ehe. Ich bin für Treue. Ich bin für die Liebe, ob es ein Mann und eine Frau, eine Frau und eine Frau, ein Mann und ein Mann ist. Ich denke, das Schiff ist losgesegelt und die Kirche muss sich darauf einstellen … das ist die Welt, in der wir leben, und wir müssen die Menschen bejahen, egal wo sie stehen.

Mehr: www.christianpost.com.

Warum ich als „Gay“ nichts von der gleichgeschlechtlichen Ehe halte

Doug Mainwaring empfindet seit seiner Kindheit homosexuell. Trotzdem heiratete er eine Frau und adoptierte zusammen mit ihr zwei Kinder. Die Ehe scheiterte und Doug zog die Kinder allein auf. Er schreibt über diese Erfahrung:

Anfangs fühlte ich mich befreit. Ich traf einige großartige Jungs, war in ein paar langfristigen Beziehungen. Nach einigen Jahren leitete mich die intellektuelle Redlichkeit jedoch zu einigen unerwarteten Ergebnissen: (1) Das Gründen einer Familie mit einem anderen Mann ist nicht ganz das Gleiche wie die Gründung einer Familie mit einer Frau.  (2) Den Kinder Eltern beiderlei Geschlechts zu Hause zu verweigern ist ein objektives Übel. Kinder brauchen und sehnen sich nach beiden Geschlechtern.

Deshalb, so Doug: „Die Ehe ist kein dehnbarer Begriff. Sie ist unveränderlich. Sie bietet das Beste für Kinder und die Gesellschaft. Wir sollten die Definition der Ehe nicht verfälschen oder entstellen und damit ihre Reichtümer für jetzige und künftige Generationen verleugnen.“

Was Doug Mainwaring über die Pan-Sexualisierung unserer Gesellschaft schreibt, ist ebenfalls lesenswert.

Die „Philia“- Liebe zwischen Männern ist viel besser, viel stärker und viel erfüllender als erotische Liebe jemals sein kann. Aber die Gesellschaft fördert zur Zeit die niedrigste Form der Liebe zwischen Männern, während sie die höheren Formen sabotiert. Die Kultur der Homosexuellen umwirbt die Sexualisierung aller (und sie sehen sich und andere Männer in erster Linie als sexuelle Wesen), während sie sich fast als ruinös erweist, wenn es um die Förderung anderer Aspekte der Beziehungen zwischen Mann und Frau geht.

Hier die ganze Geschichte: www.thepublicdiscourse.com.

P.S: Völlig anders als Doug Meinwaring sieht das übrigens Peer Steinbrück in seinem Plädoyer für Regenbogenfamilien:

VD: DB

Steve Chalke wirbt für Anerkennung homosexueller Partnerschaften

Die Zeitschrift Christianity Today hat vergangene Woche darüber berichtet, dass sich der britische Baptistenpastor Steve Chalke für die Rehabilitierung homosexueller Partnerschaften ausgesprochen hat (Ich empfehle die Lektüre der Kommentare zur CT-Meldung). Chalke, der sich seit Jahren für soziale Transformation der Gesellschaft engagiert, hat die Evangelikalen nach Einschätzung der Zeitschrift The Independent damit unter Schock gesetzt. Dabei überrascht diese Entwicklung keinesfalls. Wer sich näher mit Chalkes Publikationen befasst hat, weiß, dass er schon seit Jahren für ein Umdenken in Sachen  Sühnetheologie, Sterbehilfe oder Sexualethik plädiert (siehe z.B. Sterbehilfe im Namen Jesu?). Jetzt hat er lediglich den offensiven Schritt an die Öffentlichkeit gewagt.

Das evangelikale Internetportal Jesus.de berichtet ausführlicher über Steve Chalkes Offensive und verweist auch darauf, dass sich die Ev. Allianz in Großbritannien schnell zu dem Vorfall geäußert hat und Chalke vorwirft, die Theologie in gefährlicher Art und Weise an die Erwartungen der Gegenwartskultur anzupassen. Steve Clifford, Generalsekretär der Britischen Evangelischen Allianz, empfiehlt das Gutachten Biblical and Pastoral Responses to Homosexuality, das erst 2012 von einer Kommission erarbeitet wurde.

Kollektive Illusion

Aktuell wird in Politik und Gesellschaft über die rechtliche Einführung einer so genannten Homo-„Ehe“ diskutiert. Worum geht es? Was steht auf dem Spiel? Was sind die Unterschiede zwischen Ehe und homosexueller Partnerschaft? Was sind die Auswirkungen solch eines neuen Familienkonzepts auf die nächste Generation?

Christl R. Vonholdt, Fachärztin für Kinder und Jugendmedizin, erklärt in der TAGESPOST, weshalb durch die Einführung der „neuen Ehe“ die männlich-weibliche Struktur als Grundpolarität allen Lebens untergraben würde.

Zwei Merkmale unterscheiden die Mann-Frau-Beziehung von jeder homosexuellen Partnerschaft: Die leiblich-körperliche Vereinigung und das Potenzial zur Weitergabe des Lebens. Beides gehört zusammen. Ein leiblich-körperliches Einssein ist nur in der sexuellen Beziehung zwischen Mann und Frau möglich. Während in jeder anderen Form von Beziehung ein Einssein in seelischer oder geistiger Hinsicht möglich ist, bezieht die Ehe in einmaliger Weise die Leiblichkeit des Menschen ein: In der Mann-Frau-Beziehung passen die Genitalien perfekt zueinander und ineinander – und bilden gleichzeitig die schöpferische Einheit, aus der neues Leben entstehen kann. Die Ehe beruht damit auf der einzigartigen leiblichen Komplementarität von Frau und Mann – letztlich auf der biologischen Disposition eines jeden Menschen zur Heterosexualität.

Wie keine andere Gemeinschaft verbindet die Ehe die Geschlechter und Generationen miteinander. So trägt sie in einzigartiger Weise zum Zusammenhalt, zur Integration, zur Stabilität und Solidarität (zwischen Mann und Frau und zwischen den Generationen) und zum Frieden einer Gesellschaft bei. Eugen Rosenstock schreibt: „In der Ehe werden nicht nur leibliche Kinder gezeugt, es wird auch eine Leistung vererbt: der Friedensschluss der Geschlechter. Dieser Friedensschluss wird die Weltanschauung der Kinder bestimmen.“ Die Kulturleistung der Ehe ist einmalig. Wir können sie nicht hoch genug einschätzen.

Mehr: www.die-tagespost.de.

Homozentrismus

Homosexualität ist zum Trend- und Wahlkampfthema geworden, auch unter den Frommen. Eine Kirchengemeinde geht nun offensiv voran und bietet einen Gottesdienst mit dem Titel: „GoGay – fromm aber nicht hetero: Warum die Kirche homosexueller werden muss“ an (einer der Verantwortlichen, der übrigens zum Vorstand von „Glaube am Montag“ gehört und als Geschäftsführer bei „Kirche mit Vision“ tätig ist, hat sich schon zu einem anderen umstrittenen Thema anfechtbar geäußert).

Was tun, wenn „aus einem irrwitzigen Homozentrismus heraus“ die Gesellschaft regelrecht umgebaut werden soll? Schweigen? Als die Süddeutsche Zeitung der Normalität von homosexuellen Lebensgemeinschaften eine Großreportage gewidmet und dabei sogar das Thema „Leihmutterschaft“ verharmlost hat, versetzte dies den Blogger Ralf Schuler in Rage. Zurecht.

Das Verrückte, ja fassungslos machende an diesem Text ist, dass im Dienste der vermeintlich toleranten Sache die Gesellschaft in einem Aufwasch dazu aufgefordert wird, ihren kompletten bioethischen Kompass über Bord zu werfen. Wenn es um Schwule und Lesben geht, dann ist es geradezu geboten, indische Leihmütter auszubeuten. Da darf weltweit schwunghaft mit Eizellen gehandelt und fremdausgetragen werden, als sei der Mensch eine agrarische Produktionsgenossenschaft. Wenn Gleichgeschlechtler den weltweiten Kinderhandel ankurbeln, werden keine Fragen mehr gestellt. Dass auch “Heteros” aus gutem Grund der Kinderkauf verweigert wird, interessiert nicht. Und von dort bis zum Menschenrecht auf ein Kind ist es nur noch ein Katzensprung.

Mehr: ralfschuler.wordpress.com.

VD: EP

Anglikanische Kirche veweigert gleichgeschlechtlicher Ehe das Ja-Wort

Hier ein Bericht des DLFs über die Haltung der Church of England zur geplanten Revision des Eherechts. Sehr interessant sind die Worte des Premierministers David Cameron. Er nutzt die heute weit verbreitete Praxis des begriffliche „Reframing“, füllt den Begriff „Ehe“ also mit einem gänzlich neuen Inhalt und stellt den Gebrauch der herkömmlichen Definition als reaktionär dar. Ungefähr so: Konservative wie ich glauben an Beziehungen und Gelübde, weil sie uns binden. Deshalb bin ich für die gleichgeschlechtliche Ehe.

Grüne Meinungsfreiheit

Soll die Diakonie zwei theologisch konservativ ausgerichtete Organisationen ausschließen? Das fordert der Erste Parlamentarische Geschäftsführer der Bundestagsfraktion von Bündnis 90/Die Grünen, Volker Beck. Er wandte sich in einem Brief an den Präsidenten des Diakonischen Werks der EKD, Johannes Stockmeier (Berlin). Der Vorstoß des prominenten Grünen richtet sich gegen die ökumenische Kommunität „Offensive Junger Christen“ und den evangelischen Fachverband für Sexualethik und Seelsorge „Weißes Kreuz“. Die Nachrichtenagentur idea schreibt:

In seinem – von Beck veröffentlichten – Antwortbrief versichert Präsident Stockmeier, dass er auch weiterhin dafür eintreten werde, dass es keine Diskriminierung Homosexueller in Kirche und Diakonie geben dürfe. Er erhalte immer wieder Anfragen, inwieweit die Offensive Junger Christen, das ihr angeschlossene Deutsche Institut für Jugend und Gesellschaft und das Weiße Kreuz diese Position teilten. Deshalb suche er mit ihnen das regelmäßige Gespräch, um die Haltung des Diakonischen Werkes der EKD zu verdeutlichen. Dessen Mitglieder seien aber rechtlich selbstständige Organisationen. Das Diakonische Werk verfüge deshalb weder über eine Fach- noch eine Dienstaufsicht. Gemäß der Satzung sei das Diakonische Werk der EKD nicht befugt, in die Arbeit der Mitglieder einzugreifen. Ein Ausschluss könne nur dann erfolgen, wenn Mitgliedsorganisationen nicht mehr in Verbindung zur diakonischen oder volksmissionarischen Arbeit ihrer Kirche stünden. Abschließend schreibt Stockmeier: „Vor diesem Hintergrund ist das Gespräch mit den genannten Fachverbänden ein wichtiger Beitrag, um hier Klarheit zu erlangen und gegen eine mögliche Diskriminierung von Homosexualität einzutreten.“

Ich kann aufmerksame Staatsbürger nur bitten, genau hinzuschauen. Die Desinformationen, die Volker Beck seit Jahren verbreitet, und die politischen Forderungen, die er nachhaltig einklagt, bedrohen – finden sie Gehör – die Meinungsfreiheit, auf die er sich selbst über viele Jahre berufen hat. Gehören nicht Wissenschaftsfreiheit und Lehrfreiheit zu den bürgerlichen Grundrechten? Will Volker Beck die offene Gesellschaft tatsächlich stärken (vgl. auch den Beitrag: Die Tyrannei der liberalen Moral)?

Hier der vollständige idea-Beitrag: www.idea.de.

Sind Evangelikale diskriminierend?

Für die Journalistin Oda Lambrecht sind alle Evanglikalen Fundamentalisten. Der Vorsitzende der Deutschen Evangelischen Allianz, Jürgen Werth, sieht es gerne, wenn Christen in seinem Netzwerk schlicht »intensiv evangelisch« genannt werden. Auf dem Kirchentag in Dresden debattierten beide über den Unterschied zwischen Evangelikalen und Landeskirchlern. Im Mittelpunkt stand wie so oft die Frage nach der Bewertung von Homosexualität.

Hier die Pressemeldung von pro: www.pro-medienmagazin.de. Es lohnt sich, auch die Kommentare zu lesen.

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Nachtrag vom 07.06.2011: Hier noch ein Videobeitrag.

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