Sexualität

Auch Baptisten brauchen Sexualkunde

Deutsche Baptisten-Familien, die ihre Kinder vom Sexualkundeunterricht fernhalten wollten, sind vor dem Europäischen Gerichtshof für Menschenrechte gescheitert. Die Richter wiesen ihre Beschwerde gegen die Unterrichtsteilnahme als offensichtlich unbegründet ab.

DER SPIEGEL schreibt:

In Straßburg machten die Baptisten-Familien vor allem Verstöße gegen die Grundrechte auf Religionsfreiheit und den Schutz des Familienlebens geltend. Der Straßburger Gerichtshof stellte jedoch fest, die Menschenrechtskonvention gewähre keinen Schutz vor der Konfrontation mit Meinungen, die der eigenen Überzeugung widersprechen. Zudem habe es den Eltern freigestanden, ihre Kinder zu Hause nach ihren eigenen religiösen Überzeugungen zu erziehen.

Weiter hieß es, das deutsche Recht sehe für Grundschüler eine Schulpflicht vor und schließe Heimunterricht aus, um die Integration von Kindern in die Gesellschaft zu fördern. Diese Überlegungen stimmten mit der Rechtssprechung des EGMR in Sachen Meinungsvielfalt in einer Demokratie überein, heißt es in der Pressemitteilung des Gerichts.

Der Sexualkundeunterricht habe auf eine neutrale Wissensvermittlung zu den Themen Zeugung, Empfängnisverhütung, Schwangerschaft und Geburt nach aktuellen wissenschaftlichen und schulischen Standards abgezielt. Einem solchen Unterricht dürften Schüler nicht wegen religiöser Bedenken fernbleiben.

Hier die Pressemitteilung des Gerichts.

Petition gegen Aktion »Liebe wie du willst«

Der 2006 emeritierte Professor Dr. Wolfgang Heisenberg hat eine Petition gegen die Aktion »Liebe wie du willst« ins Leben gerufen.

Die vom Jugendbildungswerk Gießen und den Pro Familie Beratungsstellen Gießen und Marburg gestartete Aktion »Liebe wie du willst« tritt mit Postern und Plakaten »offensiv« dafür ein, dass jeder Mensch sein Grundrecht wahrnehmen kann, »seine sexuelle Orientierung und seine sexuellen Beziehungen frei zu wählen und sein Leben entsprechend zu gestalten, soweit nicht andere dadurch in ihren Persönlichkeitsrechten verletzt werden« (der Anzeiger berichtete). Entsprechendes Infomaterial ist an 143 Einrichtungen verschickt worden. Nach Angaben des Abteilungsleiters der städtischen Kinder- und Jugendförderung, Egon Welsch, sollen Jugendliche durch das Projekt lernen, jede Art von sexueller Beziehung als normal anzusehen.

Mehr hier: www.giessener-anzeiger.de.

Schulfach Schwul

Wir haben hier bereits mehrfach darüber diskutiert, ob es zum Auftrag der staatlichen Schulen gehört, Kinder sexuell aufzuklären (z.B. hier). Diese kleinen Debatten über Wahlprogramme hinken der Wirklichkeit weit hinterher. Jenseits des Parteiengezänks und dem (noch) verfassungsmäßig verankerten Schutz der Familie gibt es eine heimlich Übereinkunft: Unsere Kinder sollen umerzogen werden. Sie haben gefälligst so früh als möglich zu lernen, dass ›das Mensch‹ seine sexuelle Identität wählen kann wie eine Partei.

Das ist alles andere als Aufklärung. Den Kindern wird nämlich eine bestimmte Theorie des Geschlechtlichen aufgedrängt. Die Theorie ist keinesfalls plausibel. Sie setzt voraus, dass zwischen »gender« und »sex« zu unterscheiden sei. Der Begriff »gender« stammt aus der Sexualpsychologie. Er entsprang dem Anliegen, sprachlich mit der leidvollen Selbstwahrnehmung mancher Menschen, dem anderen Geschlecht anzugehören, also in einem falschen Körper zu stecken (Transsexualität), umzugehen (siehe hier). Daraus entwickelte sich die Behauptung eines vom biologischen Geschlecht (sex) gelösten sozial konstruierten Geschlechts (gender). Dahinter steckt die Grundannahme, dass Menschen bei der Geburt ein Geschlecht aufgrund von biologischen Merkmalen sprachlich zugewiesen wird. Gender entwickelte sich so zur Sammelbezeichnung für das »soziale Geschlecht«. Geschlecht ist ideologische Hypothese und gesellschaftspolitische Konstruktion. Konsequent weitergedacht bedeutet dies, dass wir Menschen zwischen unsereren Genderidentitäten losgelöst vom biologischen Geschlecht »hin und herspringen«, also latent bisexexuell oder multisexuell sind. Die Einschränkung auf ein vorgegebenes biologisches Geschlecht entspricht der Einfaltung unserer Idendität, also einer Form der Unterdrückung (Zwangsheterosexualität).

Ein Mensch kann, unabhängig vom biologischen Geschlecht, sein soziales Geschlecht frei wählen. Die Gesellschaft wird darauf verpflichtet, diese individuelle Wahl anzuerkennen und zu fördern. Der Körper wird zum passiven Objekt des Selbstentwurfs. Raum für die Erziehung im Sinne dieser »foucaultschen Überschreitung« wird in Zukunft die Grundschule sein.

Die Berliner Zeitung berichtet:

Die ersten Wörter schreiben, plus und minus rechnen, sexuelle Vielfalt kennenlernen – Unterrichtsstoff unserer Erstklässler! Konkreter: Der König heiratet einen König, Onkel Tommy küsst einen Mann, Emily hat zwei Mamis, der Rabe mit dem goldenen Federkleid ist vermutlich transsexuell …

Montag startet Bildungssenator Jürgen Zöllner (65, SPD) eine neue Aufklärungskampagne, die sich an Schüler verschiedener Altersklassen, Eltern und Lehrer richtet. Bestandteil: ein Themen-Koffer mit 25 Bilderbüchern und einem Memory-Spiel, gedacht für Grundschulkinder ab fünf Jahren.

In den Märchen und Geschichten wird Anderssein, Brechen mit Rollen-Klischees, unkonventionelles Zusammenleben thematisiert. Im Mittelpunkt: Kinder, die in gleichgeschlechtlichen Lebensgemeinschaften aufwachsen, deren Eltern Grufties sind oder die von Oma und Opa großgezogen werden.

»Wir zeigen alles, was heute Realität ist«, sagt Conny Kempe-Schälicke (45), Leiterin der Initiative. Sie betont: »Homosexualität soll dabei nicht herausgestellt werden. Vielmehr geht es um Vielfalt. Weg von der klassischen Vater-Mutter-Kind-Familie, hin zu Modellen, in denen Kindern auch glücklich sein können. Denn das Einzige, was wichtig ist, ist eine liebevolle Umgebung.«

Die Botschaft der Kampagne: Jede Lebensform soll wertgeschätzt werden! »Das muss man Kindern in diesem frühen Alter beibringen, wenn sie gerade lernen, wie Gesellschaft funktioniert«, so Kempe-Schälicke.

Kinder sollten sich Gedanken darüber machen, »wie es ist, wenn man nicht genau weiß, ob man männlich oder weiblich ist. Als Jugendliche können sie sich dann bewusst für eine sexuelle Identität entscheiden, so wie für eine Religion«.

VD: EP

Ideologisierung des Sexuellen

Die Grünen, lesen wir, seien mit der Baden-Württemberg-Wahl in der Mitte der Gesellschaft angekommen. Die Partie propagiert jedoch im Namen falsch verstandener Gleichberechtigung auch Lebensstile und Weltanschauungen kleiner gesellschaftlicher Gruppen. Besonders in den Schulen wollen die Grünen in Zukunft neue Schwerpunkte setzen. Die Basisschule soll sich zu einem »Ort der gelebten Demokratie entwickeln«, in der Oberstufe soll die Individualisierung vorangetrieben werden, gemäß der sich die Schulen »den Neigungen und Leistungen der SchülerInnen« weiter anzupassen haben. Natürlich werden auch moderne (vornehmlich französische) Gendertheorien zentral platziert. Alexander Kissler hat das Wahlprogramm der Grünen in Baden-Württemberg gelesen und dabei entdeckt, dass in Zukunft in allen Unterrichtsfächern vermittelt werden soll, dass »unterschiedliche sexuelle Identitäten als etwas Selbstverständliches« anzusehen seien. Im Wahlprogramm heißt es dazu:

Ein vielfältiges und respektvolles Miteinander muss bereits in den Bildungseinrichtungen des Landes seinen Platz haben. Baden-württembergische Schulen sind angehalten, unterschiedliche sexuelle Identitäten als etwas Selbstverständliches zu vermitteln und wertneutral zu behandeln. Diese Aufgabe muss in den Bildungsstandards sowie in der Lehrerbildung verbindlich verankert werden. Dabei denken wir nicht nur an den Aufklärungsunterricht im Fach Biologie, sondern an alle Unterrichtsfächer. In diesem Zusammenhang sollten im Fach Gemeinschaftskunde z.B. soziologische Fragen thematisiert werden, in den Fächern Religion und Ethik Aspekte der Lebensgestaltung, und in Sprach- und Mathematiklehrbüchern ist der Alltag verschiedener Familienformen (also auch von Regenbogenfamilien) abzubilden.

Kissler sieht darin – zurecht – den Versuch, den Staat als pansexuellen Wächterrat zu inthronisieren. Hier sein Kommentar: www.theeuropean.de.

Sex: Warten lohnt sich

Warten bringt Segen: Paare, die sich mit dem Sex bis nach der Hochzeit Zeit lassen, sollen später eine harmonischere und erfülltere Beziehung führen, zeigt eine US-Studie. Focus online schreibt:

Heutzutage ist es zumindest in der westlichen Welt üblich, dass Paare erst einmal ausprobieren, wie gut sie sich im Bett verstehen, bevor sie Zukunftspläne schmieden. Menschen, die eine tiefe Bindung aufbauen wollen, bevor sie intim werden, bilden die Ausnahme. Eine US-Studie attestiert den Zurückhaltenden nun größere Chancen auf ein nachhaltiges Beziehungsglück. An der Studie nahmen 2035 Verheiratete teil, die den demografischen Durchschnitt der amerikanischen Bevölkerung repräsentierten. Die Teilnehmer beantworteten einen ausführlichen Fragekatalog zu ihrem Eheglück. Eine der Fragen lautete: »Wann wurden Sie in Ihrer Beziehung sexuell aktiv?«

Eine Analyse der Fragebogen ergab, dass die Paare, die bis zur Ehe mit dem Sex gewartet hatten, einige Vorzüge genossen gegenüber jenen Paaren, die bereits in einem frühen Stadium der Beziehung miteinander geschlafen hatten.

• Die Beziehung der Zögerlichen war um 22 Prozent stabiler.

• Sie bewerteten die Zufriedenheit um 20 Prozent höher.

• Sie schätzten die Qualität der sexuellen Beziehung um 15 Prozent höher.

• Sie beurteilten die Kommunikation in der Ehe um zwölf Prozent besser.

Hier der vollständige Focus-Artikel. Die Studie kann ebenfalls (kostenpflichtig) eingesehen werden: psycnet.apa.org.

VD: MM

Die missbrauchte Republik

Vor einigen Wochen ist das Buch:

  • Andreas Späth u. Menno Aden (Hg.): Die missbrauchte Republik: Aufklärung über die Aufklärer, London/Hamburg, Verlag Inspiration Un Limited, 2010, 168 S.

erschienen.

Prof. Dr. Menno Aden schreib in seinem Geleitwort:

Die in diesem Buch gesammelten Aufsätze handeln von Sexualität. Sexuelle Übergriffe von Pädagogen, Erziehern und sogar kirchlichen Amtsträgern haben uns in letzter Zeit in vielfacher Weise empört. Eklig, widerwärtig, unverständlich, beschämend ist das alles, und wohl nur das Wenigste von dem, was ans Licht kommt, wird man leugnen können.

Mancher wünscht sich daher wohl, der Schleier des Nichtwissens wäre nicht gehoben worden. Es werden ja nicht nur die jeweils individuell Schuldigen benannt, vor allem werden die Einrichtungen, für welche sie tätig waren, auch dann bloßgestellt, wenn sie besseres verdient hätten. In der Tat ist zu fragen, ob die Wahrheit ein so hohes Gut ist, dass es den gesellschaftlichen Schaden, der sich aus ihrer Aufdeckung auch ergibt, ausgleicht. Wäre es nicht doch besser zu schweigen, als dass legitime Autoritäten beschädigt und sogar die ehrwürdigste Institution unserer Kultur, die Kirche, niedergezogen wird? Irritierend ist, dass oft gerade solche Personen in diesem Zusammenhang rigorose Aufklärung fordern, welche sonst Werte wie Treue, Liebe, Ehe, Keuschheit oder gar Glaube als Reminiszenzen einer vergangenen Zeit verhöhnen. Staat und Gesellschaft akzeptieren offenbar, dass sexuelle Aktivität vor allem dem Vergnügen dient.

Das Geleitwort mit dem Inhaltsverzeichnis gibt es hier: Missbrauchte Republik.pdf.

So tickt die Generation Porno

Die WELT Online hat Anfang Juli zwei interessante Beiträge zum Thema Pornographie veröffentlicht. Kirsten Schiekiera gewährt Einblicke in die Konsumhaltung von Teenagern:

Bis vor gut zwei Monaten war Inga Schäller noch ahnungslos. »Ich wusste überhaupt nicht, dass man sich im Internet Pornovideos kostenlos ansehen kann! Ich dachte, das sei ein teures Vergnügen, das sich nur Erwachsene leisten können«, sagt die alleinerziehende Mutter. Als sie schnell eine dringende Überweisung vom Computer ihres Sohnes machen wollte, entdeckte sie, dass der 15-Jährige regelmäßig auf einschlägigen Seiten surft. Als sie ihn darauf ansprach, wiegelte er ab. Eine peinliche Situation für Mutter und Kind. »Ich finde es wirklich besorgniserregend, dass Kinder sich problemlos Bilder angucken, bei denen unsereins rot vor Scham wird. Wie sollen Teenager denn so etwas verarbeiten?«, fragt sich die Krankenschwester aus Berlin-Charlottenburg. Darüber machen sich die Teenager keine Gedanken. »Alle Jugendlichen gucken Pornos. Wirklich!«, meint Patrick (15) aus Berlin-Hellersdorf. Sein Freund Denis (18) nickt und erzählt, dass er »ein paar sehr schöne Filme« auf der Festplatte seiner »Playstation 3« gespeichert habe. Auch auf seinem Handy könne man diverse Clips betrachten. Auf die Frage, wie häufig die beiden Pornos sehen würden, zucken beide mit den Schultern. Einmal pro Woche? Zweimal pro Woche? »Viel häufiger, ich zumindest«, meint Denis. »Manchmal gucken wir in der Gruppe, manchmal alleine.« Dirk, ebenfalls 15, schüttelt den Kopf. Pornos würde er sich nur am Wochenende ansehen. » Sonst bin ich am nächsten Tag in der Schule nicht ausgeschlafen.«

Klaus Beier vom Institut für Sexualmedizin der Berliner Charité erklärt im Gespräch:

Es wäre naiv zu glauben, dass sich diese Darstellungen nicht auf das sexuelle Selbstbild der Jugendlichen auswirken. In der Pubertät, wenn die Sexualhormone einschießen, sind Jugendliche besonders empfänglich für sexuelle Signale. Dann bilden sich bei den Mädchen und Jungen, deren Gehirne noch in der Entwicklung sind, die sexuellen Präferenzstrukturen aus. Das sind irreversible Vorgänge, und bis zum Beleg des Gegenteils ist davon auszugehen, dass Bildinhalte, die im Internet gesehen und mit sexueller Erregung verknüpft werden, sich in dieser sensiblen Phase in die Präferenzstruktur einschleusen könnten.

Hier die Beiträge:

VD: CU

Pornland

The Guardian stellt Gail Dines neues Buch über die Pornoindustrie vor:

The last time I saw Gail Dines speak, at a conference in Boston, she moved the audience to tears with her description of the problems caused by pornography, and provoked laughter with her sharp observations about pornographers themselves. Activists in the audience were newly inspired, and men at the event – many of whom had never viewed pornography as a problem before – queued up afterwards to pledge their support. The scene highlighted Dines’s explosive charisma and the fact that, since the death of Andrea Dworkin, she has risen to that most difficult and interesting of public roles: the world’s leading anti-pornography campaigner.

Dines is also a highly regarded academic and her new book, Pornland: How Porn Has Hijacked Our Sexuality, has just come out in the US, and is available online here. She wrote it primarily to educate people about what pornography today is really like, she says, and to banish any notion of it as benign titillation. „We are now bringing up a generation of boys on cruel, violent porn,“ she says, „and given what we know about how images affect people, this is going to have a profound influence on their sexuality, behaviour and attitudes towards women.“

Hier mehr: www.guardian.co.uk.

»Ein großer unethischer Menschenversuch«

Die FAZ hat mit Klaus Beier (Institut für Sexualmedizin der Berliner Charité) über Pädophile, Pornographie und das Internet gesprochen:

FAZ: Verschärft das Internet das Problem der Pädophilie?

Beier: Ja, und zwar in mehrfacher Hinsicht: Missbrauchsabbildungen sind immer einfacher zu erreichen, senken die kritische Selbstwahrnehmung der Nutzer und damit vermutlich auch die Schwelle zur direkten Tat. Studien zeigen, dass Jugendliche schon sehr früh Erstkontakt mit Pornographie im Netz haben. Wenn sich die Präferenzstruktur in der frühen Jugend manifestiert, hinterlassen solche Bilder Spuren.

Hier das Gespräch: www.faz.net.

Bewegte Männer?

Die ZEIT online beschreibt, wie Teile der Linken und der alternativen Szene Pädophilie als Emanzipation begriffen.

Die Auseinandersetzungen setzten Mitte der siebziger Jahre zunächst in der Schwulenbewegung ein und ergriffen nach und nach die Zentren der Spontibewegung, in München, dann in Berlin und schließlich in Frankfurt. Ausgetragen wurde sie vor allem in Stadtzeitungen wie dem Münchner Blatt, der Berliner Zitty und dem von Cohn- Bendit herausgegebenen Frankfurter Pflasterstrand. Dann folgte auch die damals neu gegründete tageszeitung, die zur bundesweiten Ausbreitung der Diskussion beitrug. Selbst der Spiegel schien an dem irritierenden Phänomen nicht vorbeizukommen und wusste 1980 zu vermelden, dass es in der linksalternativen Szene eine ausgeprägte »Pädophilie- Debatte« gebe. Nach Schwulen, Lesben und Bisexuellen – hieß es dort nicht ohne Süffisanz – wollten nun auch die Pädophilen als »Emanzipationsbewegung« verstanden werden. Das genau war das Stichwort. Eine diskriminierte Sexualform sollte »entkriminalisiert« und als nachholender Beitrag zu der von vielen geforderten »sexuellen Befreiung« verstanden werden. Nachdem im Zuge der 68er-Bewegung schon so viele andere Verbote angegriffen und geknackt worden waren, sollte es nun um ein besonders tiefreichendes, mit innerfamiliären Dramen um Schuld und Verstrickung verbundenes Tabu gehen. Daraus speisten sich Faszination ebenso wie Voyeurismus. Der Pädophile wurde dem Spießer entgegengestellt. Und wer wollte schon als spießig gelten?

Hier mehr: Missbrauch-Paedophilie.pdf.

VD: ET

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