Theologie

John Piper in Deutschland – Vorträge zum Download

2043_bonn.jpgJohn Piper war seit 35 Jahren, als er in München bei Leonhard Goppelt u. Georg Kretschmar (nicht Wolfgang Pannenberg) promovierte, nicht mehr in Deutschland. Auf die Vorträge, die er vergangene Woche auf der Hirten-Konferenz in Bonn hielt, hat er sich sehr gefreut.

Zwei Vorträge von Piper können inklusive Übersetzung auf Deutsch (!) online gehört oder auch als mp3-Dateien herunter geladen werden:

Das ganze Evangelium

Aurelius Augustinus:

Wenn Du glaubst, was Dir am Evangelium gefällt, und zurückweist, was Dir nicht gefällt, vertraust Du nicht dem Evangelium, sondern Dir selbst.

VD: CMS

Die Mystik oder das Wort

180px-Göz_Bernhard_Skizze.jpgDer wohl bedeutendste deutschsprachige katholische Theologe des 20. Jahrhunderts, Karl Rahner (1904–1984), hat am Ende seiner Schaffenszeit die Vermutung geäußert, dass »der Christ der Zukunft ein Mystiker sei oder nicht mehr sei«.

Tatsächlich sind es erfahrungsstheologische Entwürfe, die sich im Anschluss an die ›unterkühlte‹ Wort-Theologie eines Karl Barth oder Emil Brunner konfessionelle Grenzen sprengender Popularität erfreuen. Im katholischen, evangelischen und freikirchlichen Raum erleben wir seit Jahrzehnten Aufbrüche in eine mystische Frömmigkeit.

Was viele Menschen suchen, ist nicht mehr die durch das Wort vermittelte und verbindlich gemachte Gottesbeziehung, sondern das unmittelbare Erleben Gottes im Innern der Seele bis hin zu somatischen Manifestationen der göttlichen Gegenwart. Diese Sehnsucht verlangt eine Berührung Gottes oder einen »Gotteskuss«. Was der Mystiker und mit ihm der Spiritualist oder Schwärmer möchte, das ist die unmittelbare Gegenwart Gottes. Die unio mystica, das Gefühl, fest mit Gott verbunden zu sein, ist eben mehr als eine durch das Wort geordnete Beziehung, es ist die direkte Erfahrung Gottes im Menschen. Die Mystik verheißt die unvermittelte Verbindung mit dem Absoluten.

In der kleinen Ausarbeitung »Mystik oder das Wort« versuche ich mich an einer reformatorischen Beurteilung der Mystik. Sie kann hier herunter geladen werden: MystikoderdasWort.pdf

»Ich bin dreimal getauft«

Fast jeder Christ in freikirchlichen Kreisen kennt Freunde, die zwei- oder dreimal getauft sind. (Wahrscheinlich bleibt es bei der dritten Taufe, da diesmal alle Haare unter Wasser waren und die geistliche Einstellung sowohl beim Täufling als auch beim Pastor stimmte. Oder wäre der Jordan doch noch besser geeignet?) Es gibt Schätzungen, nach denen 4 von 10 Baptisten (gemeint sind die Südlichen Baptisten in den U.S.A.) wiedergetauft sind. Für die Statistik ist das sicher gut. Aber stehen solche Entwicklungen für eine biblische Theologie?

Christen aus Rumänien sind über das Phänomen der massenhaften Wiedertaufe, das nun auch ist Osteurope Einzug hält, zu Recht beunruhigt und suchen nach den Gründen.

Hier mehr: trevinwax.com.

Wo ist die tragende Säule im Philistertempel?

180px-SamsonHalberstadt.jpgDer deutschen Lutheraner Hans Joachim Iwand (1899–1960) widmete sich in seinen letzten Lebensjahren leidenschaftlich der Erneuerung der evangelischen Theologie, die seiner Meinung nach die verhängnisvolle Aufspaltung von Glauben und Wissen verinnerlicht hatte. Er suchte eine Theologie, die der »Theokratie des Atheismus« etwas Wirkliches und Wirksames entgegenzusetzen hatte und dazu verhilft, alle Bereiche des Lebens für Gottes Offenbarung in Christus zu öffnen. In einem Brief an G. Eichholz schrieb er 1953 dazu:

Reform ist gar kein Ausdruck für das, was wir brauchen. Uns tut not ein Ereignis im Raume der Theologie, es gilt, die Säule zu finden in diesem Philistertempel, die dieses ganze Gebäude trägt, um sie mit der Kraft der letzten Verzweiflung – geblendeten Angesichts – wegzureißen, damit das Allotria, das die Philister auf dem Söller treiben, endlich aufhört.

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