Selbstdiagnose «trans» ist überwiegend Zeitgeistphänomen

Alexander Korte ist leitender Oberarzt an einer Klinik für Kinder- und Jugendpsychiatrie, Psychosomatik und Psychotherapie in München. In einem NZZ-Interview redet er Klartext, was den Trans-Trend und die Hormontherapie bei unter 18-Jährigen angeht. Korte freut sich, dass das Gremium der Bundesärztekammer deutliche Grenzen für den Einsatz von Pubertätsblockern bei Kindern fordert. Denn: „Vor allem für Kinder, Jugendliche und ihre Eltern ist es eine gute Nachricht, denn das biologische Geschlecht ist natürlich nicht frei wählbar. Medikamente zur Blockade der Pubertät sollen ‚nur im Rahmen kontrollierter wissenschaftlicher Studien‘ verabreicht werden. Im klinischen Alltag sehen wir eine immense Steigerung der Diagnose Geschlechtsdysphorie – das ist das, was der Laie als ‚transgender‘ versteht.“

Die Frage, ob die immense Steigerung der Diagnose Geschlechtsdysphorie mit mehr gesellschaftlicher Akzeptanz für verschiedene geschlechtliche Identitäten zusammenhängt, antwortet Prof. Korte: 

Heute sind die meisten Patienten weibliche Jugendliche. Nicht nur in Deutschland, sondern auch in anderen westlichen Ländern. Wäre allein Toleranz verantwortlich für die exponentielle Zunahme, müsste es auch deutlich mehr Transmänner über vierzig Jahre geben, doch das sehen wir Ärzte nicht. Die Selbstdiagnose «trans» ist überwiegend zum Zeitgeistphänomen geworden. Influencer auf Tiktok und Instagram werben geradezu dafür. Nemo, der «nonbinäre» Schweizer Gewinner des diesjährigen Eurovision Song Contest, wird den Hype noch verstärken. Ärzte und Psychologen sollten sich dem aber nicht unterwerfen. Hinter der Symptomatik Geschlechtsdysphorie stecken häufig ganz andere Probleme.

Mehr: www.nzz.ch.

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