August 2011

Nationalgott Jahwe

Der Theologe Jochen Vollmer hat im Aufsatz »Der Israel-Palästina-Konflikt und die Befreiung der Theologie: Vom Nationalgott Jahre zum Herrn der Welt und aller Völker« (Pfarrerblatt) das Existenzrecht Israels bestritten.

Ein jüdischer Staat ist eben ein Staat, der seine jüdische Identität – die nichtjüdische Bevölkerung ausgrenzend und damit den einen und universalen Gott, der für Juden und Nichtjuden in gleicher Weise da sein will, verleugnend – mit staatlicher Gewalt nach innen und nach außen sichern will. Der Glaube an Gott kann nicht durch staatliche Gewalt gesichert werden. Die Besonderheit des jüdischen Volkes mit seinen großen universalen Traditionen und ihrer Hoffnung auf Gottes Schalom für Israel und die Völker verträgt sich gerade nicht mit einer staatlichen Verfasstheit, wie sie den anderen Völkern eigen ist. Als Staat soll Israel wie die anderen Staaten sein, demokratisch und säkular. Als Volk Gottes darf es nicht wie die anderen Völker sein, hat es den Auftrag, zum Segen und zum Licht der Völker zu werden (Gen. 12,3; Jes. 42,6; 49,6). Das Dilemma des Staates Israel, zugleich ein jüdischer und ein demokratischer Staat sein zu wollen, ist die Unvereinbarkeit von jüdischem Volk und jüdischem Staat.

Der DLF hat dazu einen Bericht veröffentlicht:

[podcast]http://podcast-mp3.dradio.de/podcast/2011/08/29/dlf_20110829_0936_b3c17c50.mp3[/podcast]

Als Empfehlung zum Thema hier der Aufsatz »Wünschet Jerusalem Glück“: Wie man zu einer angemessenen theologischen Beurteilung des Nahostkonflikts gelangt« von Gerhard Gronauer.

Evangelium?!

Warum sollten Christen unentwegt über das Evangelium nachdenken? Gibt es nicht andere, viel wichtigere, Themen?. »Einer der größten und am weitesten verbreiteten Fehler in unseren heutigen Gemeinden ist es, dass man denkt, das Evangelium sei etwas für Ungläubige und frisch Bekehrte, diejenigen aber, die im Glauben gewachsen seien, brauchten es nicht mehr ständig zu hören, sondern könnten sich höheren Lehren zuwenden«, meint Jonas Erne.

Hier mehr dazu: jonaserne.blogspot.com.

Ein Evangelium in der ganzen Schrift

Dane Ortlund hat in seinem Blog Bücher für eine christuszentrierte Bibellektüre empfohlen. Die Liste ist so gut, dass ich sie hier komplett wiedergebe (in deutscher Sprache ist m.W. nur das Buch von Vaughan Roberts (siehe dazu hier) und die Kinderbibel von Sally Lloyd-Jones erhältlich. Wer mehr weiß, kann mittels Kommentarfunktion gern ergänzen.):

T. Desmond Alexander

G. K. Beale

D. A. Carson

Bryan Chapell

Roy Ciampa

Edmund Clowney

Stephen Dempster

William Dumbrell

Graeme Goldsworthy

Sidney Greidanus

Dennis E. Johnson

Sally Lloyd-Jones

Vaughan Roberts

O. Palmer Robertson

Colin Smith

  • The Plan, TGC Booklets. Crossway, 2011. 30 S.

Michael Williams

Christopher J. H. Wright


idea TV: Evangelium 21-Konferenz

Die Nachrichtenagentur idea hat bei bibel.TV freundlicherweise einen Kurzbericht über die E21-Konferenz in Hamburg ausgestrahlt. Obwohl der Beitrag in mancherlei Hinsicht etwas unscharf ist (Beziehung zu 9Marks, 6 Pastoren etc.), kommt das Anliegen von E21 gut rüber.

Hier der Mitschnitt, ab Minute 4:30:

VD: JK

Os Guinness, der Kultur-Apologet

Stefan Loss hat für den ERF Os Guinness kurz vorgestellt:

Der Missionarssohn und Nachkomme des berühmten Bierbrauers Arthur Guinness wurde in China geboren und verbrachte dort die ersten zehn Jahre seines Lebens. Später studierte Guinness Philosophie und Theologie in London und promovierte schließlich in Oxford im Fach Soziologie. Dort – ebenso wie in Cambridge, Princeton und Stanford – war er auch Dozent. Guinness nennt den amerikanischen Theologen Francis Schaeffer einen seiner wichtigsten Mentoren. Von ihm habe er gelernt, seinen Glauben ganzheitlich zu leben.

Os Guinness gilt als einer der größten Apologeten unserer Zeit. Er ist also jemand, der sich der Verteidigung des christlichen Glaubens durch logische Argumente und wissenschaftliche Beweise verschrieben hat. Dabei folgt er einer ganz besonderen Linie: der Kultur-Apologetik. Als Vertreter dieser Form ist er der Ansicht, dass gesellschaftliche und kulturelle Trends mit ihren Fragen und Themen nur vom Evangelium adäquat beantwortet werden können. Seiner Auffassung ist es die Aufgabe der Kultur-Apologetik, die Zeichen der Zeit zu erkennen und zu thematisieren, um so mit Menschen in den Dialog zu treten.

Hier mehr: www.erf.de.

F.F Bruce A Life

ffbruce.jpgF.F. Bruce gilt als einer der einflussreichsten Neutestamentler in der britischen Theologie des 20. Jahrhunderts (siehe dazu auch den Brief vom Kümmel an Bruce). Der aus der Brüderbewegung stammende Theologe verband auf vorbildliche Weise höchst anspruchsvolle Forschungsarbeit mit einem lebendigen Glauben an Jesus Christus. Im Frühling 2011 ist ein Buch über sein Leben erschienen. Der Verlag schreibt über:

  • Tim Grass: F.F Bruce A Life, Paternoster, 2011, 276 S.

Evangelicals have often wrestled with two problems: the relation between academic theology and church life, and the quest for recognition of their status as credible interpreters of the Bible. Frederick Fyvie Bruce (1910–1990) was one of the most influential British biblical scholars of the twentieth century, and his career offers valuable insights into these issues, as well as shedding light on the ways in which Evangelicalism was changing from the 1950s onwards. This biography integrates discussion of his family life, his activity as a member of the Open Brethren, and his academic career. Tim Grass argues that Bruce, like his father, was always something of an evangelist at heart.

 

Martin Walser über Glauben

Martin Walser hat im Gespräch mit dem DLF sehr knapp über den Glauben (und sein neuestes Buch) gesprochen. Glaube, für Walser eine Gleichung, die nie aufgeht (hier ein gesprochener Buchauszug).

Der Mitschnitt ist nur 1:15 Minuten lang:[podcast]http://podcast-mp3.dradio.de/podcast/2011/08/24/dlf_20110824_0935_1033afa5.mp3[/podcast]

Sind Christen stets die Guten?

CHRIST & WELT (DIE ZEIT) hat mit Volker Kauder über Christsein in der Politik und über das Thema Christenverfolgung gesprochen:

Die Kirchen können die Verkündigung des Wortes Gottes durchaus noch etwas intensivieren. Es kann doch die Kirche nicht ruhig sein lassen, wenn der Besuch der Gottesdienste immer stärker abnimmt. Jede Organisation muss sich doch fragen, woran es liegt, wenn ihr Zuspruch geringer wird. Das gilt für die Parteien, aber auch für die Kirchen. Die Kirche hat doch einen Missionsauftrag, davon ist aber zu wenig zu sehen.

Mehr: www.christundwelt.de.

Die Postmoderne: Ein erster Rückblick

Das weltweit größte Museum für Kunst und Design, das Victoria und Albert Museum in London, hat heute eine Ausstellung mit dem vielsagenden Titel: »Postmodernismus – Stil und Subversion 1970–1990« eröffnet. Das Magazine Prospect schreibt über diesen ersten größeren Rückblick auf eine künstlerische Epoche »Der Postmodernismus ist tot«:

I have some good news—kick back, relax, enjoy the rest of the summer, stop worrying about where your life is and isn’t heading. What news? Well, on 24th September, we can officially and definitively declare that postmodernism is dead. Finished. History. A difficult period in human thought over and done with. How do I know this? Because that is the date when the Victoria and Albert Museum opens what it calls »the first comprehensive retrospective« in the world: “Postmodernism—Style and Subversion 1970-1990.”

Wait, I hear you cry. How do they know? And what was it? Postmodernism—I didn’t understand it. I never understood it. How can it be over?

You are not alone. If there’s one word that confuses, upsets, angers, beleaguers, exhausts and contaminates us all, then it is postmodernism. And yet, properly understood, postmodernism is playful, intelligent, funny and fascinating. From Grace Jones to Lady Gaga, from Andy Warhol to Gilbert and George, from Paul Auster to David Foster Wallace, its influence has been everywhere and continues. It has been the dominant idea of our age.

Der Postmodernismus ist philosophisch und künstlerisch erschöpft, wie ich hier schon 2007 geschrieben habe. Trotzdem wird er uns, dank Popkultur, Kino, TV, politisch korrektem Geplänkel und dem emergenten Allerlei noch länger beschäftigen. Schade eigentlich.

Hier der Prospect-Artikel: www.prospectmagazine.co.uk. Siehe auch den Artikel von Collin Hansen. Das Buch zur Ausstellung gibt es hier.

Himmlisches TV

Die gestrige ZDF-Sendung »Markus Lanz« drehte sich um Loriot und die »Fliege Essenz«. Da habe ich dann doch mal reingeschaut und ein kurzer Satz des Comedian Ingo Appelt traf tatsächlich meinen Humor (aus dem Gedächtnis zitiert):

Früher wollten die Leute in den Himmel, heute wollen sie ins Fernsehen.

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