Juli 2009

Michael Horton: Die fünf besten Calvin-Bücher

Professor Michael Horton hat der Zeitschrift CT folgende fünf Bücher von bzw. über Johannes Calvin empfohlen:

  1. Johannes Calvin: Unterricht in der christlichen Religion – Institutio Christianae
  2. W. Robert Godfrey: John Calvin: Pilgrim and Pastor
  3. T.H.L. Parker: John Calvin: A Biography (dt. Johannes Calvin – Ein großer Reformator)
  4. Richard A. Muller: The Unaccommodated Calvin
  5. J. Todd Billings: Calvin, Participation, and the Gift

Hier kurze Erläuterungen: www.christianitytoday.com.

FDP warnt vor zunehmender Christenverfolgung

Der Sprecher des Gebetskreises der Bundestagsabgeordneten, Hellmut Königshaus (FDP), hat vor einer zunehmenden Christenverfolgung in islamischen Ländern gewarnt und die Bundesregierung zum Gegensteuern aufgefordert. »Wir erleben die größte Welle der Christenverfolung der Neuzeit«, sagte Königshaus der in Düsseldorf erscheinenden Rheinischen Post.

Die Bedrohung von Christen sei vor allem in Iran, Irak, Indien und Indonesien virulent, sagte Königshaus. Er hatte jüngst einen parteiübergreifenden Entschließungsantrag ins Parlament eingebracht, der weltweit Toleranz gegenüber allen Glaubensrichtungen einfordert.

Mehr hier: www.hellmut-koenigshaus.de.

N.T. Wright erwartet Spaltung der Anglikaner

N.T. Wright erwartet die Spaltung der anglikanischen Kirche wegen verschiedener Sichtweisen zur Homosexualität. Die US-Episkopalkirche hat eine Resolution von Laien und Geistlichen angenommen, die Schwulen und Lesben in einer dauerhaften Lebensgemeinschaft den uneingeschränkten Zugang zur Priesterschaft ermöglicht. N.T. Wright sieht hierin einen eklatanten Bruch mit der traditionellen Position der Anglikanischen Kirche.

In the slow-moving train crash of international Anglicanism, a decision taken in California has finally brought a large coach off the rails altogether. The House of Bishops of the Episcopal Church (TEC) in the United States has voted decisively to allow in principle the appointment, to all orders of ministry, of persons in active same-sex relationships. This marks a clear break with the rest of the Anglican Communion.

Hier der vollständige Kommentar auf Englisch: www.timesonline.co.uk.

Die »Süddeutsche« wettert über Marc Driscoll

Die Süddeutsche Zeitung hat am 10. Juli einen Beitrag über Marc Driscoll veröffentlicht. Geschrieben wurde der Artikel von Jörg Häntzschel, der die »New Calvinist« in den U.S.A. besucht hat. Selbstredend wurde er in die Rubrik »Fundamentalismus« einsortiert.

Die drakonische »Botschaft« von Driscoll kommt rüber. Anders als viele Journalisten, bekennt er sich offen (!) zur binären Unterscheidung von »wahr und falsch«:

Der Mensch als »armer Sünder«: Das ist für die Calvinisten mehr als ein abstraktes Konzept. Immer wieder malt Driscoll seinem Publikum den ganzen Schrecken des Menschseins aus. Die »Totale Verderbtheit« des Menschen, sein völliger moralischer Bankrott und seine Unfähigkeit, sich Gottes Liebe durch eigenes Engagement zu erwerben, das sind Kernpunkte der Lehre. Unaufhörlich schleudert er Bibelvokabular, das außer ihm kaum mehr jemand anfassen würde, ins freundliche Publikum: »Häresie«, »Blasphemie«, »Himmel und Hölle«, »wahr und falsch«, »Wölfe und Schafe«, und natürlich der Satan. »Die Menschen sind scheiße, nur Gott rettet uns vor uns selbst«, fasst er es in eigenen Worten zusammen.

Hier der vollständige Artikel: www.sueddeutsche.de.

Calvin hat Geburtstag

140px-Jean_Calvin.pngHeute, am 500. Geburtstag von Johannes Calvin, sitze ich gar nicht so weit weg von Genf in der wunderschönen Schweiz und diskutiere mit Kollegen und Freunden über Rechtfertigung und Heiligung.

Obwohl wir, was das Kirchenjahr anbetrifft, derzeit kein Weihnachten feiern, will ich im Gedenken an den großen Theologen ein wunderschönes Zitat einstellen. Calvin schrieb im Alter von 26:

Denn als alles zerrüttet war, als unsere Sünden eine trennende Wolke zwischen uns und unserem Gott aufgetürmt hatten, wer hätte da zu Ihm gelangen können (Jes 59,2)? Etwa ein Mensch? Aber alle erschraken ja mit ihrem Stammvater Adam beim Anblicke des Herrn (1 Mo 3,8). Oder ein Engel? Aber auch sie bedurften eines Hauptes, in welchem sie mit ihrem Gott in Zusammenhang stehen (Eph 1,20.21; Kol 1,16). Was nun? Verloren wäre alles gewesen, hätte nicht die Majestät Gottes selbst sich bereitgefunden, zu uns herabzusteigen, da hinaufzusteigen eben uns die Kräfte versagten. So ist denn Gottes Sohn uns zum Immanuel geworden, das ist »Gott mit uns« (Jes 7,14).

Buchreihe zur Bibel zum Sonderpreis

6252.jpgFür Bibelübersetzer und Exegeten dürfte die Aktion interessant sein: Die Bibelgesellschaft verkauft in einer Sommeraktionen Bücher aus der Reihe »Arbeiten zur Geschichte und Wirkung der Bibel« zu Sonderpreisen. So wird das Buch:

  • Bibelübersetzung heute: Geschichtliche Entwicklungen und aktuelle Anforderungen – Stuttgarter Symposion 2000, Stuttgart: Deutsche Bibelgesellschaft, 360 S.

für 12,20 Euro angeboten. Dieser Band enthält wichtige Beiträge zum Thema Bibelübersetzung aus der Sicht von Germanisten, Bibelwissenschaftlern und Bibelübersetzern. Der zeitliche Bogen spannt sich vom 16. Jahrhunderts bis zur Gegenwart und umfaßt historische, sprachgeschichtliche philologische und praktische Aspekte des Bibelübersetzens von Martin Luthers Vorgängern bis zur neuen Zürcher Übersetzung.

Weiter Informationen gibt es im Shop der Bibelgesellschaft: www.bibelonline.de.

Die Radikalisierung der »Wort+Geist«-Bewegung

Die »Wort+Geist«-Bewegung des »Völkerapostels« Helmut Bauer ist eine neue Phase eingetreten. »Es wird zu einer Selektion kommen, zu einer Aussonderung. Wer nicht mit uns ist, ist gegen uns«, hört man.

Was ich auf der Internetseite der Bewegung über die Entwicklungen und die dazugehörige Kritik so gelesen habe, lässt Tragisches vermuten (siehe z.B. hier und hier).

Die EZW schreibt in der Ausgabe 5/09 der Zeitschrift für Religions- und Weltanschauungsfragen zu den aktuellen Entwicklungen (mit den dazugehörigen Quellenbelegen):

Im Zusammenhang mit dieser Entwicklung stehen auch Innovationen und Umbrüche in der Lehre der Bewegung. So predigte der Berliner Gemeindeleiter Andres Irmisch Anfang des Jahres: »Ich habe hier bis vor ein paar Wochen was anderes gepredigt. In den meisten Büchern steht’s auch anders drin. Aber Gott gibt Offenbarungen; dass es weiter geht. Dass das Bild, das wir erkennen dürfen, immer vollkommener wird.« In Bezug auf die Bibel bedeutet dies eine enorme Abschwächung ihrer Autorität: »Manche Dinge, die wir bereits jetzt predigen und die kommen werden, wirst du in keinem Buch finden, nicht mal in der Heiligen Schrift. Weil es ja weiter geht … Begrenze Gott nicht mit diesem Buch.«

Ein weiteres Beispiel für die Entwicklung sind verschärfte Einstellungen zur Liebe. Die göttliche Liebe spielte bei »Wort+Geist« schon immer eine sehr große Rolle. Es herrscht die Vorstellung, dass jeder durch den Geist die göttliche Liebe in sich trägt und Liebesenergien von einem zum anderen fließen können. Dies geschieht durch intensiven Blickkontakt und innige Umarmungen, bei denen die Geister »verschmelzen«. Damit sich die Liebe Bahn brechen kann, müssen Hindernisse aus dem Weg geräumt werden, zu denen im Zuge der neuesten Entwicklungen auch die Ehe gezählt wird. Sie habe ausgedient und sei das größte Bollwerk gegen das Durchbrechen der göttlichen Liebe.

Die Verehrung Helmut Bauers hat durch seine Einsetzung als Völkerapostel ihren bisher höchsten Stand erreicht. Er hat eine Art Mittlerposition zwischen Gott und den Menschen eingenommen. Die Gläubigen sind ganz auf ihn ausgerichtet, und er scheint stellvertretend die Beziehung zu Gott zu führen. Das gipfelt in Aussagen wie diesen: »Ich bin ausgerichtet auf den Apostel. Ich glaub auch nicht Gott, ich glaub ihm. Amen!«

Hier gibt es übrigens die Gelegenheit, eine Sonntagspredigt aus Roehrnbach zu hören. Ich kann nur hoffen, dass sich im Rahmen der anstehenden »Selektion« (was für ein furchtbares Wort!) möglichst viele absondern. Raus!

Die Erneuerung des evangelikalen Auftrags

SPH-101309-2TDas Gordon-Conwell Theological Seminary veranstaltet vom 13.–15. Oktober eine Konferenz zu Ehren von David Wells. Das Programm sieht sehr interessant aus. Der Titel des von Michael Horton geplanten Vortrags ist sehr bezeichnend. Schade, dass es so weit weg ist.

  • Mark Noll: Ecumenical Realities and Evangelical Theology
  • Cornelius Plantinga: Renewing Evangelical Theology: Reflections on the Contribution of David Wells
  • Miroslav Volf: God: Globalization and Human Flourishing
  • Tite Tienou: Renewing Evangelical Identity from the Margins
  • J.I. Packer: The Return to Catechesis: Lessons from the Great Tradition
  • Lauren Winner: The Practice of Piety: Spiritual Formation and Ecclesial Identity
  • Os Guinness: Found Faithful: Challenges to Christian Orthodoxy in the Global Era
  • Bruce McCormack: The Only Mediator: The Person and Work of Christ in Evangelical Perspective
  • Kevin Vanhoozer: The State of the Evangelical (dis)Union: The Bible in Evangelical Theology and Biblical Studies
  • Michael Horton: Rediscovering the Church After Evangelicalism

Hier weitere Informationen zur Konferenz: www.gcts.edu.

Wie finde ich gute Bibelkommentare?

Beale_Revelation.jpgMit Kommentaren zu biblischen Büchern ist das oft so eine Sache: Sie sind in der Regel sehr teuer und nicht alle halten, was sie versprechen. Es kommt also auf eine gute Auswahl an.

Keith Mathison hat in einer Liste die aus seiner Sicht jeweils fünf besten englischsprachigen Kommentare zu jedem Buch der Bibel zusammengestellt und dabei oft eine gute Wahl getroffen: www.ligonier.org.

Außerdem hier noch einmal der Hinweis auf BestCommentaries.com und einen Vergleich von deutschsprachigen Kommentaren unter Logos von Manuel Becker.

VD: JT

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