Immer mehr Menschen ziehen vom Land in die Städte. Zugleich verdichten sich die Hinweise darauf, dass das Leben in Ballungszentren die menschliche Seele stark belastet. Der Psychiater Andreas Meyer-Lindenberg erklärt für den SPIEGEL, was im Gehirn gestresster Großstädter schief läuft. Eine große Rolle spielt nachweislich der soziale Stress.
Schon seit vielen Jahrzehnten wissen Psychologen, dass das Leben in einer Großstadt die seelische Gesundheit belastet – etliche schwere psychische Erkrankungen treten hier verstärkt auf: Städter leiden auch in Deutschland zu etwa 40 Prozent häufiger an Depressionen; die Quote der Angststörungen ist um rund 20 Prozent erhöht. Noch dramatischer steigt das Risiko, an Schizophrenie zu erkranken, für Menschen an, die in einer Stadt zur Welt kamen und dort ihre frühe Kindheit verbracht haben. So fanden Lydia Krabbendam und Jim van Os von der niederländischen Universität Maastricht nach Auswertung von zehn Studien heraus, dass sich das Risiko für dieses schwere psychische Leiden bei Stadtkindern verglichen mit auf dem Land aufgewachsenen Personen mindestens verdoppelt. Andere Forscher gehen sogar von einer Verdreifachung aus.
Diese Daten gelten zwar als gut gesichert, sie lassen jedoch die Frage offen, welche Ursachen dahinterstecken. Prinzipiell könnte es ja sein, dass Ballungszentren auf Menschen mit einem erhöhten Risiko für seelische Erkrankungen oder bereits offenkundigen psychischen Störungen besonders anziehend wirken oder dass solche Menschen krankheitsbedingt seltener aufs Land ziehen. Diese „Drift“-Hypothesen haben Epidemiologen allerdings ausgeschlossen. Insofern müssen wir davon ausgehen, dass es tatsächlich Faktoren in der Stadt selbst gibt, die das Risiko für psychische Leiden erhöhen.
Hier der lesenswerte Artikel: www.spiegel.de.
Gottes Segen fuer 2012, lieber Ron!
Bei dem Lesen des Artikels musste ich lachen, denn Simone, die Kinder und ich waren vor vier Tagen auf der Orchard Road (Zentrum). Alles auf XMas dekoriert. Massen von Menschen ueber Massen von Menschen. Lichter ueberall. Man macht kaum einen Schritt, ohne auf einen Chinesen, Inder oder Malay zu treten.
Beschaemend fuer einen Europaeer.
Ich habe meine Frau (immerhin aus einer brasilianischen Weltstadt mit 7 Mio Einwohner stammend) daraufhin gefragt, ob ihr das gefalle. Was sie verneinte.
Also sind wir zurueck nach Hause gefahren, etwa 10km weg vom Zentrum.
Da war es wieder ruhig.
Ergebnis: „Stadt“ ist ok, aber nur mit Rueckzugsmoeglichkeit.
Am liebsten waere ich wieder daheim in meinem „Dorf“.
Gruss aus Singapore
Martin
Das Dorf ist ein ort, bei dem man einfach nur entspannen kann. Wenn ich „Stadt“ hoere, spielt sich in meinem Kopf ein Film voller Hektik ab. Wenn ich weiss, das mein Reiseziel ein Dorf ist, denke ich sofort als erstes an Frieden unter Bewohnern. Doch in der Stadt gibt es wirklich nur Panik und der Gedanke, das „ich als erstes an meinem Ziel ankomme, egal was kommt“
Gruss aus Bangkok, Andreas