November 2013

„Deutschland ist ein hervorragendes Urlaubsland“

Mein Freund Martin Schweiger hat vor einigen Jahren seinen Hauptwohnsitz nach Singapur verlegt, um von dort aus seiner Tätigkeit als Rechtsanwalt nachzugehen. Als er vor wenigen Wochen damit begonnen hat, sein empfehlenswertes Blog www.kind-in-gottes-reich.com auszubauen, habe ich ihm gleich ein paar Fragen gestellt.

Hier das Ergebnis:

„Deutschland ist ein hervorragendes Urlaubsland“

Ein Gespräch mit Martin Schweiger

Was verschlägt einen Bayern nach Singapur?

LinkedIn etc 2011Martin: Wir brauchten ein weiteres Standbein für die Anwaltskanzlei außerhalb des Euro-Raums. Es war im Zusammenhang mit den Maastricht-Verträgen nämlich schon im Jahr 1999 absehbar, daß das mit dem geplanten Euro nicht lange gutgehen wird. In 1999 stand es sogar offen in der Zeitung, daß die PIGS-Staaten betrogen haben, um die Beitrittskriterien zum Euro zu erfüllen. So etwas muß sich rächen. Was mich heute überrascht ist, daß wir mittlerweile schon im dreizehnten Jahr der Euro-Schlingerfahrt sind. Was meine Vision von damals Ansicht heute bestätigt ist, daß der Euro schon mehrfach fast am Baum landete.

Ab 1999 habe ich also mehrere dutzend Länder untersucht und bereist, um einen zusätzlichen Kanzleistandort zu finden. Dabei ging es ausschließlich nach der Einfachheit, dort ein Geschäft aufzumachen und zu führen. Am Schluß blieben vier grundsätzlich in Frage kommende Länder übrig, nämlich Luxemburg, die Schweiz und Singapur. Auf Platz 4 lag Hong Kong.

Ausgehend davon blieb nach dem Ausschlußverfahren Singapur übrig. Hong Kong fiel aus, weil damals – gleich nach der Übernahme durch China – unklar war, wie es dort weitergeht. Luxemburg fiel als Euro-Land aus und die Schweiz war schon damals mit Deutschen überfüllt, so daß es dort keine weißen Flecken auf der Landkarte mehr gab.

Im Nachhinein war die Wahl Singapur aus vielen Gründen recht weise und glücklich, nicht nur geschäftlich. Hier gibt es eine rege wiedergeborene christliche Gemeinschaft, etwa 20 Prozent der Bewohner Singapurs sind regelmäßige Kirchgänger, obwohl das hier anders als in Deutschland keinerlei Tradition hat. Die Mehrzahl davon dürfte auf täglicher Basis eine lebendige Beziehung mit Gott haben und in der staatlichen Verwaltung ist ein großer Teil der Beamten christlich. Ideale Randbedingungen praktisch. Meine Frau, meine beiden Kinder und ich sind in einer kleinen Family Church mit etwa 350 Mitgliedern gut aufgehoben. Ich sage deswegen „klein“, weil die größten fünf Gemeinden Singapurs jeweils mehr als 15,000 Mitglieder haben. Alles Freikirchen, wohlgemerkt.

Du hast ja schon in verschiedenen Ländern gelebt. Was schätzt Du rückblickend an Deutschland, was vermisst Du weniger?

Martin: Das Wort „rückblickend“ stimmt nicht so ganz, denn ich bin ja nach wie vor regelmäßig in unserer Kanzlei in Deutschland, führe von dort aus auch Rechtsstreits für Mandanten. Aber es stimmt natürlich schon, mein Lebensmittelpunkt ist hier in Asien.

Deutschland ist ein hervorragendes Urlaubsland, und zwar nicht nur in Bayern. Die eine Hälfte meiner Familie und viele meiner Freunde leben auch dort, und es geht nichts darüber, mal wieder tagelang ausgiebig nur breites Bayrisch zu sprechen, am liebsten in Niederbayern, obwohl ich selber Oberbayer bin. Wenn ich in Deutschland bin, dann esse ich auch nur deutsches Essen, einfach die lokale Speisekarte rauf und runter. Jede Region hat ihre eigene Spezialität. Ich bin z.B. ein ausgesprochener Fan von Grünkohl und Pinkel aus Bremen.

Was ich weniger vermisse ist der verkrampfte Umgang gerade mit wiedergeborenen Christen in Deutschland und daß Glaubensdinge im täglichen Leben in Deutschland keine Rolle spielen.

Beispiel: Es gibt viele Dinge, die der Zeitgeist in Deutschland als altmodisch empfindet, beispielsweise die Familie. Schon rein ökonomisch gesehen ist das Unsinn, nur sagt man das so nicht: wenn man Familien schwächt anstatt sie zu stärken, dann entfällt auch das soziale Netz, das die Familien schon naturgemäß darstellen. In der Folge müssen Steuern erhöht werden und staatlich bezahlte Sozialingenieure müssen sich um die Sozialfälle kümmern, wobei sie auch noch einen kleinen Verwaltungsanteil von 60% für sich behalten dürfen. Damit steht den Steuerzahlern auch für wohltätige Zwecke weniger Geld zur Verfügung, worauf die Steuern noch weiter erhöht und noch mehr staatliche Sozialingenieure angestellt werden müssen, um den Sozialstaat noch weiter auszubauen. Das Endergebnis kann man heute an dem durchweg menschenunwürdigen Hartz-IV-System sehen, das nur noch mit großzügiger Neuverschuldung des Staats aufrecht erhalten werden kann, weil die Steuereinnahmen dafür nicht ausreichen.

Würde man sich hinstellen und sagen können, daß die Familie unter dem Schutz Gottes steht und deswegen vom Staat zu schützen ist, und daß es jedermanns Pflicht ist, sich um seinen Nächsten zu kümmern, und wenn dieses Argument dann auch noch ernsthaft gehört werden würde, dann bräuchte man die obige komplizierte ökonomische Erklärung – die übrigens als politisch nicht korrekt gilt – gar nicht erst anstellen. Gerade das ist aber undenkbar in Deutschland: wer kann sich heute hinstellen und – ohne ausgelacht zu werden – unter Berufung auf die Bibel öffentlich Dinge ansprechen, die nicht in Ordnung sind?

Das ist auf vielen anderen Gebieten in Deutschland genauso, mit delikateren Beispielen fange ich gar nicht erst an. Gerade weil das in Singapur ganz anders ist, vermisse ich Deutschland jedenfalls insofern nicht sehr.

Internationales Recht ist sehr kompliziert. Wie schaffst Du es, in mehreren Rechtssystemen gleichzeitig heimisch zu sein?

Martin: (Lacht). Jura ist niemals kompliziert sondern höchstens vielfältig. Seit jeher sagt man über Juristen: „Er ist Jurist und auch im übrigen Leben ist er nicht besonders helle.“ Vor allem ist internationales Recht ein Sprachproblem und ein Problem des Umgangs mit anderen Kulturen, also in weitem Umfang Erfahrungssache. Im internationalen Geschäft arbeitet man tunlichst auch niemals alleine, sondern immer auch mit einem lokalen Experten zusammen. Es ist ein wenig wie beim Doppel im Tennis.

Nun habe ich mittlerweile 20 Jahre Erfahrung in zahlreichen Ländern, kenne viele internationale Kollegen persönlich und spreche einige Sprachen, damit kommt man schon recht weit.

Obwohl Du sehr viel unterwegs bist und es Dir an Aufgaben nicht mangelt, hast Du kürzlich ein christliches Blog eröffnet. Was reizt Dich daran?

Martin: Das Blog www.kind-in-gottes-reich.com ist nicht wirklich neu. Ich hatte es schon seit 8 Jahren unter einer anderen Adresse, nämlich als Unterseite zu meiner privaten Seite www.mofachopper.de.

Es entstand als Hilfsmittel zur Evangelisation. Ich bin auch Gideon und verteile Bibeln und Traktate, rede gerne über Jesus und das Reich Gottes. Deswegen werde ich oft in Gespräche über meinen Glauben verwickelt. Natürlich kann ich meinen Gesprächspartnern auch immer etwas über meinen Herrn Jesus Christus erzählen, und über die Bibel, über Gott den Vater und den Heiligen Geist. Das ist aber nicht alles.

Am Ende eines solchen Gesprächs gebe ich meinen Gesprächspartnern dann noch die Internetadresse meines Blogs mit, dann können Sie alles schwarz auf weiß nachlesen. Ich habe auch weiterführende Literatur dort und auch persönliche Zeugnisse. Diese sind nach einem persönlichen Gespräch natürlich noch authentischer als wenn sie einfach nur so im Internet gefunden werden. Manchmal entwickelt sich auch eine E-mail-Korrespondenz daraus.

Derzeit bin ich dabei, die Inhalte vom alten Blog nach und nach auf den neuen Blog zu übertragen. Dabei überarbeite ich die betreffenden Beiträge auch gleich und bringe sie auf den neuesten Stand. Beispielsweise die Bücherlisten, die erhalten alle nach Möglichkeit Links, bei denen man die betreffenden Bücher kostenlos herunterladen kann.

Übermäßig viel zusätzliche Arbeit ist das also nicht, weil ich schon auf vieles zurückgreifen kann. Außerdem ist die Zeit gut investiert, denn die Beschäftigung mit dem Wort Gottes ist auch im übrigen sehr förderlich für mich. Es ist ähnlich zum Handball- oder Fußballspielen. Man kann seine Wurf- bzw. Schußkraft auf einem Arm oder Bein nur dann verbessern, wenn man den anderen Arm oder das andere Bein auch trainiert. Oder in anderen Worten: wenn ich nicht wenigstens eine halbe Stunde täglich mit Gott verbringe, dann nimmt meine gesamte Leistungsfähigkeit rapide ab. Solche Zeiten gibt es natürlich, und nicht wenig, aber der Tank ist schnell wieder aufgefüllt, wenn ich das Defizit bemerke.

Seit meine Augen schlechter werden lese ich übrigens mehr Bibel auf meinem iPhone. Das ist zwar nicht so schön wie in einer Papierbibel aber es hat den Vorteil, daß ich Verse, die mich in einer besonderen Situation unmittelbar anspringen, gleich auf Twitter stellen kann. Hier ist meine Twitter-Adresse: twitter.com/MartinSch888 . Man sieht an den dort eingestellten Versen schon, daß mein Leben nicht wirklich ruhig ist.

Gibt es etwas, was Du gern aus der Ferne den Christen im deutschsprachigen Raum noch mitgeben möchtest?

Martin: Ich erwarte eine großflächige Bekehrung aus der dann eintretenden Not heraus, wenn sich herausstellt, daß das bestehende Umverteilungssystem in Europa wegen äußerer Umstände zerbricht, insbesondere weil das Finanzsystem nicht mehr funktioniert. Ich würde mir allerdings den umgekehrten Fall wünschen, nämlich daß eine großflächige Bekehrung in Form einer Erweckung stattfindet: das bestehende Umverteilungssystem inklusive Falschgeldsystem wird dann als unbiblisch abgeschafft werden.

Darauf können sich die wiedergeborenen Christen schon heute einstellen, jeder auf seine Weise. Alle notwendigen Informationen sind im Internet vorhanden und keiner kann sagen, er habe nichts gewußt.

Der Rest ergibt sich aus der Bibel: für die persönlichen Finanzen würde ich versuchen, alle Bankkredite zurückzuzahlen, dafür notfalls auch die Immobilie verkaufen, damit man nicht als Knecht der Banken dasteht. Ebenso alle Papierwerte verkaufen, die auf Staatsanleihen beruhen: Lebensversicherungen, Bausparverträge, etc. Den verbleibenden Überschuß legt man in physischen Edelmetallen, ggf. (vollständig abbezahlten) Immobilien sowie in seinem (auch noch so kleinen) Betrieb und seinen (auch noch so wenigen) Mitarbeitern an. Wer keine Immobilie bar bezahlen kann, der wohnt nach seinen Verhältnissen zur Miete.

Ich habe die letzten Jahre immer wieder dazu auf einem anderen Blog geschrieben www.martin-schweiger.com übrigens ein biblisches Blog, ohne dies ausdrücklich zu sagen. Es ist recht erfolgreich mit über 20.000 Zugriffen pro Monat, was mir zeigt, daß eine biblische Nachricht stets weite Kreise anspricht, auch wenn diese nicht fromm sind.

Vielen Dank für das Gespräch!

Barth: Die Verwüstung der Rede von Gott

Karl Barth schreibt in seiner Einleitung zur Kirchlichen Dogmatik (Studienausgabe, Bd. 1, 1986, S. 4):

„Direkt übernommen haben Philosophie, Geschichtswissenschaft, Psychologie usw. in jedem der drei theologischen Problemgebiete faktisch noch nie etwas anderem als der Vermehrung der Selbstentfremdung der Kirche, der Entartung und Verwüstung ihrer Rede von Gott gedient.“

Kirchen werden bestohlen und geschändet

In Deutschland wurden 19 christliche Kirchen im vergangenen Jahr geschändet. Aber Kirchenvertreter mahnen zurecht, dies nicht mit der harschen Verfolgung von Christen in anderen Ländern zu vergleichen.

Ein Bericht über „Hass-Verbrechen gegen religiöse Minderheiten“ des Büros für Demokratische Institutionen und Menschenrechte der OSZE in Warschau warnt vor zunehmender Intoleranz und sogar Gewalt gegenüber Christen in Deutschland. Im Jahr 2012 hätten deutsche Behörden 414 christenfeindliche Straftaten gemeldet. Davon seien immerhin 18 gewalttätig gewesen. Zur Lage der Christen in den anderen Ländern kann der Bericht nichts aussagen, da nur Deutschland, Kanada, Schweden und Finnland der OSZE Material über religiös motivierte Straftaten übermittelten.

Unter den aus Deutschland gemeldeten Taten werden als Beispiele vier Fälle von Friedhofs- und 19 Fälle von Kirchenschändung angeführt. Ein Übergriff richtete sich demnach gegen eine orthodoxe Kirche, dreimal wurden evangelische Gotteshäuser angegriffen, in zehn Fällen katholische Kirchen. In 16 weiteren Fällen wurden christliche Kirchen und Einrichtungen bestohlen oder mit Graffiti-Slogans beschmiert. Hinzu kommen die Zerstörung einer christlichen Ikone und Vandalismus in mehreren Fällen.

Günther Lachmann  und Matthias Kamann berichten in ihrem Beitrag für DIE WELT auch über den Kongress zur „Christenverfolgung heute“www.welt.de (siehe auch diesen Bericht zum Kongress: www.idea.de).

An dieser Stelle zudem der Hinweis, dass das Jahrbuch zur Verfolgung und Diskriminierung von Christen heute (Bonn, VKW, 2013) erschienen ist. Es kann hier bestellt werden: www.genialebuecher.de.

Christenverfolgung2013

Lobpreis ohne Gott

Die Gemeinde singt, lauscht der Predigt, sammelt die Kollekte, später gibt es Kaffee und Kekse. Ein ganz normaler Sonntag in einer US-Kirche? Fast, denn einer fehlt zur christlichen Idylle: Gott. Singen und preisen liegt für die Atheisten in den USA derzeit im Trend.

N24 schreibt:

Die Menschen, die sich hier versammelt haben, gehören einer Bewegung von Atheisten an, die vieles an dem mögen, was die Gottesdienste religiöser Glaubensgemeinschaften bieten. Sie wollen Ähnliches erleben – nur ohne einen Bezug auf Gott. Fast drei Dutzend solcher Gemeinden, die von ihren Unterstützen „atheistische Megakirchen“ genannt werden, haben sich mittlerweile in den USA und in Australien etabliert.

An diesem Morgen treffen sich erstmals Gleichgesinnte im kalifornischen Los Angeles zur „Sunday Assembly“, übersetzt Versammlung am Sonntag. Wie schon zuvor bei ähnlichen Veranstaltungen in San Diego, Nashville, New York und anderen US-Städten geben sich die Menschen die Klinke in die Hand, um zusammen spirituell zu sein, ohne Ritual und Religion.

Wie sagte doch der große Calvin:

Es werden also alle, die recht urteilen, stets darin einig sein: Es ist wirklich im Herzen des Menschen ein Empfinden für die Gottheit gleichsam eingemeißelt, das unzerstörbar ist. Ja gerade der hartnäckige Widerspruch der Gottlosen, die sich trotz ihres heftigen Widerstrebens der Furcht Gottes nicht entwinden können, ist ein Beweis dafür, dass jene Überzeugung vom Dasein eines Gottes allen Menschen angeboren und geradezu in ihrem Innersten fest verwurzelt ist.

Mehr: www.n24.de.

VD: AG

Empörung über geplante Männerquote an Hochschulen

Der Entwurf des Hochschulgesetzes sieht vor, dass künftig Männer bevorzugt behandelt werden müssen, wenn sie unterrepräsentiert sind. Gleichstellungsbeauftragte fürchten das Ende der Frauenförderung. Ich denke, diese Entwicklung lässt die Absurdität des Gleichstellungswahns erkennen.

DIE WELT schreibt:

Es ist ein Satz, der in keiner Stellenausschreibung für eine Hochschul-Professur fehlen darf: „Frauen sind bei gleicher Qualifikation bevorzugt zu berücksichtigen“. In Hamburg könnte sich das demnächst ändern. Derzeit wird an der Elbe ein neues Hochschulgesetz diskutiert, unter anderem soll darin auch das Thema Gleichstellung neu geregelt werden.

Konkret sieht der Entwurf vor, dass künftig auch Männer bevorzugt behandelt werden müssen. Und zwar dann, wenn ihr Anteil an der Fakultät oder Hochschule (ohne Fakultäten) unterrepräsentiert ist. Sprich: Geplant ist eine Männerquote.

„Das finden wir falsch“, sagt Christiane Prochnow-Zahir, Gleichstellungsbeauftragte der Hochschule für Angewandte Wissenschaften (HAW) und Sprecherin der Landeskonferenz der Gleichstellungsbeauftragten (LaKoG) und bestätigt damit einen Artikel der „Tageszeitung“.

Mehr: www.welt.de.

Was ist „Biblische Theologie?“

51JiyE86nPLDie neue Ausgabe des Magazins Credo (11/2013) enthält ein Interview mit James Hamilton über das Buch:

Zur Frage: Was ist eigentlich „Biblische Theologie“?, sagt Hamilton:

I define biblical theology as the attempt to understand and embrace the interpretive perspective of the biblical authors. It’s not systematic theology, which organizes what the Bible teaches by topics (and can be more philosophical, depending on who is doing it). It’s not Theological Interpretation of Scripture, which, it seems to me, is the attempt to read every passage of Scripture from the perspective of one’s Systematic conclusions (in some ways TIS seems to be a move toward Biblical Theology from the Systematic wing).

The attempt to understand and embrace the interpretive perspective of the biblical authors is the attempt to understand the hermeneutical world-view the biblical authors used to interpret earlier Scripture and their own circumstances. It is based squarely on the inspired intention of the human authors (authorial intent), and it cannot be divorced from understanding the grammatical meaning that the human authors communicated in their historical contexts (grammatical- historical exegesis).

Die Credo-Ausgabe kann hier heruntergeladen werden: What’s%20the%20Big%20Story.pdf.

Ich empfehle außerdem noch eine Vorlesung von Greg Beale zum Thema:

Warum Kirche?

Sigmar Gabriel sagt in der heutigen WamS:

„Wir sind nicht in der SPD, damit wir uns wohlfühlen“

Das münze ich am Gebetstag für verfolgte Christen gern mal um:

„Wir sind nicht in der Kirche, damit wir uns wohlfühlen.“

Das Land des Paulus verliert seine Christen

In Syrien wird noch das Aramäische, die Sprache Jesu, gesprochen, doch fürchtet jetzt die christlich geprägte Bevölkerung, von der politischen Krise zerrieben zu werden. Der Jurist und Schriftsteller Fawwaz Haddad schildert in einem Beitrag für die FAZ die komplizierte Situation im Land:

Die meisten Kirchenführer unterstützten schon im ersten Jahr des Aufstandes öffentlich die Repressionspolitik des Präsidenten. Sie warnten ihre Gläubigen davor, sich der Revolution anzuschließen, wobei sie die Sicherheit hervorhoben, in der sie seit Hafiz al-Assad, dem Vater des heutigen Präsidenten, gelebt hätten. Syrische Christen stellen Minister und Abgeordnete, sie haben Posten in Staat und Militär. Viele glauben, es sei das Assad-Regime, das sie vor der muslimischen Mehrheit schützt und ihnen die freie Ausübung ihres Glaubens garantiert. Die offiziellen syrischen Kirchen erklären zudem, ihre Haltung sei der Furcht vor Chaos geschuldet. Sie hielten nicht zu Baschar al-Assad als Person, sondern wollten nur ihre gesellschaftliche Gleichberechtigung sowie Recht und Ordnung bewahren. Zwar sei das heutige Regime nicht demokratisch, doch man könne Demokratie nicht mit Gewalt und Waffen erlangen. Sie seien nicht gegen ihre muslimischen Mitbürger, nur gegen Extremisten in der Opposition.

Manche syrischen Kleriker unterstützen das Regime freilich nicht nur verbal, sondern tragen Assads gewalttätige Repressionspolitik gegen die Opposition förmlich mit. Besonders eifrige Kirchenführer drohten einzelnen Christen, die sich auf die Seite der Revolution gestellt hatten, über soziale Netzwerke. Selbsternannte „Shabbiha des Messias“ schickten Todesdrohungen an oppositionelle Christen. In Marmarita hängten sie, um die dort ansässigen Sunniten zu provozieren, in der ganzen Stadt Assad-Bilder auf. Im Wadi an-Nasara westlich von Homs schmückten Bewohner christlicher Dörfer ihre Häuser mit weißen Seidentüchern, womit man traditionell der Toten gedenkt, und beschrieben sie mit Segenswünschen für die syrische Armee im Kampf gegen ihre Feinde. Auch sponserten christliche Unternehmer, in der Hoffnung auf Gegenleistungen, Propagandaaktionen des Regimes. Andere beteiligten sich an der gewaltsamen Auflösung von Protestdemonstrationen, indem sie mit dem Segen ihrer Kirchenführung Kampfverbände gründeten, die im Wadi an-Nasara „Nationale Verteidigungstruppe“ hießen, anderswo „Marias Armee“.

Hier der vollständige Beitrag: www.faz.net.

Moo kommentiert N.T. Wrights Paulinische Theologie

NewImageDer Neutestamentler Douglas Moo (Wheaton College, USA) hat N.T. Wrights neues voluminöses Werk über die Theologie des Paulus:

gelesen und für TGC rezensiert.

Hier ein Auszug:

God’s people are reconfigured around Messiah, who, by virtue of his faithfulness, accomplishes the task of rectifying the sin of Adam—a task first given to Abraham and one Abraham’s descendants failed to carry out. Paul’s reconfiguring of the Jewish concept of election is the way into his soteriology (912). Among the various elements of soteriology, Wright gives particular attention to justification: both because he views the juridical language of justification as “basic and nonnegotiable” (1039; incontrast to “subsidiary crater” views) and because it’s been controversial (e.g., the debate with John Piper). I strongly endorse Wright’s clear and convincing case for a strictly forensic sense of justification against those who would expand the concept to include transformation or (the more recent buzz word) “theosis” (956-59). Wright forthrightly argues a “Reformation-style” “faith alone” view of initial justification, claiming it’s the basis for our assurance and arguing the verdict announced now by faith will be confirmed on the last day (954-55; 1031-32). He also continues to stress a future justification that will be “according to the fullness of the life that has been led” (941; formally about “judgment,” but Wright clearly sees judgment and future justification as interchangeable) or “on the basis of the totality of the life led” (1028). I sympathize with Wright’s desire to accommodate the emphasis Paul puts on obedience, and I think he’s right to find a future aspect of justification in Paul. But little words are very important here; I agree future justification is “according to” the life lived but not “on the basis” of the life lived. I also continue to think Wright puts too much emphasis on the “covenant” side of justification at the expense of the forensic (he emphatically includes both in his view) and shifts the emphasis in Paul a bit by tying justification to the question of “How can we tell who are God’s people?” rather than “How can we become God’s people?”

Wright’s treatment of Paul’s eschatology is in keeping with his concern to read the apostle in terms of the Old Testament/Jewish “story.” He therefore stresses again the “return to Zion” theme and focuses special attention on Israel’s role in the eschaton, devoting more than a hundred pages to a careful, step-by-step interpretation of Romans 9-11 (1156-1258). In addition to a lot of good exegesis, there’s much to like here. Noting the climactic nature of 10:1-13 for the whole section, with its clear claim that salvation is tied to Christ, Wright convincingly rebuts the “two-covenant,” “post-supercessionist” reading that’s gaining currencytoday: “A moment’s reflection on the central passage 10:5-13, with its statement about Jesus and about faith and salvation, will reveal that it is straightforwardly impossible to read Romans 9-11 as anything other than a statement firmly and deeply grounded in christology (in the sense of Paul’s belief about the Messiah)” (1163). Much of Wright’s energy is directed toward defending his controversial claim that “Israel” in 11:26 refers to all Messiah’s people; and, while I am not convinced, I can identify with Wright’s admission to considerable wrestling over these chapters and acknowledge the strength of the case he makes.

Es freut mich, dass Wright (laut Moo) diesmal klarer zum Thema „Glaubensgerechtigkeit“ Stellung genommen hat. Es überrascht, dass er sich erneut für eine futuristische Rechtfertigung „nach der Fülle des Lebens, das geführt worden ist“ oder „auf der Grundlage der Gesamtheit des gelebten Lebens“, ausspricht. Wie in den Kommentaren zur Buchbesprechung vermerkt, distanzierte sich Wrigth auf der ETS Jahreskonferenz 2010 von seiner eigenen Formulierung: „Rechtfertigung auf Grundlage des Lebens“. Da nun eine ähnliche Formulierung in seinem Opus magnum zu finden ist, werden die Diskussionen weitergehen.

Hier die vollständige Rezension: thegospelcoalition.org.

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