Jesus Christus

Warum brauchen wir Jesus?

Michael Horton hat für CT die Frage beantwortet, warum wir Jesus brauchen:

Biblical faith emphasizes that we cannot ascend to God on our own; rather, the God of the Bible descends down to us. Our inner self is not the playground of „spirit,“ but the haunted plains on which we build our towers of Babel. In other words, our hearts are idol factories, in bondage to sin and spin. As Jeremiah declared, „The heart is deceitful above all things, and desperately sick; who can understand it?“ (17:9, ESV, used throughout). We look for a god we can manage rather than the God who is actually there.

In Romans 1 and 2, Paul affirms this. He says that everyone knows God exists and is a sovereign, righteous, and all-knowing judge. Jew and Gentile alike know God’s moral will and so „are without excuse,“ but „by their unrighteousness suppress the truth“ (1:18-23). Quoting the psalmist, Paul presents the universal indictment: „… all, both Jews and Greeks, are under sin, as it is written, ‚None is righteous, no, not one; no one understands; no one seeks for God. All have turned aside; together they have become worthless; no one does good, not even one‘?“ (Rom. 3:9-12).

Weter: www.christianitytoday.com.

Todd Billings: Gemeinschaft mit Christus

9780801039348.jpgMein persönliches Buch des Jahres 2011 heißt:

  • Todd Billings: Union with Christ: Reframing Theology and Ministry for the Church, Baker Books, 2011, 192 S.

Billings ist ein kenntnisreicher und eigenständiger Denker. Dieses Buch erörtert das Thema der Christusgemeinschaft nicht nur auf akademisch-theologischen Niveau, sondern aktualisiert es auf persönliche und faszinierende Weise für das kirchliche Leben.

Zum Buch schreibt der Verlag:

Accomplished theologian J. Todd Billings recovers the biblical theme of union with Christ for today’s church, making a fresh contribution to the theological discussion with important applications for theology and ministry. Drawing on Scripture and the thought of figures such as Augustine, Calvin, Bavinck, and Barth, Billings shows how a theology of union with Christ can change the way believers approach worship, justice, mission, and the Christian life. He illuminates how union with Christ can change the theological conversation about thorny topics such as total depravity and the mystery of God. Billings also provides a critique and alternative to the widely accepted paradigm of incarnational ministry and explores a gospel-centered approach to social justice. Throughout, he offers a unique and lively exploration of what is so amazing about being united to the living Christ.

 

Der Sieg Christi und unser Leben

Francis Schaeffer schreibt in seinem Buch Geistliche Leben – Was ist das? (Brockhaus, S. 83–84):

»Denn darin besteht die Liebe zu Gott, dass wir seine Gebote halten; und seine Gebote sind nicht schwer« (1 Joh 5, 3). Stimmt das? Finden wir für unseren Teil auch, dass seine Gebote nicht schwer sind? Ich muss sagen, dass ich sie jahrelang schwer fand. Viele Jahre lang predigte ich als Pfarrer nie über diesen Vers, weil ich ihn ganz einfach nicht verstand. Ich fand die Gebote Gottes schwer, konnte sie kaum ertragen. Und dann merkte ich eines Tages, als ich mit diesem Problem rang, dass ich immer den unmittelbaren Zusammenhang des Verses außer acht gelassen hatte: »Denn darin besteht die Liebe Gottes, das wir seine Gebote halten; und seine Gebote sind nicht schwer. Denn alles, was aus Gott gezeugt ist, überwindet die Welt.« Glücklicherweise ist das noch nicht das Ende, denn sonst wüssten wir nichts über das »Wie«. »Und das ist der Sieg, der die Welt überwunden hat: unser Glaube.« Aufgrund des vollendeten Werkes Christi ist »der Sieg« ein Leben aus Glauben, Augenblick für Augenblick. Das ist nicht unser Sieg, sondern der Sieg Christi, den er für uns am Kreuz von Golgatha erkauft hat, und den wir Augenblick für Augenblick im Glauben erfassen.

Christozentrische Auslegung alttestamentlicher Texte

Kürzlich gab es eine hilfreiche TGC-Runde mit Antworten von Tim Keller, Don Carson, und David Murray zur Frage »Wovor würden Sie Prediger warnen, wenn diese Christus im Alten Testament predigen?«

Hier ist die Antwort von Tim Keller:

  1. Komme in der Predigt nicht zu früh auf Christus zu sprechen, so dass du keine Bedeutung und Anwendung des Textes gegenüber den ursprünglichen Hörern entfaltest. Wenn du zu schnell »zu Christus springst«, bedeutet das häufig, dass du Leute begeisterst, aber ihnen keine konkrete Anwendung dafür gibst, wie sie das zu leben haben.
  2. Komme in der Predigt nicht zu spät auf Christus zu sprechen, so dass es mehr wie ein erbaulicher Anhang wirkt. Wenn du zu lange damit wartest, auf Christus zu weisen, werden die Zuhörer nicht sehen, wie entscheidend Jesus ist, wenn sie den Text beachten oder befolgen.
  3. Komme nicht künstlich auf Christus zu sprechen. Das ist natürlich ein großes Thema. Aber ich glaube, zwei der besten Wege sind, (a) in deinem Text eines der vielen inner-kanonischen Themen zu indendifizieren, welches seinen Höhepunkt in Christus hat (in Don Carsons Sprache), und (b), in deinem Text etwas vom »gefallenen Zustand Brennpunkt«, einen Mangel in der Menschheit, den nur Christus ausfüllen kann, zu entdecken (in Bryan Chapells Sprache).

201105120523.jpgZum Thema »Christus im Alten Testament« gibt es ein hilfreiches kleines Buch von Thomas Schirrmacher:

  • Thomas Schirrmacher: Christus im Alten Testament, Hamburg: Reformatorischer Verlag, 2001, 84 S.


VD: JT

Kreuznägel Jesu?

Filmemacher Simcha Jacobovici behauptet, die Kreuznägel Jesu aufgespürt zu haben – Experten sind skeptisch. Die SZ schreibt:

Die wundersame Geschichte dieses Fundes beginnt seiner Darstellung zufolge im Jahre 1990: Bei Straßenbauarbeiten in Jerusalem wurde in jener Zeit ein Grab mit Sarkophag entdeckt, dessen Inschriften darauf hindeuteten, dass dies das Familiengrab des Kaiphas sein könnte. Das war jener jüdische Hohepriester Jerusalems, der in den Evangelien als der Mann gezeichnet wird, der maßgeblich für die Verurteilung und Auslieferung des Heilands an die Römer verantwortlich war. In der Grabstätte fanden die Archäologen auch noch Münzen, eine Öllampe, ein Parfümfläschchen – und die fünf Zentimeter langen »römischen Nägel«. Manches davon wanderte ins Museum, nur die Nägel verschwanden.

Vor knapp drei Jahren aber nahm Jacobovici ihre Spur auf – und davon handelt sein neuester Film, der pünktlich zu Ostern fertig geworden ist und über die Feiertage unter anderem auf dem History Channel gezeigt werden soll. Aufgespürt hat er die Nägel schließlich in einem Labor in Tel Aviv, und überdies fand er auch noch eine Erklärung, warum sie als Grabbeigabe ausgerechnet bei Kaiphas gelegen haben sollen. Nach der Kreuzigung nämlich habe der Hohepriester eine Läuterung erlebt und erkannt, dass Jesus tatsächlich der Messias gewesen sei. Seine Nachfahren könnten es also für passend erachtet haben, ihm die hochheiligen Nägel mit auf den Weg in die Ewigkeit zu geben.

Was die Nagel-Probe angeht, werden in israelischen Medien bereits Archäologen zitiert, die nicht einmal glauben wollen, dass die Fundstücke aus dem Tel Aviver Labor tatsächlich dem Kaiphas-Grab entstammen – und wenn, dann hätten sie auch ganz profan zum Einritzen der Inschriften verwendet werden können. Auch Jacobovici hat eingeräumt, dass er »nicht 100 Prozent sicher« behaupten könne, dass die präsentierten Nägel vom Kreuz Jesu stammten, schließlich habe kein Zettel daran gehangen, der das bestätigt.

Die Zweifel an der Geschichte sind berechtigt. Die Nachrichtenagentur idea zitiert zwei Experten und einen Journalisten zum Thema:

Nach Ansicht des Archäologen Prof. Gabriel Barkay von der Bar-Ilan-Universität (Ramat Gan bei Tel Aviv) ist weder bewiesen, dass die von Jacobovici gefundenen Nägel tatsächlich aus dem Kaiphas-Grab stammen, noch dass sie bei der Kreuzigung verwendet wurden. Der deutsche Bibel- und Israelexperte Alexander Schick (Westerland/Sylt) wies gegenüber idea darauf hin, dass die Römer zur Zeit Jesu täglich viele Menschen kreuzigen ließen, um den jüdischen Widerstand gegen die Besatzung zu brechen. Deshalb gebe es Tausende Nägel, ohne sie bestimmten Personen zuordnen zu können. In zahlreichen Gräbern habe man Nägel gefunden. Schick hält Jacobovicis Film für »absoluten Blödsinn« und »reine Geschäftemacherei«.
Auch der in Jerusalem wohnende deutsche Journalist Ulrich Sahm sieht die Annahme des Filmemachers kritisch. Der Archäologe Barkay habe Jacobovicis Behauptung widerlegt, dass im Judentum einem Toten nur »Nägel von Gekreuzigten« als Grabbeigabe mitgegeben worden seien, um Seelenheil in der Nachwelt zu bewirken. Laut Barkay hätten Nägel in einem Raum, in dem ein Toter lag, als »unrein« gegolten und seien deshalb nicht in einem Knochenkasten aufbewahrt worden. Man habe Nägel aber verwendet, um die Namen der Verblichenen auf Knochenkästen zu ritzen, und sie dann in der Grabanlage liegen gelassen. Im Internetdienst »Hagalil« schreibt Sahm ferner, dass der Kanadier schon einige fragwürdige Sensationsfilme über Jesus gemacht und sie erfolgreich weltweit vermarktet habe. So habe der Filmemacher die christliche Welt schon einmal mit der »Entdeckung« des Grabes der kompletten Familie Jesu – mitsamt Mutter Maria, Vater Josef, Jesus selber, seiner Ehefrau und einem Sohn – aufgeschreckt. Der Film wurde 2007 an Karfreitag vom privaten Fernsehsender ProSieben ausgestrahlt und von Wissenschaftlern als reine Vermutung kritisiert.

ZDF nachtstudio: Der Mann Jesus

Die Figur Jesus beschäftigt die Theologen unterschiedlicher Couleur seit fast 2000 Jahren: war er ein Rebell, ein Revolutionär, war er ein Aufrührer oder eher ein Träumer – was für ein Mensch verbirgt sich hinter der historischen Gestalt? Und welche Menschen sind ihm nachgefolgt?

Über diese und andere Fragen diskutierte Volker Panzer anlässlich der Passionsspiele in Oberammergau mit seinen Gästen dem Rabbiner Walter Homolka, dem diesjährigen Jesus-Darsteller Frederik Mayet, dem Theologen Wolfgang Stegemann, dem Regisseur der Passionsspiele Oberammergau Christian Stückl und dem Religionsphilosophen Christoph Türcke im ZDF-nachtstudio am Sonntag, den 30. Mai 2010 um 0.25 Uhr.

Der Zuschauer sollte nicht zu viel erwarten.

Hier der Mitschnitt: www.zdf.de.

„Ich bin das Leben“

Nochmal Dietrich Bonhoeffer (Konsequenzen, 1970, S. 124–125):

Seit Jesus Christus von sich sagte: »Ich bin das Leben« (Joh 14,6; 11,25), kommt kein christliches, aber auch kein philosophisches Denken mehr an diesem Anspruch und der in ihm enthaltenen Wirklichkeit vorbei. Diese Selbstaussage Jesu erklärt jeden Versuch, das Wesen des Lebens an sich auszusprechen, für vergeblich und schon gescheitert. Wie sollten wir, solange wir leben und die Grenze unseres Lebens, den Tod, nicht kennen, sagen können, was das Leben an sich sei? Wir können das Leben nur leben, aber nicht definieren. Das Wort Jesu bindet jeden Gedanken über das Leben an seine Person. Ich bin das Leben. Hinter das »Ich bin« kommt keine Frage nach dem Leben zurück. Aus der Frage, was das Leben sei, wird hier die Antwort, wer das Leben sei. Das Leben ist nicht ein Ding, ein Wesen, ein Begriff, sondern eine Person, und zwar eine bestimmte und einzige Person. In scharfen Gegensatz zu allen Gedanken, Begriffen, Wegen, die das Wesen des Lebens auszumachen beanspruchen, setzt Jesus dieses Ich. Er sagt auch nicht: ich habe, sondern bin das Leben. So läßt sich das Leben niemals mehr von dem Ich, von der Person Jesu trennen. Indem Jesus dies verkündigt, sagt er, daß er nicht nur das Leben – d. h. irgendein möglicherweise auch mich betreffender metaphysischer Geist – ist, sondern gerade mein Leben, unser Leben, ein Sachverhalt, den Paulus mit den Worten: »Christus ist mein Leben« (Phil 1,21) und »Christus, unser Leben« (Kol 3,4) höchst sachlich und paradox zugleich ausspricht. Mein Leben ist außerhalb meiner selbst, außerhalb meiner Verfügung, mein Leben ist ein Anderer, ein Fremder, Jesus Christus, und das nicht in dem übertragenen Sinn, daß mein Leben nicht lebenswert wäre ohne jenen Anderen, also daß Christus meinem Leben eine besondere Qualität, einen besonderen Wert verliehe, wobei doch das Leben selbst seinen eigenen Bestand hätte, sondern das Leben selbst ist Jesus Christus. Was so von meinem Leben gilt, das gilt von allem Geschaffenen. »Was da geworden ist – in dem war Er das Leben« (Joh 1,4).

Warum Theologen am Sühnetod Jesu zweifeln

Matthias Kamann hat für DIE WELT einen Beitrag über die zeitgeistkonformen Sühnetheologien geschrieben.

Es sind hier also keineswegs Weichspüler am Werk, sondern bestens ausgewiesene und bibelfeste Theologen. Völlig klar ist dabei für sie alle, dass der sündige Mensch der göttlichen Vergebung bedarf. Bezweifelt wird nur, dass diese Vergebung sich in der Kreuzigung wie in einem Sühneopfer vollziehe.

Berufen können sich diese Zweifler auf die Evangelien, in denen sich kaum ein Hinweis findet, dass Jesus seinem Tod die Bedeutung der Sündenvergebung gegeben hätte. Umgekehrt könnte sich sein Satz im Johannes-Evangelium – »Welchen ihr die Sünden vergebt, denen sind sie vergeben« – so verstehen lassen, dass Jesus die Sündenvergebung unabhängig vom Kreuzestod dachte.

Neben den Einsetzungsworten beim letzten Abendmahl in Mt 26,26–28 fällt mir dazu auch der Text zum heutigen Sonntag (Judica, »Gott, schaffe mir Recht!« Ps 43,1) ein. In Mt 20,28 sagt Jesus:

Der Menschensohn ist nicht gekommen ist, dass er sich dienen lasse, sondern dass er diene und gebe sein Leben zu einer Erlösung (lu/tron) für viele.

Hier der Beitrag aus DIE WELT: www.welt.de.

Der Dienst Jesu

JWMontgomery.jpgJohn Warwick Montgomery schreibt in seinem Buch: Weltgeschichte wohin? (Neuhausen-Stuttgart; Hänssler Verlag, S. 30):

Die frühesten Berichte, die wir von dem Leben und dem Dienst Jesu haben, vermitteln den Eindruck, dass dieser Mann weniger umherwandelte und Gutes tat, sondern vielmehr anderen mächtig auf die Nerven ging.

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