2018

Der Sieg über den Tod

Andreas J. Köstenberger schreibt über die Auferstehung von Jesus Christus:

Das Kreuz ist, wo Jesus wirkmächtig für unsere Erlösung starb. Das Begräbnis beweist, dass Jesus wirklich tot war – dass sein Tod ein echter Tod für uns war, statt nur ein Phantom oder eine Erscheinung. Und seine Auferstehung ist das endgültige Ausrufezeichen in der Geschichte. Die Auferstehung ist das, was der Evangelist Johannes als Jesu „Verherrlichung“ bezeichnet – sein erstaunlicher Sieg über den Tod, das größte aller Wunder, das absolut einzigartig ist in der Menschheitsgeschichte ist.

 

Großer Unfug

Viele „Bildungspolitiker“ träumen davon, dass eine Welle der Digitalisierung die Schulen in Deutschland nach vorn bringt. Demnächst sollen Schüler in NRW sogar ihr eigenes Smartphone im Unterricht nutzen.

Großer Unfug, meint Jürgen Kaube und spricht mir aus dem Herzen:

An vielen Schulen dieses Landes sind Smartphones nicht als Lösung, sondern als Problem bekannt. Man hat darum mancherorts die Nutzung der Geräte im Bereich der Schule untersagt: um Ablenkung im Unterricht zu verhindern. Um die Schule nicht zur Versammlung isoliert computerspielender oder filmchenschauender Atome zu machen, die sich der Bildschirme halber nur noch in den schattigen Zonen des Pausenhofs bewegen. Um Cybermobbing wenigstens ein paar Stunden lang zu verhindern. Die Behauptung, es handele sich bei Smartphones in Händen von Kindern und Jugendlichen in erster Linie um Instrumente der Wissensgesellschaft, ist abenteuerlich.

Mehr: www.faz.net.

„Mein Gott, mein Gott, warum hast du mich verlassen?“

Blaise Pascal schreibt („Beschreibung des Lebens Jesu Christi“, in: Kleine Schriften zur Religion und Philosophie, Meiner, 208, S. 149–194, hier S. 183):

Und ungefähr um drei Uhr oder, nach der Zeiteinteilung der Hebräer, um die neunte Stunde schrie Jesus laut: »Eli, Eli, lama asabthani?«, das ist: »Mein Gott, mein Gott, warum hast du mich verlassen?« – nämlich verlassen in seiner menschlichen Natur, die ohne Trost allen ihm durch seine Henker und seine Feinde bereiteten Qualen preisgegeben war. Und er wendet sich an Gott, um nach dem Grund für dieses Verlassensein zu fragen, folglich (sieht man hieran), daß er die Sünde der Menschen in seinem unschuldigen Fleisch sühnte. Gleichwohl wird diese Sünde von den Menschen nicht richtig erkannt, und deren Greuel wird nur von Gott allein richtig erkannt. Und selbst diese Rede kann als ein Gebet verstanden werden, das Jesus an den Vater richtet, damit er des Endzwecks gedenke, um dessentwillen er ihn betrübt und verläßt, als wollte er sagen: »Mein Gott, mein Gott, warum hast du mich verlassen ? Du weißt, mein Gott, daß dies für das Heil der Welt geschieht, laß also die Frucht dieses Opfers dem Menschengeschlecht zuteil werden, für das du sie bestimmt hast.« Und diese Worte sind voller Hoffnung und nicht voller Verzweiflung, denn er sagt ja: »Mein Gott, mein Gott!«, nun ist Gott aber nicht ein Gott der Toten und auch nicht der Verzweifelten.

 

Clemens: Rechtfertigung aus Glauben

Clemens schreibt im Ersten Brief an die Korinther, wahrscheinlich kurz vor 100 n. Chr. verfasst (Kap. 32):

Alle haben demnach Ehre und Herrlichkeit erlangt nicht durch sich selbst oder durch ihre Werke oder wegen ihrer Gerechtigkeit, die sie übten, sondern durch seinen Willen. Und auch wir, die wir durch seinen Willen in Christus Jesus berufen sind, werden nicht durch uns selbst gerechtfertigt noch durch unsere Weisheit oder Einsicht oder Frömmigkeit oder durch die Werke, die wir vollbracht haben in der Heiligkeit des Herzens, sondern durch den Glauben, durch den alle von Anbeginn an der allmächtige Gott gerechtfertigt hat. Ihm sei Ehre von Ewigkeit zu Ewigkeit. Amen.

Von „Abendmahl“ bis „Zweifel“

11232 00 detailReinhold Rieger, Akademischer Oberrat und außerplanmäßiger Professor für Kirchengeschichte an der Ev.-Theologischen-Fakultät Tübingen, hat in akribischer Arbeit ein bemerkenswert hilfreiches Lehrbuch für die Lutherforschung geschaffen. Das Buch Martin Luthers theologische Grundbegriffe bietet eine Auswahl der wichtigsten Grundbegriffe Luthers und erklärt diese ausschließlich anhand von Aussagen des Reformators. Damit füllt das Werk die Lücke zwischen Konkordanzen und Systematischen Darstellungen der Theologie Luthers.

Luther hat in seinen Predigten und Schriften oft verschiedene Wörter benutzt, um ein und dieselbe Sache auszudrücken. Das ergibt sich schon allein dadurch, dass bei ihm lateinische und deutschsprachige Texte nebeneinander stehen. In mühevoller Kleinarbeit hat Reinhold Rieger diese bedeutungsverwandten Wörter, übrigens auch Antonyme und verschiedene Wortarten wie Substantive oder Adjektive, „auf den Begriff gebracht“.

Die aufgeführten Belegtexte sind keine genauen Übersetzungen aus dem Lateinischen oder Frühneuhochdeutschen, sondern eher Paraphrasen. Diese lassen allerdings das markante Lutherdeutsch noch erkennen und sind hervorragend lesbar. Die inhaltlichen Aussagen lassen sich auf diese Weise schnell erfassen.

Die verwendeten Quellentexte beziehen sich auf die Weimarer Werkausgabe (WA, WABr, DB). Ihre konsequente Nennung inklusive Zeilennummern macht es möglich, die Belegtexte im Originalwortlaut und Kontext vertiefend zu studieren (viele Bänder der WA sind übrigens hier einsehbar).

Die einzelnen Artikel setzen, wo gegeben, mit definitorischen Anmerkungen Luthers zum Schlagwort oder seinem Bedeutungsfeld ein. Im darauf folgenden Hauptartikel werden inhaltliche Aussagen sachlich gegliedert. Gelegentlich kommt dabei zutage, dass Luther seine Meinung geändert hat oder seine Stellungnahmen Widersprüche enthalten. Solche Begebenheiten werden nicht unterschlagen oder harmonisiert.

Um den Aufbau der Artikel nachvollziehen zu können, seien exemplarisch die Gliederung und Hauptgedanken zum Begriff „Abgott“ aufgeführt. Die Eintragung ist nach folgendem Muster vorgenommen worden:

  1. Wesen: Ein Idol oder Abgötterei ist nichts anderes als ein menschlicher Wahn und Gedanke, der vom Teufel unter dem Namen des wahren Gottes ins Herz eingebildet wird (16, 348, 22–24).
  2. Es gibt zwei Arten von Götzendienst: äußeren und inneren. Der äußere geschieht, wenn der Mensch Holz, Steine, Tiere, Sterne anbetet. Dieser ist vom inneren Götzendienst bestimmt, durch den der Mensch aus Furcht vor Strafe oder aus Liebe die äußere Verehrung des Geschöpfes aufgibt, aber innerlich die Liebe und das Vertrauen zu ihm behält (1, 399, 11–17; vgl. 14, 593, 4; 16, 462, 18–463, 2).
  3. Ursache: Allein das Trauen und Glauben des Herzens macht beide, Gott und Abgott (30I, 133, 4).
  4. Der Götzendienst ist als solcher nur denen erkennbar, die an Christus glauben, da er den Schein der Heiligkeit hat (40II, 111, 20f.).
  5. Beispiele für Götzendienst sind das Mönchsleben mit Fasten und Beten, das Priestertum der Papstkirche und die von ihm als Opfer verstandenen Messen (8, 417, 36–38; vgl. 6, 564, 28; 8, 489, 19; 30II, 307, 31–34; 38, 197, 23), erst recht die Privatmesse (40II, 111, 26f.).

Ergänzt werden die einzelnen Artikel durch Literaturhinweise. Darin verarbeitet wurden bewährte Beiträge aus der Lutherforschung sowie jüngere Veröffentlichungen. Ein Sachregister erleichtert die Arbeit mit dem Leitfaden, zumal Stichwörter, denen kein eigener Artikel gewidmet ist, dort eingearbeitet worden sind.

Das Buch Martin Luthers theologische Grundbegriffe ist alles in allem ein sehr gelungenes Lehrbuch, das für den Reformator wichtige Begriffe anhand von Zitaten darstellt und ordnet. Jeder Student, Lehrer oder Verkündiger, der sich mit Luthers Theologie vertraut machen muss oder möchte, erhält hier ein vorzügliches Hilfsmittel zum fairen Preis.

 

Martin Bucer: Kein Bibelwort steht für sich allein

Johannes Müller schreibt über die Einheitlichkeit der Heiligen Schrift in Bucers Hermeneutik (Martin Bucers Hermeneutik, Quellen und Forschungen zur Reformationsgeschichte, 1965, S. 114–115):

Der Heiligen Schrift eignet infolge ihrer Inspiration eine untrügliche Zuverlässigkeit und zugleich eine unbedingte Eindeutigkeit, mit der sie Gottes Offenbarung vermittelt. Ja, mehr noch, die Inspiration durch den einen Heiligen Geist läßt zugleich auch auf die Einheitlichkeit und Widerspruchslosigkeit der biblischen Aussagen schließen. Gewiß war Bucer philologisch und historisch geschult genug, um bei seiner Exegese allenthalben auf stilistische Eigentümlichkeiten sowie auf historisch bedingte Eigenarten einzelner biblischer Bücher aufmerksam machen zu können; aber die innere Einheit stand ihm über der historischen Vielfalt nirgends im Zweifel. Keine biblische Schrift noch auch ein einzelnes Bibelwort steht für sich allein, sondern beiden wird Sinn und Grenze zuteil von der sie umfassenden Botschaft des Evangeliums, als dessen Bestandteil sie auf gef aßt werden wollen. Für dieses Denken vom Ganzen her mag es bezeichnend sein, daß Bucer in seinen Kommentaren immer wieder darauf aufmerksam macht, daß die Exegese auf den Skopus der Heiligen Schrift achten und die »analogia fidei« im Auge behalten muß. Diese hermeneutische Grundregel gilt natürlich auch für die Beurteilung der christlichen Predigt und Lehre. Denn mit der apostolischen Mahnung, alles zu prüfen und nur das Gute zu behalten (1. Thess. 5, 21) ist ja nicht an einen subjektiven Maßstab gedacht, sondern daran, eine Lehre auf ihre Übereinstimmung mit den Grundsätzen des Glaubens zu überprüfen (medicare ad analogiam fidei).

Augustinus: Vom Umgang mit der Schrift

Augustinus, Epistula 82,3 (an Hieronymus, CSEL 34/2, 354/FC 41/2, 266):

Ich habe gelernt, nur den Büchern der Schriften, die jetzt als kanonisch bezeichnet werden, solche Ehrfurcht und Achtung entgegenzubringen, dass ich felsenfest glaube, dass keinem ihrer Autoren beim Schreiben ein Irrtum unterlaufen ist. Und wenn ich in diesen Texten auf eine Stelle stoße, die der Wahrheit zu widersprechen scheint, dann habe ich keinerlei Zweifel, dass entweder die Abschrift fehlerhaft ist oder dass der Übersetzer die Aussage nicht richtig getroffen hat oder dass ich sie unzulänglich verstanden habe.

Wir töten bereitwillig Menschen mit Down-Syndrom

Am 21. März begehen wir den Tag von „Trisomie 21“.  Das Down-Syndrom ist eine bei Menschen angeborene Kombination geistiger Behinderungen und körperliche Fehlbildungen, die durch eine Genommutation verursacht ist. Das 21. Chromosom oder Teile davon sind dreifach vorhanden.

Seitdem ein nichtinvasiver pränataler Test auf Down-Syndrom angeboten wird, nehmen immer mehr Eltern einen Schwangerschaftsabbruch in Anspruch, wenn eine „Trisomie 21“ diagnostiziert wird. Es fällt Eltern immer schwerer, sich zu einem behinderten Kind zu bekennen. Marc A. Thiessen schrieb am 8. März 2018 in der Washington Post:

„CBS News berichtete kürzlich, dass Island kurz davor stand, das Down-Syndrom zu ‚eliminieren‘. Leider steckt kein großer medizinischer Durchbruch dahinter. Island, so stellt sich heraus, eliminiert nicht das Down-Syndrom; es eliminiert Menschen mit Down-Syndrom. Die Abtreibungsrate für Down-Syndrom-Babys liegt bei fast 100 Prozent – die höchste der Welt. Dänemark liegt mit 98 Prozent knapp dahinter.“

Ist das nicht furchtbar?

Für die ARD stellt Olivia in einer Sachgeschichte liebevoll den Alltag mit ihrem Bruder Willi vor. Willi lebt mit „Trisomie 21“, macht gerne Quatsch, beobachtet Kühe im Stall, und liebt Dinge, die alle Kinder lieben: Seifenblasen, Bücher, Fernsehen. Aber am meisten liebt Willi Musik.

Eine wunderschöne Geschichte, die hier abgerufen werden kann: www.ardmediathek.de.

VD: TJ

8 Schritte, um die richtige Gemeinde zu finden

Auf der Suche nach der passenden Gemeinde? Hier 8 Tipps, die den Fundungsprozess erleichtern:

  1. Alles andere als handgefertigter, übergossener Kaffee geht gar nicht.
  2. Stellen Sie sicher, dass die Lobpreisband nur das Genre spielt, das Ihnen gefällt.
  3. Wenn Sie sich beim Prediger unwohl fühlen, laufen Sie schnell weg.
  4. Apropos Prediger: Wenn nicht mindestens 20.000 Leute seinem Twitter-Account folgen, sind Sie an der falschen Stelle.
  5. Der Jugendraum muss über eine voll ausgestattete Videospielhalle verfügen.
  6. Kaufen Sie sich für die Gemeinde ein netten Werbeartikel zum Verschenken.
  7. Wählen Sie eine Kirche, in der jeder vorgibt, glücklich zu sein.
  8. Denken Sie daran: Es liegt nicht an Ihnen, sondern an ihnen.

Bei The Babylon Bee die Einzelheiten: babylonbee.com.

VD: MM

Analyse des Worthausvortrags „Die Sache mit der Schlange“ (Teil 1)

Die Jungs von Lutherisches Lärmen haben sich die Mühe gemacht, den Vortrag „Die Sache mit der Schlange“ von Prof. Dr. Zimmer (Worthaus) kritisch zu hören. Herausgekommen ist eine gründliche Analyse der psychologisiernden Interpretationsweise, mit der Siegfried Zimmer übrigens auch in anderen Vorträgen arbeitet.

Ich empfehle, da mal einlässlich reinzuhören: lutherischeslaermen.de.

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