Gebet

A. Kuyper: „Dein Reich komme“

Abraham Kuyper über das Gebet „Dein Reich komme“:

Bei der Bitte „Dein Reich komme“ wird an das eigene Ich kaum gedacht. Die Bewegung der Seele richtet sich auf Gottes Ehre, nicht auf unsere Seligkeit, und was unsere Seele verzehrt, ist nicht der Wunsch, es selbst gut zu haben, sondern den Tag sich nähern zu sehen, an dem Gott herrschen wird als der ewige König.

Dürfen wir auch zu Jesus beten?

Dürfen wir auch zu Jesus beten? Diese Frage treibt viele Menschen um. Martin Schweiger hat anlässlich einer aktuellen Diskussion über die Frage einige Gedanken dazu niedergeschrieben:

Ein aufmerksamer Leser dieses Blogs hat mich nämlich darauf aufmerksam gemacht, daß ein Gebet zu Jesus selbst vielleicht nicht in Ordnung sei, denn Jesus sei ja ein Mensch. Stimmt, Jesus ist ein Mensch. Aber Jesus ist gleichzeitig auch Gott. Mit diesem scheinbaren Widerspruch tun sich einige Gläubige offenbar unglaublich schwer. Besonders dann, wenn sie versuchen, mit menschlicher Logik an diesen scheinbaren Widerspruch heranzugehen, wie ich nachstehend kurz aufzeigen möchte.

Mehr: kind-in-gottes-reich.com.

Wofür betest Du?

(c) Ligioner Ministries

Horizonterweiterungen sind hilfreich, auch wenn es um die Gestaltung des Gebetslebens geht. Archie Parrish gibt hilfreiche Anstöße für Gebete, die Gott ehren und mehr als das eigene Leben zur Sprache bringen:

What makes a “big” prayer? A multitude of words doesn’t do it. Only prayers that are consistent with God’s character and focus on advancing God’s kingdom can truly be called “big.”

The Bible provides many examples of such prayers. In response to big prayers, God delivered His people from the dreaded Assyrians (2 Kings 19:14–37). The restoration of the people of God from the Babylonian captivity was an answer to big prayers (see Jer. 29:10–14; 50:4–5; Dan. 9; Ezra 8:21; Neh. 1:4–11; 4:4–5; 9:1–38). Samson, in his weakness, received strength to pull down Dagon’s temple through big prayer (Judg. 16:28–30). In answer to big prayers, God gave the greatest outpouring of the Spirit on the church in Jerusalem on the day of Pentecost (Acts 1:14).

Jesus prayed big prayers. Some would say that our Lord’s High Priestly Prayer in John 17 was His biggest prayer. In this prayer, He asked that His people would be kept from the evil one (v. 15), that they might become one (v. 21), and that they might be with Him and behold His glory (v. 24). As the hour drew near when He would die, Jesus prayed that the work of redemption would be accomplished, even at the cost of His life (Matt. 26:39, 42). Now at the right hand of the Father, He lives forever to pray big prayers of intercession, pleading the power of His sacrifice to counter the accusations of the adversary against His people (Heb. 7:25).

Mehr: www.ligonier.org.

Nigeria: Massaker an christlichen Studenten

Mehrere Quellen haben bestätigt, dass etwa 25 bis 30 christliche College-Studenten an einer Universität im Nordosten Nigerias am späten Montagabend massakriert wurden. Über die Motive für das Massaker wird derzeit noch spekuliert. Als sicher gilt, dass die islamistische Gruppe „Boko Haram“ für die Tat verantwortlich ist.

Das Verbrechen hat eine internationale Gebetsinitiative angestoßen. Wie Emily Fuentes von dem Hilfswerk „Open Doors“ gegenüber der Presseagentur Christian Post äußerte, sei es sehr wichtig, für die betroffenen Christen in Nigeria zu beten.

Wir sollten auch für die Täter beten. Ein Terrorist von „Boko Haram“ – so Open Doors – habe bereits zum Glauben an Jesus Christus gefunden.

Mehr zu diesem Vorfall hier: www.christianpost.com.

Am 11. November ist übrigens der „Weltweite Gebetstag für verfolgte Christen“. Eine Broschüre dazu kann hier heruntergeladen werden: IDOP-2012-04.pdf.

Erweckung und Gebet

Roger Nicole schreibt in seinem unten bereits erwähnten Aufsatz »Prayer: Prelude to Revival« (erschienen in: Reformation and Revival, Vol 1, Nr 3, 1992):

Es stimmt mit dem reformierten Denken überein, dass eine Erweckung im Gebet begründet sein sollte, weil wir im Gebet die Souveränität Gottes anerkennen. Gott allein ist derjenige, der eine Erweckung auslösen kann. Erweckung ist also nicht etwas, was innerhalb der Reichweite von Menschen liegt; es ist etwas, was allein Gott schaffen kann.

Beten wir für Erweckung?

Aufgeschnappt: »Da hilft nur noch Gebet!«

Weißt Du gerade nicht mehr weiter? Jesus Christus lässt uns nicht im Stich. Ihm dürfen wir vertrauen. Gerade las ich einen Bericht von zwei DMG Missionaren (Berichte, Nr. 2/2010, S. 13):

Pete selbst wurde ebenfalls angefochten; mit Entmutigungen, Diebstahl und Zauberei wollten ihn die Menschen aus seinem Dorf ekeln. Eines Tages hängten sie ihm ein totes Huhn in die Tür. Auf diese Weise zeigt man einem Feind, dass er des Todes ist. Pete ließ sich nicht einschüchtern. Er blieb treu, lebte seinen Glauben vorbildlich und hielt viele Jahre durch. Gott segnete ihn. Es entstand eine kleine Gruppe von Christen, ihr Glaube reifte, und Jesus bestätigte ihnen seine Macht mit Gebetserhörungen und Wundern. Eigentlich war die letzte Regenzeit nicht schlecht, die Saat an Mais ging gut auf. Die Pflanzen wuchsen fast zwei Zentimeter pro Tag, schon waren kleine Maiskolben an den starken Halmen zu sehen. Pete jätete Unkraut in seinem Maisfeld, da entdeckte er hunderte Raupen, die an dem schönen Mais nagten. Bei den Nachbarn dieselbe Plage. Es war entsetzlich, was tun?! Naja, Pflanzenschutzmittel kaufen. Gedacht, getan.

Doch als Pete sich die Raupenplage nochmals ansah und das Gift sprühen wollte, ließ er seine Hände hilflos fallen. Die befallene Fläche war einfach zu riesig, es waren zu viele Raupen! An jedem Stamm mindestens 50 Tiere, überall. Hoffnungslos. Der Mais ist die einzige Ernte des Dor­fes und Essensvorrat fürs ganze Jahr. Er durfte einfach nicht zerstört werden. Pete rief seine Glaubensgeschwister zusammen und erklärte ihnen: »Da hilft nur Gebet!« Also beteten sie an den Ecken aller Felder, dass Jesus ihnen die Ernte erhält, auch an den Äckern ihrer Nachbarn.

Strahlend erzählte uns Pete, was dann geschah: »Es war unglaublich! Kaum waren wir fertig mit beten, kam ein riesiger Vogelschwarm angeflogen. Sie ließen sich auf den Feldern nieder und vertilgten alle Rau­pen!« Seither ist es das Dorfgespräch, wie Gott das Gebet der Christen beantwortet hat. Allen ist heute klar, dass Jesus große Kraft hat und dass sie ihm ihre Ernte zu verdanken haben.

Das Gebet zum Tode

Gott ist da und er erhört Gebete. Aber nicht immer antwortet er in seiner Vorsehung auf unsere Gebete so, wie wir uns das vorstellen oder wünschen.

Über eine sehr ungewöhnliche Gebetserhörung berichtet Possidius, der erste Biograph des Kirchenvaters Augustinus.

Augustinus hatte gerade sein zweibändiges Werk Retractationes abgeschlossen, indem er seine eigenen Schriften kritisch erörterte, »sich selbst tadelte« sowie etliche Lehrfehler korrigierte. Anschließend drangen die Vandalen, von Spanien kommend, in Nordafrika ein und zerstörten das Land. Augustinus »empfand und bedachte diese schreckliche und nicht enden wollende, wilde Verwüstung nicht so wie die übrigen Menschen. Er betrachtete all diese Ereignisse tiefer und eingehender und in seinen Betrachtungen hatte er vor allem die Gefahren und den Tod der Seelen vor Augen. Mehr als sonst waren darum Tränen Tag und Nacht sein Brot.«

Possidius berichtet dann über ein Gebet des Kirchenvaters, dass Gott (für Augustinus wahrscheinlich überraschend) konkret erhörte. Der Abschnitt, der auch sonst interessant ist, lautet (Vita Augustini, 29,1):

Eines Tages saßen wir mit ihm bei Tisch zusammen und unterhielten uns. Da ergriff er das Wort und sagte: »Ihr sollt wissen, daß ich in diesen Zeiten unse­res Unheils von Gott erbitte, daß er diese Stadt von den sie belagernden Feinden befreie. Wenn ihm aber etwas anderes richtig erscheint, dann möge er seinen Dienern die Kraft geben, seinen Willen zu ertragen oder aber ihn wenigstens aus dieser Welt zu sich nehmen.«

Das sagte er und instruierte uns damit. Ihm folgend, haben wir mit ihm für uns und für alle unsere Angehörigen und für alle Leute in der Stadt vom höchsten Gott das gleiche erbeten. Und siehe: Im dritten Monat der Belagerung befiehl ihn ein Fieber und die letzte Prüfung durch die Krankheit kam über ihn. Der Herr betrog seinen Diener nicht um die Frucht seiner Bitten. Denn was er für sich und die Stadt unter vielen tränenvol­len Gebeten erbeten hatte, das erhielt er rechtzeitig.

Auch weiß ich, daß Augustinus zunächst als Presbyter und später als Bischof um sein Gebet für Be­sessene angegangen wurde. Dann brachte er flehentlich unter Tränen Gott sei­nen Wunsch vor und die Dämonen wichen aus den Menschen. Als er selbst schon krank war, kam einmal ein Mann mit einem kranken Angehörigen und bat Augustinus um die Handauflegung für ihn, damit dieser gesund werde (vgl. Mk 5,23). Da antwortete Augustinus, daß — falls er solches vermöchte — er doch wohl diese Kraft sich selbst zuerst zugewendet hätte. Der Mann sagte, er habe eine Vision gehabt und im Traum gehört: »Geh hin zum Bischof Augustinus. Der soll dem Kranken die Hand auflegen und dann wird er geheilt sein.« Als Augustinus das hörte, zögerte er nicht länger. Der Herr ließ jenen Kranken sofort gesund von ihm weggehen.

Sproul: Kennzeichen des Gebets nach Calvin

R. C. Sproul sagte über das Gebet bei Calvin:

Wenn ich zusammenfasse, was Calvin über das Gebet sagt, würde ich formulieren: Die Hauptregel des Gebets ist, sich zu erinnern, wer Gott ist und wer wir sind. Wenn wir uns an diese zwei Dinge erinnern, werden unsere Gebete immer durch Anbetung und Bekenntnis gekennzeichnet sein.

VD: JT

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