Der Christ und die Buße

Der Buß- und Bettag ist eine gute Gelegenheit, einmal über die Bedeutung von „Buße“ nachzudenken. Sam Storms liefert in seinem Artikel „Der Christ und die Buße“ einige Anstöße dazu:

Das biblische Konzept der Buße wird leicht missverstanden und falsch angewendet. Eine genauere Untersuchung ist somit angebracht. Einige Texte machen klar deutlich, dass Buße, zusammen mit dem Glauben, essentiell für die Vergebung der Sünden ist (vgl. Lk 24,47; Apg 2,38; 3,19; 5,31; 11,18). Die griechischen Begriffe metanoeō (umdenken) und epistrephō (sich umwenden; vgl. Apg 26,18) in Apostelgeschichte 3,19 und 26,20 „werden als gleichwertige Begriffe nebeneinandergestellt, obwohl in diesen Fällen der erste eher die Abkehr vom Bösen und der zweite die Hinwendung zu Gott betont“.

An dieser Stelle gilt unser Hauptaugenmerk jedoch der Buße im Leben des wiedergeborenen Gläubigen.

Viele begehen den prinzipiellen Fehler, dass sie ihr Verständnis von Buße auf den Stamm des griechischen Wortes gründen. Das griechische Verb metanoeō (umdenken) setzt sich aus der Präposition meta („mit, nach“) und dem Verb noeō („verstehen, denken“) zusammen. Daraus schlussfolgern manche, dass die Buße eines Christen einzig und allein darin besteht, sein Denken zu ändern bzw. die Sünde und seine Beziehung zu Gott zu überdenken. Die Bedeutung von Worten wird allerdings nicht auf diese Weise bestimmt, sondern ergibt sich durch ihren Gebrauch und den Kontext. Ein Sinneswandel oder eine Änderung der Sichtweise hat keinen Wert, wenn damit nicht eine Richtungsänderung, eine Änderung des Lebens und des Handelns einhergeht.

Echte Buße beginnt zwar mit einer tiefgreifenden Überführung von Sünde, endet aber keineswegs an dieser Stelle. Sie beginnt mit der eindeutigen herzzerreißenden Anerkennung der Tatsache, dass man Gott herausgefordert hat, indem man sich für das entschieden hat, was er verachtet und hasst – oder zumindest gleichgültig war gegenüber dem, was er liebt und was seinem Wesen entspricht. Buße beinhaltet somit, dass man in seinem Herzen anerkennt: „Das ist falsch. Ich habe gesündigt. Gott ist betrübt.“ Das Gegenstück zu dieser Anerkennung ist Rationalisierung, der selbstsüchtige Versuch, die eigene moralische Nachlässigkeit durch eine Reihe von Einsprüchen zu rechtfertigen: „Ich bin ein Opfer. Wenn du wüsstest, was ich durchgemacht habe und wie schlecht meine Mitmenschen mich behandelt haben, würdest du nicht so streng urteilen.“

Mehr: www.evangelium21.net.

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7 Monate zuvor

[…] seiner Frau Ann hat er zwei Kinder. https://www.evangelium21.net/media/4072/der-christ-und-die-bussehttps://theoblog.de/der-christ-und-die-busse/40531/ Fußnoten 1Moisés Silva (Hrsg.), New International Dictionary of New Testament Theology and […]

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