Es sind Nachrichten, die uns erschüttern sollten. Das Bundesministerium für Gesundheit sowie das Bundesfamilienministerium möchten den Schwangerschaftsabbruch als verbindlichen Lehrplaninhalt beim Medizinstudium durchsetzen. Die Nachrichtenagentur IDEA meldet:
Wie man Abtreibungen durchführt, soll künftig ein verbindlicher Bestandteil des Medizinstudiums in Deutschland werden. Das teilte die Bundesregierung in einer Antwort auf eine Anfrage der Bundestagsfraktion der Linken mit.
Im Rahmen der Reform der Approbationsordnung für Ärzte sei geplant, den „Nationalen Kompetenzbasierten Lernzielkatalog Medizin“ verpflichtend zu machen. Darin seien Handlungs- und Begründungswissen zum medikamentösen und operativen Schwangerschaftsabbruch enthalten, heißt es in der Antwort.
Die Reform, an der das Bundesministerium für Gesundheit sowie das Bundesfamilienministerium beteiligt sind, sieht außerdem vor, neben medizinischen auch rechtliche und ethische Aspekte von Abtreibungen in den klinischen Prüfungen abzufragen.
Weiter heißt es in der Antwort, dass die sogenannte „Gehsteigbelästigung“ verhindert werden soll. Ein Referentenentwurf liege zur Abstimmung in den beteiligten Ressorts vor. Zum Hintergrund: An manchen Orten halten Abtreibungsgegner Gebets- bzw. Mahnwachen vor Schwangerenberatungsstellen oder Praxen ab, die Abtreibungen vornehmen.
Die Bundesvorsitzende der Aktion Lebensrecht für Alle, Cornelia Kaminski, bezeichnet völlig zu recht die verpflichtende Einbeziehung des Themas Abtreibung in das Medizinstudium als „verwerflich“.
Mehr: www.idea.de.
Ideologisch getriebene, antichristliche Diktatur in demokratischer Verkleidung.
Spätestens hier wäre eine Klage vor dem BVG angebracht. Man sollte meinen, dass eine derartige Maßnahme grob verfassungswidrig ist. Immerhin ist dort als sogenannte Ewigkeitsklausel nicht nur das Recht auf Leben und körperliche Unversehrtheit verankert (das bei Abtreibungen bereits jetzt de facto eingeschränkt ist bzw. ungeborenes Leben fällt nur eingeschränkt darunter), es darf auch „niemand zum Kriegsdienst an der Waffe gezwungen werden“ (Art. 4 Abs. 3 GG). Und da bestünde eine gewisse Analogie zur Frage der Beteiligung an Abtreibungen, auch wenn das der wörtliche Artikel natürlich nicht hergibt. Eine Änderung bzw. Ausweitung ist aber derzeit bei weitem nicht mehrheitsfähig. Für ernsthafte Christen im Gesundheitswesen, die in Gewissenskonflikte geraten, käme dies einem Berufsverbot nahe. Wie würde das BVG ein anderslautendes Urteil ggf. begründen, das die Vorhaben der Bundesregierung billigt? Allein das wäre schon spannend, auch wenn die reine Neugier hier niemals Motivation sein darf. Das Ganze unterstreicht, dass Glaubens- und Gewissensfreiheit zu den zentralen Grundrechten gehören und immer wieder verteidigt werden… Weiterlesen »
Zum Kommentar „Ideologisch getriebene, antichristliche Diktatur in demokratischer Verkleidung“.
Ideologisch getrieben: In einer Demokratie werden Entscheidungen oft durch unterschiedliche Ideologien beeinflusst. Dies ist normal und kein Anzeichen für eine Diktatur.
Antichristlich: Es gibt verschiedene christliche Ansichten zur Abtreibung, und nicht alle Christen sind dagegen. Daher ist es nicht korrekt, eine solche Politik pauschal als „antichristlich“ zu bezeichnen.
Diktatur in demokratischer Verkleidung: Die Bundesrepublik Deutschland ist eine Demokratie mit Verfassung und Gewaltenteilung. Neue Lehrinhalte werden durch demokratische Prozesse und Diskussionen eingeführt, nicht diktatorisch.
Der Kommentar erscheint emotional und subjektiv, ohne klare Faktenbasis.
Nee, mein Kommentar war Satire.
Ein Kommentator schrieb, dass Schamkulturen sehr wohl einen klaren Gerechtigkeitssinn haben – das erste vernünftige und greifbare Wort in dieser wortlastigen theologischen Diskussion. Ich veranschauliche es: meine Grossnichte und Grossneffe stritten, weil der Bruder sich von seiner Schwester betrogen fühlte, weil sie, sobald es ums Aufräumen ging, sich von der Arbeit drückte, so dass er am Schluss alles alleine machen musste und es zum Eklat kam. Ich fragte sie, ob die Anschuldigung richtig sei. Ja, kam zur Antwort. Dann wollte ich ihr die Leviten lesen mit einer rhetorisch geschliffenen auf das Alter abgestimmten, Kopfwäsche. Aber der Hl. Geist kam mir zuvor und überführte mich in dem Moment, dass dies nur ein moralischer Appel über richtig oder falsch wäre, der ins Leere ginge. Aber ausser einer Standpauke hatte ich auch nicht mehr auf Lager, so blieb mir nichts anderes übrig – als den Hl. Geist um Weisheit gemäss Jakobus zu bitten. Sofort kam mir eine Frage in den Sinn: “findest du das… Weiterlesen »
@Helge Beck
Du schreibst einen solchen Schwachsinn, es ist ekelhaft. Warum treibst du Troll dich hier überhaupt herum? Ist dir fad?
@Ernst
Meinst du das Ernst? Ist Diskussion in diesem Blog nicht erwünscht?
@ Helge Beck. Bin froh, dass Sie da sind. Das mit dem Troll von Ernst finde ich unfair. Gerade nach einem eigentlich sehr sachlichen Kommentar. Man darf es anders sehen (aber, finde ich, nicht sehr viel anders), aber kann uns Ernst überhaupt sagen, was trollhaft war?
Ich lese hier einigermaßen regelmäßig, auch die Kommentare. Was Ernst zu einer so starken Reaktion treibt, weiß ich nicht, aber wer die notorisch störrischen Kommentare des Herrn Helge Beck verfolgt, kann zumindest nachempfinden, was ihn angetrieben haben könnte. Was Beck über die Gewaltenteilung schreibt, zeigt, daß er das weder versteht noch durchschaut. Das kann man ihm aber nicht zum Vorwurf machen. Er ist eben sehr naiv, was politische Prozesse anbelangt. Christen allerdings, die etwa pro Abtreibung sind, sind sehr, äh, interessant.
WAS? Medizinstudenten lernen über eine medizinische Praxis? SKANDAL!! Auf den Scheiterhaufen mit ihnen!!!1!11einseinself
@Felixpe
Hm, soweit ich mich erinnern kann, heißt man Abtreibung nicht medizinische Praxis, sondern Kindsmord. Oder?
Nun ja, zum Glück müssen weder der theoblog, noch Frau Kaminski oder Schandor entscheiden was im Medizinstudium gelehrt wird. Dafür gibt es in einer Demokratie, wie Helge Beck es gut beschreibt, demokratische Prozesse.
Stimmt. Ich bin sicher, auch der Schöpfer wird sich der demokratischen Mehrheit beugen und einsehen, daß auch der Herr des Lebens der Kultur des Todes nachgeben muss.