Tatsächlich liegt im Verlagswesen in Deutschland vieles im Argen. Es werden Bücher hergestellt, die niemand braucht. Es stehen Gewinne im Vordergrund. Gute Manuskripte finden keinen Verleger. Und es ist eine Verlagskonzentration zu beobachten, die langfristig Meinungskorridore einengen könnte.
Aber viel schlimmer als all diese Entwicklungen finde ich es, dass der Schriftsteller Martin Ahrends glaubt, durch einen planwirtschaftlich geführten Staatsverlag diese Probleme lösen zu können.
Hier der Beitrag des Kulturradios:
https://download.deutschlandfunk.de/file/dradio/2024/12/18/literaturbetrieb_plaedoyer_fuer_einen_staatsverlag_drk_20241218_0720_c3d08c7e.mp3
Wenig überzeugend. Funktioniert schon bei unserem subventionierten Öffentlich-Rechtlichen Rundfunk nicht. Dass jemand, der 33 Jahre in der DDR gelebt hat, zu einem solchen Vorschlag kommt, ist schon bemerkenswert.
Der Voschlag hat einige Vorteile. Denn gute Bücher sind längst nicht immer so erfolgreich, dass ein Verlag davon profitieren könnte. Leider hat er auch gravierende Nachteile, besonders wenn mehr und mehr Gesinnungsfragen in die Politik einziehen. Und wer befindet dann über „gut“ oder „schlecht“ im Bereich der Bücher?
Aufgabe: finde den Widerspruch in „Es werden Bücher hergestellt, die niemand braucht. Es stehen Gewinne im Vordergrund.“ Lösung: Wenn Bücher nicht gebraucht werden, dann kauft die auch niemand. Und damit wird dann auch kein Gewinn erzielt. Sondern Verluste, und dann muss man mindestens Teile des Geschäftsbetriebes stilllegen. Mal abgesehen davon: Bücher sind out (Bildung ja auch). Das Smartphone liefert Bewegtbilder mit Ton, der Konsum macht dem Hirn weniger Mühe als lesen. Mittlerweile ist Karl May fast nur noch antiquarisch zu bekommen, weil er zu wenig woke ist. Harry Potter ist out, weil Frau Rowling auch eine Meinung hat, die von der der woken Schreihälse abweicht. Hexenverbrennung bei Grimms Märchen: gilt heute als ebenso jugendgefährdend wie vor 50Jahren die angebliche Gewaltverherrlichung in der Cartoonserie „Schweinchen Dick“. Jack London erzählt Geschichten aus Umgebungen, die heute mangels Allgemeinbildung fast niemand unterhalb von 40 Jahren mehr versteht. Verlage und Lektoren handeln oftmals im vorauseilenden Gehorsam, weil sie Angst vor einem Shitstorm in den sozialen… Weiterlesen »