Das Jesusbild in „The Chosen“

Pfarrer Lukas Zünd, selbst ausgebildeter Filmemacher, hat kürzlich einen Vortrarg über das Jesusbild in der Serie „The Chosen“ gehalten. 

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Udo
22 Tage zuvor

Interessante und ausgewogene Analyse. Die Vermischung von ausgewählten biblisch bezeugten Ereignissen, erfundenen Geschichten und erfundenen Charaktermerkmalen der Hauptakteure bei „The Chosen“ zeugt von einem merkwürdigen Umgang mit der Bibel (den auch nicht wenige „Prediger“ heutzutage pflegen). „Heilige Schrift“ ist sie dann ja wohl nicht mehr. Wer der göttlichen Heilsgeschichte und Jesus Christus auf die Spur kommen will sollte unbedingt das Original lesen und nicht auf irgendwelche Staffeln warten. Die Parallele zu Schleiermacher „Nicht der hat Religion, der an eine heilige Schrift glaubt, sondern der welcher keiner bedarf, und wohl selbst eine machen könnte“ (Über die Religion, 1799), die Lukas Zünd hier zieht, ist schon nicht unzutreffend. Das Zusammenzimmern von christlicher Religion hat Hochkonjunktur in einer Konsumgesellschaft.

22 Tage zuvor

Das ist eine gute Kritik. Doch was ich vermisse ist, einen Vergleich zu den üblichen Verkündigungen. Niemand kann von sich behaupten, eine völlig unbeeinflusste Verkündigung durch das eigene Gottes- und Weltbild bringen zu können. Gute Predigten transportieren biblische Inhalte in unsere Zeit und Kultur.
Gilt also diese obige Kritik an The Chosen nicht in gleicher Weise auch allen anderen Verkündigungen? Ich meine ja. So gesehen ist und bleibt The Chosen eine wirklich gelungene Verkündigung biblischer Inhalte.

Udo
21 Tage zuvor

Wenn man Buchverfilmungen im Kino anschaut, weiß man, dass die Originalvorlage mehr oder weniger stark verändert wurde, was teilweise auch nachvollziehbar ist. Die Frage, die sich für mich aber stellt ist die, ob ich mit der Bibel, in diesem Fall dem NT, so umgehen sollte, wie zum Beispiel mit Tolkiens „Herr der Ringe“. Was man zumindest von „The Chosen“ erwarten sollte, wäre eine Information vor JEDER Folge, die transparent macht, was sich auf Bibelquellen bezieht und was frei erfunden ist, sowie eine Aufforderung, sich selbst ein Bild durch das Lesen der Evangelien zu machen. Mir fällt dazu ein Predigttitel von Markus Voss ein: „Was haben sie deinem Wort angetan“. Diese Kritik trifft dann aber in der Tat nicht wenige Predigten.“Gute Predigten transportieren biblische Inhalte in unsere Zeit und Kultur.“ schreibt Charly und dem ist doch nur zuzustimmen. Es muss aber auch um „biblische Inhalte“ gehen. Wenn man den originalen Bibeltext nicht „zum Leuchten“ bringt, wird auch der Transport in unsere… Weiterlesen »

Jan Malcolm
21 Tage zuvor

Was man zumindest von „The Chosen“ erwarten sollte, wäre eine Information vor JEDER Folge, die transparent macht, was sich auf Bibelquellen bezieht und was frei erfunden ist Wo ist da der Unterschied? würde der nichtchristliche Bibelkritiker da süffisant fragen. Die Biblizisten arbeiten sich auch an „The Chosen“ ab, worin sie sich regelmäßig verrennen: Sie legen einen Bewertungsmaßstab an eine Evangelien-Verfilmung an, dem die Evangelien selbst nicht standhalten. Auch die Evangelien selbst machen nicht transparent, was sich auf hypothetische und tatsächliche mündliche und schriftliche Quellen bezieht und was darin frei erfunden ist. Wir haben Methoden entwickelt, um genau das mit mehr oder weniger Sicherheit zu rekonstruieren, genau diese Methoden lehnen Biblizisten kategorisch ab. Eine moderne Filmproduktion macht den Anhängern der Verbalinspiration schmerzhaft transparent, wie menschliche Überlieferung insgesamt funktioniert – und welchem Anspruch sie eben nicht genügen kann – an einem Bewegtbild-Dokument an der Gegenwart mitsamt schriftlicher Quelle zum Danebenlegen. Das Abstand zwischen dem Jesusbild des 1. Jahrhunderts und dem der im… Weiterlesen »

Udo
21 Tage zuvor

Im Grunde ist es nicht schwer bei „The Chosen“ zu identifizieren, was auf biblische Quellen basiert und was frei erfunden ist. Das kann jeder, der sich die Mühe macht, die Evangelien sorgfältig zu lesen. Hat man den Verdacht, dass die Evangelien ebenfalls eine Mischung aus Legendenbildung und historischen Ereignissen ist, ist die Beweisführung ziemlich schwierig und kommt ohne Grundannahmen nicht aus. Eine Grundannahme ist, dass wir spätestens seit der Aufklärung wissen, dass die Jesus zugeschriebenen Wunder nicht authentisch sind. Da haben wohl spätere Christen etwas dazu erfunden. Der historisch-kritische Theologe weiß es eben genau, auch wenn er viele, viele 100 Jahre später lebt. Er hat für seine Behauptungen und Zirkelschlüsse auch noch die richtige „wissenschaftliche“ Theorie: die formkritische Methode. Was hier als Wissenschaft verkauft wird, ist wenig überzeugend. Nicht umsonst hat Eta Linnemann, die ehemalige Schülerin von Bultmann, Fuchs, Gogarten und Ebeling erkannt, „dass bei dieser Art von „wissenschaftlicher“ Arbeit am Bibeltext keine Wahrheit herauskommen kann“ (Linnemann, Eta (2012): Was… Weiterlesen »

20 Tage zuvor

Mich wundert, dass es noch keine Arbeitsbücher zu The Chosen gibt, mit denen man in Gruppen die Bibelstellen nachliest und diskutiert. Ich habe bisher nur Andachtsbücher gefunden. Sowas wird doch sonst so schnell für ähnliche Filme und Reihen gemacht.

20 Tage zuvor

Es ist wirklich interessant, wie Pfarrer Lukas Zünd seine Expertise als Filmemacher nutzt, um über das Jesusbild in „The Chosen“ zu sprechen. Seine Beobachtung zu den fehlenden Arbeitsbüchern zur Serie ist berechtigt, da solche Materialien oft eine wertvolle Ergänzung für Gruppenarbeit sind. Andachtsbücher sind sicherlich hilfreich, aber Arbeitsbücher würden noch tiefergehende Diskussionen ermöglichen. Vielleicht ist die Nachfrage danach bisher einfach noch nicht groß genug. Wird es in Zukunft solche Arbeitsmaterialien geben?

20 Tage zuvor

Es ist wirklich erstaunlich, dass es noch keine Arbeitsbücher zu „The Chosen“ gibt, besonders in Anbetracht der Beliebtheit der Serie. Solche Materialien wären ideal, um biblische Themen in Gruppen zu vertiefen und zu diskutieren. Bisher scheinen nur Andachtsbücher verfügbar zu sein, die ein anderes Format bieten. Warum gibt es noch keine umfassenden Arbeitshilfen für die Serie, wie sie bei ähnlichen Projekten üblich sind?

Jan Malcolm
18 Tage zuvor

Nicht umsonst hat Eta Linnemann, die ehemalige Schülerin von Bultmann, Fuchs, Gogarten und Ebeling erkannt, „dass bei dieser Art von „wissenschaftlicher“ Arbeit am Bibeltext keine Wahrheit herauskommen kann“ (Linnemann, Eta (2012): Was ist glaubwürdig – Die Bibel oder die Bibelkritik?, VTR). Ein Mensch, der nach einem spirituellen Erlebnis vergangene Veröffentlichungen widerruft, tut dies automatisch auch für alle ihre künftigen Veröffentlichungen. Im Wissenschaftsbetrieb werden diese dann regelmäßig nicht mehr zur Kenntnis genommen. Der weitere Lebenslauf weist ja auch darauf hin, dass Prof. Linnemann dort keine nennenswerte Rolle mehr spielte, sie verließ Deutschland Richtung Indonesien. Die meisten Theologen und Kirchenväter machen eine Entwicklung durch. Bei Karl Barth kann man das am unvollendeten Gesamtwerk gut erkennen. Aber ein totaler Bruch wie bei Linnemann weist auf tieferliegende Probleme hin, die sich in allen vergangenen und künftigen Veröffentlichungen des Autors wiederfinden lassen. Auch die Texte dieser Autorin müssen deshalb historisch-kritisch gelesen werden. Linnemann 1961 und Linnemann 2007 können nicht rezipiert werden, ohne Linnemann 1977 in… Weiterlesen »

Schlotti
17 Tage zuvor

Bedauerlicherweise findet Überlieferung nur sehr selektiv statt. Diejenigen Strömungen, die sich am Ende durchgesetzt haben, haben ihre Schriften mitgebracht, die Schriften der Gegner (sog. Häresien) wurden vernichtet … Auch wenn Malcolm nie auf Argumente eingeht, sondern sie geflissentlich irgnoriert, um dann selbst Thesen aufzustellen, dennoch eine Anmerkung dazu: Das Fehlen verschiedener Editionen beispielsweise des Matthäusevangeliums, liegt nach Malcolm daran, dass sich am Ende eine Gruppe durchgesetzt hat, die alle früheren Editionen vernichtete. Das ist historisch unmgöglich. Als Beispiel mag die Gnosis dienen. Am Ende hat sich die orthodoxe Lehre durchgesetzt. Dennoch kennen wir eine Fülle von gnostischen Schriften (am bekanntesten wohl das Thomasevangelium). Die „Gewinner“ haben es also nicht geschafft, alle Schriften zu vernichten. Im Gegensatz dazu sollen wir aber glauben, dass es matthäische Gemeinden gab oder den johanneischen Kreis, in denen es verschiedenste Versionen (Editionen) der Evangelien gab, die, nachdem es die letzte Fassung (der Gewinner) gab, tatsächliche alle (!) vernichtet wurden? Ich wiederhole: alle, ausnahmslos, ohne irgendeine Spur… Weiterlesen »

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