Friedrich Engels Abkehr vom Pietismus

Friedrich Engels stammt aus einer pietistischen Familie. Er wurde am 28. November 1820 in Barmen, heute ein Stadtteil Wuppertals, als Sohn eines erfolgreichen Fabrikanten geboren. Noch vor dem Abitur verließ er auf Wunsch des Vaters das Gymnasium und begann eine kaufmännische Ausbildung. 1850 begab er sich auf Dauer nach Manchester. Er arbeitete in einer Fabrik, die zur Hälfte seinem Vater gehörte. Auf dem Wege der Erbfolge wurde er später Miteigentümer und lebte in London.

Der folgende DLF-Beitrag schildert eindrücklich Friedrich Engels Abkehr vom Pietismus.

Zwei kurze Anmerkungen dazu:

(1) Bildungsfeindliche Frömmigkeit. Zur Zeit Engels predigte der große Friedrich Wilhelm Krummacher, der damals Pfarrer in Barmen-Gemarke und Elberfeld war. Unter Krummacher kam es zu aufrichtigen Erweckungen. Leider wurde unter seinem Einfluss aber auch eine unkritische Kulturfeindlichkeit gefördert, unter der insbesondere junge, neugierige Kirchgänger zu leiden hatten. Nicht jede Vergnügung ist Weltliebe und damit verwerflich. Nicht die Verteuflung weltlichen Lebens, sondern die christliche Durchdringung sollte das Anliegen der Prediger sein.

(2) Gespaltene Frömmigkeit. Engels erkannte früh, dass die pietistischen Unternehmer ihre Angestellten, zu denen damals auch Kinder gehörten, schlechter behandelten als umfromme Fabrikanten. Überspitzt: Die frömmsten Fabrikanten waren herzlose und ausbeuterische Arbeitgeber. Ähnliche Eindrücke bekam Engels später in England.

Obwohl ich bezweifle, dass das so pauschal ausgesagt werden kann, hatte ich schon manchmal, wenn ich dazu etwas bei Marx oder Engels las (siehe z.B. Das Kapital), das Empfinden, beide trieb dieses Problem wirklich um und vertiefte verständlicherweise ihre Solidarität mit dem „Proletariat“. Obwohl ein Fabrikant naturgemäß unternehmerisch denken und handelt muss, gilt: die Abspaltung des frommen Lebens vom Alltagsgeschäft ist dem Zeugnis des Glaubens nie förderlich. Jesus Christus möchte Herr im gesamten Leben sein. Kritischer Prüfstein ist nicht der Kirchgang, sondern der Alltag.

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10 Jahre zuvor

[…] erschienen auf theoblog.de Schlagworte: Friedrich Engels, Friedrich Wilhelm Krummacher, Frömmigkeit, Karl Marx, […]

10 Jahre zuvor

Es wird ja bis heute das Marxbild vermittelt, dass es ihn besonders um das Elend des „Proletariats“ ging. In der DDR gab es das rührselige Kinderbuch „Mohr und die Raben von London“ die genau dieses Bild, als Pflichtlektüre schon den Kindern vermittelt wurde. Für Max war das Proletariat nur eine graue Masse deren einzige Aufgabe darin besteht die Weltrevolution durchsetzen. Im Ungang mit seinen Gegnern zeigte Marx das er ein kalter Machtmensch war. F.Engels bezahlte seinen Arbeitern in England auch nicht einem Penny mehr Lohn als nötigt und verhalf diesen Arbeitern auch nicht zu ein wenig Bildung. Ja auch ihn seinen Fabriken wurden Kinder beschäftigt, soviel zu einigen Fakten!

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