Tom Holland: Warum ich meine Meinung über das Christentum geändert habe

Der Historiker Tom Holland war kirchlich sozialisiert, hat sich aber schon früh leise vom christlichen Glauben verabschiedet. Seit Jahren erzählt er allerdings davon, dass er das, was der Glaube an Jesus von Nazareth den westlichen Kulturen gebracht hat, immer mehr zu schätzen lernt. Er zeigt in seinen Büchern und Vorträgen die Geschichte des Westens ausgehend von seinem antiken und christlichen Erbe und begründet, dass „genuin christliche Traditionen und Vorstellungshorizonte auch in unserer modernen Gesellschaft sowie ihren vermeintlich universellen Wertesystemen allgegenwärtig sind – sogar dort, wo sie negiert werden: etwa im Säkularismus, Atheismus oder in den Naturwissenschaften“ (siehe hier).

Vor einigen Monaten hat Tom Holland in Rumänien einen Vortrag gehalten, in dem er in englischer Sprache sehr persönlich und verständlich schildert, warum sich seine Sichtweise auf das Christentum ändert. Der christliche Glaube habe die harten Machstrukturen der antiken Kulturen aufgebrochen und den Blick für die Nöte der Schwächeren geschärft und eine Kultur der Fürsorge hervorgebracht. Holland erklärt auch, dass er Anzeichen dafür sieht, dass der heidnische Traum vom starken Menschen (vgl. Nietzsche oder Hitler) wieder an Attraktivität gewinnt, wo sich der christliche Geist verflüchtigt.

Hier gehts zum Vortrag: www.youtube.com.

Ähnliche Beiträge:

DSGVO Cookie Consent mit Real Cookie Banner