Kunst

Bildende Kunst

Echos aus Eden

NewImageJerram Barrs befasst sich in seinem neuen Buch:

mit dem Thema Kunst. Tim Keller schreibt über die Veröffentlichung:

Echoes of Eden is the most accessible, readable, and yet theologically robust work on Christianity and the arts that you will be able to find. It is biblical, theologically sound, filled with examples, and edifying. It anticipates and answers well all the most common questions that evangelical people ask about the arts. I highly recommend it.

William Edgar sagt:

A beautiful book on the contours of beauty by a beautiful man. Jerram Barrs here presents a lifetime of meditations on a subject close to his heart. The arts, he argues, are not a luxury, nor are they the savior. Instead they are an integral part of human life because they provide a unique window onto divine truth and the truth of the divine. The chapter on how to judge the arts is alone worth the price of admission. Reading these pages one can tell that art is not the subject for Jerram, but a rich palette, one he has lived with over the years. The arts, in his assessment, tell us not only what has been lost after Eden, but also how we may return to that gorgeous land. This book will enrich both professional artists and anyone else sensitive to the power of the arts for all of life.

Hier das Inhaltsverzeichnis:

  1. God and Humans as Creative Artists
  2. Imitation, the Heart of the Christian’s Approach to Creativity
  3. Building a Christian Understanding of the Artist’s Calling
  4. How Do We Judge the Arts?
  5. Echoes of Eden: God’s Testimony to the Truth
  6. The Conversion of C. S. Lewis and Echoes of Eden in His Life
  7. Echoes of Eden in Tolkien’s Lord of the Rings
  8. Harry Potter and the Triumph of Self-Sacrificing Love
  9. Shakespeare and a Christian Worldview
  10. Jane Austen, Novelist of the Human Heart
  11. Appendix: The “Outing” of Dumbledore

Das Buch erscheint Ende des Monats.

VD: JT

Fuji Farm

Großstädte sind für Künstler, Musiker und Schriftsteller sehr attraktiv. Der im TheoBlog schon mehrfach erwähnte christliche Maler Makota Fujimura hat viele Jahre in New York City gelebt und gearbeitet (siehe z.B. hier). Nun folgt er Künstlern, die gegen den urbanen Trend ihre Heimat auf dem Land suchen. Der lebenskluge Fujimura hat die „Fuji Farm“ gegründet.

The city offers intense concentration. Artists can see great art in art museums, the newest art in galleries, attend lectures and other social events that bring them into contact with artists, collectors, dealers, and critics. The art news cycle runs on a daily basis, and the institutions that are necessary for professional artistic practice are found in the city and are responsive to this news cycle.

Yet the blessing of intense concentration is also a curse. It can limit the scope of the artist’s experience to the micro-level, in which seasonal fashion trends take on significance they do not deserve. And the institutional, social aspects of artistic practice – going to events, meeting the right people – can gradually become the content of an artist’s work, as he or she becomes an art world „insider“ rather than an artist. In fact, cities can breed conservatism among critics, curators, dealers, and artists who are fearful to go against fashion trends, upset convention, and risk marginalization from their peers.

Mehr: www.christianitytoday.com.

IKEA-Regale streiten über Geschichte

Die postmoderne Annahme vom Verschwinden des Menschen (nach dem Tod Gottes) spiegelt sich – wie kann es anders sein – besonders in der Kunst. In seiner Sprachglosse erklärt uns Timo Frasch, dass Carolyn Christov-Bakargiev, die künstlerische Leiterin der Documenta 13, von einer Sonderstellung des Menschen nichts mehr wissen möchte: „‚Die beseelte und unbeseelte Materie ist den Menschen ebenbürtig‘, sagte sie und bezog das ausdrücklich auch auf das Feld der Kultur.“

Also:

Wissen wir denn, ob unter Billy-Regalen nicht gerade ein Historikerstreit tobt oder ob nicht in Afrika eine Elefantenrunde zusammensitzt und über das schlechte Abschneiden der Big Five bei der Wahl im Krüger-Nationalpark debattiert? Könnte es nicht auch sein, dass in der neuzeitlichen Philosophie der Alkoholika das Bier als die Maß aller Dinge gilt? Oder dass jüngst ein toter, in Formaldehyd eingelegter Tigerhai Damien Hirst als sein neuestes Kunstwerk vorgestellt hat?

Und wie sieht es schließlich mit den vielen Hunden aus, die jeden Tag auf unsere Straßen kacken? Am Ende sind sie Performancekünstler – und wir, die wir ihren Kot von der Straße klauben, verhalten uns wie einst die Banausen, die die fettige Kinderbadewanne von Joseph Beuys nicht als Kunst erkannten und sie einfach mal saubermachten.

Hier mehr: www.faz.net.

VD: JS

Das Kreuz mit der Kunst

Scotty Smith, Greg Thornbury und Mike Cosper konfrontieren die evangelikale Ästhetik der Oberflächlichkeit mit dem Tiefgang und der Schönheit der Psalmdichtung (und anderer AT-Texte).

VD: BS

Objektiv auf unendlich

raststaette-theke3.jpg

Der kreative Thomas Gerstmann aus Aachen fotografiert gern analog und schwarzweiss. Seit kurzem hat er ein eigenes Blog eröffnet, das ich hiermit empfehle. Über »Obektivaufunendlich« schreibt Thomas:

Ich habe vor, Menschen aller Kulturen, Milieus, sozialen Schichten, Weltanschauungen und Religionen möglichst realistisch und unverfälscht zu fotografieren. Hierfür besuche ich unterschiedlichste Anlässe, Orte und Veranstaltungen. Ich fotografiere analog und schwarzweiss. Auf weitere gestalterische Effekte und Hilfsmittel wie Weitwinkel- oder Teleobjektive, zusätzliche Blitze oder Aufheller versuche ich weitgehend zu verzichten. Um insbesondere bei wenig Licht dennoch gut fotografieren zu können, werden vor allem hochsensible Filme (und hoffentlich bald auch ein Stativ) verwendet.

Meine Gedanken und Reflexionen füge ich den Fotografien bei oder schreibe darüber weitere Blogbeiträge. Dabei fließen sicherlich und vor allem meine weiteren Interessen mit ein, sofern sich thematische Schnittmengen mit diesen ergeben: mein Glaube an Jesus Christus und Theologie sowie digitales Marketing, Multimedia-Konzeption oder Web Analytics.

Hier die URL: objektivaufunendlich.de.

Postmoderne: Alles zu bunt hier

Eigentlich war die Postmoderne ein Aufstand der Designer gegen das strenge Schwarzgrau der großen Utopie der Moderne. Doch dann lief der Stil aus dem Ruder. Inzwischen hat die Postmoderne einen so schlechten Ruf, dass ihre Stars nicht damit ins Museum wollen. Für die aktuelle Ausstellung »Postmodernism: Style and Subversion 1979 – 1990« (siehe auch hier) war es schwer, Aussteller zu finden.

Catrin Lorch schreibt für die SZ:

Doch warum gilt die Postmoderne, zu deren ersten Vertretern neben Alessandro Mendini und Philippe Starck auch Rem Kohlhaas als Theoretiker gehört, heute als Sündenfall? Schon Ettore Sottsass äußerte sich nie wieder öffentlich zu Memphis, nachdem er sich 1985 aus der von ihm begründeten Designer-Gruppe zurückgezogen hatte.

Nun ist es mit dem Design – im Gegensatz zu Literatur, die vergriffen ist, oder Popmusik, die nicht mehr gespielt wird – ja so, dass die Dinge immer noch herumstehen, vom symmetrisch ausgeschnittenen Wolkenkratzergiebel bis zur verkachelten Säule und dem grasgrünen Tympanon an der Museumsfront. Und die Postmoderne hinterließ keine stillen Artefakte, sondern trumpfte auf, stolz, pseudoklassisch, wie die schmalen Krawatten, die romantische New Wave-Musik und die schlagerlaute Neue Deutsche Welle, die gleichzeitig in Mode kamen.

Diese aber sind längst abgehängt, aussortiert, höchstens noch im Nachtprogramm zu hören. Denn dem postmodernem Befreiungsschlag gegen Tabus und Verbindlichkeiten der Aufbaujahre, der wie ein Blitz in das fuhr, was als guter, demokratischer Geschmack galt, haftete immer auch etwas Restauratives an. Es ging plötzlich wieder um architektonische Monumentalität, die als Wert an sich gelten sollte. Der Turm ist hoch, weil er wichtig ist.

Ganz ungeniert wurde wieder Marmor gebrochen und Glas bunt gefärbt – und wem das zu teuer war, der arbeitete mit Laminat und Folie. Dieser geltungshuberische Eklektizismus blieb schon damals stumm, es war den Designern ja schon zu ihrem Vatermord an der großen Utopie der Moderne nicht viel mehr eingefallen, als dem Begriff eine Silbe, das »Post«, voranzustellen.

Anfang der Achtziger hatte die Postmoderne sich im Recht gewähnt, weil Funktionalismus und Neue Sachlichkeit in Zweckbauten geendet waren, in rechtwinkligen Variationen von Stahl, Beton, Glas. Schnell aber wurde klar, dass die neuen Werke umso fatalere Folgen hatten: Salonfähig wurde nicht die Ironie, die Albernheit, sondern der Salon selbst. Es waren nicht nur die Mickey-Maus-Ringel am Ohrensessel, die sich verkauften, der Baumarkt griff auch nach marmorierter Folie und falschen Säulen. Weitsichtig soll Dieter Ramms schon 1981 in Mailand geknurrt haben, dass er sich »jetzt schon vor den Kopien fürchtet«.

Die Postmoderne, das ist rückblickend ein plumper, bunter Historismus, der vor allem alte Hoheitsformeln reaktivierte. Und genau da gründet das Unbehagen von einstigen Vordenkern der Bewegung wie Rem Kohlhaas, die sich jetzt nicht mehr zugehörig fühlen mögen. Den Postmodernen geht es wie den Popeln, die auf Fotos zeigen und behaupten, da seien sie jung gewesen. Dabei wirkt das, was man sieht, bei aller Asymmetrie doch nur wertkonservativ.

Mehr: www.sueddeutsche.de.

Die Postmoderne: Ein erster Rückblick

Das weltweit größte Museum für Kunst und Design, das Victoria und Albert Museum in London, hat heute eine Ausstellung mit dem vielsagenden Titel: »Postmodernismus – Stil und Subversion 1970–1990« eröffnet. Das Magazine Prospect schreibt über diesen ersten größeren Rückblick auf eine künstlerische Epoche »Der Postmodernismus ist tot«:

I have some good news—kick back, relax, enjoy the rest of the summer, stop worrying about where your life is and isn’t heading. What news? Well, on 24th September, we can officially and definitively declare that postmodernism is dead. Finished. History. A difficult period in human thought over and done with. How do I know this? Because that is the date when the Victoria and Albert Museum opens what it calls »the first comprehensive retrospective« in the world: “Postmodernism—Style and Subversion 1970-1990.”

Wait, I hear you cry. How do they know? And what was it? Postmodernism—I didn’t understand it. I never understood it. How can it be over?

You are not alone. If there’s one word that confuses, upsets, angers, beleaguers, exhausts and contaminates us all, then it is postmodernism. And yet, properly understood, postmodernism is playful, intelligent, funny and fascinating. From Grace Jones to Lady Gaga, from Andy Warhol to Gilbert and George, from Paul Auster to David Foster Wallace, its influence has been everywhere and continues. It has been the dominant idea of our age.

Der Postmodernismus ist philosophisch und künstlerisch erschöpft, wie ich hier schon 2007 geschrieben habe. Trotzdem wird er uns, dank Popkultur, Kino, TV, politisch korrektem Geplänkel und dem emergenten Allerlei noch länger beschäftigen. Schade eigentlich.

Hier der Prospect-Artikel: www.prospectmagazine.co.uk. Siehe auch den Artikel von Collin Hansen. Das Buch zur Ausstellung gibt es hier.

Neue Sehnsucht nach Religiosität in der Kunst

Die zeitgenössische Kunst hat die Religiosität wiederentdeckt. Es gebe einen »neuen Hang zum Heiligen«, berichtet das Kunstmagazin art in der Titelgeschichte seiner Februar-Ausgabe. idea schreibt:

Unter der Überschrift »Christus wird heute in Hollywood gekreuzigt« weist die Zeitschrift auf Exponate, Skulpturen und Filme mit religiösen Bezügen hin. So sei das Kino heute ein Raum der Magie, »in dem wir bereit sind, alles Mögliche zu glauben«. Zwar seien die zahlreichen Kunstwerke mit religiösen Bezügen nicht unbedingt Ausdruck einer neuen Gläubigkeit der Künstler, so »art«. Jedoch lasse sich die »Imprägnierung der Kunst mit Religion bis in den Alltag des Kunstbetriebs beobachten«: »Museen haben Kirchen als vornehmste Bauaufgabe der Architektur abgelöst und sind zu Kunsttempeln und Meditationsstätten geworden. Viele Besucher erwarten im Museum Erbauung.« Die Kunst sei heute gegenüber der Religion autonom geworden. Sie wolle sich nicht mehr in den Dienst von Glaubensgemeinschaften spannen lassen und keineswegs die 2.000 Jahre alte Tradition fortsetzen‹ »religiöse Inhalte in die Herzen der Betrachter zu senken«.

Mehr: www.idea.de.

Samuel Bak: In Bilder geschrieben

Der Künstler Samuel Bak wurde 1933 in Wilna (Litauen) geboren. Der Jude überlebte das Ghetto und den Holocaust und fand zusammen mit seiner Mutter nach einer abenteuerlichen Flucht zurück ins Leben. Nach Stationen in Israel, Frankreich, Italien und der Schweiz lebt und arbeitet der international renommierte Künstler seit 1993 in der Nähe von Boston in den USA. Seine Bilder wurden seit 1959 in über 100 Einzelausstellungen in Galerien und Museen gezeigt, u.a. in New York, Boston, Tel Aviv, Jerusalem, Zürich und im Dezember 2006 in der israelischen Holocaust-Gedenkstätte Jad Vashem.

Seine Werke fragen nach Gott (an den er nicht mehr glauben kann) und dem unaussprechlich Bösen, zu dem wir Menschen fähig sind. In den Bildern, schreibt Amoz Oz, »setzt Bak nicht nur der Schoah (hebräisch: ›Untergang‹) und den ermordeten jüdischen Menschen ein Denkmal; vor allem schafft er eine persönliche, einzigartige Welt. Diese Welt ist voller Sehnsucht und Ironie, gesättigt von Albträumen und Verlorenheit, hier und da durchstoßen von einem Schrei theologischer Empörung. Es ist eine Welt des Grauens und der kosmischen Trauer, der zerrissenen Zeit und metaphysischen Angst.«

Bak verarbeitet in seinen Werken die Kriegserfahrungen, aber sie zeigen mehr als die Katastrophe des jüdischen Volkes, verweisen auf das Grauenhafte des menschlich Möglichen. Er selbst sagte: »Von Anfang an war ich überzeugt, dass eine nur auf den Holocaust bezogene Interpretation die Bedeutung meiner Bilder einengen würde. Denn schließlich versuche ich, eine universelle Malaise unserer condition humaine auszudrücken«. Rückblickend schreibt er: »Meine Bilder enthielten keine Antworten, sondern nur Fragen.«

Ja, seine Bilder stellen Fragen. Diese Fragen zuzulassen, kann weh tun.

Hier eine Mappe mit Werken von Samuel Bak. Sie verzaubern, stören und stellen viele Fragen: Final.Bak.WDD.pdf. Ausserdem gibt es bei Vimeo eine englischsprachige Dokumentation aus dem Jahre 2001.

Das bewegende Buch:

  • Samuel Bak: In Worte gemalt: Bildnis einer verlorenen Zeit, Belz Verlag, 2007, 381 S.

aus dem auch die Zitate stammen, gibt es hier:

Nach oben scrollen
DSGVO Cookie Consent mit Real Cookie Banner