Wie sollen Christen auf die fortschreitende Säkularisierung reagieren? Andrew Wilson gibt fünf hilfreiche Antworten – nicht aus Verzagtheit, sondern aus Glauben heraus:
Wie auch immer wir die religiöse Haltung unserer Gesellschaften nennen – Säkularismus, Post-Säkularismus, Post-Christentum oder ganz anders –, die Menschen stehen dem Christentum skeptisch und in einigen Fällen geradezu feindlich gegenüber.
Die heidnischen Götter Mammon, Aphrodite, Apollo, Ares, Gaia und Dionysos plagen die Moderne noch immer und in unterschiedlichster Erscheinungsform. Sich von ihnen abzukehren, um Christus zu folgen, ist immer noch kostspielig. Es ist immer noch leichter, dass ein Kamel durch ein Nadelöhr geht, als dass ein Reicher in das Reich Gottes hineinkommt (vgl. Mt 19,24). Die Gemeinde hat nach wie vor viele Schwachstellen, und der kulturelle Einfluss des Christentums hat diese Schwachstellen für diejenigen, die nicht zu ihr gehören, oft noch vergrößert.
Zu den externen, kulturellen Herausforderungen kommt eine innere, psychologische hinzu: Manche Christen haben das Gefühl, eine Niederlage einzustecken. In manchen Ländern entsteht dieser Eindruck bereits, wenn man nur auf die Zahlen schaut. Aus verschiedensten Gründen (darunter Wohlstand, Fruchtbarkeit und die Privatisierung des Lebens in der Nachkriegszeit) ist der Prozentsatz der Menschen, die sonntags in den Gottesdienst gehen, in vielen westlichen Ländern seit dem Zweiten Weltkrieg stetig gesunken (während er in Teilen der Dritten Welt im gleichen Zeitraum erheblich gestiegen ist). Sogar in Amerika (das oft als Ausnahme betrachtet wird) sind über zwei Drittel der Gemeinden zahlenmäßig rückläufig. Gleichzeitig herrscht die weitverbreitete Auffassung, dass christliche Überzeugungen im öffentlichen Leben immer mehr an den Rand gedrängt werden, was in vielen Fällen eindeutig zutrifft.
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