Für die freie Wissenschaft

An vielen Universitäten ist eine Atmosphäre der Konformität und Intoleranz entstanden – mit Vorschriften zu korrekter Sprache und Auftrittsverboten. Jünger von Genderwissenschaftlerinnen wie der US-Forscherin Judith Butler haben Theorien von struktureller Diskriminierung auch an etlichen deutschen Hochschulen platziert. Nun regt sich langsam Widerspruch.

Die Welt schreibt: 

Lange trauten sich nur wenige, etwas gegen die neuen Vorgaben zu sagen. Viele Lehrende wollten nicht als unmodern, Sexist oder Rassist gelten. Doch es formiert sich eine Gegenbewegung. Ihr gehe es nicht darum, in alte Sprachformen, Denkmuster und Handlungsweisen zurückzufallen, sondern darum, den Diskurs am Leben zu halten. Der Austausch gehöre zum Wesen der Universität – und mache eine Weiterentwicklung der Forschung erst möglich, wird argumentiert.

„Wir wollen, dass alle Fragen wissenschaftlich offen diskutiert werden“, sagt Historiker Rödder. Mit 70 Forscherkollegen hat er im Februar das Netzwerk Wissenschaftsfreiheit gegründet, das sich „für ein freiheitliches Wissenschaftsklima“ einsetzt. Rund 380 Personen gehören ihm inzwischen an, darunter viele Professoren. „Wir tauschen uns untereinander aus und veranstalten auch öffentliche Seminare“, berichtet Rödder. „Der größte Wert des Netzwerks ist, dass wir überhaupt da sind. Personen, die anderen den Mund verbieten wollen, können mit einer Gegenhaltung rechnen.“

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Udo
2 Jahre zuvor

Sicher ein wichtiges Signal, um identitätspolitischen Auswüchsen an deutschen Unis entgegenzuwirken. Trotzdem würde ich auch behaupten wollen, dass mindestens in der Biologie und der Theologie an den staatlichen Unis die akademische Einseitigkeit seit Jahrzehnten bereits herrscht und Forschung und akademischen Diskurs behindert. In der Biologie sind es die darwinistischen Scheuklappen und in der Theologie die historisch-kritischen Scheuklappen, mit der das akademische Personal unterwegs ist und andere wissenschaftliche Ansätze abkanzelt. Das „freiheitliche Wissenschaftsklima“ für das man sich hier lobenswerter Weise einsetzt, gibt es an deutschen Unis schon lange nicht mehr.

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