Glaube und/oder Gefühl?

Nicht wenige Christen sind in der Frage, welche Rolle unsere Gefühle beim Glauben spielen, unsicher. Für die einen scheint der Glaube gar nichts mit Gefühlen zu tun zu haben, andere halten den Glauben hauptsächlich für eine Gefühl der Geborgenheit bei Gott. Die Probleme liegen wohl daran, dass man nicht einfach von einer Ausgewogenheit in dieser Frage sprechen kann, sondern verstehen muss, wie Gott es geordnet hat, dass der Glaube an Christus sich auf unser Leben auswirkt.

Thomas Jeising setzt Wegmarken für einen ausgewogene Sicht:

Wie die Überzeugung, dass wir essen und trinken müssen und das Wissen darüber, was nahrhaft und genießbar ist, kein Hunger und kein Durst sind, so ist der Glaube auch nicht irgendein Gefühl von Wohlsein, Sicherheit oder Geborgenheit. Der Glaube ist das Festhalten und Ergreifen der christlichen Hoffnung, die uns das Evangelium von Jesus Christus schenkt. Er ist eine Überzeugung, dass alle Zusagen des Evangeliums, die uns Gott gemacht hat, wahr und zuverlässig sind (Heb 11,1). Der Glaube baut so auf diese Zusagen, dass aus dem Glauben ein bestimmtes Denken, Wollen, Handeln, Reden und auch Fühlen folgt. Wer der Überzeugung ist, dass Geld Sicherheit und Glück bedeutet, der wird zusehen, dass er mehr davon bekommt, sein Denken und Reden wird davon bestimmt sein. Er wird sich schließlich mit ein paar Tausendern auf dem Bankkonto auch sicherer fühlen und ausgeglichener sein, als wenn ihn nur Nullen oder gar rote Zahlen vom Kontoauszug anstarren. Wer der Überzeugung ist, dass das größte Glück die Kindschaft bei Gott ist, der ist davon erfüllt, will dieses Verhältnis zu Gott pflegen und vertiefen. Und tut das auch, indem er Gottes Wort und Willen verinnerlicht und danach lebt. Er ist traurig über alles, mit dem er Gott und Jesus enttäuscht und fühlt sich dreckig, wenn er sündigt. Er freut sich an der Vergebung und am Gebet. Er fühlt sich sicher, wegen der Zusagen Gottes und findet bei Jesus Frieden. Glaube ist kein Gefühl, kann aber Gefühle machen.

Mehr: bibelbund.de.

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1 Kommentar
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Helge Beck
3 Jahre zuvor

„Er ist traurig über alles, mit dem er Gott und Jesus enttäuscht …“

Fällt noch jemand auf dass hier zwischen Gott und Jesus unterscheiden wird oder bin das nur ich?

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