John McWhorter: „Weiße stecken in einer Zwickmühle“

Der Linguistikprofessor John McWhorter erklärt im SPIEGEL, warum er die identitätspolitische Linke für eine dogmatische Sekte hält. Er sagt, sie werde zu einer Gefahr für Meinungsfreiheit und Demokratie. Er sagt:

Identitätspolitik ist ein wachsweicher Begriff, der schon seit den Sechzigerjahren benutzt wird. Was ihn heute so relevant macht, ist die Vorstellung, dass die Stellung von Menschen in der sozialen Sphäre vor allem von Merkmalen wie Hautfarbe oder Geschlecht bestimmt wird, wobei Geschlecht nicht mehr binär gesehen wird, sondern sich in viele verschiedene Untergruppen teilt. Die Annahme besteht nun darin, dass weiße Männer im Pantheon der Macht sitzen und alle anderen auf verschiedene Art und Weise unterdrücken. Um die Machtverhältnisse zu brechen, dürfen die Aussagen der Unterdrückten niemals in Zweifel gezogen werden. Es kommt also nicht darauf an, was jemand sagt und ob es wahr ist oder falsch, sondern allein auf die Identität desjenigen, der seine Klagen vorbringt. Deswegen vergleiche ich die Bewegung auch mit einer Religion. Denn es geht nicht darum, sich seines Verstands zu bedienen, sondern Glaubenssätzen zu folgen.

Hier der Beitrag, allerdings hinter einer Bezahlschranke: www.spiegel.de.

Ähnliche Beiträge:

Abonnieren
Benachrichtige mich bei

Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre mehr darüber, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden.

5 Kommentare
Inline Feedbacks
View all comments
Confessor Reformatus
2 Jahre zuvor

Das ist eine ausgezeichnete Analyse!
Für mich ist diese Art aggressive Identitätspolitik momentan eine der größten Gefahren für das Zusammenleben!
Ich kann leider auch aus eigener Erfahrungen – auf Arbeit – bestätigen, welche Blüten diese Politik und die medialen Diskurse haben.
Leider sind sich viele (bibeltreue) Christen zu wenig dieser Gefahren bewusst.

Helge Beck
2 Jahre zuvor

„Um die Machtverhältnisse zu brechen, dürfen die Aussagen der Unterdrückten niemals in Zweifel gezogen werden. “ Haha aber er darf extreme Behauptungen wie diese im Spiegel verbreiten

Roderich
2 Jahre zuvor

//Deswegen vergleiche ich die Bewegung auch mit einer Religion. Denn es geht nicht darum, sich seines Verstands zu bedienen, sondern Glaubenssätzen zu folgen.//

Der Identitätspolitik-Religion fehlt ein solides Verständnis von Glaube und Vernunft 😉

Wolfgang Häde
2 Stunden zuvor

Nun verstehe ich den Beitrag oben aber so, dass im Spiegel einer kritischen Stimme gegen die Identitätspolitik Raum gegeben wird – was ja gut ist, oder?

DSGVO Cookie Consent mit Real Cookie Banner