Woodstock, größter Medienschwindel aller Zeiten

180px-Woodstock_redmond_stage.JPGPünktlich zum 40. Jahrestag des Woodstock-Festivals habe ich mit meinen großen Kids die filmische Dokumentation noch einmal angeschaut und analysiert. So vernichtend kritisch wie diesmal habe ich den Film noch nie gesehen. Da passt es gut, dass Alan Posener die Genesis der historischen Fata Morgana eingängig erklärt:

Am 15. August feiert die Welt den 40. Jahrestag des größten Medienschwindels aller Zeiten. Es ist unfassbar: Viele medienskeptische Menschen glauben, die Mondlandung am 20. Juli 1969 sei gefälscht worden. Aber die gleichen Leute glauben, dass es einen Monat später im Dorf Woodstock zum kulturellen Ereignis des Jahrzehnts kam; dass sich in den »drei Tagen voller Frieden und Musik« das Lebensgefühl einer Generation äußerte.

Woodstock ist der Sieg des Mythos, der Bilder, der Vermarktung über die Realität, der Einbildung über den Schlamm. Allenfalls in diesem Willen zur Selbstverklärung und in der enormen Fähigkeit, die Wirklichkeit zu verdrängen, mag man einen spezifischen Zug der damals jungen Babyboomer-Generation sehen. Wahrscheinlich aber teilt sie diesen Zug mit allen vorigen Generationen, die aber nicht über die medialen Mittel verfügten, die Darstellung der Wirklichkeit ihrem Idealselbstbild anzupassen.

Freundlicherweise hat DIE WELT den Artikel in Deutsch publiziert: www.welt.de.

Geschichte, Prophetie und Gott

Rob Bradshaw Robert hat freundlicherweise das Buch:

  • Robert Rendall: History, Prophecy and God, London: The Paternoster Press, 1954

mit Genehmigung des Verlages im Internet publiziert. Auf dem Buchcover heißt es:

Today’s history was yesterday’s prophecy; to­morrow, today’s prophecy will have become history. Therefore history and prophecy are but different aspects of the same process, and must share a com­mon origin and end. This book seeks to shew that Biblical history and prophecy point to a Divine movement within and behind the flow of human affairs, and have their common origin in the purpose of God as it culminates in Christ.
As this book emphasizes, the authenticity of Biblical history is of vital importance. While myths may be used to illustrate and teach moral truths, they cannot document circumstances of fact. And the Event of Christ in history is an event linked with clearly-stated antecedent circumstances of fact. Consequently, Biblical history and prophecy must be viewed as a coherent whole, or we do but grasp isolated links instead of a chain.
Moreover, the unity of history and prophecy in God presents us with a moral dilemma and a personal challenge. If history be grounded in the decisions of the Divine will: if the structure of events be not fortuitous but deliberate: and if all moves to a culminating purpose—then it behoves all of us, who are the raw material out of which history and prophecy are made, to discover that Divine purpose for each of our lives, and to fulfil it.

Das Vorwort stammt übrigens von F.F. Bruce. Das Buch kann in Teilen oder vollständig hier herunter geladen werden: www.biblicalstudies.org.

Was Kinder im Netz suchen

Der Heise-Newsdienst informiert darüber, was Kinder in den U.S.A. im Internet so suchen:

Nach Zahlen des Sicherheitsdienstleisters Symantec, der rund 3,5 Millionen Suchanfragen ausgewertet hat, die zwischen Februar und Juni in den USA über das Kinderschutz-System OnlineFamily.Norton getätigt wurden, wollen die Kids nicht nur zu YouTube (häufigster Suchbegriff), Google (Platz 2) und Facebook (Platz 3), sondern auch mehr über Sex wissen. Laut Symantec schaffte es dieser Begriff auf den vierten Platz einer Liste mit den 100 häufigsten Kinder-Suchanfragen.

Doch damit längst nicht genug: Schon auf Platz 6 folgt mit »Porn« der nächste Suchbegriff, der Eltern in Erklärungsnöte bringen könnte – noch weit vor eigentlich erwarteten Begriffen wie »Club Penguin« (beliebtes Onlinespiel für Kinder, Platz 22) oder »Webkinz«-Spielzeug des kanadischen Unternehmens Ganz (Platz 16).

Hier die vollständige Meldung: www.heise.de.

Evangelikalenhetze, streng und ›zeitlich‹

Leonie Seifert hat in ihrem DIE ZEIT-Beitrag »Schwulenhetze, streng wissenschaftlich« deftig gegen die radikalen, schwulenfeindlichen und fundamentalistischen Evangelikalen gewettert. An den scharfen Ton müssen wir uns wohl gewöhnen und inhaltlich wiederholt der Artikel nur, was ich anderswo bereits gelesen habe. Trotzdem bin ich Frau Seifert insgesamt gar nicht undankbar für ihre Meinungsmache.

Erstens informiert »Schwulenhetze, streng wissenschaftlich« eine breite Öffentlichkeit darüber, dass Fachleute, wie der Heidelberger Psychiater Schröter-Kunhardt, an der Unbedenklichkeitsthese zweifeln.

Laut Schröter-Kunhardt leiden homosexuelle Männer doppelt so häufig an Depressionen wie heterosexuelle. Er verweist auf die angebliche Widernatürlichkeit beim Akt: »Die Sexualorgane des Menschen sind eindeutig für definierte Formen des Geschlechtsverkehrs zwischen Mann und Frau angelegt. Der nicht-natürliche homosexuelle Geschlechtsverkehr führt durch die damit verbundene hohe Verletzungsgefahr zu gefährlichen Geschlechtskrankheiten mit einer um 20 Jahre verringerten Lebenserwartung.« Für die Verbreitung von Aids seien männliche Homosexuelle verantwortlich.

Es gibt viele Fachleute, die wie Schröter-Kunhardt den Schwulenfundamentalismus anzweifeln. Leider werden sie dafür oft mit politischer und medialer Ächtung bestraft. Gerade diese Woche hat der Psychiater Jeffrey Satinover in einem Interview offen über eine Emotionalisierung des Diskurses gesprochen, die eine inhaltliche Arbeit erschwert. Als er tiefer in den das Thema einstieg, musste er feststellen, dass das ›Homosexualität‹ hochgradig ideologisch vereinahmt worden ist.

It was 95 percent ideology. Often, if I would give public talks on this subject, I would throw up overheads showing public statements of reporters and scientists all saying, „It’s genetics, science shows this,“ etc. Then I would show quotations from the research articles that were being used to support these statements, and the research articles themselves contradicted these statements in the most flatly obvious way. Well-known researchers, whose work has been prominently cited as showing the genetic inheritance patterns of homosexuality, say in their own articles that they did the research to demonstrate that homosexuality was genetic. (That’s already a problem because scientists aren’t supposed to set out with an agenda, but at least they admit it.) And at the end of the articles they say, »We discovered, much to our surprise, that the environmental component is larger.« Yet those very articles would be referenced in public policy debates as though they came to the opposite conclusion.

Zweitens hat der Artikel eine Leserkommentar provoziert, den ich wirklich empfehlen kann. In dem Kommentar 226 schreibt jemand offen und weise:

Undifferenziertes Evangelikalenbashing ist gegenwärtig einfach in. Wer hier öffentlich gegen wen hetzt, würde ich da mal gründlich in Frage stellen.

Der kruden Homophobie, die sicher manche Teile des evangelikalen Spektrums prägt und in dumpfen Mails zu lesen ist, steht m.E. zunehmend eine ähnlich bösartige Evangelikalenphobie gegenüber. Alles, was irgendwie danach riecht, wird in Bausch und Bogen verdammt.

Zudem getraue ich mich gegenwärtig nicht, meine hier geäußerten kritischen Gedanken, auch öffentlich im Freundeskreis zu sagen. Das ist schon schlimm.

Aber vielleicht lenkt der Artikel ja viele auf die Seiten des DIJG und dort kann dann ja jeder nachlesen, und sich seine eigene Meinung bilden. Auch wenn es manchmal lange dauert: aber die Wahrheit wird sich letztlich selber als solche erweisen. Deswegen sind agressive Töne egal von welcher Seite, letztlich nicht entscheidend, richten aber oft erst mal schlimmen Schaden an. Das müsste nicht sein.

Vielleicht zeigt die Debatte ja doch noch einigen, dass auch die Wissenschaft immer ein bestimmtes Selbstverständnis des Menschen voraussetzt oder rechtfertigt. Das gilt nicht nur für christliche Ethiker, worauf ja oft genug verwiesen wird, sondern eben auch für humanistische, marxistische oder homosexuelle Fachleute und Meinungsmacher.

Hier der ganze Artikel: www.zeit.de. Neben dem Kommentar 226 empfehle ich auch den Beitrag des Informationsdienstes Medrum: www.medrum.de.

Die Puritaner – mehr als Moralisten

180px-John_Bunyan_by_Thomas_Sadler_1684.jpgBis heute wird der Begriff »Puritaner« oft in abfälliger Weise verwendet. Dieses Wort war schon früher ein Spottname, mit dem man die Mitarbeiter einer Reformbewegung im England des 16. und 17. Jahrhunderts bezeichnete. Die Puritaner traten entschieden für ein »gereinigtes Leben« innerhalb der anglikanischen Staatskirche ein. In der Regel waren es hochgebildete Theologen, Prediger und Geistliche, die sich um eine konsequente Verkündigung der biblischen Lehre bemühten.

Da wir viel vom Puritanismus lernen können (auch dann, wenn wir uns gern ein gutes Theaterstück anschauen), freue ich mich, dass Peter Voth die Herausgabe von Puritanerliteratur beim 3L-Verlag unterstützt.

Hier mehr über »Entdecke die Puritaner« (EDP): www.theyoungreformer.de.

Evangelikale als eine Macht in der deutschen Politik

Evangelische Christen, denen die Bibel als getreues Wort Gottes gilt, leben nicht nur in den USA. Auch in Deutschland gibt es sie. Mehrere Unionspolitiker, darunter CDU-Fraktionschef Volker Kauder, gehören dazu. Die Balance zwischen Glauben und realistischer Politik ist für sie oft schwierig.

Evangelikale – das Wort hört jemand wie der Fraktionsvorsitzende der Union im Bundestag, Volker Kauder, über sich selbst nicht so gern. Es klingt zu sehr nach gefährlichem Irrsinn, nach Fernsehpredigern, die im Keller eingelegte Gurken für das Jüngste Gericht deponieren. Aber es gibt in der deutschen Politik quer durch das Parteienspektrum Menschen, die nicht einfach nur „evangelisch“ sind, sondern ein bisschen mehr als das.

Hier der Sommerloch-Artikel von Mariam Lau: www.welt.de.

H.J. Iwand und der Zeitgeist

Bundesarchiv_Bild_194-1282-30A,_Wuppertal,_Evangelische_Gesellschaft,_Jahrestagung.jpgIn diesen Urlaubstagen gönnte ich mir endlich wieder einmal ein Buch, dass ich nicht lesen muss, sondern lesen will. So habe ich einige Stunden mit der hochspannenden Lektüre Befreiende Erkenntnis von Gerard C. den Hertog verbracht. Die Dissertation ist der Theologie des deutschen Lutheraners Hans Joachim Iwands (1899–1960) gewidmet, der sich besonders in den 30er Jahren eingehend mit dem Verhältnis von Geschichte und Offenbarung beschäftigte.

Während er noch 1931 offen lies, ob die Geschichte Offenbarungscharakter besitzt, öffnete ihm die Machtergreifung durch die Nationalsozialisten die Augen für das Deformierungspotential einer Theologie, die der Geschichte oder einer Kultur normative Offenbarungsqualität zuschreibt. Eine neuprotestantische Kirche, die das Denken der Zeit als Willen Gottes vernimmt und eine Synthese von Christentum und Kultur anstrebt, kann seiner Meinung nach den ideologischen Mächten in dieser Welt nichts mehr entgegensetzen. Wo Zeitgeist und Verkündigung an einem Strang ziehen, da geht es mit Sicherheit schief, rief er seinen Studenten 1937, inzwischen zur Bekennenden Kirche gehörend, in einem Predigerseminar zu. Und bei Oeynhäuser Theologenkonvent 1935 formulierte er äußerst scharf:

Hirsch [Anm: Emanuel Hirsch gehörte zu den Wortführern der Deutschen Christen] und andere meinen, mit dem Jahre 1933 sei eine neue christliche Epoche angebrochen. Also haben diese Herren niemals von Luther zu Jesus Christus hingefunden. Wenn wir in Jesus Christus die Ruhe unseres Herzens haben, dann hat derjenige, der im Jahre 1933 eine neue Offenbarung erlebt hat, bewiesen, daß er noch niemals an Gott geglaubt hat. Alle, die glauben, da sei die neue Zeit angebrochen, beweisen damit, daß sie Gott nicht kennen.

Eine Kirche, die zulässt, dass das Evangelium zugedeckt wird, ist eine sprach- und tatenlose Kirche. Achten wird darauf, dass die Botschaft vom Kreuz uns und die Welt aufwühlt!

Zum Foto: Hans Joachim Iwand (2. von links) auf der Jahrestagung der Ev. Gesellschaft in Wuppertag 1956. Rechts Karl Barth.

9.4 Points for Accordance

accord4.pngRubén Gómez hat eine Rezension zur aktuellen Version der Bibelsoftware Accordance geschrieben. Erstaunlich, das eine gute Software noch so viel besser werden kann. Das Urteil von Gómez fällt eindeutig aus:

Accordance Bible Software is an incredibly powerful and easy to use program, sporting a very Mac-like user interface and a rather gentle learning curve. It has been designed as a central hub for Bible study (following the study Bible metaphor) and, although it certainly excels as an scholarly tool, it is perfectly suited for general purpose Bible study.

In my opinion, it remains the best overall Bible software product available on any platform. Other packages may offer certain features not yet available in Accordance, or more modules, but all in all, lack the power, elegance and ease of use found in this program. For anyone serious about studying the biblical texts and related works, Accordance is a must-have.

Hier die Rezension: www.bsreview.org.

Ich sehe das, was du nicht siehst

300px-Rorschach1.jpgJörg Albrecht hat für die FAZ eine kleine Geschichte des Rorschach-Tests geschrieben.

Nachdem Rorschach den Kleckstest rund zweihundert Psychiatriepatienten vorgelegt hatte, war er überzeugt, ein System gefunden zu haben, mit dem sich das Wesen einer Person geradezu mathematisch beschreiben ließ. Hohe F-Werte verrieten demnach Intelligenz, aber auch Pedanterie. Lagen gar keine B-Deutungen vor, handelte es sich sehr wahrscheinlich um depressiv Verstimmte oder Debile. Hinter vergleichsweise wenigen Fb-Deutungen konnten sich Maniker, Labile oder Neurotische verbergen. Und so fort. Am Ende fällte Rorschach ein Gesamturteil: »Die Versuchsperson ist ein guter praktischer Arbeiter, stereotyp, aber strebsam.« Oder: »Vielseitig begabt, sehr gründlich in allem, was ihn interessiert, aber unstet und leicht zu anderem überspringend.«
… Der Kern des Ichs, dieses unfassbare Gebilde, schien auf einmal dingfest gemacht. Und das auch noch in Prozentsätzen und Zahlen. Rorschachs Schüler gingen alsbald daran, sein Formelwerk zu perfektionieren.

Warum der Test, der über das Leben so vieler Menschen mitentschieden hat, in Deutschland kaum noch angewendet wird, kann man hier erfahren: www.faz.net.

Ist Obama der Antichrist?

Die Kritiker des zeitgemäßen Christentums und besonders des Evangelikalismus überzeichnen und dramatisieren gern. Ganz anders als wie sie, behaupte ich, dass christlicher Glaube und Evangelikalismus Demokratie stärken und Toleranz fördern. Zugleich muss ich zugeben, dass im Raum des Evangelikalismus gelegentlich Blüten treiben, für die man in Grund und Boden versinken möchte.

Eine solche Blüte ist eine »Exegese«, die derzeit in den U.S.A. Furore macht und angeblich biblisch belegt, dass Brack Obama der oder ein Antichrist ist. So etwas ist nicht lächerlich, sondern erschreckend. Die Evangelikalen müssen lernen, selbstkritischer zu werden!

Hier die blütenreiche Exegese: www.youtube.com.

Themelios Vol. 34.2 ist da

themelios-34-2.jpgEine neue Ausgabe von Themelios steht im Internet zur Einsicht bereit. Ausgabe 34/2 enthält folgende Artikel:

  1. Editorial: D.A. Carson
  2. Minority Report: A Question of Accountability: Carl Trueman
  3. The Relationship Between Justification and Spiritual Fruit in Romans 5–8: Jonathan R. Pratt
  4. Sola Fide Compromised? Martin Luther and the Doctrine of Baptism: D. Patrick Ramsey
  5. The Inexhaustible Fountain of All Good Things: Union with Christ in Calvin on Ephesians: Lee Gatiss
  6. Pastoral Pensées: Power in Preaching: Desire (1 Thessalonians 1:2–5), Part 2 of 3: Raymond C. Ortlund Jr.
  7. Book Reviews

Hier kann die PDF-Datei kostenlos herunter geladen werden: Themelios_34.2.pdf.

Der »Frontal 21«-Beitrag »Sterben für Jesus«

Am 4. August wurde im ZDF bei »Frontal 21« ein Beitrag über die angeblich unverantwortliche Missionspraxis der Evangelikalen ausgestrahlt. Der Beitrag kann hier als Video eingesehen werden. Außerdem steht das Manuskript zur Sendung als PDF-Datei für eine Auswertung bereit.

Ein kritischer Kommentar zu »Sterben für Jesus« ist beim Medienmagazin pro zu finden. Der Deutschlandfunk (DLF) hat heute in »Tag für Tag« über den Vorfall und die Beschwerde der Arbeitsgemeinschaft Evangelikaler Missionen (AEM) berichtet. Die Sendung kann auf der Internetseite des DLF als Podcast herunter geladen werden.

Es bleiben für mich viele Fragen:

  • In dem Beitrag werden Christen und islamistischen Terroristen auf eine Stufe gestellt: »Bereit sein, für Gott zu sterben: Das klingt vertraut – bei islamischen Fundamentalisten. Doch auch für radikale Christen scheint das zu gelten.« Das ist wirklich ein Griff in die rhetorische Trickkiste. Islamisten wollen ihre politischen Machtansprüche mit Gewalt durchsetzen und sind dafür bereit, ihr Leben zu opfern. Das ist etwas völlig anderes als eine friedliche und unpolitische Missionspraxis. Steht ein lebensvernichtender Selbstmordattentat auf einer Stufe mit dem lebenserhaltenden Pflegedienst im Krankenhaus?
  • In dem Beitrag wird der Eindruck vermittelt (trotz oder gerade wegen der Einblendung »Kursteilnehmer«), Bibelschüler aus Brake hätten gesagt, sie seien bereit, für die Mission ihr Leben zu geben. Bei den Interviewten handelte es sich allerdings nicht um Bibelschüler, sondern überwiegend um Teenager, die als Gäste die Ausbildungsstätte besucht hatten.
  • Die Redaktion von »Frontal 21« behauptet nachhaltig, es sei völlig normal, eine Veranstaltung der AEM von als Studenten getarnten Journalisten besuchen zu lassen. Das Drehen mit verdeckter Kamera sei in diesem Fall ein »legitimes und legales Mittel«, heißt es. Aber was ist mit dem Schutz des nicht öffentlich gesprochenen Wortes? Im § 201 des Strafgesetzbuches steht: »Mit Freiheitsstrafe bis zu drei Jahren oder mit Geldstrafe wird bestraft, wer 1. unbefugt das nichtöffentlich gesprochene Wort eines anderen auf einen Tonträger aufnimmt oder 2. eine so hergestellte Aufnahme gebraucht oder einem Dritten zugänglich macht.« In § 201a können wir lesen: »(1) Wer von einer anderen Person, die sich in einer Wohnung oder einem gegen Einblick besonders geschützten Raum befindet, unbefugt Bildaufnahmen herstellt oder überträgt und dadurch deren höchstpersönlichen Lebensbereich verletzt …«. Sich hier im Sinne einer Pflichtenabwägung auf ein überragendes öffentliches Interesse zu berufen, scheint mir abwegig.
  • Das Hauptargument: Lasse alles, was gefährlich ist, klingt wenig überzeugend. (Wie kann man so etwas denken und beispielsweise gleichzeitig den Widerstand von Mahatma Gandhi gegen das Kastensystem gutheißen?)
  • Der tatsächliche Skandal, dass nämlich in vielen Ländern den Menschen das Recht auf Mission und einen Glaubenswechsel verweigert wird, kommt im Beitrag überhaupt nicht zur Sprache.

Die einseitigen und oft desinformierenden oder diffamierende Berichterstattungen über die Evangelikalen nehmen zu. Als indirekt Mitbetroffener (auch wenn ich kein klassicher Evangelikaler bin) und, wenn man so will, ›Kenner‹ der Szene, kann man über das Ethos der Journalisten nur staunen. Wie schlecht es um die Qualität des Journalismus allgemein bestellt ist, lässt sich leicht erahnen, wenn man davon ausgeht, dass wahrscheinlich in anderen Bereichen genau so ›vorurteilsfrei‹ und sensationslüstern gearbeitet wird.

Übrigens prognostiziere ich, dass es heute Abend gleich weitergeht. Der DLF strahlt um 19:15 Uhr ein Dossier mit dem vielsagenden Titel: »Fossiles Denken als Gottesbeweis – Die Allianz christlicher und muslimischer Kreationisten« aus.

Merkwürdige Online-Filtersysteme zum Jugendschutz

Nicht nur die Nachrichtenportale von idea, factum oder dem Islaminstitut wurden durch die Filtersoftware JusProg gefiltert oder als jugendgefährend eingestuft, auch die Seiten der taz oder des Chaos Computer Clubs landeteten auf der Negativliste.

Die Bundesregierung selbst leistet zwar keine Unterstützung für den Verein JusProg, der ein neues Verfahren zur Gewährleistung des Jugendschutzes in Telemedien anbietet. Der Verein verwende allerdings in seiner Software ein Modul der Bundesprüfstelle für jugendgefährdende Schriften, das die Filterung von Onlineangeboten, die von der Bundesprüfstelle indiziert wurden, ermöglicht, schreibt die Bundesregierung in ihrer Antwort (16/13744) auf eine Kleine Anfrage der Fraktion Bündnis 90/Die Grünen (16/13342).

2005 habe die Kommission für Jugendmedienschutz einen Modellversuch für das System von JusProg zugelassen, »um in einer Kombination aus Filtersoftware mit redaktionell gepflegten Black- and Whitelists‘ ein neues Verfahren zur Gewährleistung des Jugendschutzes zu erproben«, schreibt die Bundesregierung. In einem Prüflabor der Kommission für Jugendmedienschutz würden verschiedene Systeme auf ihre Fehlerquoten getestet. Bisher habe keines der getesteten Systeme eine akzeptable Wirksamkeit gehabt. Zu viele zulässige Inhalte würden blockiert und zu viele ungeeignete Angebote würden durchgelassen, heißt es in der Antwort.

Nun denn.

Eine Taufe – drei Sichtweisen

4159DZ19tzL._SL160_.jpgDavid F. Wright hat soeben ein Buch über die Taufe herausgegeben:

Folgende Sichtweisen werden vorgestellt:

  1. Glaubenstaufe: Bruce A. Ware
  2. Kindertaufe: Sinclair B. Ferguson
  3. Duale Taufe (Kindertaufe und Glaubenstaufe werden nebeneinander praktiziert): Anthony N. S. Lane

Hier ein Auszug aus dem Buch als PDF-Datei: 9780830838561.pdf.

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