Repressiven Toleranz in der Praxis

Die postmodernen Aktivisten hoffen, durch zwei Strategien ihren „Wahrheiten“ zum Durchbruch zu verhelfen. Einmal wiederholen sie ihre Thesen und Lügen möglichst oft, verbunden mit der Hoffnung, dass sie so irgendwann geglaubt werden und möglichst Eingang in die Gesetzgebung finden (vgl. auch hier). Zum anderen nutzen sie den Ansatz der „repressiven Toleranz“ (entwickelt von Marcuse, siehe hier), um Kritikern der eigenen Sichtweise die Teilhabe am Diskus zu verweigern. Sie setzten also die Kritik an ihren Thesen auf den Verbotsindex.

Ein aktuellens Beispiel dafür: Der Grünenpolitiker und Queer-Beauftragte der Bundesregierung, Sven Lehmann, hat gefordert, dass eine transkritische Broschüre der Bundesprüfstelle für jugendgefährdende Medien zur Prüfung vorgelegt wird. Die Prüfstelle ist dem grünen Bundesfamilienministerium unterstellt und Lehmann arbeitet dort als Staatssekretär. Seit September 2023 gilt die Broschüre Wegweiser aus dem Transgenderkult tatsächlich als gefährlich für Kinder und Jugendliche. Als Begründung für den Verbot der Broschüre wurde laut NZZ angegeben:

Bemerkenswert ist die Begründung der Prüfstelle für ihre Entscheidung. Sie liegt der NZZ vor. Das zwölfköpfige Gremium stellt folgende Sätze als problematisch dar: „‚Frau‘ und ‚Mann‘ sind (. . .) biologische Fakten. Sie lassen sich an den Chromosomen und an der Rolle in der Reproduktion festlegen.” Auch der Satz: „Geschlecht ist binär und unveränderbar. Persönlichkeit ist fluide und vielfältig“, wird als bedenklich aufgelistet.

Beide Strategien lassen sich hier nachweisen: Erstens: Die Wahrheit wird als problematisch hingestellt, ohne dafür Begründungen zu liefern. Die Wahrheit wird einfach durch die eigene Sichtweise überschrieben (und immer wieder vorgetragen). Zweitens: Eine kritische Stimme wird zum Schweigen gebracht, indem sie zensiert wird. 

Ich kann nur hoffen, dass die Herausgeberinnen gegen die Willkür juristisch vorgehen und der Fall vor Gericht landet und die Richter ordentlich entscheiden.

Mehr: www.nzz.ch.

VD: BS

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2 Kommentare
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Felixpe
1 Jahr zuvor

Diese Broschüre ist EXTREM kinder- und jugendgefährdend. Wer den Anweisungen dieser Broschüre folgt, begeht Kindesmisshandlung. Zitat: »Übe deine Autorität aus: Du kannst deine Tochter von der Schule abmelden, mit ihr umziehen, ihr Internet/Handynutzung verbieten, sie aus dem Sportverein abmelden. Der Nachteil ist, dass du beim Kind auf Widerstand stoßen wirst. Es wird schreien, dich beschimpfen, vielleicht weglaufen, sich selbst verletzen oder zum Jugendamt gehen. Sei dir aber auch bewusst, was passiert, wenn du das alles nicht machst. Ein oder zwei Jahre ein wütendes Kind könntest du hinnehmen, wenn du es dafür aus dem Kult herausbekommst.« (Seite 23) Diese Broschüre nimmt in Kauf, dass das Kind 2 JAHRE lang leiden muss, inklusive SELBSTVERLETZENDES VERHALTEN. 2 Jahre sind für ein Kind eine halbe Ewigkeit. Sie werfen der Trans-Community vor, ein Kult zu sein, aber ironischerweise schlagen sie selber die soziale Isolation vor, also DAS Markenzeichen von Kulten schlechthin. Die Broschüre geht dogmatisch davon aus, dass Kinder niemals trans sein können; dass es… Weiterlesen »

David
1 Jahr zuvor

@Felixpe: Ehrlich gesagt, denke ich, dass wir keinerlei Basis für einen sinnvollen Austausch haben; deswegen ist es wahrscheinlich wenig fruchtbringend, auf Ihren Kommentar einzugehen.

Dennoch wage ich einmal diese paar Zeilen:
Ich (und viele andere wohl auch) sehen das Hauptproblem hier darin, dass Kinder (bzw. Menschen überhaupt) verstümmelt werden. Sie hingegen scheinen diesem Aspekt keine Bedeutung beizumessen (erwähnen ihn zumindest nicht).

Meine Gemeinde begleitet seit einigen Jahren eine Person die detransitioniert und es ist schlicht grausam, wie mir ihr umgegangen wurde. Die körperlichen und seelischen Schmerzen und die physischen Einschränkungen, die von der „Transitionstherapie“ herrühren, sind grausam. Mir ist völlig unbegreiflich, wie man solche Praktiken für erstrebenswert halten kann, die wirklich lebenslange Qualen verursachen.

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