Studien zum genderneutralen Maskulinum

Verfechter einer „gendergerechten“ Sprache wollen das generische Maskulinum aus dem Formenbestand des Deutschen tilgen. Sie berufen sich dabei auf ein falsches Narrativ. Der Sprachwissenschaftler Eckard Meineke zeigt ein einem umfangreichen Buch, was hinter dieser Deformierung der deutschen Sprache steckt. 

Die WELT schreibt dazu: 

Es ist schon seltsam: In einer Gesellschaft, in der angeblich über alles geredet werden kann, wird ausgerechnet die grammatische Form der Rede mit Tabus belegt. Ganz oben auf der Liste der Sprachformen, die in Behördenbriefen, Politikerreden und öffentlich-rechtlichen Sendungen auffällig vermieden werden, steht dabei das „generische Maskulinum“. Es hat den denkbar schlechtesten Ruf. Als „männlich“ und anti-emanzipatorisch geschmäht, da Frauen und Diverse angeblich nur „mitgemeint seien“, gilt es als Inbegriff einer rückständigen Sprachpraxis, von der sich eine sogenannte „geschlechtergerechte Sprache“ im Namen einer höherwertigen Diskursmoral abgrenzt.

Vor allem Journalisten und Pressesprecher sind bestrebt, diese Sprachform tunlichst aus allen Mitteilungen zu verbannen, und sie durch umständliche, oft missverständliche Wendungen zu ersetzen, etwa, indem Partizipien zu „geschlechtergerechten“ Bezeichnungen umgedeutet werden. Da werden Mitarbeiter zu „Mitarbeitenden“, oder Schauspieler zu „Schauspielenden“. Und eine Gesundheitsstudie befragt „Hamburgerinnen und Hamburger“. Ein gewaltiger Aufwand wird also betrieben, um den Gebrauch einer Form zu vermeiden, die seit 1200 Jahren von Sprechern, Hörern und Lesern problemlos verwendet und verstanden wird: das „generische Maskulinum“ als geschlechtsneutrale Form.

Dazu hat der Sprachwissenschaftler Eckard Meineke nun ein umfangreiches Buch veröffentlicht, von dem zu wünschen wäre, dass es an Journalistenschulen und Universitäten zur Pflichtlektüre wird. Meineke behandelt darin das genderneutrale Maskulinum. Darunter ist ein neutraler Allgemeinbegriff zu verstehen, der sich auf Personen ungeachtet ihres Geschlechts bezieht. Seine Verwendung hat bewährte Vorteile, denn auf diese Weise lässt sich verallgemeinernd von Personen sprechen, ohne deren Geschlecht schon durch die Wortwahl „markieren“ zu müssen: etwa dann, wenn die Geschlechtszugehörigkeit für die beabsichtigte Aussage keine Rolle spielt („die Teilnehmer“). Auch ein Femininum kann genderneutral funktionieren („die Person“). Ebenso wie das neutrale Genus („das Kind“).

Mehr (hinter einer Bezahlschranke): www.welt.de.

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