Ingolf U. Dalferth ist der Meinung, dass an den Hochschulen der westlichen Welt im Bereich der Geisteswissenschaften das eigenständige Denken abgeschafft wird. Für seine These, die er in der heutigen Ausgabe der FAZ veröffentlicht hat (23.07.2020, Nr. 169, S. 6), trägt er handfeste Argumente vor. Hier ein kurzer Auszug:
Das mag übertrieben klingen. Aber leider ist es das nicht. An amerikanischen Universitäten werden inzwischen verbreitet Studienprogramme eingestellt, weil sie „too white, too European, too male” sind. In Yale sollen in Kunstgeschichte künftig nur noch Kurse angeboten werden, die „questions of gender, class and race“ ins Zentrum stellen und sich auf das Schlüsselthema „climate change“ beziehen. An meiner Universität in Kalifornien wird den „humanities“ nahegelegt, sich zu „ethnic studies“ oder „applied humanities“ nach dem Modell der Kulturwissenschaften umzugestalten. Philosophie wurde im letzten Jahr zum überflüssigen Fach erklärt und alle Professoren entlassen. Am Department of Religion wird Studenten geraten, sich nicht länger mit „traditional, European, dead white guys‘ philosophy and theology“ zu beschäftigen. Der Lehrstuhl für Religionsphilosophie durfte auf Anweisung der Universitätsleitung an keine Weißen oder Asiaten vergeben werden, sondern nur an eine „Person of Color“.
Der Text bekommt von mir eine starke Leseempfehlung!
An der Gerechtigkeit Gottes wächst ein Volk. An der „Gerechtigkeit“ des Menschen geht es zu Grunde.