Jonathan Rauch: Die Kultur der Denunziation

Jonathan Rauch schreibt in Die Verteidigung der Wahrheit über die Verdampfung der Meinungsfreiheit und die gewollte Kultur der Denunziation (2022, S. 23–24): 

Als Angehöriger einer sexuellen Minderheit und langjähriger Verfechter von Schwulenrechten (und der Redefreiheit) hat es mich ganz besonders deprimiert zu sehen, dass sich eine zwar nicht repräsentative, aber lautstarke Minderheit von Transgenderaktivisten die Methoden der sozialen Einschüchterung zu eigen macht. Wie der britische Economist im August 2019 berichtete, „ist jede Diskussion von Transgenderfragen hochexplosiv“. Und wie Robby Soave in seinem Buch Panic Attack: Young Radicals in the Age of Trump aus demselben Jahr schrieb, „verurteilen viele der lautesten Trans-Stimmen, besonders in den Medien, jegliche Kritik an ihren Aktivitäten routinemäßig nicht nur als falsch, sondern als eine Art Übergriff“. Soave zitiert dort einen Professor mit den Worten: „Sie schaffen es, die Leute so zu verängstigen, dass sie lieber schweigen.“ Die Zielpersonen solcher Kampagnen können gesellschaftlich zu Aussätzigen werden – sie können ihren Ruf ebenso verlieren wie ihre Jobs oder ihre Unternehmen, ganz abgesehen von vielen ihrer Freundschaften und sozialen Kontakte. In zwischenmenschlicher und beruflicher Hinsicht laufen sie Gefahr, gecancelt zu werden, wie der neue Ausdruck dafür lautet.

Natürlich gehört es zum Zusammenleben dazu, sich selbst zu zensieren (wir nennen das „Höflichkeit“) – aber nicht, wenn dies den offenen Austausch und die offene Kritik im intellektuellen Leben der Universitäten beeinträchtigt. Denn gerade ein solcher Austausch und eine solche Art von Kritik sind ja die eigentlichen Gründe dafür, sich überhaupt dorthin zu begeben. In den 2010er-Jahren hatte sich ein unverkennbarer Wandel in diese Richtung vollzogen. Jonathan Haidt, ein prominenter Sozialpsychologe an der New York University (dessen Arbeit auch eine Inspirationsquelle für dieses Buch darstellt), sagte 2018 in einem Interview mit dem Radiomoderator Bob Zadek: „2015 breitete sich die Kultur der Denunziation im ganzen Land noch viel schneller aus. Ich würde sagen, dass sie in einem bestimmten Maße überall anzutreffen ist. Die Studierenden sind viel defensiver und fürchten sich viel stärker davor, mit der herrschenden Meinung nicht übereinzustimmen. Das Wesen des College als eines freien Ortes mit frei sich entfaltenden Diskussionen, wo man provokativ sein und die herrschenden Personen oder Ideen herausfordern kann, ist schwächer ausgeprägt, als es noch vor vier oder fünf Jahren der Fall war.“

Gottvertrauen hilft

Laut dem Soziologen Max Weber hat die protestantische Ethik maßgeblich dazu beigetragen, dass sich Europa wirtschaftich gut entwickeln konnte. Die Christen verstanden ihren Beruf als Gottesdienst, lebten sparsam, lehnten übermäßigen Genuß ab und waren misstrauisch gegenüber zu großem irdischen Reichtum (daher reinvestierten sie). 

Felix Noth, stellvertretender Leiter der Abteilung Finanzmärkte am Leibniz-Institut für Wirtschaftsforschung Halle (IWH), stellt in der FAZ die Ergebnisse eine Studie vor, die die stärkende Kraft des Gottvertauens bestätigt. 

Untersucht wurde der Einfluss der Kirchenmitgliedschaft auf die wirtschaftliche Erholung nach Naturkatastrophen.

Fazit (FAZ vom 16.06.2025, Nr. 137, S. 16):

Was aber half den Menschen und ihren Unternehmen nach dem Unglück wieder auf? Vor allem: Welchen Einfluss hat die Religion? Die Wirtschaftsforschung nimmt diesen und weitere kulturelle Faktoren seit einigen Jahren vermehrt in den Blick, um ökonomische Entwicklungsprozesse besser zu ergründen, aber auch um zu erforschen, wie kulturelle Aspekte Menschen in Krisen wie etwa der Pandemie stützen. … Die Effekte von unterschiedlichen Facetten von Religion auf den wirtschaftlichen Erholungsprozess sind bemerkenswert, zumal sie sich offenbar gegenseitig verstärken.

Zuerst einmal bietet die Kirche einen Anlaufpunkt. Menschen versammeln sich dort, sie treffen Freunde und Bekannte, bekommen Essen und Informationen. In einer Krise nährt das Zugehörigkeitsgefühl die Hoffnung, dass es weiter-, dass es voran- und wieder aufwärtsgeht. Zumal bei Gläubigen das Vertrauen in die Institutionen oder die Verbundenheit zur Region überdurchschnittlich stark ausgeprägt sind. Es zeigte sich, dass Menschen in Kreisen mit höherer Religionszugehörigkeit öfter als andere in ihrer Heimat geblieben sind, nachdem diese von Katrina und weiteren Stürmen getroffen worden waren. Dort waren somit mehr Köpfe und Hände verfügbar, um den Wiederaufbau zu stemmen. Und zwar ziemlich kluge Köpfe und ziemlich fleißige Hände: Gläubige sind nachweislich besonders wirtschaftsaffin, sie gründen öfter, neigen zu Sparsamkeit und zeigen eine hohe Kooperationsbereitschaft. Bei Protestanten wirken diese Faktoren noch stärker als bei Katholiken.

Gemessen an der Produktivität haben sich in den Jahren 2005 bis 2010 die Betriebsstätten in Kreisen mit höherer Kirchenmitgliedsrate deutlich schneller erholt.

… 

Es wäre deshalb kurzsichtig, würde die Menschheit auf die sich mehrenden Flammen und Fluten allein mit technischen Lösungen reagieren. Höhere Deiche, genauere Frühwarnsystem und bessere Hilfen für Betroffene sind zentrale und vorrangige Maßnahmen, wohl aber nur ein Teil der Lösung. Was den Zusammenhalt stärkt, stärkt auch die Krisenfestigkeit der Gesellschaft. Bindekräfte wie Religion beflügeln auch die Wirtschaftsleistung.

Jürgen Habermas’ Warnung vor Verflachung der christlichen Glaubensgehalte zieht Kreise

Christian Geyer berichtet in der FAZ darüber, dass das mahnende Wort von Jürgen Habermas sowohl in kirchlichen als auch in akademischen Kreisen eine gewisse Wirkung hinterlassen hat (FAZ, 05.11.2025, Nr. 257, S. 9):

Im Hintergrund steht die Auseinandersetzung um den christlichen Hoffnungsbegriff. Ist ein inhaltlich nicht näher bestimmtes Konzept „Hoffen auf die Hoffnung“, auf ein besseres Leben, auf eine gerechtere Welt begrifflich schon als „religiöse Glaubenspraxis“ ausweisbar? Oder verlangt der theistische Bezugsrahmen mehr als eine Modalität der Zuversicht, nämlich, wie Habermas meint, ein religiös gehaltvolles Hoffnungskonzept: „Die christliche Hoffnung richtet sich unter ande-rem auf die Auferstehung von den Toten und eine Erlösung von allen Übeln dieser Welt und ist ihrerseits abhängig vom Glauben an die Verheißung Gottes. Dieser Akt des Glaubens an das Eintreten des Verheißenen prägt auch den Modus des täglichen Lebens.“

Und weiter: 

Dass Habermas einen theologischen Nerv getroffen hatte, ist auch an Reaktionen aus dem akademischen Raum ablesbar, etwa wenn der Frankfurter Theologe Oliver Wiertz fragt, wie sich bei Habermas die Sorge um den Theismus mit dessen Prämisse des nachmetaphysischen Denkens verträgt, eine Prämisse, „die zwar interessant und aufschlussreich und über Jahrzehnte hinweg immer differenzierter formuliert worden ist, aber nicht nur unzutreffend, sondern letztlich auch unzureichend begründet ist“ (F.A.Z. vom 31. Oktober). Doch hat Habermas selbst im Zuge seiner jahrzehntelangen Differenzierung des nachmetaphysischen Paradigmas gezeigt, dass es sich hierbei nicht etwa um eine starre Prämisse im Sinne einer bornierten Weltanschauung handelt – wie sonst hätte er über den Themenkomplex Vernunft und Glaube in immer wieder neuen Anläufen derart eingängig handeln können? Die Habermas in seinem Lebenswerk vielfältig umtreibende Frage, wie sich religiöse Gehalte postmetapysisch übersetzen lassen, setzt das philoso-phische Interesse an einer theologisch konsistenten Metaphysik ja gerade voraus. Anderenfalls gäbe es aus dem theistischen Rahmen heraus eben nichts mehr zu übersetzen. Wessen Amtes wäre aber der Theismus zunächst, wenn nicht der Theologen?

Jüngerschaft und der geistliche Kampf

Mit freundlicher Genehmigung darf ich nachfolgend einen Beitrag von Thiago Silva wiedergeben, der unter dem Titel „Jüngerschaft und der geistliche Kampf“ zuerst im The Worldview Bulletin Newsletter erschienen ist:

„Es gibt keinen neutralen Boden im Universum: Jeder Quadratzentimeter, jeder Bruchteil einer Sekunde wird von Gott beansprucht und von Satan zurückgefordert.“ – C.S. Lewis, Christian Reflections

1942, inmitten des Donners fallender Bomben und der zerbrochenen Stille des moralischen Zusammenbruchs in ganz Europa, veröffentlichte C. S. Lewis ein seltsames kleines Buch: eine fiktive Sammlung von Briefen eines älteren Dämons an seinen jüngeren Lehrling. The Screwtape Letters (dt. Dienstanweisung für einen Unterteufel) schien zunächst kein natürlicher Erfolg zu sein. Es war nicht inspirierend. Es war nicht im traditionellen Sinne doktrinär. Es bot keinen offensichtlichen spirituellen Trost. Stattdessen bot es einen Blick hinter die feindlichen Linien – einen dunklen Spiegel, in dem der Christ sich selbst sehen konnte. Und in diesem Spiegel offenbarte Lewis, was viele vergessen hatten: dass das christliche Leben ein Krieg ist und das Schlachtfeld die Seele.

Die Brillanz von Lewis’ Vision liegt nicht in großartigen Offenbarungen, sondern in der alltäglichen spirituellen Bildung. Das Ziel des Feindes ist es nicht, den Patienten zu dramatischen Sünden zu verleiten, sondern ihn spirituell im Schlaf zu halten – gelangweilt von der Kirche, stolz auf seine eigene Demut, abgelenkt von der Politik, verliebt in oberflächliche Romanzen, skeptisch gegenüber Leiden und gleichgültig gegenüber dem Gebet. Screwtape will den Glauben nicht mit einem einzigen Schlag zerstören, sondern ihn durch Unordnung ersticken. Jeder Brief ist eine kleine Lektion darüber, wie spirituelle Entwicklung stattfindet – nicht in erster Linie durch spektakuläre Siege oder Niederlagen, sondern durch tausend tägliche Entscheidungen in Bezug auf Gedanken, Gewohnheiten und Herz.

Deshalb sind The Screwtape Letters nach wie vor aktuell. Denn Jüngerschaft – der echte, lebenslange Prozess der Angleichung an Christus – wird im Alltäglichen geformt und geprüft. Und weil der geistliche Kampf nicht nur auf dem Schlachtfeld stattfindet, sondern sich in Küchen, Klassenzimmern, Büros und Kirchenbänken entfaltet. Lewis wusste das. Er schuf ein Buch, das nicht nur clever, sondern auch pastoral war. Hinter der Ironie und Satire verbirgt sich eine leidenschaftliche Liebe zur Seele und eine tiefe Sorge um die Kirche. Das christliche Leben ist, wie Lewis zeigt, keine abstrakte Idee oder ein Wochenendhobby. Es ist eine lange und gefährliche Reise zur Herrlichkeit, die in feindlichem Gebiet unternommen wird, wo wir jeden Tag entweder näher zu Gott kommen oder uns von ihm entfernen.

Verständnis von The Screwtape Letters: Kontext und Inhalt

AlsThe Screwtape Letters 1942 veröffentlicht wurde, befand sich Großbritannien mitten im Zweiten Weltkrieg. Die Nation hatte den Blitzkrieg überstanden, lebte unter der ständigen Bedrohung einer Invasion und hatte mit weit verbreitetem Leid, Angst und Verlust zu kämpfen. Diese Umstände warfen in den Herzen vieler Menschen tiefe moralische und spirituelle Fragen auf. Vor diesem Hintergrund bot C.S. Lewis eine satirische und phantasievolle Reflexion über das Wesen der Versuchung und die subtilen Wirkungsweisen des Bösen im Alltag. Die Briefe, die ursprünglich 1941 als wöchentliche Serie in The Guardian (einer anglikanischen Religionszeitung) veröffentlicht wurden, schilderten das christliche Leben nicht in dramatischen Heldentaten, sondern im Alltäglichen und Gewöhnlichen – genau dort, wo die meisten spirituellen Kämpfe gewonnen oder verloren werden.

Zu dieser Zeit erlangte Lewis durch seine BBC-Radio-Vorträge, die später in Mere Christianity zusammengefasst wurden, ein nationales Publikum. Seine Stimme fand Resonanz in einer Kultur, die zunehmend von Säkularismus, Skeptizismus und dem schwindenden Einfluss des traditionellen Christentums geprägt war. The Screwtape Letters konfrontierte diese Veränderungen mit Witz und theologischer Einsicht und nutzte die fiktive Korrespondenz eines hochrangigen Dämons, um aufzudecken, wie Ablenkung, Stolz und spirituelle Apathie unter dem Deckmantel des normalen Lebens gedeihen. Lewis’ Mischung aus Satire, Theologie und phantasievoller Apologetik bot sowohl Kulturkritik als auch spirituelle Beratung für eine ängstliche und kriegsmüde Generation.

Das Buch besteht aus 31 fiktiven Briefen von Screwtape, einem hochrangigen Dämon, an seinen unerfahrenen Neffen Wormwood, einen jungen Versucher, der einem neu bekehrten Christen zugewiesen wurde, der einfach als „der Patient“ bezeichnet wird. Durch Screwtapes zynische und herablassende Stimme erhalten wir eine zutiefst aufschlussreiche (und oft schmerzlich genaue) Darstellung der Taktiken, mit denen spirituelle Kräfte den christlichen Glauben und die christliche Bildung untergraben. Jeder Brief behandelt ein bestimmtes Thema oder eine bestimmte Versuchung: Stolz, Ablenkung, Beziehungen, spirituelle Trockenheit, Leiden und sogar den Missbrauch von Kirche und Politik. Es gibt keine Kapitel im herkömmlichen Sinne – nur Briefe, die jeweils auf dem vorherigen aufbauen, während Wormwoods Bemühungen, seinen Patienten zu korrumpieren, mit zunehmender Dringlichkeit fortgesetzt werden.

Was das Buch so kraftvoll macht, ist Lewis Verwendung der umgekehrten Theologie. Screwtape bezeichnet Gott als „den Feind“ und beschreibt christliche Tugenden wie Demut, Keuschheit und Liebe mit Abscheu. Diese umgekehrte Perspektive zwingt den Leser, theologisch von der Unterseite her zu denken. Wir werden eingeladen, das christliche Leben nicht durch Idealismus, sondern durch die Linse der spirituellen Opposition zu betrachten. Auf diese Weise beginnen wir, die Subtilität der Versuchung zu erkennen – nicht nur in bösen Taten, sondern auch in verzerrten Wünschen, Gewohnheiten und Lieben.

Screwtape warnt Wormwood davor, sich auf dramatische Sünden zu verlassen. Er ermutigt zu einer kleinen, langsamen Erosion: Er ermutigt den Patienten, Predigten eher zu kritisieren als sie anzuwenden; mit vagen Emotionen zu beten statt mit ehrlicher Beichte; sich auf die Fehler anderer Gemeindemitglieder zu fixieren; Komfort und Sicherheit zu vergöttern; politisches Engagement zu spiritualisieren und dabei das Evangelium zu vergessen. Als solches sind The Screwtape Letters kein Handbuch über dämonische Aktivitäten – es ist ein Spiegel, der die fragile Reise der Jüngerschaft in einer gefallenen Welt widerspiegelt.

Theologisch gesehen ist das Buch von Lewis’ Verständnis der Heiligung durchdrungen. Obwohl er keine systematische Theologie schrieb, ist Lewis’ Vision biblisch: Das christliche Leben ist ein Prozess der Angleichung an Christus durch das Gewöhnliche und das Schwierige, durch Leiden, Gemeinschaft, Buße und Gehorsam. Screwtapes Wut steigt, wenn der Patient spirituell wächst, ohne etwas zu fühlen, wenn er der Versuchung still widersteht oder wenn er selbst in Zweifeln aufrichtig betet. Für Lewis sind dies die Zeichen wahrer Jüngerschaft.

Darüber hinaus endet das Buch nicht mit einer spektakulären Darstellung des spirituellen Sieges, sondern mit dem Tod – dem Moment, den Screwtape als „das Territorium des Feindes” bezeichnet. Und doch findet der Patient gerade hier Frieden. Er wird in die Herrlichkeit aufgenommen, nicht wegen seiner Stärke, sondern weil er bewahrt wurde. Er hat durchgehalten, zögerlich, aber aufrichtig, und die Teufel haben ihren Einfluss verloren.

Das macht The Screwtape Letters zu einem so fesselnden Buch für die moderne Jüngerschaft. Es ist keine Phantasie. Es ist Realismus, verpackt in Fiktion. Es benennt, was wir oft ignorieren: dass jeder Christ in einem Kampf steht, nicht nur gegen äußere Zwänge, sondern auch gegen innere Abwege. Dass unser Verstand und unser Herz ständig geformt werden – und dass bewusste, von Gnade geprägte Jüngerschaft der einzige wahre Widerstand ist.

Ein Porträt des Jüngers im Werden

Der Patient, der anonyme Mann im Mittelpunkt von The Screwtape Letters, ist kein spiritueller Held. Er ist kein Märtyrer, Mystiker oder Visionär. Er ist kein Heiliger, dessen Leben eines Tages in Buntglasfenstern verewigt wird. Er ist, nach allem Anschein, unauffällig. Und genau das macht ihn so mächtig. Denn er ist wir.

Lewis entschied sich, dem Patienten keinen Namen zu geben, um ihn nicht außergewöhnlich erscheinen zu lassen, sondern ihn als einen ganz normalen Menschen darzustellen – als eine Mischung aus unzähligen Gläubigen, die sich im christlichen Leben vorwärts stolpern. Er bekehrt sich früh in der Geschichte, beginnt, die Kirche zu besuchen, betet (wenn auch unregelmäßig) und versucht, ein moralisches Leben zu führen. Aber er ist oft verwirrt. Er kämpft mit Lust, Stolz, Angst, Faulheit und geistiger Trockenheit. Seine Gefühle sind gemischt. Seine Motive sind unklar. Seine Überzeugungen stehen unter Druck. Er wird von Kultur, Freundschaften, intellektuellen Modetrends und persönlichen Schmerzen beeinflusst. Und doch nimmt trotz alledem etwas Reales in ihm Gestalt an. Er wird zum Jünger gemacht – nicht im programmatischen oder institutionellen Sinne, sondern im formativen spirituellen Sinne. Sein Leben wird geprägt – entweder durch die Angleichung an Christus oder durch die Verformung durch die Welt.

Screwtapes Anweisungen liefern einen finsteren Lehrplan der Anti-Jüngerschaft. Sein Ziel ist es nicht, den Patienten mit einem Schlag zu vernichten, sondern ihn daran zu hindern, jemals zu wachsen. Er trainiert Wormwood, Selbstzufriedenheit zu fördern, Emotionen auszunutzen und Passivität zu pflegen. Wie er sagen würde: „Der sicherste Weg zur Hölle ist in der Tat der allmähliche – der sanfte Abhang, weich unter den Füßen, ohne plötzliche Wendungen, ohne Meilensteine, ohne Wegweiser.“ (Screwtape, Brief 12). Deshalb will Screwtape die Sichtweise des Patienten auf das Gebet verzerren, indem er es selbstbezogen macht. Er korrumpiert die Demut, indem er den Patienten stolz darauf macht, demütig zu sein. Er macht sogar die Kirche zu einer Quelle der Irritation – indem er die Heuchelei anderer verstärkt, soziale Unterschiede überhöht und die spirituelle Vitalität durch Routine abstumpft.

Und doch frustriert Screwtape am meisten, dass der Patient sich zu verändern beginnt – nicht dramatisch, aber aufrichtig. Er beginnt zu gehorchen, auch wenn es sich nicht gut anfühlt. Er bereut, ohne sich zu rechtfertigen. Er wendet sich Gott zu, auch wenn er keinen spirituellen Trost findet. Das sind die Momente, in denen Screwtapes Einfluss nachlässt. Denn durch diese stillen Akte des Gehorsams reift der Patient. Er wird geheiligt – nicht in Herrlichkeit, sondern in Standhaftigkeit.

Seine Beharrlichkeit ist nach weltlichen Maßstäben nicht beeindruckend. Sie ist nicht dramatisch. Sie ist nicht einmal besonders sichtbar. Sie ist zerbrechlich. Aber sie ist echt. Er betet weiter. Er geht weiter in die Kirche. Er beichtet weiter. Er geht weiter seinen Weg. Und am Ende der Briefe, als der Tod eintritt, ist es kein Schrecken, sondern ein Triumph. Er wird in die Gegenwart Christi aufgenommen – nicht weil er Großes geleistet hat, sondern weil die Gnade ihn festgehalten hat. Er tritt nicht als spirituelle Berühmtheit ein, sondern als Jünger. Und das ist genug.

Das macht The Screwtape Letters so kraftvoll, besonders heute. Es stellt das christliche Leben nicht in geschönten, heroischen Tönen dar. Es malt in Grau, in Kampf, in stiller Zuversicht. Es erkennt Zweifel, Versuchung, Erschöpfung und Sünde an – und beharrt dennoch darauf, dass Gott inmitten all dessen am Werk ist. Es erinnert uns daran, dass Jüngerschaft nicht den Starken vorbehalten ist. Sie ist für die Schwachen, die sich an die Gnade klammern. Sie ist für die Ängstlichen, die zu Christus zurückkehren. Sie ist für die Müden, die nicht aufgeben. Mit anderen Worten: Sie ist für uns.

Die Geschichte des Patienten ist keine Geschichte spiritueller Exzellenz. Es ist eine Geschichte der Treue. Und letztendlich sieht Heiligung genau so aus: langsam, kostspielig, gewöhnlich und schön. Die Geschichte des Patienten versichert uns, dass Jüngerschaft möglich ist – nicht nur für die Außergewöhnlichen, sondern für alle, die sagen: „Herr, ich glaube – hilf meinem Unglauben.“

Jüngerschaft und geistlicher Kampf

Wenn Sie sich näher mit diesen Themen befassen möchten, lesen Sie mein Buch Discipleship and Spiritual Warfare: From the Screwtape Letters to the Christian Life. Es handelt sich dabei nicht um einen Kommentar im herkömmlichen Sinne. Das Buch entschlüsselt nicht Lewis’ Briefe einzeln und versucht auch nicht, jede Metapher in eine theologische Form zu pressen. Stattdessen handelt es sich um eine theologische und pastorale Reflexion über die Welt, die Lewis heraufbeschwört – eine Welt des geistlichen Kampfes und der geistlichen Bildung, in der das christliche Leben unter feindlichem Beschuss gelebt wird. Es ist eine Meditation über Jüngerschaft, die im Kontext des Krieges geschmiedet wurde.

Warum diese Kombination – Jüngerschaft und geistlicher Kampf?

Weil das christliche Leben keine neutrale Reise der Selbstverbesserung ist. Es ist ein Krieg der Treue. Christus nachzufolgen bedeutet, sich in einen umkämpften Raum zu begeben. Es bedeutet, von der Gnade beansprucht und vom Feind gejagt zu werden. Es bedeutet, täglich mit Jesus durch Prüfungen, Versuchungen, Leiden und kleine Siege zu gehen – zu lernen, wie man betet, wie man liebt, wie man widersteht, wie man durchhält. Und Lewis lehrt uns durch die umgekehrte Logik seiner Dämonen, wie der Feind arbeitet, damit wir lernen können, wie die Gnade siegt.

Lewis wusste, dass Krieg nicht immer dramatisch ist. Oft ist er langweilig. Die Waffen der Hölle sind nicht immer Gewalt und Chaos, sondern Langeweile, Ablenkung, Groll, Stolz und geistige Apathie. The Screwtape Letters zeigen uns, wie die Hölle Krieg führt, nicht indem sie Gläubige überwältigt, sondern indem sie sie langsam betäubt – indem sie sie mit kleinen Kompromissen nach und nach von der Wahrheit entfernt. Der Patient fällt nicht mit einem Knall, sondern durch Abdrift. Diese Einsicht macht Lewis meiner Meinung nach zu einem großartigen Wegweiser für die Jüngerschaft in der Moderne.

In einer Zeit, in der das Böse trivialisiert, das Übernatürliche abgelehnt und das Christentum auf Therapie reduziert wird, ist Lewis’ Vision eine erfrischende Korrektur. The Screwtape Letters erinnern uns daran, dass das christliche Leben ein umkämpftes Terrain ist. Der Feind zieht Ablenkung dem Unglauben vor, Selbstzufriedenheit der Konfrontation, Zynismus dem Mut. Aber das Evangelium erinnert uns an eine größere Wahrheit: Christus hat gesiegt. Sein Tod hat die Mächte entwaffnet, seine Auferstehung hat ihre Niederlage besiegelt, und sein Geist rüstet seine Kirche zum Durchhalten. Ein Jünger zu sein bedeutet, in dieser Realität wie ein Soldat zu leben: der Versuchung zu widerstehen, die Liebe neu zu ordnen und mit der Kirche bis zum Ende durchzuhalten.

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Thiago Silva erhielt seine theologische Ausbildung an der Mackenzie Presbyterian University (Brasilien), dem Calvin Theological Seminary und dem Puritan Reformed Theological Seminary. Dr. Silva ist Pastor der Bethel Presbyterian Church (PCA) in Lake Charles, Louisiana, und Stadtdirektor des C.S. Lewis Institute Lake Charles. Er ist Autor von Discipleship in a Post-Christian Age: With a Little Help from C. S. Lewis und Discipleship and Spiritual Warfare: From the Screwtape Letters to the Christian Life.

 

Doku: The Nomi Song

Vor 15 Jahren erwähnte ich hier im Blog den deutschen Künstler Klaus Nomi, der Pop-Sänger wie Madonna, Lady Gaga, Bjork oder David Bowie beeinflusste. Anlass war die Dokumentation The Nomi Song von Andrew Hornüber über sein Leben, die die Tragik seiner „Karriere“ herausstreicht. Damals schrieb ich:

Nomi zog 1973 nach New York und bewegte sich dort in den Künstlerkreisen des East Village, wo sich unter anderem durch Andy Warhol inzwischen eine lebendige Musik- und Kulturszene entwickelt hatte. Als homosexueller Künstler fand Nomi hier Gleichgesinnte und etablierte sich in der New Wave Underground-Szene. Sogar David Bowie wurde auf ihn aufmerksam und engagierte ihn für einen Auftritt bei „Saturday Night Live“. Nomi trat auf wie ein Außerirdischer und sang wie eine Diva (Countertenor). Der androgyne Nomi ist so etwas wie eine Ikone für die Verschränkung von Kunst und Pop, in der Kunstszene auch „crossover“ genannt. Selbst seine Plattenfirma wusste nicht, ob sie seine Alben unter Klassik oder Pop einsortieren sollte.

Anfang der 80er Jahre schaffte Nomi mit zwei Alben und zahlreichen Auftritten in Europa (besonders in Frankreich) seinen internationalen Durchbruch. Gleichzeitig brach bei ihm eine merkwürdige Krankheit aus, die damals noch Schwulenkrebs („gay cancer“) genannt wurde.

Klaus lag als einer der ersten prominenten AIDS-Patienten im Krankenhaus. Seine schwulen Freunde haben ihn – wie die Dokumentation The Nomi Song von Andrew Horn eindrücklich zeigt –, in seinen schwersten Stunden ausgegrenzt und im Stich gelassen. Sie wollten das Leid nicht mit ansehen. Einige, darunter engste Weggefährten, haben sich noch nicht einmal von ihm verabschiedet. Nomi, keine 40 Jahre alt, starb sehr einsam.

Die Dokumentatoni ist inzwischen in voller Länge bei YouTube abrufbar.

Quotenregelung als Baustein politischer und bürokratischer Zwangsmaßnahmen

Als Telekom-Vorstand führte Thomas Sattelberger die erste Frauenquote in einem DAX-Konzern ein und wurde von Angela Merkel als „Quotenkönig“ gefeiert. Noch einmal würde er die identitätspolitische Politik nicht unterstützten. Heute warnt er vor dem „Unheil einer quotierten Gesellschaft“.

In einem Gastbeitrag schreibt Sattelberger:

Vor dem Hintergrund dogmatischer Quotendebatten und irregeleiteter Diversity-Politik im Deutschland der vergangenen 15 Jahre stelle ich mir die Frage, ob ich heute alles noch einmal so machen würde wie damals, am 15. März 2010, bei der offiziellen Verkündung der Telekom-Frauenquote im Management.

ch gestehe, mein Bauchweh ist so groß geworden, dass ich in der ersten Antwort lautstark „Nein“ rufen würde angesichts der Stupidität, mit der Akteure in Politik, Wirtschaft und Zivilgesellschaft dieses Thema getrieben haben. Für mich war Frauenquote für die Spitze sowie Talent- und Kulturarbeit für die Breite immer eine Paketlösung. Und ich habe immer peinlich darauf geachtet, dass Politik für die Gleichberechtigung der Frau nicht Untermenge einer undifferenzierten Diversity-Politik wird. Ich habe immer wieder gesagt: Wir müssen aufpassen, dass wir unter diesem Begriff „Diversity“ die besondere Rolle der Frauen, die ja die Hälfte der Bevölkerung ausmachen und Verfassungsrang haben, nicht mit benachteiligten Minderheiten vermischen. Frauen sind zwar benachteiligt, aber sie sind keine Minderheit! Aber die Personaler dieser Republik – wohlgemerkt: die dummen! – haben das Konzept „Diversity“ tumb aufgegriffen.

Währenddessen hat die Politik die Quote top down und isoliert von Kulturarbeit in immer mehr betroffene Unternehmen reingedrillt – so, wie man es in Bergwerken macht. In vielen mittelständischen Unternehmen hat man dieses Drillen als verletzend und als die unternehmerische Freiheit massiv beeinträchtigend angesehen und Zahlenvorgaben nur unter Zwang erfüllt. Nicht, weil Unternehmer frauenfeindlich sind, sondern weil sie die Quote als weiteren Baustein politischer und bürokratischer Zwangsmaßnahmen ansehen. Deswegen haben dann zu viele Unternehmen unter dem gesetzlichen Zeitdruck nur personelle Rekrutierungs- und Besetzungspolitik im Führungskörper ihrer Unternehmen statt auch Talentpolitik und Personalentwicklung für Vielfalt gemacht. Die Telekom war early innovator mit ihrer freiwilligen Selbstverpflichtung. Doch kaum jemand folgte freiwillig nach. Der allmächtige Staat hat das Thema in seine Hand genommen, technokratisch umgesetzt, sozusagen sein Dogma gesetzt. Und in der Spätphase der Ampel-Koalition hat diese durch das sogenannte Selbstbestimmungsgesetz den Frauenrechten einen Bärendienst ohnegleichen erwiesen.

Mehr: www.welt.de.

Henning Baum: „Das war eine Gnade, die mir zuteilwurde“

Jörg Seewald hat für die FAZ den Schauspieler Henning Baum („Der letzte Bulle“) danach befragt, wie wichtig im sein christlicher Glaube ist. Die Antwort (FAZ, 31.11.2025, Nr. 253, S. 15):

Das ist das Fundament, auf dem ich stehe. Das gibt mir Kraft. Die Trostlosigkeit, die einen im Leben befallen kann, verwandelt sich, wenn man glaubt, in Hoffnung und Zuversicht. Das ist für mich geradezu eine Physik des Glaubens. Ich weiß ganz sicher: Wenn mir im Leben Dinge gelungen sind, dann nicht aus eigenem Vermögen, sondern durch göttlichen Beistand.  Meine Erfolge beruhen darauf, darum zu bitten, dass mir Dinge gelingen. Gerade habe ich bei Jakobus gelesen: Wenn es dir schlecht geht, sollst du immer beten, und wenn es dir gut geht, sollst du immer danken. Beides soll täglich Fundament unseres Lebens sein. Wenn ich morgens aufwache, sammle ich mich und danke für die gute Nacht, die ich hatte. Dann bitte ich, dass ich gestärkt in die Welt hinausgehen kann.

Tim Kellers pastorale Integrität

 

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Philipp Bartholomä schreibt in seinem Vorwort zum Buch Timothy Keller über das Leben als Christ über die pastorale Integrität von Keller (Matt Smethhurst, Timothy Keller über das Leben als Christ, 2025, S. 7–14, hier S. 12–13): 

„Die meisten Probleme sind die Folge einer mangelnden Ausrichtung am Evangelium. Fehlentwicklungen in der Gemeinde und sündige Strukturen in unserem Leben sind letztlich darauf zurückzuführen, dass wir die Auswirkungen des Evangeliums zu wenig durchdenken und das Evangelium nicht gründlich genug begreifen und annehmen. Oder positiv gesagt: Das Evangelium verändert unser Herz, unser Denken und unsere Haltung zu absolut allem. Wenn in einer Gemeinde das Evangelium in seiner Fülle ausgelegt und umgesetzt wird, dann wird hier eine einzigartige attraktive Verbindung von moralischer Haltung und Verständnis für andere entstehen.“ Kellers evangeliumszentrierte Theologie ist ein wichtiges Erbe, das wir dankbar und bleibend bewahren sollten. Denn nur durch eine konsequente Ausrichtung am Evangelium entstehen geistlich gesunde und missionarisch wirksame Gemeinden. Pastorale Integrität Schließlich kommt es nicht von ungefähr, dass Matt Smethurst seine Synthese der theologischen Grundüberzeugungen Tim Kellers mit einem Verweis auf dessen Integrität beendet. Keller „begehrte für sich keine großen Dinge“ (der 45,5), er machte nie viel Aufhebens um sich selbst. Seine beeindruckende Erfolgsgeschichte wurde nicht von diskreditierenden Skandalen geschmälert. Im Unterschied zu manch anderen Pastoren großer Megachurches baute Keller keine persönliche Plattform für sich. Er wollte auch nicht seine eigene Marke bewerben. Obwohl er die größeren kirchlichen Zusammenhänge strategisch im Blick hatte und sich in verschiedenen überregionalen Initiativen engagierte, verstand sich Keller immer zuerst als Pastor einer lokalen Kirche. Bis zu seinem 55. Lebensjahr machte er nur durch vereinzelte Publikationen auf sich aufmerksam. Den Großteil seiner Bücher veröffentlichte Keller erst nach Jahrzehnten treuer, pastoraler Arbeit, also auf dem glaubwürdigen Fundament eines sichtbaren track records. Alles, was Keller über das christliche Leben lehrte, wurde beständig und demütig im Alltag seines Gemeindedienstes auf Tauglichkeit geprüft. Seine gewachsene Social-Media-Reichweite nutzte er nicht für Selfie-durchtränkte Selbstdarstellung. Vielmehr wollte er seine Follower auf gute Inhalte hinweisen. Auch der vor Jahren vollzogene Nachfolgeprozess innerhalb der Redeemer Presbyterian Church und die damit verbundene Weitergabe von Verantwortung und Macht an die nächste Generation von Pastoren zeugt von Kellers uneigennützigem Charakter und davon, dass ihm das bleibende Wohl seiner Gemeinde wichtiger war als sein „eigenes Reich“. Aus der Ferne kann man das nur als vorbildlich betrachten. Sowohl Kellers enge Mitarbeiter, Freunde und Kollegen, die ihn gut kannten, als auch Mitglieder seiner Gemeinde bemerkten in den Tagen nach seinem Tod unisono, dass es keine Diskrepanz gab zwischen seiner Lehre, seinem öffentlichen Auftreten und dem Mann, den sie privat erlebten. Sie beschreiben Keller als demütig, aufrichtig und zugänglich. Freundlichkeit, Güte und Herzlichkeit zeichneten ihn aus. Er war weder distanziert noch unnahbar und trotz seiner internationalen Reputation – so bezeugten es viele – einfach „einer von uns“.

Die ELB-Studienbibel

 

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Es gibt eine neue deutschsprachige Studienbibel. Die Herausgeber, der SCM R. Brockhaus und die Christliche Verlagsgesellschaft, haben das Werk ELBERFELDER BIBEL: Die große Studien- und Kommentarausgabe „getauft“.

Angeboten werden zwei wertige Ausgaben. Die Standardausgabe mit Kunst ledereinband kostet 130 Euro, die Echtlederausgabe mit Goldschnitt satte 180 Euro. Das ist jeweils eine Menge Geld. Lohnt sich die Investition? Die Antwort auf diese gute Frage gibt es hier in einer Buchbesprechung: www.evangelium21.net.

Bestellt werden kann die Studienbibel hier [#ad].

Narrenrede

 

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Os Guinness, der die Zuschauer durch die hier bereits empfohlene Dokumentation Truth Rising führt, hat im Jahr das Buch Fool’s Talk veröffentlicht. Das Buch ist nun endlich beim Verlag CV als Narrenrede: Die Wiederentdeckung christlicher Überzeugungskunst erschienen.

Carsten Polanz schreibt in seinem Geleitwort zur deutschsprachigen Ausgabe:

Das Buch eignet sich sehr gut als Impulsgeber für tiefgehende und wegweisende Gespräche in unseren Kirchen, Gemeinden und Netzwerken über die Zukunft von Evangelisation und Apologetik. Selbstverständlich müssen wir dem Autor dabei nicht in allem folgen, sollten uns aber auch nicht wertvoller Einsichten und weg- weisender Anregungen selbst berauben, indem wir uns an einzelnen Beispielen und Zuspitzungen stoßen. In Gesprächsrunden können wir dann auch manches weiterdenken – auch die zentrale Rolle, die eine gelebte christliche Gastfreundschaft bei einem tiefgreifenden Sinneswandel glaubensferner Menschen aller sozialen Milieus und Bildungsschichten spielen kann. Guinness’ eigener Mentor Francis Schaeffer hat hier gern von der „finalen Apologetik“ gesprochen (siehe Joh 13,35) – mit Blick auf die von Nichtchristen erfahrbare Liebe in keineswegs vollkommenen, aber durch das Evangelium versöhnt lebenden Gemeinschaften von Nachfolgern Jesu.

Die Lektüre dieses Buches wird sich auf jeden Fall lohnen – nicht nur für christliche Verantwortungsträger, Theologiestudenten und Bibelschüler, die sich in ihren Gesprächsversuchen schon öfter in entmutigenden Sackgassen oder bedrückender Sprachlosigkeit wiedergefunden haben. Es wird auch Sie auf vielfältige Weise dazu motivieren, Gott in Abhängigkeit von seiner Gnade und Weisheit mutiger und kreativer in einer zunehmend pluralistischen und zugleich in weiten Teilen religiös indifferenten Gesellschaft zu bezeugen.

Sehe ich auch so.

Hier eine Leseprobe: leseplatz-narrenrede-os-guinness-271967000-leseprobe.pdf. Bestellt werden kann das Buch hier [#ad].

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