Ross Douthat meint, dass das postchristliche Nordamerika zum Neuheidentum zurückkehrt. Er schreibt in der NEW YORK TIMES:
Was ist das für eine Vorstellung? Einfach gesagt: Die Göttlichkeit ist grundsätzlich innerhalb der Welt und nicht außerhalb, dass Gott oder die Götter oder das Sein letztendlich Teil der Natur und nicht Schöpfer außerhalb von ihr sind, und dass Bedeutung und Moral und metaphysische Erfahrung in einer volleren Gemeinschaft mit der immanenten Welt und nicht in einem Sprung zum Transzendenten zu suchen sind. Dieses Heidentum ist nicht materialistisch oder atheistisch; es erlaubt den Glauben an spirituelle und übernatürliche Wirklichkeiten. Es akzeptiert sogar die Möglichkeit eines Jenseits. Aber es ist bewusst agnostisch in Bezug auf das Endgültige, das, was jenseits der Ufer dieser Welt wartet, und es ist skeptisch gegenüber der Vorstellung, dass es einen asketischen, weltabweisenden moralischen Standard gibt, nach dem wir streben sollten. Stattdessen sieht es den Zweck von Religion und Spiritualität im Therapeutischen, als Mittel zur Suche nach Harmonie mit der Natur und dem Glück im Alltag …
Mehr: www.nytimes.com.
VD: WH
Vielen Dank, Ron. Ross Douthat war wohl früher Pentecostal, dann hat er sich zum Katholizismus bekehrt. (Einer der wenigen „Feigenblatt-Konservativen“, die ab und zu bei der New York Times schreiben).
Douhat erwähnt ja das Buch von Anthony Kronman (ehem. Dekan der Law School Yale, also ein intellektuelles heavy-weight): „Confessions of a Born-Aain Pagan“. (Yale Univ. Press 2016, 1176 S.)
Hier eine Diskussion zwischen Tim Keller und Anthony Kronman: „Disenchanted? A Pastor & a Born-Again Pagan Discuss | Tim Keller & Anthony Kronman“: https://www.youtube.com/watch?v=23xFpUD72DE
Zur Person: https://law.yale.edu/anthony-t-kronman
Zum Buch: https://www.amazon.de/Confessions-Born-Again-Pagan-Anthony-Kronman/dp/0300208537
(@Ron, Du kannst ja den Amazon-Link ergänzen um das Theoblog-addendum.)