Die Sünder in den Händen eines zornigen Gottes

In Jonathan Edwards bekanntester Predigt heißt es: 

Alle Bemühungen und Maßnahmen, welche die Sünder sich ausdenken, um der Hölle zu entrinnen, helfen ihnen in keinem Augenblick, solange sie Christus ablehnen und damit Sünder bleiben. Fast jeder natürliche Mensch, der etwas von der Hölle vernimmt, bildet sich ein, dass er ihr entrinnen werde; er vertraut auf sich selbst zu seiner Sicherheit; erschmeichelt sich in seinen Gedanken an das, was er schon geleistet hat, jetzt noch leistet und in Zukunft noch leisten wird; jeder überlegt sich nach seinem eigenen Sinn, wie er der Verdammnis entgehen könne; er verlässt sich darauf, dass es ihm wohl gelinge und dass seine Pläne nicht scheitern können. Zwar hat er schon gehört, dass nur wenige der bis jetzt verstorbenen Menschen errettet wurden, dass also der weitaus größere Teil in die Hölle gelangt sei; aber jeder stellt sich vor, dass seine Pläne und Maßnahmen eben besser seien als diejenigen der schon verlorenen Seelen. 

Die Predigt Die Sünder in den Händen eines zornigen Gottes kann hier heruntergeladen werden: mbstexte074_2.pdf.

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Alex aus Cloppenburg
1 Jahr zuvor

„Zwar hat er schon gehört, dass nur wenige der bis jetzt verstorbenen Menschen errettet wurden, dass also der weitaus größere Teil in die Hölle gelangt sei; aber jeder stellt sich vor, dass seine Pläne und Maßnahmen eben besser seien als diejenigen der schon verlorenen Seelen.“
Woher will denn der Sünder „wissen“, dass nur wenige verstorbene Menschen errettet wurden bzw. dass die allermeisten in die Hölle gelangt seien? Entscheidet nicht am Ende Gott?
Es ist gut, dass die meisten Menschen heutzutage diese Art von Predigten nicht hören müssen. Die Säkularisierung hat auch viele positive Seiten!

Schlotti
1 Jahr zuvor

@Alex aus Cloppenburg

Zu deinen Anmerkungen passt denke ich ein Satz von Reinhold Niebuhr, der die Folgen liberaler Theologie folgendermaßen beschrieb:

„Ein Gott ohne Zorn brachte einer Menschheit ohne Sünde durch einen Christus ohne Kreuz eine Erlösung ohne Gericht!“

Liebe Grüße
Schlotti

Alex aus Cloppenburg
1 Jahr zuvor

@Schlotti:
Wo behaupte ich denn, dass ich nicht daran glaube, dass Gott auch zornig sein kann? Auch habe ich nicht behauptet, dass es keine Hölle geben kann.
Die Frage ist doch, wie man theologisch redlich begründen will, dass die meisten Menschen in die Hölle kommen.

Udo
1 Jahr zuvor

Im anthropozentrischen Klima in den westlichen Kirchen und Freikirchen muss im wesentlichen alles „Geistliche“ positiv sein. Da ist kein Platz für den Zorn Gottes, obwohl davon in der Bibel viel öfter die Rede ist als von seiner Liebe und Freundlichkeit, und natürlich auch nicht dafür, von der Hölle zu reden. Unglücklicherweise hat Jesus relativ häufig von Hölle und Gericht geredet. Zu den für jeden säkularen Gemeindewachstum-Fan verstörenden Aussagen Jesu gehören auch unter anderem die Aussagen Jesu über Jüngerschaft, den breiten und den schmalen Weg (letzteren finden laut Jesus nur wenige), dass Reiche ziemliche Probleme haben, in Gottes Reich zu kommen usw. In der Tat, vieles muss man sich in unserem Land in Predigten nicht mehr anhören. Dieses Problem hatte schon Paulus im 2. Timotheusbrief (4,3) treffend thematisiert: „Verkündige das Wort ‹Gottes›! Tritt dafür ein, ob es den Leuten passt oder nicht. Rede ihnen ins Gewissen, warne und ermahne sie! Verliere dabei aber nicht die Geduld und unterweise sie gründlich! Denn es… Weiterlesen »

Alex aus Cloppenburg
1 Jahr zuvor

@ Udo: Jesus redete viel von der Hölle, das bestreitet doch keiner.
Allerdings genügen seine Aussagen über den schmalen und breiten Weg nicht aus, um daraus ein Dogma zu entwickeln, dass die allermeisten Menschen in die Hölle kommen.
Dass viele Evangelikale für dieses Dogma sehr viel Sympathie haben, weil sie mit ihrem Bekehrt- und Wiedergeborensein „exklusiv“ unterwegs sind, liegt auf der Hand.

Schandor
1 Jahr zuvor

Darf ich etwas fragen?
Was ist eigentlich größer: Der Himmel oder die Hölle?
Wo werden mehr Menschen sein?

Alex aus Cloppenburg
1 Jahr zuvor

@Schandor: wir wissen es zum Glück nicht, wie voll oder wie leer „Himmel“ und „Hölle“ sein werden.
Viele Geschwister deuten aber Lukas 13,24 sowie Matthäus 7,13-14 so, dass die allermeisten Menschen auf ewig verloren gehen und lediglich eine Minderheit errettet wird.
Eine zwar etwas abenteuerliche Interpretation der Bibel – aus meiner Sicht – aber trotzdem eine, die sowohl einige Reformatoren als auch einige Kirchenväter vertraten.

Udo
1 Jahr zuvor

Als Francis Schaeffer einmal um eine theologische Erklärung des Themas Hölle gebeten wurde, sagte er nichts, sondern blieb still und weinte. C.S. Lewis schreibt über die Aussicht, dass einige nicht gerettet werden: „Es gibt keine Lehre, die ich lieber aus dem Christentum tilgen möchte als diese – wenn es nur in meiner Macht läge. Aber sie wird sehr eindeutig durch die Heilige Schrift gestützt und vor allem durch die Worte unseres Herrn selbst.“ Dieses Gleichgewicht von menschlicher Sensibilität und biblisch begründeter Argumentation bewahrt einerseits vor Kaltherzigkeit und andererseits vor Sentimentalität.
(aus „Heißes Eisen Hölle – Biblische Leitlinien zu einem verdrängten Thema, Hrsg. David Hilborn, S. 153f)

Schandor
1 Jahr zuvor

@Alex Für alle Optimisten gilt: Die Kirchengeschichte ist ja noch jung. In den kommenden Jahrtausenden wird sich das alles ändern, und der Heilige Geist wird die Erde bekehren (so etwa Charles Spurgeon). Für alle Realisten ist das natürlich Unsinn, für Futuristen sowieso. Da ist es ja schon 5 nach 12. Mir will nur eines nicht recht in den Kopf: Wenn es wirklich so ist, daß am Ende mehr Leute in der Hölle schmoren als Glückselige im Himmel sind, dann weiß das Gott doch noch viel besser. Und dennoch lässt er eine Generation nach der anderen erstehen, ein Jahrhundert nach dem anderen vergehen, und das, obschon er weiß: Das meiste geht ins ewige Leid? Wieso sagt Jesus: Ich bin nicht gekommen, die Welt zu richten, sondern sie zu retten? Nach Rettung sieht mir das alles nicht so recht aus, zumindest nicht nach Rettung der Welt. Da muss noch was anderes sein, das ich übersehe (darum hab ich gefragt, weil ich das… Weiterlesen »

Udo
1 Jahr zuvor

Im Textzusammenhang wird die Aussage Jesu in Johannes 12 doch klar: 44 Aber Jesus hatte laut und deutlich gesagt: „Wer an mich glaubt, der glaubt eigentlich nicht an mich, sondern an den, der mich gesandt hat. 45 Und wer mich sieht, sieht den, der mich gesandt hat. 46 Ich bin als Licht in die Welt gekommen, damit jeder, der an mich glaubt, nicht in der Finsternis bleibt. 47 Wer hört, was ich sage, und sich nicht danach richtet, den verurteile nicht ich. Denn ich bin nicht in die Welt gekommen, um die Welt zu richten, sondern um sie zu retten. 48 Wer mich verachtet und nicht annimmt, was ich sage, hat seinen Richter schon gefunden: Das Wort, das ich gesprochen habe, wird ihn an jenem letzten Tag verurteilen. 49 Denn ich habe ja nicht aus eigener Vollmacht gesprochen, sondern aus der meines Vaters. Er hat mich gesandt und mir aufgetragen, was ich sagen und reden soll. 50 Und ich weiß, dass sein Auftrag das ewige Leben bringt. Ich gebe euch also genau das… Weiterlesen »

Alex aus Cloppenburg
1 Jahr zuvor

@Schandor: ich finde es sehr sympathisch, wenn jemand sagt, dass er etwas nicht weiß bzw. dass sich die Pläne Gottes uns nicht ohne weiteres erschließen. Mir ist es lieber, als wenn wir Christen meinen, die Bibel oder, besser gesagt, unsere Deutungen einzelner Bibelstellen könnten uns alles aufzeigen. Wir tun gut daran, vieles, was Gott in seiner Souveränität tun wird, offenzulassen.

Schandor
1 Jahr zuvor

@Alex

Ja, seh ich ganz genauso. 😉

Schandor
1 Jahr zuvor

Übrigens:
Die Predigt besteht ja zu 95% aus Gesetz. Ein Heilsweg wird darin so gut wie gar nicht angeboten. Was auch nicht besonders verwundert, da Ewards ja sozusagen aus der Reformierten Ecke kommt, und dort verblasst das Evangelium am Rande der Zentralsonne (Gottes Heiligkeit) halt ein wenig.
Ja, ich weiß schon, das ist ein wenig provokant formuliert, aber wenn man etwa das Evangelium sehen möchte, muß man es eher in der lutherischen Ecke suchen, meine ich. Wenn man nun beides zusammennimmt, erhält man Gesetz und Evangelium (Reformierte und Lutheraner; auch das überspitzt und provokant, ich weiß, das ist aber der Kürze geschuldet).

Udo
1 Jahr zuvor

Dass unser Wissen Stückwerk ist, schrieb ja bereits Paulus den Korinthern. Dies sollte man aber nicht als Vorwand nehmen, ziemlich klar formulierte Stellen in der Bibel in die heute so beliebte Kategorie „nichts Genaues weiß man nicht“ zu verschieben. Wie sagte schon Mark Twain: „Ich habe keine Schwierigkeiten mit dem, was ich in der Bibel nicht versteheProbleme machen mir die Stellen, die ich sehr gut verstehe.“

Schandor
11 Monate zuvor

@Udo
Mark Twain hat die Bibel eben gesetzlich verstanden und falsche Bescheidenheit und frömmelnde Demut vorgeschützt – Pfui!
Aber daß die Korintherstelle gerne von der intellektuellen Sparflamme als demütige Frömmigkeit bemüht wird, ja, das ist sattsam bekannt (wie Du ja schreibst). Immer dann, wenn man was herausgefunden hat, das andere nicht dementieren können, wird einem die Korintherstelle um die Ohren geschlagen. Ein Graus.

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