Einer Lobby zu Diensten

Durch den Versuch, mit ihrem Bildungsplan Minderheiten politische Zugeständnisse zu machen, hat Grün-Rot im „Ländle“ genau jene Kulturkampfstimmung erzeugt, die Ministerpräsident Kretschmann immer vermeiden wollte. Die Gender-Ideologie spaltet das Land.

Rüdiger Soldt schreibt für die FAZ:

Es ist erstaunlich, wie ignorant sich gerade die Grünen, aber auch alle anderen Parteien seit Jahrzehnten gegenüber den Schattenseiten der zum Teil wissenschaftsfeindlichen Gender-Theorie verhalten. Schon der Hinweis, dass es sich um eine Zeitgeist-Theorie von begrenzter Reichweite handelt, wird als reaktionäre Aussage unter Bannfluch gestellt.

Das ist schon vor dem Hintergrund unverständlich, dass die Grünen gerade ihre frühere Toleranz gegenüber Pädosexuellen aufarbeiten müssen.

Zudem ist die Vorstellung, eine Gesellschaft könne völlig frei von Diskriminierung sein, weder realistisch noch unter jeder Bedingung erstrebenswert. In einer solchen Gesellschaft würde alles unter Diskriminierungsverdacht gestellt, das Ressentiment würde zur Tugend. Unterstellte Diskriminierung kann auch zur Denunziation genutzt und machtpolitisch missbraucht werden.

Moderne demokratische Gesellschaften müssen Diskriminierungen und Bedrohungen individueller Freiheit ständig aufs Neue subsidiär regeln. Ein Tugendwächter an jeder Straßenecke garantiert nicht zwangsläufig Fortschritt. Diejenigen Grünen, die vor vielen Jahren mal mit den Ideen des amerikanischen Kommunitarismus geliebäugelt haben, hatten jedenfalls mehr Vertrauen in gesellschaftliche Autonomie.

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