Martin Amrein berichtet in der NZZ über den Trend zu KI-Fälschungen in der Wissenschaft. Bis zu fünf Prozent der Fachartikel könnten Textteile oder auch Bilder enthalten, die von künstlicher Intelligenz stammen. Fälschungsjäger können mit den neusten technischen Entwicklungen nicht mehr mithalten.
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Manipulationen in Fachartikeln sind gar nicht so selten. Bei einer anonymen Umfrage in den Niederlanden gaben acht Prozent der Forscherinnen und Forscher zu, schon mindestens einmal Daten gefälscht oder erfunden zu haben. Wollen Wissenschafter Karriere machen, müssen sie Studien veröffentlichen. Um sich um Fördergelder oder neue Stellen zu bewerben, brauchen sie Publikationen für ihren Lebenslauf. Dieser Druck ist mancherorts so gross geworden, dass eine wahre Fälschungsindustrie entstanden ist. So müssen in China auch Spitalärzte, denen es an Zeit oder Kompetenz für Forschung mangelt, immer wieder Artikel in Fachzeitschriften vorweisen. Sogenannte „Paper Mills“ bieten dafür eine einfache Lösung an: Sie verkaufen gefälschte Artikel.
Anfang 2020 stiessen Elisabeth Bik und andere Gleichgesinnte auf Bildfälschungen in Hunderten von Artikeln die alle von einer solchen Publikationsfabrik stammten. Dabei ging es um sogenannte „Western Blots“, die Muster von Proteinen auf einem Trägermedium darstellen. Bildmanipulationen von „Western Blots“ gehören zum Alltag von Bik. In diesem Fall waren für einmal aber nicht die Proteinflecken selbst verdächtig. „Diese hatten die Fälscher mit einer Software gut hinbekommen“, erklärt Bik. „Die Manipulationen waren nur zu entdecken, weil in den Bildern immer der genau gleiche Hintergrund vorkam.“
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