Nathan Giwerzew berichtet vom Ev. Kirchentag in Hannover:
Die Amtskirchen verlieren jährlich Hunderttausende Mitglieder, Konfessionslose stellen inzwischen in Deutschland die relative Mehrheit. Doch darüber wird die Grünen-Politikerin und Kirchentagspräsidentin Anja Siegesmund an diesem Mittwoch wohl nicht sprechen, wenn sie mit dem deutschen Bundespräsidenten Frank-Walter Steinmeier den 39. Deutschen Evangelischen Kirchentag eröffnet. Denn die fünf Tage dauernde protestantische Grossveranstaltung in der niedersächsischen Landeshauptstadt Hannover steht unter dem optimistischen Motto «mutig, stark, beherzt» – ein abgewandeltes Zitat aus dem Korintherbrief des Apostels Paulus.
Das Programm des Kirchentags ist ein Sammelsurium identitätspolitischer Ideen, die links der Mitte Blüten treiben. So soll es etwa auf einem Podium um das Thema «Queer in der Klimakrise» gehen, in einem anderen um «gendersensible Liturgie». In einem Workshop soll es «BIPoC/PoC-Kindern» erleichtert werden, sich «mutig und stark» zu fühlen.
Was sich hinter dem sperrigen Akronym verbirgt, wird sodann erklärt. Das Angebot richte sich «ausschliesslich an Black, Indigenous und Kinder of Color», ist im Programmheft zu lesen – also nur an nichtweisse Kinder. Mit dem Universalismus der christlichen Heilsbotschaft hat das nichts zu tun, mit sozialpädagogischen Trends und postkolonialer Theorie umso mehr.
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Auf dieser Veranstaltung wird genau das präsentiert, was von einer grünen Vorfeldorganisation erwartet wird. In Wokistan also nichts Neues.