J. Gresham Machen schreibt über die verdeckte Kritik an der Sühnetheologie (Christentum und Lieberalismus, Waldems: 3L, 2013, S. 142):
Moderne Liberale werden niemals müde, ihrem Hass und ihrer Verachtung gegenüber der christlichen Lehre vom Kreuz freien Lauf zu lassen. Und doch führt selbst an diesen Punkt die Hoffnung auf Konfliktvermeidung gelegentlich zu Verschleierungen. Worte wie „stellvertretender Sühnetod“ – inhaltlich natürlich mit einer Bedeutung belegt, die von der christlichen vollkommen abweicht – werden immer noch von Zeit zu Zeit gebraucht. Trotz der Verwendung solcher traditioneller Begrifflichkeiten machen es liberale Prediger ganz deutlich, was sie eigentlich denken. Mit Abscheu sprechen sie von denen, die glauben, dass „das Blut unseres Herrn, vergossen in einem stellvertretenden Tod, dazu dient, einen entfremdeten Gott versöhnlich zu stimmen, und es möglich macht, dass er den zurückkehrenden Sünder willkommenheißt“. Jede verfügbare Waffe, Karikatur wie Verunglimpfung, wird gegen die Lehre vom Kreuz in Stellung gebracht. Und damit schütten sie ihren Zorn und ihre Verachtung auf etwas aus, das so heilig und wertvoll ist, dass sich in seiner Gegenwart die Herzen von Christen in einer Dankbarkeit auflösen, für die es keine Worte gibt. Es scheint modernen Liberalen nie bewusst zu werden, dass sie auf Menschenherzen herumtrampeln, wenn sie die christliche Lehre vom Kreuz verspotten.
Das hat Machens bereits 1923 geschrieben und dennoch ist es leider sehr aktuell. Die Vernebelung, Umdeutung und letztlich die Verwerfung des Kerns des christlichen Glaubens und des Evangeliums ist sozusagen der Primärtumor der bösartigen Erkrankung der Kirche des reichen Westens und seine Metastasen führen zu immer mehr geistlicher Demenz.
https://blog.aigg.de/?p=3887 (Das Kreuz – Stolperstein der Theologie)