Rund 1.200 Plätze fasst die Matthäuskirche in München, und jeder dieser Plätze war am 5. Dezember belegt. Der Autor des Bestsellers Hat die Wissenschaft Gott begraben? sprach über den Atheismus. Ein Thema, das zur Verwunderung des Iren gerade in Deutschland viele Menschen interessiert.
Das Nachrichtenmagazin pro berichtet:
John C. Lennox ist bekennender Christ. Er ist aber auch Naturwissenschaftler. Und wenn man ihm glaubt, so scheint es kein feindlicheres Gebiet für einen Christen zu geben als unter der Weltelite der Naturwissenschaft. Hier lauten die Parolen: Der Feind ist Gott, die Religion vergiftet alles, oder: Gott ist an allem Schuld. „Neuer Atheismus“ nennt sich diese Bewegen mit dem Biologen Richard Dawkins an der Spitze.
Was kann man antworten, wenn schlaue Köpfe wie Dawkins mit Büchern wie „Der Gotteswahn“ oder „Die Schöpfungslüge“ zum neuen Atheismus aufrufen? Lennox antwortet mit einer Gegenfrage: Wenn Gott nicht existiert, woher kommt die Quelle von Ethik und Moral? Laut dem Mathematikprofessor aus Oxford sind Naturwissenschaft und christlicher Glaube kein Widerspruch, im Gegenteil, für ihn ist der Glaube Voraussetzung für die Naturwissenschaft. Ein Standpunkt, den er schon oft in Diskussionen gegen Wissenschaftler wie Dawkins oder dem verstorbenen Autoren Christopher Hitchens verteidigen musste. Gerade in diesen Situationen fühle er sich in seinem christlichen Glauben bestärkt: „Je mehr ich meinen eigenen Glauben gegenüber dem Gegenpol geöffnet habe, desto fester ist er geworden.“
Mehr: www.pro-medienmagazin.de.
Apologetik ist, wenn man den Unglauben seines Gegenübers hinterfragt (Molussisches Sprichwort).
Wer Lennox noch nicht gehört oder gelesen hat, dem sei dieses Video von einem Vortrag zum Neuen Atheismus empfohlen.
@Johannes
Danke, das ist ja deutsch.
Kannst du mir sagen, ob der Teil 18 der letzte ist in der Reihe. Mehr konnte ich momentan noch nicht ausmachen…
LG Lutz
OK. zurück, jetzt weiß ich, es sind 19.
Ich freue mich, dass zur Veranstaltung mit Lennox so vielen Besucher gekommen sind. In seinem letzten Buch Seven Days that divide the World über die Genesis finden sich allerdings einige merkwürdige Interpretationen. Ich halte ihm aber zu Gute, dass er die Evolutionstheorie klar verwirft. Das ist für einen Professor mit seinem Bekanntschafsgrad mutig. Dieses Buch wird jedenfalls bestimmt nicht wie gewohnt vom Institut für Glaube und Wissenschaft ins Deutsche übersetzt (derzeit müsste die Übersetzung von Gunning for God laufen). Mir scheint, dass Jürgen Spieß & Co. um dieses Thema irgendwie einen Bogen machen …
Übrigens hat gerade der katholische Theologieprofessor Armin Kreiner, der Lennox mit nach München eingeladen hat, vor einiger Zeit mal einen Vortrag über Kreationismus gehalten. Kreiner sprach sich auch klar gegen das Intelligent Design Konzept aus (http://www.forum-grenzfragen.de/mobile/m/diskurs/pool/kreinerantidarwinismus.html), dass Lennox aber in vielen Stellen seines Klassikers Hat die Wissenschaft Gott begraben? vertritt.
@Theo
Wieso? Vertritt er die Gap-Theorie? Oder die wörtliche 24/7-Tage-Theorie?
@Theo
das Thema Schöpfung ist einfach sehr stark strapaziert. Aber „Jürgen Spieß & Co“ machen da nicht prinzipiell einen Bogen drum herum. Es ist einfach nicht das Fachgebiet von Jürgen Spieß selbst und daher kann ich es ihm nicht verdenken, wenn er sich da öffentlich eher in Zurückhaltung übt.
Vor 3 oder 4 Jahren gab es eine Jahrestagung des Instituts mit diesem Thema. Damals war Siegfried Scherer als Referent eingeladen.
Von daher würde ich auch nicht davon ausgehen, dass das IGUW das Buch nicht übersetzen wird.
Gruß
Jo
@Schandor: Weder noch. Er nimmt die Schöpfungstage wörtlich (außer den 7. Tag) , sieht aber zwischen den Tagen lange Zeiträume. Eine Form des „Langzeitkreationismus“ also, die ich zumindest vorher noch nicht kannte. Eigentlich ist seine Interpretation der Versuch, die Standardkosmologie und die langen geologischen Zeiträume mit der Genesis in Einklang zu bringen, ohne den Schöpfungsbericht als Mythos abzutun. Er sagt im Buch mehr oder weniger direkt, dass dies sein Anliegen ist.
@ Johannes G.
Beim IGUW finden sich viele Texte von Autoren mit unterschiedlichen fachlichen Hintergrund. Vielleicht täusche ich mich oder habe etwas übersehen, aber zum Themenkomplex „Schöpfung/Evolution“ finde ich nur sehr wenig. Es gibt einige Texte, wo Evolution kritisiert wird oder Evolutionskritik anklingt. Vor allem gibt es keine theologisch-exegetischen Texte zum biblischen Schöpfungsbericht. Dabei ist das doch ein entscheidender Punkt. Einige der Autoren, deren Texte beim IGUW veröffentlicht sind, vertreten eine „theistische Evolution“. Meine Vermutung ist, dass man sich in dieser Frage dann doch nicht wirklich festlegen will. Deshalb die Prognose, dass ein Buch, dass in dieser Frage ziemlich klar Stellung bezieht, nicht vom IGUW übersetzt werden wird. Aber vielleicht irre ich mich auch. Bei Prof. Scherer weis ich nicht, welche genaue Ansicht er zur Zeit vertritt, d.h. wie er den Schöpfungsbericht versteht (http://www.siegfriedscherer.de/content/Stell_V4.html)
LG Theo
Der Vortrag in der Matthäuskirche wurde offenbar aufgezeichnet! Siehe hier.
@Theo: Zum Thema Schöpfung, wie aber auch zu vielen anderen naturwissenschaftlichen Themen aus christlicher Sicht beleuchtet, kann ich empfehlen hier mal reinzuschauen: http://biologos.org/resources/find
Die BioLogos Foundation wurde von Francis Collins einem Genetiker und derzeitigen Leiter des National Institute of Health gegründet. Auf der Website der Stiftung ist unter vielen anderen namhaften Persönlichkeiten auch John Lennox als Autor aufgeführt: http://biologos.org/blog/author
@riesnerd
Ziel der Autoren ist es, den christlichen Glauben mit der Evolution in Einklang zu bringen: „BioLogos is a community of evangelical Christians committed to exploring and celebrating the compatibility of evolutionary creation and biblical faith. (http://biologos.org/about)“
Daher ist diese Seite nur bedingt empfehlenswert. Doch dazu und zu dieser Website gab es hier bereits einen Artikel und eine ausführliche Diskussion: http://theoblog.de/theistische-evolution-nach-d-alexander-und-nach-biologos/19627/
@FL: Danke für den Hinweis! Ich denke solange Evolution nicht als eine absoluten Wahrheit angesehen wird, sondern eben nur die nach jetzigem Wissensstand plausibelste Beschreibung der Entstehung von Leben, Arten, etc., ist es durchaus sinnvoll die Vereinbarkeit von biblischem Glauben und Glauben an Evolution zu erkunden. Wenn wir wirklich glauben, dass Gott auch unseren Verstand geschaffen hat, sollte eine solche Auseinandersetzung in meinen Augen keine Gefahr für einen Glauben an Ihn darstellen
Es gibt einen Gott in diesem Universum, der alles erschaffen hat. Er hat immer existiert; es gibt kein Anfang oder Ende fuer ihn. Denken Sie an die Zeit! Es scheint, dass die Zeit kein Anfang und kein Ende hat, und das ist vielleicht der Fall. Es gibt nur Problem. Die Zeit hat einen denkenden Teil. Es muss ein Wesen geben, das kein Anfang oder kein Ende hat, aber dieses Wesen muss die Faehigkeit haben, um zu denken und vorzuhaben. Das muss Gott sein. Wenn man fragt, woher er kommt, ist das, wie die Frage woher die Vergangenheit kommt und wohin er geht. Wenn Sie Beweis haben wollen, nehmen Sie zwei Spiegel, und stellen Sie einander gegenueber. Was sieht man? Die Ewigkeit! Wenn etwas kein Ende hat, das nicht konzentrieren kann, warum kann etwas nicht immer existiert haben, was denkt und weiss.
Es tut mir leid, aber ich machte einige Fehler in meiner Schrift oben. Es gibt nur Problem haette „es gibt nur ein Problem“ sein sollen. Der naechste Satz haette sein sollen: Die Zeit hat keinen denkenden Teil. Ich glaube, das korrigiert, was ich geschrieben habe. Sorry!
Hi Charles,
welcome back! Wie geht es in den USA?
Danke für Deine Beiträge!
Gruss, Roderich