Woran erkennen wir, was einer Zivilisation heilig ist?

Ralf Frisch schreibt in Gott (2004, S. 102):

Was eine Zivilisation für heilig hält, kann man auch daran ablesen, was diese Zivilisation als Sünde wider den Heiligen Geist, sprich als Häresie oder als säkulare Wiedergängerin von Häresie brandmarkt. Zum Häretiker und zur Häretikerin wird man in der Theologie des Anthropozän nicht dadurch, dass man die theologischen Grundfesten von zwanzig Jahrhunderten Dogmatik erschüttert. Zum Häretiker wird man nicht, indem man die Gottessohnschaft Jesu Christi, seine Auferstehung oder seine Wiederkunft, die Idee eines Schöpfergottes, die Heilsbedeutung des Kreuzes oder die Heilige Schrift für Unsinn erklärt. Mit der Konsequenz öffentlicher und kirchenleitender Achtung als theologischer Irrlehrer oder als theologische Irrlehrerin hat man dann zu rechnen, wenn man gegen den Strom allzu blauäugiger Gerechtigkeits-, Schöpfungs-, Demokratie- und Menschenrechtsvergöttlichung schwimmt. Das heisst aber, dass es in unserer Gegenwart nurmehr ethische Häresien, aber keine dogmatischen Häresien mehr gibt. Dogmatische Häresien locken in Kirche, Theologie und Gesellschaft – abgesehen von ein paar vermeintlich vernachlässigenswerten Frommen niemanden mehr hinter dem Ofen hervor.

Ralf Frisch: Die aufgeklärte Theologie ist suizidal

Ralf Frisch schreibt in Gott (2004, S. 50):

Leider hat nicht nur der aufgeklärte Humanismus, sondern auch die aufgeklärte Theologie im Anthropozän ein Problem mit sich selbst: Sie ist sozusagen suizidal. Sie ähnelt einem Menschen, der mit einem Strick um den Hals auf einem Stuhl steht und diesen Stuhl unter seinen Füssen wegzustossen sucht. Den Strick hat er sich selbst umgelegt. Die Unentrinnbarkeit und Alternativlosigkeit der Immanenz ist dieser Strick. Der Stuhl ist der Glaube an die rettende himmlische Transzendenz. Eine Theologie, die sich derart selbst säkularisiert und stranguliert, macht den Eindruck, als würde sie sich die Rettungserzählung, von der sie doch herkommt und ohne die es sie nicht gäbe, nicht so recht glauben. Sie scheint jedenfalls nicht von einem Gott gerettet werden zu wollen.

Faika El-Nagashi: Die intellektuelle Faulheit der Progressiven

Auch weil sie das Mantra „Transfrauen sind Frauen“ ablehnt, hat die Feministin Faika El-Nagashi in ihrem linken Umfeld einen „Rufmord“ erlebt. Die kürzlich aus den österreichischen Grünen ausgetretene Politikerin attestiert den Aktivisten des Queer-Feminismus einen inhaltsarmen Dogmatismus.

Im Interview sagt sie:

Die Grünen haben zunehmend eine dogmatische Haltung eingenommen. Früher waren sie dafür bekannt – sogar verrufen – mit vielen Stimmen im Austausch zu stehen und sich auch untereinander öffentlich zu widersprechen. Das ist verloren gegangen.

Besonders sehe ich das beim Gender-Thema. Wenn ich mich wie die Grünen auf eine einzelne feministische Strömung – den Queer-Feminismus – fixiere, führe ich keine echte Auseinandersetzung mehr. Themen wie Prostitution, Migration, Frauenhandel, Armut, soziale Benachteiligung oder alleinerziehende Mütter werden schlicht nicht beachtet. Es geht nur noch um eine symbolische Ebene, keine lebensnahe.

Ich werfe den progressiven Parteien vor, dass sie zu einer intellektuellen Faulheit übergegangen sind. Sie begnügen sich mit Stehsätzen, die für einen Influencer-Feminismus auf TikTok ausreichen, aber nicht, um eigene Positionen zu entwickeln. Eine lebensnahe feministische Auseinandersetzung ist viel härter und voller Widersprüche. Für mich sind Frauenrechte kein Nebenschauplatz – aber dazu werden sie, wenn man sich vor dieser Form von Auseinandersetzung scheut.

Mehr (hinter einer Bezahlschranke): www.welt.de.

Der Europäer große Schuldlust

Die Kritik postkolonialer Theoretiker am westlichen Kolonialismus blendet den langen Strang imperialer Geschichte gewöhnlich aus. Daraus entstehen verzerrte Geschichtsbilder, die neue Machtgelüste bedienen, meint Heiko Heinisch in seinem Gastbeitrag für die FAZ. Der Historiker schreibt darin:

In Werken postkolonialer Theorie, nicht zu verwechseln mit historischer Forschung zur Kolonialgeschichte, ist heute indessen eine manische Fixiertheit auf Europa augenfällig, ein Eurozentrismus, der den langen Strang imperialer Geschichte der Menschheit ausblendet. In dieser Darstellung wird Europa zum alleinigen Subjekt der Geschichte, während alle anderen Völker und Regionen zu bloßen Objekten europäischen Handelns degradiert werden. Genährt wird eine Weltsicht, die von der Annahme ausgeht, alle Übel dieser Welt – Kolonialismus, Imperialismus, Rassismus, Sklaverei, Sexismus, ja jegliche Form von Unterdrückung und Ausbeutung – seien erst durch den Westen und das „westliche Denken“ erzeugt worden, gemäß der leitenden Annahme, der europäische Kolonialismus wirke bis heute fort und halte die Völker der Welt in Knechtschaft.

So schreibt etwa Achille Mbembe, einer der Stars der postkolonialen Theorie, in seinem Buch „On the Postcolony“, es gebe für afrikanische Gesellschaften seit dem fünfzehnten Jahrhundert keine „distinktive Geschichtlichkeit“ mehr, die nicht von europäischer Vorherrschaft geprägt sei. Keine Erwähnung findet, dass bereits vor dem fünfzehnten Jahrhundert außerafrikanische Mächte die Entwicklung Afrikas maßgeblich prägten: seit dem siebten Jahrhundert die arabischen, später die osmanischen Eroberer. An anderer Stelle beschreibt Mbembe den Monotheismus als Ursache von Eroberungen. Es geht allein um das Christentum, das, so Mbembe, auf der Vorstellung der Weltherrschaft „sowohl in der Zeit als auch im Raum“ basiere, sich das Eigentumsrecht auf die ganze Welt zugeschrieben und daraus das Recht auf Eroberung abgeleitet habe. In diesem Kontext, so folgert er, müssten die Kreuzzüge neu interpretiert werden.

Das Geschichtsbild maßgeblicher Vertreter postkolonialer Theorien, das einem Aktivismus den Boden bereitet, an dessen Ende der Westen selbst und damit der Weg der Aufklärung und Demokratisierung europäischer Gesellschaften abgewickelt werden soll, ist übrigens ganz im Sinne jener Mächte, die, wie Russland, China oder die Türkei die eigene Geschichte verklären und ihren weltpolitischen Aufstieg längst eingeleitet haben. Ein Ende des Westens aber wird keine von Gewalt und Krieg befreite Menschheit bedeuten, vielmehr werden ihm Imperien folgen, die mit Grundrechten und Rechtsstaatlichkeit vermutlich wenig anfangen können.

Mehr: www.faz.net. Der dazugehörige Buch Postkoloniale Mythen: Auf den Spuren eines modischen Narrativs von Heiko Heinisch gibt es hier (#ad).

Der Missbrauchsfall um den pietistischen Prediger Klaus Vollmer

Ersmalig habe ich im Februar 2022 über die Aufarbeitung des Wirkens von Klaus Vollmer berichtet. Am Dienstag hat nun eine Aufarbeitungskommission der hannoversche Landeskirche einen Bericht vorgelegt. Ich zitiere aus einem ausführlichen Beitrag der FAZ (25.06.2025, Nr. 144, S. 6):

Die Aufarbeitungskommission stieß im Zuge ihrer fast dreijährigen Arbeit zu den „Kleinen Brüdern vom Kreuz“ auf elf Fälle, in denen Vollmer seine geistliche Autorität sexuell ausnutzte. In drei Fällen wurde Vollmer nach den Recherchen der Kommission gegenüber Minderjährigen übergriffig. 

Vollmer bindet die meist aus strikt pietistischem Milieu stammenden Männer an sich und vermittelt ihnen zugleich das Gefühl einer Weite, zu dem explizit auch die Sexualität zählt. Vollmer bezeichnet sie als „Gotteskraft“, die man „gestalten“ müsse. Seine sexuellen Annäherungen rechtfertigt Vollmer unter Verweis auf angebliche verschüttete Traditionen unter arabischen Christen. Bisweilen müssen aber auch bei Vollmer die alten Griechen zur intellektuellen Überwölbung des Geschehens herhalten. Im Vordergrund steht bei ihm allerdings die enge Verzahnung des Missbrauchs mit dem geistlichen Ideal christlicher Bruderliebe. Die vielen homosexuellen Beziehungen, die Vollmer parallel zu seiner Ehe geführt haben soll, waren allerdings keine Sache, über die man in der Bruderschaft offen spricht. Sie fallen in den nur für Eingeweihte zugänglichen Bereich der seelsorgerlichen Beziehung des Meisters zu seinen Jüngern.

Frauen empfindet Vollmer hingegen als gravierende Störung seiner Kreise. Er fordert heiratswillige Brüder daher dazu auf, von solchen Plänen abzulassen. Zum geflügelten Wort entwickelt sich dafür der Satz „Schick deine Inge in den Teich“ sowie die Aufforderung, die jungen Männer sollten nicht so viel „mit ihren Ingen unterwegs sein“.

Kathryn Butler: Zwischen Leben und Tod

Cover ZwischenLebenUndTod.3a29dfbb.

Christoph Jung hat das Buch einer Ärztin gelesen, das sich fundiert mit den oft unklaren Grenzen zwischen Leben und Tod in der Intensivmedizin auseinandersetzt. Fazit:

Kathryn Butler gelingt mit dem Buch das, was sie sich vorgenommen hat. Sie stellt sich der Herausforderung, ein unangenehmes, aber zweifellos dringendes Thema klar und allgemeinverständlich zu erläutern. Inmitten eines medizinisch-technisch-ethischen Dickichts sorgt sie mit klaren, biblisch orientierten Prinzipien und ihrer intensivmedizinischen Erfahrung für notwendige Orientierung. Manche Situationen bleiben auch nach Lektüre des Buches ethisch schwierig und Betroffene werden in konkreten Fällen zu unterschiedlichen Schlussfolgerungen kommen. Das ändert jedoch nichts daran, dass das Buch nicht nur für Seelsorger oder Pastoren, sondern letztlich für alle interessierten Christen eine wertvolle Entscheidungshilfe bietet.

Mehr: www.evangelium21.net.

Christlicher Antifeminismus als Problem

Die Evangelische Zentralstelle für Weltanschauungsfragen (abgekürzt EZW) ist eine direkte historische Nachfolgeorganisation der Apologetischen Centrale (AC), die 1921 gegründet und 1937 unter Gestapo-Druck geschlossen wurde. Die AC wurde von dem Theologen Walter Künneth geleitet. Noch 1995 hat die EZW in ihrem Materialdienst auf diesen Entstehungszusammenhang hingewiesen. Ich zitiere (MATERIALDIENST DER EZW 5/1995, S. 156):

Walter Künneth war eine Schlüsselfigur, weil er ab 1932 die Apologetische Centrale leitete und ihr Profil prägte. Diese Centrale ist der unmittelbare Vorläufer der EZW, die ab 1960 ihre Arbeit fortsetzt – auch dank personeller und inhaltlicher Kontinuität. Die EZW versteht sich damit als Erbin der apologetischen, dokumentierenden und beratenden Arbeit, die Künneth in der AC geprägt hat.

Während einer Tagung der Evangelischen Notgemeinschaft in Deutschland e.V., die vom 31.3. bis 3.4. 1995 in Berlin-Spandau stattfand, wurde die im Aufbau befindliche Arbeit des im letzten Jahr gegründeten Walter-Künneth-Institutes vorgestellt. Das Institut hat die Aufgabe, „Strömungen des Zeitgeistes zu erkennen, seine verborgenen Tendenzen aufzuspüren, anhand biblisch-reformatorischen Schriftzeugnisses zu analysieren, kritisch zu beurteilen und die Ergebnisse für die Arbeit in Kirche und Gesellschaft umzusetzen“. Der erste Vorsitzende des Instituts, Adolf Künneth, verdeutlichte in einem Vortrag Aufgabenstellung und Arbeitsform des Instituts, das personell und institutionell eng der Evangelischen Notgemeinschaft zugeordnet ist und als Instrument zur Intensivierung der Arbeit verstanden werden kann. Künneth, pensionierter Jurist und Sohn des ehemaligen Leiters der Apologetischen Centrale in Berlin (von 1932 bis 1937) und späteren Erlanger Professors für Systematische Theologie, Walter Künneth, nannte in seinem Vortrag (Thema: „Von der , Apologetischen Zentrale‘ zum , Walter-Künneth-Institut‘. Wandel und Kontinuität christlicher Apologetik“) drei zentrale geistige Mächte, von denen sich die apologetische Arbeit heute insbesondere herausfordern lassen müsse und mit denen sich das Institut kritisch auseinandersetzen wolle: 1. Pluralismus bzw. Synkretismus, 2. Feminismus und 3. Sozialismus, der heute oft als Antifaschismus getarnt auftrete. Der Tagungsort, das Johannesstift in Berlin-Spandau, hatte auch symbolische Bedeutung. Bis Ende 1937 befand sich auf diesem Gelände die Apologetische Centrale, deren Arbeit das Walter-Künneth-Institut auf der inhaltlichen Ebene beerben möchte.

Wie sehr sich das Profil der EZW gewandelt hat, geht aus einem aktuellen Beitrag von Katharina Portmann hervor. Während früher die EZW den Feminismus noch als Problem eingestuft hat, ist es heute genau umgekehrt. Wer nicht für den Feminismus kämpft, hat ein Problem. Ich zitiere:

Nach biblizistischer Lesart sind biblische Aussagen direkt verständlich und zeitlos gültig. Am antifeministischen Motiv der Geschlechterkomplementarität, das der biblischen Schöpfungserzählung entnommen wird, lässt sich aufweisen, dass dieses hermeneutische Axiom einer Selbsttäuschung unterliegt. Denn die fragliche biblische Begründung ist blind für den massiven Einfluss der kulturellen Entwicklungen des 19. und 20. Jahrhunderts, die unser heutiges Verständnis von Mann- und Frausein maßgeblich prägen. Im Zuge der industriellen Revolution und des damit wachsenden Wohlstands der Bevölkerung haben sich Arbeitswelt und häusliche Sphäre scharf getrennt und wurden unter den Geschlechtern aufgeteilt. Den Frauen wurden aufgrund ihres Geschlechts und insbesondere aufgrund ihrer Fähigkeit, Kinder zu gebären, spezifische Eigenschaften zugeschrieben, die ihren Aktionsradius auf den häuslichen bzw. privaten Bereich beschränkten, während Männer der Erwerbsarbeit nachgingen und den öffentlichen Raum bestimmten (vgl. Schößler und Wille 2022, 15).

Die Überzeugung, Männer und Frauen seien gleichwertig, aber nicht gleichartig geschaffen, ist folglich kein Resultat der Bibelauslegung, sondern eine Projektion kultureller Selbstverständlichkeiten des 19. und 20. Jahrhunderts in die biblischen Texte. Es tritt klar zutage, dass die Bibel eben nicht losgelöst von kulturellen Vorverständnissen interpretiert werden kann. Die betreffende Geschlechterethik orientiert sich also nicht allein an der biblischen Überlieferung, sondern sucht das zu Beginn des 21. Jahrhunderts ins Wanken geratene Weltbild der beiden vorherigen Jahrhunderte zu zementieren.

Ein weiteres Kernproblem des Biblizismus ist die Ausblendung innerbiblischer Ambivalenzen oder Widersprüchlichkeiten. Auch hiervon ist die Überzeugung von der wertgleichen, aber nicht wesensgleichen Beschaffenheit von Männern und Frauen betroffen. Sie harmonisiert die Fülle von biblischen Beispielen für ein konfliktreiches und ambivalentes Geschlechterverhältnis. Und sie ignoriert dabei die vorhandenen diskriminierenden und sexistischen Passagen der Bibel – man denke nur an das zehnte Gebot, das Frauen als Besitz des Mannes definiert. Die Bibel stammt aus einer Zeit, die von patriarchalen Familien- und Gesellschaftsstrukturen geprägt war – diese Strukturen konsequent zur Norm für unsere Zeit zu erheben, würden sich auch die konservativsten Christen, jedenfalls die Frauen unter ihnen, kaum gefallen lassen.

Schade. Die EZW hat früher gute Materialien geliefert. Inzwischen betreibt die Zentralstelle jedoch vor allem die Apologie des Zeitgeistes. Ich vermute, dass die Experten gar nicht mehr wissen, was ein biblisch-reformatorisches Schriftverständnis ist. 

Mehr: www.ezw-berlin.de.

Das Idol der Popularität

In dem Beitrag „The Idol of Popularity“ beschreibt Tim Challies, wie ihm als Autor Popularität so wichtig wurde, dass er letztlich über die Eifersucht und den Neid in seinem Herzen erschrocken ist. Er bleibt aber nicht bei der Selbstoffenbarung stehen, sondern gibt auch Einblick in einige Lektionen, die er aus diesen Erfahrungen gelernt hat.

Für Schriftsteller ist es leicht, Popularität zu einem Götzen zu machen. Wie kannst Du erkennen, dass Popularität für Dich zum Götzen geworden ist? Vielleicht denkst Du, dass Glück oder Bestätigung nur ein paar tausend Klicks entfernt sind. Oder Du kämpfst mit Gefühlen der Wertlosigkeit und glaubst, dass Dein Wert irgendwie an Deinen Buchverkäufen hängt. Oder Du gehst davon aus, dass sich Gottes Gunst notwendigerweise in mehr verkauften Büchern zeigt – und nicht in weniger. Auf diese und andere Weise kann Popularität leicht zum Götzen werden.

Ich spreche aus eigener Erfahrung, denn ich habe selbst mit diesem Götzen gekämpft. Ich musste radikale Maßnahmen ergreifen, um ihn zu bekämpfen. Es waren radikale Schritte nötig, weil dieser Götze zu Eifersucht und Neid geführt hatte. Ich stellte fest, dass ich nicht nur beliebt sein wollte – ich wollte beliebter sein. Beliebter als jemand anderes. Ich verglich mich mit anderen und sah ihren Erfolg irgendwie als Bedrohung oder Abwertung meines eigenen Erfolgs. Dabei erkannte ich, dass die Sünde des Neids in meinem Herzen Wurzeln geschlagen hatte. Als mir das bewusst wurde, war ich alarmiert, abgestoßen – und entschlossen, diesen Neid aus meinem Leben zu verbannen.

Wenn auch Du versucht bist, Popularität zu Deinem Götzen zu machen – sei es beim Schreiben oder in einem anderen Lebensbereich – dann nimm Dir Folgendes zu Herzen.

Mehr: www.challies.com.

Verliebt in die KI

Wer nicht glaubt, dass Einsamkeit eine der größten Herausforderungen der Gegenwart ist, sollte zur Kenntnis nehmen, dass inzwischen viele Menschen ihre Hoffnung in KI-Gefährten setzen. Kurz gesagt: Menschen unterhalten sich mit Algorithmen in der Hoffnung, so der Einsamkeit entfliehen zu können.

Die FAZ berichtet: 

KI-Systeme wie ChatGPT werden in erster Linie als neutrale Werkzeuge gesehen, etwa um sich zu informieren oder sich beim Schreiben von E-Mails helfen zu lassen. Aber immer mehr Menschen machen KI auch zu einem Teil ihres Soziallebens und ihrer Gefühlswelt. Sie nutzen Plattformen für KI-Gefährten, die mit ihnen kommunizieren, als ob sie Freunde, Psychotherapeuten oder sogar Liebespartner wären. Es gibt mittlerweile eine ganze Reihe solcher Apps, etwa Character.ai oder Replika. In gewisser Weise funktionieren sie wie soziale Medien, mit dem gravierenden Unterschied, dass die Nutzer sich nicht mit realen Menschen, sondern mit einem Algorithmus unterhalten. Character.ai, ein von zwei vorherigen Google-Mitarbeitern gegründetes Unternehmen, verspricht „menschenähnliche Interaktion“ mit Chatbots, die „Dich hören, Dich verstehen und sich an Dich erinnern“.

Replika beschreibt sein Angebot als „KI-Gefährten, der sich kümmert“ und „immer auf Deiner Seite“ ist. Die Nutzer solcher Dienste können ihre eigenen KI-Freunde entwerfen oder aus einer Vielzahl vorprogrammierter Optionen auswählen, manche von ihnen sind Prominenten oder fiktiven Filmfiguren nachempfunden. Die Illusion wirkt offenbar: Viele Nutzer berichten, dass sie eine emotionale Bindung zu ihren KI-Gefährten entwickelt haben. Und anders als reale Freunde sind die virtuellen Begleiter rund um die Uhr verfügbar.

Ein Grund mehr, die Gabe der Gastfreundschaft ernst zu nehmen.

Mehr (hinter einer Bezahlschranke): www.faz.net.

Großbritannien: Abtreibung bis zur Geburt!

Gestern habe ich auf die Debatte um Schwangerschaftsabbrüche in Großbritannien hingewiesen. Gerade eben lese ich bei FAZ online, dass sich offentsichtlich die progressiven Labour-Abgeordneten durchgesetzt haben und demnächst Frauen erlaubt wird, Kinder bis hin zur Geburt abzutreiben. So jedenfalls verstehe ich die Meldung:

In England sollen Frauen, die eine Schwangerschaft beenden, in jedem Falle straflos bleiben, unabhängig von der Frist, in der dies geschieht. Diese Gesetzesänderung geht auf die Initiative einiger Labour-Abgeordneter zurück, die damit argumentierten, dass es in den vergangenen Jahren eine Häufung von Fällen gegeben habe, in denen Frauen bei einem späten Schwangerschaftsabbruch angeklagt und sogar zu Gefängnisstrafen verurteilt worden seien.

In einer Abstimmung ohne Fraktionszwang befürworteten 379 Abgeordnete die Gesetzesänderung, 137 stimmten dagegen.

KATHPRESS erklärt zudem:

Unterstützt wurde der Antrag laut BBC von allen großen Abtreibungsanbietern und 50 Organisationen, etwa der Fachgesellschaft für Gynäkologie und Geburtshilfe Royal College of Obstetricians and Gynaecologists (RCOG). Deren Präsidentin, Ranee Thakar, begrüßte die Entscheidung des Parlaments. Die Entscheidung spiegle die Einstellung der Gesellschaft wider, die mit großer Mehrheit das Recht der Frauen unterstütze, vertraulich und ohne Angst vor Verfolgung Zugang zu Abtreibungsverfolgung zu erhalten.

Ich bin entsetzt, wirklich entsetzt. Und zugleich wird mir mal wieder deutlich, was für eine Schutzfunktion die biblische Lehre von der Gottebenbildlichkeit des Menschen hat. Sie begründet die unverlierbare Würde und den Wert jedes Menschen, unabhängig von Leistung, Geschlecht oder Status. Leider wird genau diese Schutzfunktion durch Gottlosigkeit des sich absolut setzenden Menschen überschrieben. HERR, erbarme dich! 

Nach oben scrollen
DSGVO Cookie Consent mit Real Cookie Banner