Polizei macht alles nur schlimmer

Friedrich Weißbach unterrichtet politische Theorie an der Humboldt-Universtität in Berlin und schreibt regelmäßig für das Philosophie Magazin. In der Ausgabe (6/2022, S. 10–11) äußert er sich im Artikel „Die epistemische Falle“ zum systemischen Rassismus. Ich geben hier mal unkommentiert einen Absatz wieder, indem er sich zur Rolle der Polizei bei der Herstellung und Festigung rassistischer Strukturen äußert: 

Die Polizei ist letztlich nur ein – wenn auch nicht unbedeutendes – Rädchen innerhalb dieser gesellschaftlichen Maschinerie des Ausschlusses: „Polizei“, so der Professor für Soziologie am Brooklyn College in New York, Alex Vitale, „funktioniert, entgegen allen guten Absichten der Polizist:innen, als Werkzeug zur Verwaltung tief verwurzelter Ungleichheiten in einer Weise, die systematisch Ungerechtigkeiten für die Armen, sozial Marginalisierten und nichtweißen Menschen produziert.“ Will man dieses Ungleichgewicht aufheben und auch die unterbewussten Rassismen beseitigen, müssen die an rassistischen Linien verlaufenden Präkarisierungspraktiken, sozialen Ungleichheiten und Verarmungsbedrohungen aufgehoben werden. Und das erfordert ein gesellschaftliches Umdenken: Statt immer mehr Geld in den Polizeiapparat zu stecken, sollte es für einen sozialen Ausgleich verwendet werden. Solange dies nicht geschieht, ändert sich nicht nur unsere epistemische Wahrnehmung nicht, sondern – wie es die kanadische Schriftstellerin und Rassismustheoretikerin Robyn Maynard formuliert – die stigmatisierten schwarzen Menschen bleiben „gegenüber staatlicher Misshandlung, Ausbeutung, Inhaftierung und sogar Tod mit kleinem oder gar keinem Aufschrei am meisten verletzbar“.

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3 Kommentare
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Confessor Reformatus
1 Jahr zuvor

Warum unkommentiert? Wegen des pädagogischen Mehrwerts für die Leser ?

Zu dem was er schreibt. Furchtbar. So ein irrationales, wokes Gerede, damit ist niemandem geholfen.
Zumal die „Critical Race Theory“ voller Widersprüche ist.(Mal ganz davon abgesehen, dass man amerikanische Verhältnisse und Theorien nicht auf D/A/CH übertragen kann, da würde sich nämlich die Frage stellen, wer „Nichtweiße“ sein sollen. In den USA, wo die Ethnizität ja irgendwie erfasst wird, würden Araber z.B. als „white“ gelten.)

Im Blog wurde ja auch mal John Mc Whorter, afroamerikanischer Linguist, der diesen „neuen Antirassismus“ sehr krititisch sieht, zitiert. Den sollte man hören.

Stephen
1 Jahr zuvor

Dass die Theorie gefährlich und widersprüchlich ist, ist richtig. Leider ist auch richtig, dass in Vierteln wie die, aus denen meine Londoner Schule Schüler bezogen hat, polizeiliche Arbeit und mangelndes soziales Engagement zu Ungleichheiten und rassistische Vorurteilsentwicklung beigetragen haben. Die kritischen Theorien beleuchten oft nicht, ihre Befürworter aber bringen Zustände ins Licht, die ganz dunkel sind, besonders im Bereich der Rassentrennung, Umgang mit Kolonialismus und mangelhafte Aufarbeitung früherer Rassismen in der englischsprachigen Welt.

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