Die Ideologisierung des Sexuellen greift auch auf die Archäologie über. Die Frauenforschung, die sich gegen die patriarchale Deutung archäologischer Funde aufbäumt, hat auch in dieser Disziplin Fuß gefasst, nämlich als sogenannte Geschlechterarchäologie. Diese setzt sich das Ziel, die „transphobe Rhetorik, Vorgehensweise und interpretative Rahmenstruktur“ in der Archäologie zu durchkreuzen. Das bedeutet zum Beispiel konkret, dass Knochenfunde nicht mehr dem weiblichen oder männlichen Geschlecht zugeordnet werden sollen, da man ja nicht wissen könne, wie sich die Menschen selbst identifiziert hätten. Die Aktivisten werfen also den Archäologen vor, patriarchale Kategorien aus ihrer Zeit in die Vergangenheit zu projizieren. Dabei liegt es auf der Hand, dass sie selbst bei der Bewertung der Vergangenheit zeitgeistige Frameworks heranziehen. Die Unterscheidung zwischen männlich und weiblich gab es ja nachweislich schon in der Antike und in der Zeit davor.
Die FAZ beschreibt die Entwicklung in Großbritannien:
Sich auf eine ausgiebige Literatur auf diesem Gebiet berufend, bezeichnete das Black-Trowel-Kollektiv die gegenwärtige Gesellschaftsordnung nach strengen Kriterien von Gender, primären Geschlechtsmerkmalen und Sexualität als relativ neues Phänomen, das als Teil des hegemonialen Kolonialismus entstanden sei und dazu diene, „kapitalistische Normen im Heim sowie in der breiteren Gesellschaft geltend zu machen und aufrechtzuerhalten“. Das Kollektiv fordert unter anderem, dass Archäologen Genderfluidität ins Zentrum ihrer Praxis rücken. Ein archäologisches Verständnis der Vergangenheit sei mit Transphobie und dem sogenannten genderkritischen oder transexklusionistischen Radikalfeminismus nicht vereinbar. Archäologische, historische und ethnographische Darstellungen belegten, dass das menschliche Geschlecht überaus wechselhaft sei und die Menschen sich historisch mit zahlreichen Geschlechtern jenseits der modernen männlichen und weiblichen Zweiheiten wohlgefühlt hätten. Daraus folgert das Kollektiv, Skelette nicht mehr als männlich oder weiblich zu kategorisieren, weil man nicht sicher sein könne, wie die Menschen sich selbst identifiziert hätten.
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Soweit kommt es, wenn 1+1 nicht mehr 2 sein darf, sondern ein Zeichen westlicher Ausbeutung ist. Wenn das Wissenschaft ist und diese Erkenntnisse eine so eine geringe Wahrscheinlichkeit eines echten Beweises haben dann ist es auch genauso wissenschaftlich an die Wunder der Bibel zu glauben