N.T. Wright

Schreiner zur Rechtfertigungslehre von N.T. Wright

Thomas Schreiner sagte bei seinem ETS-Vortrag zur Rechtfertigungslehre von N.T. Wright:

We can be grateful on so many fronts for the scholarship of Tom Wright. His innovative scholarship has helped clarify biblical teachings and rectified wrong notions. My hope is that this paper will be received in the spirit in which it is intended, for like so many I stand in debt to his outstanding scholarship. Nevertheless, in my judgment Tom’s view of justification needs to be both clarified and corrected, for our sure hope for eternal life is the righteousness of God which belongs to us through our union with Jesus Christ.

Hier mehr: thegospelcoalition.org.

Abraham und seinem Nachkommen

Im Galatherbrief 3,16 heißt es:

Abraham nun und seinem Nachkommen (griech. spérmati) wurden die Verheissungen zugesprochen. Es heisst nicht: und seinen Nachkommen, als handle es sich um viele, nein, es geht um einen einzigen: und deinem Nachkommen — das ist Christus.

N.T. Wright, ein in evangelikalen Kreisen bekannter Vertreter der Neuen Paulusperspektive, sagt nun, dass der Begriff spérmati (dt. Nachkomme o. Same) sich nicht explizit auf den Messias, sondern sich auf die eine Familie Gottes bezieht, die durch den Messias präsentiert wird.

Die Professoren Jason S. DeRouchie und Jason C. Meyer haben sich in einem Aufsatz eingehend mit Wright’s Interpretation auseinandergesetzt und schreiben:

This paper seeks to expose the unlikelihood of Wright’s reading of Gal 3:16, both from the internal logic of Paul’s argument in Galatians and from the Old Testament redemptive-historical trajectory that informs that logic. While Wright provides support for his reading, we believe the evidence below both counters Wright’s claims and justifies our interpretation. As will be shown, Wright does not appreciate enough Paul’s proper stress on the coming of Christ as Abraham’s “seed” (v. 16) in order to enable Gentile individuals to be granted the same title (v. 29).

Ihr Aufsatz:

  • “Christ or Family as the ‚Seed‘ of Promise? An Evaluation of N.T. Wright on Galatians 3:16”, SBJT 14.3 (2010): 36–48

kann hier heruntergeladen werden: sbjt-v14-n3_deroache_meyer.pdf.

Ein theologischer Dialog mit N.T. Wright

conf-banner-1a.jpg

William Evans (Erskine College, U.S.A.) hat die »Wheaton Conference« zu Ehren von N.T. Wright besucht und einen ausgezeichneten Rückblick verfasst.

I had fears that the conference would be an exercise in hagiography, but that concern was quickly dispelled when the first conference speaker, Richard Hays of Duke University, came out swinging. Still miffed over a critique by Wright at the 2008 SBL meeting of a book that Hays had edited, the Duke Neuestestamentler contended that Wright’s historical treatment of the Gospels, with its emphasis upon historical proof, still operates out of an essentially modernist/historicist mindset, and he complained that the individual voices of the Evangelists seem to disappear into Wright’s synthesis of the Synoptic Gospel accounts. Hays also asked the probing question of how the picture of Jesus which emerges from Wright’s historical reconstruction relates to the church’s confessional tradition, before concluding with a call for a rapprochement between Wright and Karl Barth.

Hier der vollständige Report von Professor Evans: www.reformation21.org. Die Vorträge gibt es als Audio- oder Videomitschnitte: www.wheaton.edu.

Ich konnte bisher nur den Vortrag von Markus Bockmuehl aufmerksam hören. Der von mir sehr geschätzte Experte für das »Judentum zur Zeit Jesu« setzt sich mit der Frage auseinander, ob der Apostel Paulus nach seinem Tod in den Himmel aufgenommen wurde. Diese Fragestellung mag für einige Christen merkwürdig klingen. Hintergrund ist die Behauptung von N.T. Wright, dass die eschatologische Bestimmung des Menschen gerade nicht der Himmel, sondern die Erde sei. Bockmuehl weist nach, dass N.T. Wright sich mit seiner These nicht nur von den Eschatologien des Judentums und der Kirchenväter absetzt, sondern auch die Eschatologie des Neuen Testamentes insgesamt nicht ernst genug nimmt. Wright liegt richtig, wenn er betont, dass die Auferstehung der Christen leiblich sein wird so wie die Auferstehung von Jesus Christus es war. N.T. Wright liegt auch richtig, wenn er hervorhebt, dass der Dualismus von der Welt oben und der Welt unten bei der Erfüllung aller Dingen überwunden wird. Aber zu behaupten, der Himmel sei nicht Bestimmungsort der Glaubenden, verkürzt den paulinischen Befund. Bockmuehl: »Nach dem Neuen Testament ging Paulus in den Himmel, als er starb.«

Hier der hervorragende Vortrag als mp3-Datei: 100417Bockmuehl.mp3.

Thema der ETS-Tagung 2010: Die Glaubensgerechtigkeit

Das Thema der nächsten großen ETS-Tagung (17.–19. November in Atlanta, U.S.A.) lautet »Justification by Faith«. Als Hauptredner werden erwartet: John Piper (Pastor of Bethlehem Baptist Church, Minneappolis), N.T. Wright (Bishop of Durham) und Frank Thielman (Presbyterian Professor of Divinity, Beeson Divinity School).

Wer auch gern einen Vortrag halten möchte, kann sich hier bewerben: www.etsjets.org.

Michael Horton analysiert N.T. Wright’s Rechtfertigungslehre

Michael Horton, Professor für Systematische Theologie am Westminster Seminary in Kalifornien (U.S.A.), hat sich in einer Serie mit N.T. Wright’s Buch Justification: God’s Plan and Paul’s Vision beschäftigt. Trevin Wax hat freundlicherweise die einzelnen Artikel zusammengestellt:

  1. Introduction
  2. Justification and God’s single plan: The Covenant and History
  3. Justification and God’s people
  4. Justification and God’s Righteousness: Imputation and Future Hope
  5. Justification and God’s Righteousness: Covenant and Eschatology
  6. Justification, Faith, and Faithfulness: The Works of the Law
  7. Justification and the Testimony of Paul
  8. Justification and Romans
  9. “Works of the Law” – Soteriology and Ecclesiology
  10. Conclusion

Eine Tabelle, die die unterschiedlichen Positionen von N.T. Wright und John Piper aufführt, ist in der aktuellen Ausgabe von Glauben und Denken heute enthalten.

Nachtrag: Inzwischen gibt es die Analyse von M. Horton auch zusammengefasst als PDF-Datei: www.whitehorseinn.org.

N.T. Wright erwartet Spaltung der Anglikaner

N.T. Wright erwartet die Spaltung der anglikanischen Kirche wegen verschiedener Sichtweisen zur Homosexualität. Die US-Episkopalkirche hat eine Resolution von Laien und Geistlichen angenommen, die Schwulen und Lesben in einer dauerhaften Lebensgemeinschaft den uneingeschränkten Zugang zur Priesterschaft ermöglicht. N.T. Wright sieht hierin einen eklatanten Bruch mit der traditionellen Position der Anglikanischen Kirche.

In the slow-moving train crash of international Anglicanism, a decision taken in California has finally brought a large coach off the rails altogether. The House of Bishops of the Episcopal Church (TEC) in the United States has voted decisively to allow in principle the appointment, to all orders of ministry, of persons in active same-sex relationships. This marks a clear break with the rest of the Anglican Communion.

Hier der vollständige Kommentar auf Englisch: www.timesonline.co.uk.

Was bedeutet Ostern für Marcus Borg?

Der Neutestamentler Marcus Borg ist ein einflussreicher Impulsgeber für die Emerging Church-Bewegung und tourt gelegentlich zusammen mit Brian McLaren und Diana Butler Bass durch Nordamerika, um neu aufkommende Formen progressiven Christseins vorzustellen (siehe hier). Als Mitglied des Jesus-Seminars und als Buchautor hat der Panentheist Borg in den eher liberalen Theologenkreisen einen großen Namen, wird allerdings auch von protestantischen und katholischen Laien gern gelesen (Wie sonst könnte man mit theologischen Büchern Bestsellerauflagen erzielen, wenn man kein Papst ist?).

Was denkt Marcus Borg eigentlich über Jesu Sterben am Kreuz?

N.T. Wright, der zusammen mit seinem Freund Borg ein Buch herausgegeben hat, verblüffte im Jahr 2006 in einem Interview mit The Australien die Öffentlichkeit mit der Bemerkung:

Marcus Borg glaubt tatsächlich nicht, dass Jesus Christus leiblich vom Tod auferstanden ist. Ich kenne Marcus gut. Er liebt Jesus und glaubt leidenschaftlich an ihn. Die philosophische und kulturelle Welt, in der er groß geworden ist, hat es ihm sehr sehr schwer gemacht, an die leibliche Auferstehung zu glauben.

Wenn Borg schon nicht an die leibliche Auferstehung glaubt, sollten wir uns einige Minuten Zeit dafür nehmen, herauszufinden, was für ihn der Tod von Jesus Christus bedeutet. Warum glaubt Borg so leidenschaftlich an Jesus?

Lesen Sie weiter: marcusborg.pdf.

Nach oben scrollen
DSGVO Cookie Consent mit Real Cookie Banner