Vertrauensverlust

Nicht nur Gottesglaube, sondern auch Geldwährungen oder Aktienwerte haben viel mit Vertrauen zu tun. Das Vertrauen gegenüber Währungen kann nicht durch Denk- oder »Rating«-Verbote verordnet werden. Währungen bekommen das Vertrauen, das sie verdienen. Trotzdem reagiert die europäische Politik gegenüber der Kritik am Euro in der Regel sehr empfindlich und setzt auf starke Argumente: Ohne Euro gibt es keinen Frieden! Ohne Euro gibt es kein Europa! Ganz wichtig: Mit dem Euro braucht man für das Taxi in Paris keine Franc.

Ein schlagkräftiges Argument für die derzeitige Euro-Rettungs-Union, nämlich der Verweis darauf, dass kein Land so viel vom Euro profitiert wie Deutschland, wird seit einigen Jahren nüchtern unter die Lupe genommen. Matthias Kullas, Forschungsreferent am Centrum für Europäische Politik (CEP) in Freiburg, kommt zum Beispiel zu folgendem Ergebnis:

Während der zwölf Jahre seit Beginn der Währungsunion hatte Deutschland das zweitniedrigste Wachstum im Euroraum (siehe Grafik). Die These, Deutschland sei der Hauptprofiteur des Euro gewesen, erscheint fragwürdig. Und es scheint auch mehr als zweifelhaft, dass die enormen Kosten der Rettungspakte damit gerechtfertigt werden können.

Hier seine Argumente: www.faz.net.

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