Friedrich Nietzsche (Also sprach Zarathustra, IV,5):
»Der Mensch ist böse« – so sprachen mir zum Troste alle Weisesten. Ach, wenn es heute nur noch wahr ist! Denn das Böse ist des Menschen beste Kraft. »Der Mensch muß besser und böser werden« – so lehre ich. Das Böseste ist nötig zu des Übermenschen Bestem. Das mochte gut sein für jenen Prediger der kleinen Leute, daß er litt und trug an des Menschen Sünde. Ich aber erfreue mich der großen Sünde als meines großen Trostes.
Psalm 36,2–5:
Die Sünde raunt dem Frevler zu im Innern seines Herzens: Es gibt kein Erschrecken vor Gott. So steht es ihm vor Augen. Er gefällt sich darin, schuldig zu werden, zu hassen. Die Worte seines Mundes sind Lug und Trug, er will keine Einsicht, will nicht mehr Gutes tun. Unheil sinnt er auf seinem Lager, er tritt auf unguten Weg, das Böse verwirft er nicht.