Es mehren sich die Anzeichen, dass das viel gelobte Mitmach-Netz in eine Akzeptanzkrise geraten ist. Wikipedia leidet unter Autorenschwund, kritische Studien untergraben das Vertrauen in die sozialen Netzwerke.
Es mehren sich die Hinweise darauf, dass das zumal von seinen Aktivposten gefeierte Web 2.0 in eine Akzeptanz-Krise geraten ist. Grund für den ruchbaren Niedergang des Mitmach-Netzes ist nicht das kulturpessimistische Lamento des »FAZ«-Herausgebers Frank Schirrmacher, der in seinem neuen Buch »Payback« das Internet generell zeiht, es mache süchtig, sei der Konzentration abträglich und zermansche das Hirn wie sonst nur harte Drogen. Grund für die miese Sozialprognose, die virtuellen Netzwerken gestellt wird, sind vielmehr Zahlen, die vom Niedergang interaktiver Beteiligung künden.So hat der englischsprachige Ableger des Online-Lexikons Wikipedia, Inbegriff und Archetyp der Web-2.0-Utopie, im ersten Quartal dieses Jahres fast 50 000 seiner ehrenamtlichen Autoren verloren, wie eine Erhebung des Spaniers Felipe Ortega belegt. Das sind etwa zehn Mal mehr Abgänge als im Vorjahr. Grund für den Schwund ist laut Ortega vor allem das für Novizen kaum mehr zu durchschauende Regeldickicht.
Hier der Artikel von Hendrik Werner: www.welt.de.