Staatsministerin Maria Böhmer hat Äußerungen türkischer Regierungsvertreter begrüßt, sich in der Diskussion um die Pauluskirche in Tarsus um eine Einigung zu bemühen.
»Die jüngsten Äußerungen geben uns Hoffnung. Sie sind ein wichtiges Signal für die Christen in der Türkei und in der gesamten Welt. Jetzt kommt es darauf an, den Worten Taten folgen zu lassen. Die Religionsfreiheit in der Türkei darf nicht nur auf dem Papier existieren, sondern muss auch im Alltag garantiert werden«, erklärte die Integrationsbeauftragte der Bundesregierung.
Der Präsident des Amtes für Religiöse Angelegenheiten der Türkei, Professor Ali Bardakoglu, sowie der türkische Staatsminister Faruk Celik hatten am Wochenende in Köln bei der Grundsteinlegung für eine Moschee erklärt, in der Debatte um die Pauluskirche auf die christliche Minderheit in der Türkei zuzugehen. Kern der Diskussion ist, die Pauluskirche in Tarsus, den Geburtsort des Apostels Paulus, für christliche Gottesdienste zu öffnen. Zurzeit darf die Kirche überwiegend nur als Museum genutzt werden. Eine Ausnahme galt während des Paulus-Jahres, das im vergangenen Sommer endete und währenddessen die Kirche regelmäßig für Gottesdienste zur Verfügung stand.
»Der Umgang der türkischen Regierung mit der Pauluskirche ist der Lackmustest für die Türkei bei der Religionsfreiheit. Die christliche Minderheit in der Türkei hat ein Recht darauf, ihren Glauben praktizieren zu dürfen. Deshalb appelliere ich mit Nachdruck an die türkische Regierung, ihre Ankündigungen wahrzumachen und an einer Lösung mitzuwirken, die auch vor Ort in Tarsus Bestand hat. Die Religionsfreiheit ist ein hohes Gut, das in Deutschland durch unser Grundgesetz geschützt ist und Moscheebauten wie in Köln möglich macht. Wer Religionsfreiheit garantiert, fördert die gegenseitige Toleranz der Religionen und ein friedliches Zusammenleben der Menschen. Daran sollte uns allen gelegen sein«, betonte Staatsministerin Böhmer.