Bullinger Digital

Aufgabe und Ziel der Plattform Bullinger Digital ist es, den umfangreichen Briefwechsel von Heinrich Bullinger (1504-1575) digital zu erschliessen und übers Internet öffentlich zugänglich zu machen.

Heinrich Bullinger war Nachfolger von Huldrych Zwingli in Zürich und ein wichtiger Multiplikator für die Ideen der Reformation in der Schweiz und in Europa. Sein Briefwechsel ist von grosser historischer Bedeutung, die Briefe geben Einblick in die politischen Ereignisse und theologischen Auseinandersetzungen der Zeit, aber auch in die wirtschaftlichen Verhältnisse und das Leben der Menschen in der Frühen Neuzeit.

Über das Online-Suchsystem erhalten Sie Zugriff auf die rund 10.000 Briefe an und 2.000 Briefe von Bullinger; Informationen zur Benutzung des Suchsystems finden Sie in der Hilfe. Das XML-Korpus sowie die maschinellen Übersetzungen der lateinischen Brieftexte auf Deutsch stehen als Download zur Verfügung.

Bullinger Digital ist eine phantastische Quelle für Recherchen zur Reformation. Ein Brief, den der Reformator Martin Bucer am 23. April an Bullinger schrieb, wird etwa wie folgt zusammengefasst:

Verteidigt Luther, dessen Verdienste um die Ausbreitung des Evangeliums von Oekolampad anerkannt worden sind und mit dem theologisch übereinzustimmen auch Zwingli bekannt hat. Abgesehen von der Frage des Abendmahls läßt Luthers Theologie doch nichts zu wünschen übrig. Diese Übereinstimmung beweisen auch die Unterschriften unter den Marburger Artikeln. Auch Bucer schätzt Luthers kämpferische Art nicht, aber was dieser lehrt, wird Bullinger jederzeit lobend aufnehmen, wenn er es nur richtig betrachtet. Bullingers im Affekt verfaßtes Schreiben veranlaßt Bucer zur Mahnung, ohne wirkliche Kenntnis Luther nicht zu verurteilen. Erasmus, den Bullinger so rühmt, hat sich noch ruchloser als Luther gegenüber den Oberländern verhalten. Capitos Krankheit. Kriegsvorbereitungen. Bucer drückt seine Zuneigung aus und wünscht bessere Übereinstimmung der evangelischen Kirchenvorsteher untereinander.

Wer mehr wissen möchte, kann das Faksimile des Briefs und eine digitale Fassung des lateinischen Textes einsehen. Bei Bedarf kann man dort sogar auf eine maschinelle Übersetzung in die deutsche Sprache zurückgreifen.

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