Coldplay und die Anbetung des Eros

Peter Biles zeigt am Beispiel des Albums Music of the Spheres der Band Coldplay, dass wir eine Kultur geschaffen haben, in der der Eros angebetet wird:

Coldplay ist nicht allein darin, romantische Liebe als ein Mittel zur spirituellen Erfüllung und Selbstverwirklichung zu betrachten. Unsere Popkultur in allen ihren Facetten vermittelt uns ständig die Botschaft, dass der eine romantische Partner das Potenzial hat, all unsere emotionalen Bedürfnisse zu füllen, uns „ganz zu machen“ und die Sehnsüchte unserer Seele zu stillen – zumindest für den Moment. Ob in Dating-Shows wie The Bachelor oder romantische Komödien auf Netflix – romantische Liebe (Eros) wird in unserem säkularen Zeitalter zu einem Phänomen spiritueller Transzendenz erhöht. Wir hören auch, dass Gefühle und Emotionen die primären Indikatoren dafür sein sollen, dass wir den sagenumwobenen „Seelenverwandten“ gefunden haben. Aber was ist, wenn Gefühle nicht ausreichen? Oder noch schlimmer: Angenommen, wir verlieben uns in die Gefühle und nicht in die Person selbst?

C.S. Lewis thematisiert dies in seinem Buch The Four Loves. Er bejaht Eros im Kontext einer Ehe zwischen Mann und Frau als einen guten Teil der göttlichen Schöpfung. Anders als manch irrender Christ verurteilt er weder die Sexualität noch den Körper. Interessanterweise warnt er auch nicht vor den Gefahren der Vergötterung eines romantischen Partners, sondern vor der Vergötterung der Romantik selbst: „Die wirkliche Gefahr scheint mir nicht zu sein, dass die Liebenden einander vergöttern, sondern dass sie den Eros selbst vergöttern.“

Mehr hier: www.evangelium21.net.

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3 Kommentare
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Daniel
1 Jahr zuvor

Ob das nun mit Coldplay begonnen hat, oder schon seit dem Minnegesang so ist… ?

Gernot
1 Jahr zuvor

Exemplarisch können die 80er-Jahre sein: Die typische Musik dieser Jahre, sie geht bis in die 90er hinein, keine Frage, sie erzeugt beim Hören eine schier unstillbare Sehnsucht mit dem unausgesprochenen Versprechen, der richtige Partner werde sie einst stillen. Hier nun ein Zusatz für ganz wenige, die sich mit Marshall McLuhan beschäftigt haben: Nicht etwa die Texte erzeugen dies, sondern die Art der Musik selbst diese unstillbare Sehnsucht.
Gepriesen sei der Gott des Himmels, dass er diese Sehnsucht einst stillen wird für jene, die ihn suchen!

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