Die Vertreibung der Zauberer aus der Universität

Bernhard Pörksen hat kürzlich bemerkt, die Geisteswissenschaftler in Deutschland seien viel zu sehr darauf fixiert, Aufsätze zu publizieren. Da hat er recht!

Der heimliche Lehrplan, der sich hier offenbart, lautet: Vergiss die Inhalte, investiere in Quantität! Und bediene die offiziellen Indikatoren im Dienste eines Selbstmarketings, das Erkenntnishunger lediglich simuliert.

Wie kommt man da raus? Vielleicht müssen die Geistes- und Sozialwissenschaften auf dem Weg zu mehr Relevanz ihre opportunistische Imitation naturwissenschaftlicher Exaktheitsideale ablegen. Vielleicht müssen sie, wie beispielsweise Thea Dorn, Carolin Emcke, Manfred Geier und Rüdiger Sanfranski – allesamt im Übrigen außerhalb der Universität beheimatet – den Mut des Erzählens und die intellektuellen Produktivkräfte der Zuspitzung erst wieder entdecken.

Denn eines ist sicher: Die gegenwärtige Selbstabschottung der Geistes- und Sozialwissenschaften schadet nicht nur diesen selbst. Sie macht auch die öffentliche Welt blasser und ideenärmer.

Hier im O-Ton:

 

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