Verunglimpfungen, Drohungen, Vandalismus: Eine Minderheit linker, radikaler Studenten spielt sich an Unis als Gedankenpolizei auf und attackiert tadellose Professoren, weil sie angeblich „Sexismus“, „Rassismus“ und „Imperialismus“ verbreiten. Vielen Hochschulleitungen fehlt die Bereitschaft, ihre Mitarbeiter vor diesen hinterlistigen Angriffen in Schutz zu nehmen.
Es ist immer die gleiche Strategie, und es geht stets um dasselbe Ziel: die Vertreter missliebiger Positionen zum Schweigen zu bringen. Mit dem herrschaftsfreien Diskurs, den der linksliberale Philosoph Jürgen Habermas schon seit 1968 einfordert, hat das alles nichts zu tun. Auch nicht mit dem Austausch wissenschaftlicher Argumente in einer geistig freien Atmosphäre. Das aber ist die Kernaufgabe der Universität.
Schon aus diesem Grund müssten sich die Hochschulleitungen mit Verve vor ihre angegriffenen Kollegen stellen, müssten die Kampagnen zu unterbinden suchen und die Maßregelung der verdeckten Hetzer betreiben. Doch das geschieht nicht. Von einzelnen Ausnahmen abgesehen erfuhren die drei Professoren kaum Solidarität von ihren Kollegen.
„Der deutsche Professorentitel ist eine Lizenz zur Feigheit“, sagt Herfried Münkler. „Alle haben Angst, selbst in die Kritik zu geraten. Die meisten liegen so flach in der Ackerfurche, dass man nicht einmal die Ohren sieht.“ Andererseits sei es für ihn vielleicht auch besser gewesen, sich ohne Rücksicht auf die Universitätsleitung wehren zu können: „So war meine Gelenkigkeit größer.“
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